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- Übergangssysteme – Chance oder Sackgasse für Jugendliche? Migranten und Einmündungschancen am deutschen Arbeitsmarkt
Sozialwissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 52
Abb.: 9
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Kein anderes Thema beschäftigt die Bildungs- und Kultusminister so wie der aktuelle Fachkräftemangel in der Bundesrepublik Deutschland. Seit der Reform vom 9-jährigen Gymnasium zum G8 strömen jedes Jahr Massen an Abiturienten die Deutschen Universitäten, um einen akademischen Abschluss zu erlangen. Der Fokus beschränkt sich momentan ganz auf dieses Thema. Dabei lässt man die Schulabgänger von Real- und Hauptschulen, die einen dualen Bildungsweg mit Arbeit und Schule verknüpfen, außer Acht. Dem traditionellen Weg des dualen Bildungsgangs wird in Zeiten der Globalisierung weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Man bekommt sogar den Eindruck, der Stellenwert von Hauptschulabschlüssen sei stark gesunken. Der Ruf nach einer neuen Mittelschule im bayerischen Bildungssystem wird lauter. Experten diskutieren über die Vor- und Nachteile einer Abschaffung der Hauptschule. Als Lösung sieht man das Zusammenlegen aller Schulklassen bis zur 10.Klasse. Damit soll eine frühe Selektion durch Schultypen vermieden werden und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden. Doch hat die Hauptschule nicht auch seine Daseinsberechtigung? Der optimale Übergang in die Erwerbstätigkeit gelingt immer schwieriger. Vor allem Hauptschulabgängern gelingt der Übergang nicht so leicht. Die meisten schaffen es nicht einmal ihren qualifizierten Hauptschulabschluss zu erlangen. Die Gründe hierfür sind verschieden. Jugendlichen mit Migrationshintergrund bereitet der QA große Probleme. Aber nicht nur Migrantenkinder werden mit diesem Problem konfrontiert, sondern auch deutsche Jugendliche sind davon betroffen. Auf diese Schulabgänger warten in den meisten Fällen die Übergangssysteme. Ein System der Reintegration in den Arbeitsmarkt. Halten diese Maßnahmen das, was sie versprechen? Welche Chancen bieten sich am Arbeitsmarkt? Diese Fragen sollen in der vorliegenden Studie geklärt werden.
Textprobe: Kapitel 3.2, Einmündungschancen von Hauptschulabgängern und Migranten: Wie in Kapitel 3.1 bereits erwähnt ist der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Übergangssystem besonders überrepräsentiert. Was passiert nun nach Beendigung einer begonnen Maßnahme? Der Blick soll nun auf den Teilnehmer gerichtet werden, welche Wege sich ihm nach Beendigung einer Maßnahme aufzeigen. Diese Verlaufsmuster werden in 3 Typen aufgeteilt. Typ 1: Ein schneller Übergang in eine Berufsausbildung gelingt schnell. Diese Jugendlichen finden nach der Beendigung ihrer Bildungsmaßnahme schnell eine betriebliche Ausbildung und bleiben auch dauerhaft in dieser Beschäftigung erhalten. ‘47% der Jugendlichen, die erstmals an einer der drei untersuchten Arten von Übergangsmaßnahmen teilnahmen, ist diesem Typ1 zuzuordnen. Häufig verfügen die Jugendlichen bei Maßnahmenende über einen Hauptschulabschluss (45%), relativ oft aber auch über einen mittleren (42%) bzw. höheren Schulabschluss (6%)’. Ein viertel der Teilnehmer hatte einen Migrationshintergrund. Knapp die Hälfte aller Teilenehmer gelingt schon nach Beendigung der ersten Maßnahme ein erfolgreicher Übergang in den Arbeitsmarkt. Der Typ 2 beschreibt den zügigen Übergang in eine nichtbetriebliche Ausbildung. Nach der Beendigung der Maßnahme nehmen die Teilnehmer sehr zügig eine schulische Berufsausbildung auf. Wartezeiten werden meistens durch weitere Maßnahmen oder durch Aushilfsarbeiten oder Nebenjobs überbrückt. 