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Sozialwissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 60
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In der vorliegenden Studie widmet sich die Autorin dem Thema der gemeinsamen Erziehung von behinderten und nichtbehinderten Kindern in integrativen Kindertageseinrichtungen. Die Rahmenbedingungen, welche von Kindertageseinrichtungen erfüllt sein müssen, um integrativ arbeiten zu können, sind vielfältig. Es bedarf nicht nur einer veränderten räumlichen Ausstattung und verschiedener Therapieangebote, sondern auch der Akzeptanz aller Beteiligten. Erzieher/-innen, Eltern und vor allem alle Kinder müssen sich auf diese neue Situation einlassen und lernen, mit Veränderungen umzugehen. Im Verlauf der Arbeit werden verschiedene Aspekte der Integration im Kindergartenalltag genauer betrachtet. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob die Eingewöhnungsphase bei behinderten und nichtbehinderten Kindern unterschiedlich abläuft und ob positive Rückschlüsse auf die Entwicklung der Kinder gezogen werden können, die durch die integrativen Prozesse zustande kommen. Ferner wird betrachtet, ob während der integrativen Arbeit Probleme zu beobachten sind, die sich negativ auf die Kinder auswirken.

Leseprobe

Kapitel 3.1.2, Die Rolle der Erzieher/-innen: Eine Frage, die sich bei der Auseinandersetzung mit integrativen Kindertagesstätten stellt, ist, ob Erzieher/-innen eine andere Rolle spielen, als in Regeleinrichtungen. Sie arbeiten unter anderen Bedingungen mit Kindern, die sehr verschiedene Stärken und Schwächen haben. Aber dennoch haben sie die Aufgabe, die Kinder in ihrem Entwicklungsprozess zu unterstützen und Hilfestellungen anzubieten. Arbeitet eine Kindertageseinrichtung nicht von Beginn an integrativ, sondern muss sie beispielsweise auf Grund der Anfrage eines behinderten Geschwisterkindes recht schnell umstrukturieren, bleibt den Erziehern/-innen, laut Herm, häufig nicht genug Zeit, sich mit der neuen Situation und den daraus resultierenden neuen Herausforderungen auseinanderzusetzen und sich damit vertraut zu machen (Herm 2007, 35). Dichans ist hier jedoch der Meinung, dass es für Erzieher/-innen in erster Linie wichtig ist, der Verschiedenheit von Menschen positiv gegenüberzustehen und die Integration von behinderten Kindern als ihren persönlichen Auftrag anzusehen (vgl. Schöler u.a. 2005, 20). Daher ist es vor Antritt der integrativen Arbeit besonders wichtig, dass innerhalb des gesamten Kindertageseinrichtungsteams darüber gesprochen wird, wer am ehesten geeignet ist, in der neuen Integrationsgruppe zu arbeiten (vgl. Herm 2007, 37). Beispielsweise ist es wichtig, dass die Erzieher/-innen in dieser Gruppe besonders sensibel gegenüber den Kindern und auch gegenüber deren Eltern sind, da die neue Situation sowohl den Kindern, als auch deren Eltern erklärt und nähergebracht werden muss (vgl. ebd.).Des Weiteren müssen die Fachkräfte bereit sein, sich der neuen Herausforderung zu stellen und gegebenenfalls Fortbildungen im Bereich der Beratung oder auch der heilpädagogischen Arbeit wahrzunehmen (vgl. ebd.). Eine weitere Veränderung, die vorher vom Personal besprochen werden muss, ist der zeitliche Aspekt. Auf Erzieher/-innen in Integrativgruppen kommen gerade in diesem Bereich große Veränderungen zu. Behinderte Kinder nehmen unter Umständen mehr Zeit in Anspruch beispielsweise durch füttern, wickeln, besondere Begleitung und Unterstützung bei Bewegungsabläufen (vgl. Klein/Kreie/Kron/Reiser 1987, 346). Daher muss dringend beachtet werden, dass genügend Personal anwesend ist, damit während diesen Arbeiten auch anderen Kindern Spiel- oder Förderungsangebote gemacht werden können oder ihnen in schwierigen Situationen helfen zu können (vgl. ebd.). Es kann also der Fall sein, dass nicht wie in anderen Gruppen zwei Erzieher/-innen ausreichen, sondern vielleicht ständig oder auch nur auf Teilzeitbasis eine dritte Fachkraft von Nöten ist (vgl. ebd.). Kann dies nicht gewährleistet werden, kann eine andere Lösung die Reduzierung der Gruppengröße sein (vgl. ebd.). Sind diese personellen Strukturen geklärt, kann die Arbeit für die Erzieher/-innen beginnen. Dichans weist darauf hin, dass Erzieher/-innen sich ihrer Einstellung gegenüber Behinderungen vor dem Umgang mit behinderten Kindern bewusst machen und während der praktischen Arbeit kritisch hinterfragen müssen, ob sie behinderten und nichtbehinderten Kindern auf Grund der verschiedenen Bedingungen unterschiedlich gegenübertreten. Es sollte ihr Ziel sein, jedes Kind als einen individuellen und eigenständigen Teil der Gruppe anzusehen (vgl. Schöler u.a. 2005, 20).

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