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Sozialwissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 56
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Wir kennen die Bilder aus Film, Fernsehen, aus der Zeitung und aus Zeitschriften Die immer wiederkehrenden Bilder von Strassenkindern. Es gibt wohl keinen Platz auf Erden, an dem man sie nicht finden könnte. Die Zunahme der Kinder, die auf der Strasse leben, wird zum globalen Problem. Doch was treibt diese Kinder auf die Strasse? Wie verbringen sie ihren Alltag? Gibt es wesentliche Unterschiede im Leben der Strassenkinder in verschiedenen Ländern? All dies sind Fragen, auf die ich versuchen werde, in dieser Arbeit eine Antwort zu finden. Ein Buch für Mitarbeiter und Begleiter in der Jugendhilfe und in sozialen Diensten, sowie für Angehörige und alle am Thema Interessierten.
Textprobe: Kapitel 4, Einnahmequellen, Drogen, Prostitution, Kriminalität: 4.1, Einnahmequellen: Strassenkinder verdienen sich ihr Geld meist durch Bettelei, Prostitution, Diebstählen oder auch durch Dealen. Diejenigen, die beim Einwohnermeldeamt gemeldet sind, haben oft die Chance, Sozialhilfe beziehen zu können. 4.2, Drogen: Auch Drogen sind eine Möglichkeit für die Kinder, sich zu finanzieren. Gerade Jüngere werden oft von Hehlern als Boten oder Drogenkuriere eingesetzt oder beginnen nicht selten damit, selbst zu dealen. Nicht alle Strassenkinder nehmen Drogen, wenngleich die meisten Haschisch rauchen. Trotz der Tatsache, daß Alkohol neben Haschisch die Häufigste Droge ist, gibt es überraschend viele, die überhaupt keinen Alkohol trinken. Für Strassenkinder gehört jedoch das Angebot harter Drogen zum Alltag. Sie können auf der Strasse alles bekommen - von Heroin und Kokain halten sich die meisten dennoch fern, da sie die Gefahren kennen. Über Junkies haben die meisten nichts Gutes zu sagen. Selbstverständlich gibt es auch hier einige Ausnahmen. So sehr das ‘Drücken’ einerseits abgelehnt wird, so sehr ist das ‘Einwerfen’ synthetischer Drogen (LSD) für viele Kinder Alltag. Die Pillen sind allgegenwärtig, die Kinder schlucken sie, wie andere Aspirin. Offenbar sind sie der Meinung, eine kleine Pille sei wie ein Medikament, das weiße Pulver Heroin oder Kokain (und deren Folgen) dagegen seien wesentlich schlimmer. Sie brauchen sie aber auch, um das Erlebte zu verdrängen, den trüben Alltag zu vergessen oder um ein wenig Schlaf zu bekommen, die Kälte, den Lärm oder den Dreck nicht zu spüren. Wenngleich die Probleme am nächsten Tag nicht verschwunden sind, wollen sie sich lediglich ein paar Stunden betäuben. Crack (Steine, Rock, Freebase, also zum Rauchen aufbereitetes Kokain) gewinnt bei den Jugendlichen auf der Strasse immer mehr an Bedeutung. Der Rausch beginnt praktisch sofort nach dem Konsum, ist aber auch beinahe so schnell wieder vorbei. Der Konsum dieser Droge fördert aggressives Verhalten. Häufig verfallen sie nach dem Rausch in eine Depressionsphase, was wiederum zum sog. ‘nachlegen’ (weiterer Konsum von möglichst viel Crack) führt. Da es bei Crack im Gegensatz zum Heroin keine ‘Sättigungsgrenze’ gibt, sind die Konsumenten permanent auf der Suche nach der Droge. Raum und Zeit verlieren vollständig an Bedeutung. Viele der Kinder organisieren ihren Drogenkonsum in der Gruppe. Geht jemand auf den Strich und hat einmal besonders viel Geld, kauft er für die anderen mit - jedoch nur unter der unausgesprochenen Voraussetzung, beim nächsten Mal von den anderen versorgt zu werden. Das Drogengeschäft ist selbstverständlich von der Illegalität des Schwarzmarktes geprägt. Die Preise richten sich nach dem lokalen Risiko. Wenn unmittelbare Gefahr droht, so hat dies umgehend Auswirkungen auf die Preise. Gleichzeitig entsteht ein Zeitdruck, der dem Käufer keine Bedenkzeit läßt. Unter solchen Umständen sagen stark abhängige auch bei überhöhten Preisen schnell Ja. So kann es durchaus vorkommen, daß Drogenabhängige Kids bis zu 150€ pro Tag für die Drogen benötigen. Meistens finanzieren sie sich auch durch Dealen ihren Eigenverbrauch. Bei längerem Aufenthalt auf der Strasse verzweifeln manche Kinder an ihrer Situation und versuchen den Kummer mit Speed, Kokain oder Heroin zu betäuben.
Martina Köppl wurde 1981 in Berchtesgaden geboren. Ihr Studium der Sozialen Arbeit mit dem Schwerpunkt Sozialpsychiatrie schloss sie 2004 mit Diplom erfolgreich ab. Während des Studiums sammelte sie praktische Erfahrung in verschiedenen sozialen Bereichen, vor allem in der Betreuung von Menschen mit psychischer Erkrankung. Seit vielen Jahren ist sie für einen großen Bildungsträger tätig, begleitet, betreut und coacht Erwachsene und Jugendliche. Seit der Schulzeit interessiert sie das Thema der Strassenkinder und motivierte sie zur Erstellung der vorliegenden Arbeit.
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