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- Kuba - Die Welten zwischen "Libreta" und "CUC": Bedeutende wirtschaftliche und soziale Entwicklungen auf Kuba bis heute
Sozialwissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 70
Abb.: 6
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Oldtimer, Zigarren und Rum. Das ist für die Meisten die perfekte Beschreibung für Kuba. Allerdings verbirgt sich hinter der antiken Fassade eine sozialistische Leitung, deren Geschichte in der vorliegenden Studie von ihren Anfängen bis heute durchleuchtet wird. Der Fokus liegt dabei auf bedeutenden wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen auf Kuba im Rahmen des sozialistischen Systems und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung. Zunächst stellt die Studie fest, dass die Gründe, welche die Durchsetzung des sozialistischen Systems in Kuba überhaupt möglich machten, zum größten Teil in der Geschichte des Inselstaates zu finden sind. So war Kuba seit seiner Entdeckung erst der Abhängigkeit von der Kolonialmacht Spanien und später den USA unterworfen. Innenpolitisch folgte in dem krisengeschüttelten Land, in welchem die Unterschiede zwischen arm und reich fast täglich größer wurden, eine Diktatur der nächsten. Daher fanden die sozialistischen Versprechungen Fidel Castros, von nun an Freiheit, Gleichheit und Selbstbestimmung walten zu lassen, viel Zuspruch in der Bevölkerung. Die Studie erläutert, wie das stark kritisierte Kuba langsam versucht, sich mit Reformen an die westliche Welt anzupassen. Zudem wird die Frage beantwortet, ob sich dieser Versuch tatsächlich in der Praxis umsetzen lässt.
Textprobe: Kapitel 2., Wichtige historische Aspekte Kubas: Die Geschichte Kubas beginnt am 27. Oktober 1492 mit der Entdeckung durch Christoph Kolumbus. Er beschreibt Kuba in seinem Bord-Tagebuch als ‘Die schönste Insel, die Menschenaugen jemals erblickten’. Doch nicht nur die Schönheit der Insel faszinierte, sondern auch der lukrative Aspekt der günstigen Lage der größten Antilleninsel wie Del Aguila in folgendem Zitat beschreibt (Vgl. Schuch 2009 Gelius 2013: 299): ‘With the United States to the north, the Carribean Sea to the south, Mexico’s Yu-catan Peninsula to the west, and the Antilles chain to the east and southeast, Cuba is in a central position in the region. Critical points in Central America and the Car-ribean such as the Panama Canal, Mexico City, or Caracas are quickly reached by plane. Shipping and trade lanes liking the Atlantic to the American continent pass close to the island’ (Del Aguila 1988: 2). 2.1, Kuba und Spanien: Schon die Kolonialherren Spaniens, die Kuba ab 1510 unter Diego de Velázquez mit großer Brutalität und dem Einsatz überlegener Waffen unter ihre Kontrolle brachten, erkannten die vorteilhafte Lage schnell und machten die Insel zu einem wichtigen Stützpunkt von dem sie weitere spanische Besitztümer aus gut erreichen konnten. Nach vier Jahren war die Insel komplett erobert, und seitdem galt die Aufmerksamkeit sowohl der Gold und Silber-gewinnung, als auch dem Tabakanbau der im 17. Jahrhundert zum ersten Mal boomte (Vgl. Hoffman 2009: 26 Schuch 2009). In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts fokussierten sich die Spanier auf das Zuckerrohrgeschäft, für das zahlreiche Sklaven eingesetzt wurden. Ihre Arbeitskraft wurde auch in vielen anderen Bereichen ausgenutzt. