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Soziologie

Isabell Franziska Berendt

Agent Orange: Der Einsatz von Herbiziden im Vietnamkrieg und die Folgen

ISBN: 978-3-96146-641-2

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2018
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Der Einsatz von Agent Orange und anderen Herbiziden während des Vietnamkriegs in den 1960er Jahren hat Mensch und Umwelt großen Schaden zugefügt, die Folgen sind in dem südostasiatischen Land bis heute spürbar. Das amerikanische Militär setzte im Vietnamkrieg erstmalig Herbizide großflächig zu Kriegszwecken ein. Große Teile des tropischen Regenwaldes wurden mit Agent Orange und anderen Herbiziden besprüht, was das Ökosystem nachhaltig veränderte. Durch die Zerstörung dieser Gebiete verloren viele Tierarten ihren Lebensraum für immer. Auch weite Teile der vietnamesischen Bevölkerung leiden unter den Folgen von Agent Orange. Bis heute werden in Vietnam Kinder mit Missbildungen geboren, die auf den Einsatz der Herbizide zurückzuführen sind. Allerdings ist nicht nur Vietnam hiervon betroffen, auch die beiden Nachbarländer Laos und Kambodscha leiden unter den Folgen des Vietnamkriegs. In diesem Buch geht es insbesondere um die Frage, wie sich der Einsatz der Herbizide im Vietnamkrieg auf die Umwelt und die Bevölkerung des Landes ausgewirkt hat. Dieses Werk ist eine korrigierte Neuausgabe des 2009 veröffentlichten Buches Der Einsatz von Agent Orange während des Vietnamkriegs in den 1960er Jahren .

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5.1 Die Folgen des Einsatzes von Herbiziden für die Umwelt Vietnams: Die Wälder in Vietnam sind bis heute vom Krieg und dem Einsatz der Herbizide gezeichnet. Vor Beginn des Krieges waren 60 Prozent der Gesamtfläche Südvietnams bewaldet. Die Entlaubung großer Teile des Waldbestandes des südostasiatischen Landes hat dessen Landschaftsbild nachhaltig verändert. Nach dem vietnamesischen Ökologen Vo Quy wurde der Begriff des Ökozids durch den Vietnamkrieg in den 1960er Jahren geprägt. Die Schäden, die durch diesen Krieg der Umwelt zugefügt wurden, waren bis dato noch nie dagewesen. Dies betrifft sowohl den Umfang, als auch die Intensität der Zerstörung der Pflanzen- und Tierwelt durch die Herbizide im Verlauf des Vietnamkriegs. Es geschah ein bewusster Angriff auf die verschiedenen Ökosysteme des Landes, die nach Angaben des US-Militärs dem Feind Unterschlupf gewähren würden. Dabei wurde die Zerstörung der Natur billigend in Kauf genommen und die Biodiversität des Landes auf Dauer geschädigt. Dies geschah nicht nur durch den Einsatz von Herbiziden, sondern auch durch Bomben, Munition, Minen und Napalm. Durch den massiven Einsatz von Bomben und Herbiziden kam es zu einer sofortigen und nachhaltigen Schädigung der Flora und Fauna in den von den Kriegseinsätzen betroffenen Gebieten Vietnams. Folgen des Herbizideinsatzes für die Flora des Landes sind die Dezimierung des Waldbestandes und die Abnahme der Artenvielfalt durch das Verschwinden von einzelnen Pflanzenarten. So gibt es verschiedene Baumarten in Südvietnam heute nicht mehr, wie zum Beispiel einige Dipterocarpaceae-Arten, die zuvor den größten Teil des Baumbestandes des tropischen Regenwaldes Südvietnams ausgemacht hatten. Hinzu kommt, dass schnellwachsende Baumarten sich nun gegen die ursprünglichen Arten durchsetzen konnten und diese verdrängten, was das Landschaftsbild dauerhaft verändert hat. Dies zeigt, inwieweit der Einsatz der Herbizide weite Teile Südvietnams auf Dauer zerstörte und schädigte. Der vietnamesische Ökologe Vo Quy geht des Weiteren davon aus, dass circa zwei Millionen Hektar des tropischen Regenwaldes im Vietnamkrieg zerstört wurden. Etwa 3,3 Millionen Hektar der Fläche Vietnams waren den Chemikalien während des Krieges in den 1960er Jahren ausgesetzt, dies hatte den Verlust von über 100 Millionen Kubikmetern Nutzholz zur Folge. Erdrutsche und Überschwemmungen resultierten aus dem Verlust großer Teile der Regen- und Mangrovenwälder. Hinzu kommen klimatische Veränderungen, die aus dem Verlust der Wälder resultieren. Neben den Schäden an der Flora des Landes war auch die Fauna von den Herbizideinsätzen betroffen. Durch die Zerstörung der Waldbestände verloren viele Tierarten ihren natürlichen Lebensraum, wodurch sie entweder ausstarben oder ihre Zahl so stark dezimiert wurde, dass sie heute vom Aussterben bedroht sind. Die Wiederaufforstung des Waldbestandes ist daher von großer Wichtigkeit für das ganze Land, allerdings stehen dafür in Vietnam nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung.

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