23 % der Teilnehmer entfallen auf diesen Typ 2. Vor allem Jugendliche die nach der ersten Maßnahme ohne Schulabschluss bleiben, nehmen mit 17% einen großen Teil ein. Der Hauptschulabschluss ist mit 36% und der mittlere Schulabschluss mit 42% vertreten. Der Anteil der Migranten fällt mit 16 % vergleichsweise klein aus. Im dritten Typ gelingt der Übergang in eine Ausbildung nicht, oder ist noch nicht beabsichtigt. In dieser Gruppe finden sich oft auch Ausbildungsabbrecher und Jugendliche, denen es nicht gelungen ist innerhalb von 2 Jahren nach Beendigung ihrer ersten Maßnahme im Arbeitsleben Fuß zu fassen. Viele bleiben einfach auch zu Hause um nach einem passendem Berufseinstieg zu suchen. Vor allem der Anteil mit Migrationshintergrund ist mit 42% sehr hoch. Ein kleiner Teil der dieser Gruppe dazugehört, münden in die Fachoberschule oder ins Fachgymnasium ein, da sie keine Ausbildungsstelle gefunden haben oder einfach einen höheren Schulabschluss anstreben. Der Anteil dieser Jugendlichen, die diesen Weg wählen beträgt 13 %. Falls diese dann den weiteren Bildungsweg erfolgreich anschließen, erhöhen sich damit selbstverständlich auch ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Was besonders erstaunlich ist, dass es keine Rolle spielt ob die Jugendlichen ‘ die Maßnahme abbrechen, zu Ende führen oder einen höheren Schulabschluss erwerben...’ das ‘...hat keinen nachweisbaren Effekt auf die Einmündungswahrscheinlichkeit in eine betriebliche Ausbildung’. Des weiteren ist zu nennen , dass sich ein Migrationshintergrund immer schlechter auf die Übergangschancen in eine betriebliche Ausbildung auswirkt, unabhängig davon ob man entweder die mittlere Reife oder das Abitur besitzt. Das führt zur Annahme das alle Migranten von Beginn an schlechtere Chancen haben eine Ausbildungsstelle zu finden als deutsche Jugendliche. Somit kann nicht von Chancengleichheit für alle Jugendlichen gesprochen werden. Unabdingbar für viele Ausbildungsplätze ist der Besitz der mittleren Schulreife. Um diese zu erlangen verlängern die ausländischen Jugendlichen ihren Schulbesuch. Hier besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem gestiegenen Bildungsniveau um eine Ausbildungsstelle zu bekommen und der geringen Zahl an vorhandenen Ausbildungsplätzen. Dadurch wird eine Einmündung in den Arbeitsmarkt erschwert. Unterschiede zwischen den Migrantengruppen zeigen sich deutlich bei den türkisch-arabischstämmigen Jugendlichen auf. Hier liegt die Übergangsquote bei 20%, unabhängig davon ob sie einen mittleren oder Hauptschulabschluss besitzen. Auch der Erwerb einer Fachhochschulreife steigert sich die Übergangsquote (26%) kaum. Jugendliche aus dem Osteuropäischen Raum gelingt die Einmündung mit einem Hauptschulabschluss vergleichsweise genauso gut wie Jugendlichen ohne Migrationshintergrund (28% zu 29% ). Auch hier wirkt sich der Erwerb einer mittleren Reife kaum auf die Einmündungschancen auf. Jugendliche ohne Migrationshintergrund, die die mittlere Reife erlangen, vergrößern ihre Chancen in eine berufliche Ausbildung auf 48%. Den größten Unterschied verzeichnen die Jugendlichen aus dem südeuropäischen Raum.’ Während ihnen bei einem Hauptschulabschluss nur vergleichsweise selten der Übergang in betriebliche Ausbildung gelingt (22%), steigt ihre Erfolgshäufigkeit bei einem mittleren Schulabschluss beträchtlich an (40%). Besitzen sie die (Fach-)Hochschulreife, so ist ihre Einmündungsquote mit 59% sogar die höchste von allen Vergleichsgruppen’. Außerbetriebliche Ausbildungen tragen einen wesentlichen Teil zur Steigerung der allgemeinen Einmündungsquote bei. Sie vermitteln den Jugendlichen fehlende Kompetenzen und kompensieren das fehlende Ausbildungsplatzangebot. Jugendliche mit Migrationshintergrund haben mit der erfolgreichen Teilnahme an einer solchen Maßnahme und vorhandenem Hauptschulabschluß deutlich höhere Einmündungsquoten zu verzeichnen als mit einem mittlerem Schulabschluss.. Die Determinanten dieser Einmündungsquoten bilden sich zum einem aus dem persönlichen Entscheidungen jedes einzelnen Bewerbers , zum anderem aus dem vorhandenem Ausbildungsplatzangebot der Unternehmen und deren Einstellungskriterien.
Sandro Marijic, B.A., wurde 1987 in Zagreb geboren. Sein Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Augsburg schloss der Autor im Jahre 2012 mit dem akademischen Grad des Bachelor erfolgreich ab. Bereits während der Studienzeit sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen in der Gastronomie und Logistikbranche. Fasziniert von der Integrationsproblematik Jugendlicher widmete sich der Autor der Bearbeitung dieses relativ großen Problemfeldes. Vor allem Übergangssysteme und die Einmündungschancen junger Migranten in Deutschland im Vergleich zu deutschen Jugendlichen am Arbeitsmarkt standen beim Autor im Fokus seiner Arbeit. Statistische Umfragen und Auswertungen halfen dem Autor bei der Beantwortung dieser Problemstellung.
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