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, denn bereits im Jahre 1840 gelangte Kuba an die Weltspitze der Zuckerproduktion (Vgl. Schuch 2009). In kultureller Hinsicht hat die Versklavung der Afrikaner die Kubaner stark geprägt. ‘Noch heute ist die so genannte Santerie eine verbreitete Religion, eine Mischung aus afrikanischen Schutzgöttern und Heiligen sowie christlichen Elementen’ (Schuch 2009). Doch schon bald begannen Rebellionen seitens der ‘Criollos’, Kubaner spanischer Abstammung, sowie Freilassungen von Sklaven. Es folgten drei Kriege für die Unabhängigkeit. Dabei handelt es sich um den langen Krieg (La Guerra Larga) der von 1868 bis 1878 anhielt, ‘den Kurzen Krieg’ (La Guerra Chiquita) 1879 – 1880 und schließlich der dritte Krieg bekannt als der ‘kubanische Unabhängigkeitskrieg’ ab 1895 unter der Führung von José Martí. Letzterer ging im Jahre 1898 in den Spanisch– Amerikanischen Krieg über, in welchem Spanien die meisten seiner Kolonien, inklusive Kuba, an die USA verlor (Vgl. Amann 2007 a Internetquelle 15). 2.2, Kuba und die USA: Die Unterstützung der USA im Krieg gegen die Spanier war jedoch nicht unbedacht. Bereits im Jahre 1808 setzten sie sich erstmals mit Spanien in Verbindung bezüglich der möglichen Übergabe Kubas. (Vgl. Gelius 2013: 299) Das Interesse bestand zum einen wegen der Lage der Insel und zum anderen, weil Kuba Ende des 19. Jahrhunderts wirtschaftlich gesehen bereits eine US-Kolonie, bedingt durch den Zufluss amerikanischen Kapitals und die wachsende Abhängigkeit des US-Marktes, war. ‘1885 gingen 85 % der kubanischen Exporte in die Vereinigten Staaten’ (Gelius 2013: 300). In diesem Krieg sollte die USA jedoch ebenfalls neuer politischer Herrscher Kubas werden. Die Reaktion der USA auf den Sieg gegen die Spanier gestaltete sich im Juli 1898 mit der Besetzung Kubas. Auch bei den Friedensverhandlungen, welche im Dezember 1898 in Paris stattfanden, durfte Kuba nicht mitreden. Erst am 20. Mai 1902 entließen die USA die Insel formell in die Unabhängigkeit (Vgl. Del Aguila 1988: 16 Internetquelle 16). Jene ‘Unabhängigkeit’ gestaltete sich in Form des ‘Platt-Amendments’, wobei es sich um einen Verfassungszusatz handelt, der die Souveränität der Insel stark einschränkte, welcher u. a. auch die Intervention in die Präsidentenwahl miteinschloss. Zusätzlich wurde festgehalten, dass den USA ein Teil der Guantánamo-Bucht unbefristet ‘ausgeliehen’ wird (Vgl. Gelius 2013: 300 Internetquelle 16). Im Zeitraum von 1906 bis 1919 machten die Vereinigten Staaten von Amerika mehrmals von ihren Rechten Gebrauch und mischten sich daraufhin in kubanische Angelegenheiten ein, u. a. durch eine erneute dreijährige Besetzung Kubas, beginnend im Jahr 1906, nach bewaffneten Aufständen, Unruhen und dem darauf folgendem Rücktritt des damaligen Präsidenten Estrada Palma (Vgl. Zeuske 2007: 160 Amann 2007 a). 2.3, Die Revolution: Somit begann für Kuba ein neues Zeitalter der Abhängigkeit, in welcher nun die USA Kontrolle über die Zucker,- Eisenbahn,- und -Bergbauindustrie hatte. Die Schere zwischen Arm und Reich wuchs stetig und unaufhaltsam. Im Hintergrund wurde die Insel 1924-1933 von den USA unterstützen Diktaturen Machados und ab 1952 Batistas regiert. Fulgencio Batistas blutiges Terrorregime zeichnete sich durch Korruption, Gewalt und Vetternwirtschaft aus. Im Gegenzug entstand im Jahre 1925 die erste kommunistische Partei Kubas (Partido Comunista de Cuba) (Vgl. Internetquelle 8 Amann 2007 a Internetquelle 13). Am 26. Juli 1953 folgte dann die erste Auflehnung des Volkes gegen die Diktatur mit dem damals 26 jährigem Fidel Castro Ruz als Anführer mit 110 Gleichgesinnten, unter ihnen der jüngere Bruder des ‘Comandante’ Raúl. Angriffspunkte waren hier die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba sowie die Kaserne in Bayamo, welche zur selben Zeit attackiert wurden. Dieses Ereignis geht mit dem Namen ‘Movimiento 26 de Julio’ später in die kubanische Geschichte ein und gilt als ‘Beginn der Revolution’. Auch wenn dieser Aufstand für den Anführer eine 22-Monatige Gefängnisstrafe und für Soldaten und Rebellen zahlreiche Festnahmen und Todesfälle zur Folge hatte, plante er mit Ernesto ‘Che’ Guevara im Exil den nächsten Angriff und führte diesen im Jahr 1956 durch (Vgl. Gelius 2013: 309 Internetquelle 7 Internetquelle 17). Der Plan wurde folgendermaßen durchgeführt: ‘El 2 de diciembre de 1956 desembarcó en Cuba al frente del destacamento expedi-cionario llegado a bordo del yate ‘Granma’, e inició la guerra revolucionaria en la Sierra Maestra. Dirigió la lucha de las fuerzas rebeldes y del Movimiento 26 de Julio en todo el país durante los 25 meses de guerra” (Internetquelle 7). Am 01. Januar 1959 resultierte daraus der Sieg der Revolution (Vgl. Internetquelle 7). Daraufhin kam es zu einer Flüchtlingswelle in die USA, vor allem nach Miami und Florida (Vgl. Amann 2007): ‘Sie flüchteten, weil sie die Enteignung ihres Vermögens befürchteten oder auf Grund ihrer vorherigen Nähe zum korrupten Regime Batistas Angst vor einer Verfolgung hatten’ (Amann 2007). Andere wiederum unterstützten die Revolutionäre mit dem Aufbau der Volksregierung. Trotz Batistas Ankündigung kein politisches Amt mehr annehmen zu wollen, floh er eben-falls ins Exil. Am 13. Februar 1959 wurde Fidel Castro Ruz zum Ministerpräsidenten (Primer Ministro del Gobierno Revolucionario) ernannt (Vgl. Internetquelle 7 Gelius 2013: 310). Erste Reaktionen der USA zeigten sich bereits im März 1959 als der US-Amerikanische Sicherheitsrat beschloss Castro zu stürzen. Im Mai desselben Jahres begann die Insel mit ersten sozialistischen Maßnahmen, wie unter anderem die Überführung von Großgrundbesitz in Volkseigentum, die Errichtung eines kostenlosen Bildungs- und Gesundheitswesen, die Beendigung der Rassendiskriminierung und 1961 die Durchführung einer Alphabetisierungskampagne (Vgl. Martínez Puentes 2006: 189-191 Gelius 2013: 311 Internetquelle 13 Internetquelle 18). Die nächste Reaktion seitens der Vereinigten Staaten erfolgte im Oktober 1960 in Form eines partiellen Handelsembargos und im Jahr 1961 mit Abbruch der Beziehungen. Dies ist der Beginn der Kubanischen – Sowjetischen (UDSSR) ‘Partnerschaft’, denn im Hinter-grund liefen bereits Annäherungen beider Seiten. Doch noch im selben Jahr führte die USA einen Anschlag gegen Kuba aus: Am 17. April 1961 kam es zur ‘Invasion in der Schweinebucht’ (Playa Grión). In diesem Kampf besiegte Fidel Castro schließlich die aus den USA geschickten und durch ihren Geheimdienst (CIA) unterstützen Exilkubaner, innerhalb von 72 Stunden mit Hilfe seiner ‘Guerrilleros’ und ließ somit die ‘Operation Moongoose’ platzen. Am 2. Dezember 1961 wurde daraufhin die ‘Sozialistische Republik’ auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus feierlich verkündet. Die USA reagieren darauf im Februar 1962 mit einem totalen Handelsembargo auf alle Einfuhren aus Kuba, welches bis heute noch in variierter Version gültig ist. Auch folgten weitere erfolglose Ermordungsversuche der CIA gegen Castro. Das verhängnisvolle Handelsembargo der USA konnte jedoch mit dem Handelsabkommen, welches mit den Ostblockstaaten und der Sowjetunion geschlossen wurde, ausgeglichen und aufgefangen werden, sodass der Zucker und Rohöl Austausch weiter aus anderen Himmelsrichtungen stattfinden konnte (Vgl. Publikation 1: 36 Gelius 2013: 314 Internetquelle 18). 2.4, Der Nachruf: ‘Die Kuba-Krise’: Im Oktober 1962 kam es fast zu einem dritten Weltkrieg, nachdem die Sowjetunion Trägerraketen für Atomsprengköpfe, nach Anfrage Raúl Castros auf Kuba stationierte, und diese im September von amerikanischen Spionageflugzeugen gesichtet wurden. Jene sollten zum Schutz vor den USA dienen, da sie selbst Atomwaffen an der türkisch-sowjetischen Grenze aufgestellt hatten. Die US-Amerikanische Regierung reagierte daraufhin mit einer totalen Blockade gegenüber Kuba. Kurze Zeit später kam es nach Verhandlungen jedoch zu einer Einigung beider Seiten: Während Kuba zusagte keine Raketen mehr zu stationieren, versprachen die USA jegliche Angriffe auf Kuba zu unterlassen, sowie die Atomraketen abzubauen (Vgl. Gelius 2013: 314-315 Amann 2007 a). Da Ernesto ‘Che’ Guevara eine wichtige Rolle in der kubanischen Geschichte gespielt hat, ist an dieser Stelle, der Vollständigkeit halber sein Todestag zu nennen, 09.Oktober 1967 (Internetquelle 9). 2.5, COMECON – Verfassung – Präsidentschaft: Zehn Jahre später, 1972, trat Kuba der Wirtschaftsorganisation der Ostblockstaaten, dem ‘Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe’ (COMECON) bei, wodurch sich der Lebensstandard der Bevölkerung enorm verbesserte (Vgl. Gelius 2013: 334). 1976 war ein weiteres wichtiges Jahr, da die Verfassung der sozialistischen Republik Kuba verlesen wurde. Sie enthielt die Menschen- und Individualitätsrechte sowie den Aufbau des Staates und die Funktionsweise des Wahlsystems. Diese Verfassung wird bis heute noch kontinuierlich verändert und verbessert. Außerdem wurde Fidel in diesem Jahr durch die ‘Asamblea Nacional’ (Nationalversammlung) zum Präsidenten der Republik (Presidente del Consejo de Estado) ernannt, neben seines seit der Revolution in Kraft getretenen Amtes als Ministerpräsident (Vgl. Internetquelle 19 Internetquelle 7).
Jasmin M. García, B.A., ist eine junge Autorin mit spanischen, lateinamerikanischen sowie orientalischen Wurzeln. Ihr Studium der Mehrsprachigen Kommunikation mit dem Schwerpunkt Wirtschaft an der Fachhochschule Köln schloss die Autorin im Jahr 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelors of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums erwarb sie umfassende Kenntnisse der lateinamerikanischen Geschichte und Wirtschaftssituation des Landes. Fasziniert von der kubanischen Kultur, entschied sich die Autorin, das Thema Kuba im vorliegenden Buch zu erörtern. Um die Besonderheiten des Landes kennenzulernen und die aktuelle Situation wiedergeben zu können, reiste die Autorin zu Recherchezwecken im Jahr 2013 mehrere Male in die Hauptstadt 'La Habana’.
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