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- Handelspolitik bei strategischen Rohstoffen: Am Beispiel von Seltenen Erden und Germanium
Sozialwissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 56
Abb.: 15
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Rund ein Fünftel der weltweit gehandelten Güter sind natürliche Ressourcen. Ein Großteil davon sind nicht-erneuerbare mineralische und fossile Rohstoffe. In Förder-ländern, bei denen Exporte weitestgehend auf Rohstoffe beschränkt sind, wird dem Handel mit diesen große Bedeutung beigemessen. Die meisten Länder können ihren Rohstoffbedarf allerdings nicht durch eigene Vorkommen decken. Die Versorgung auf den internationalen Rohstoffmärkten stellt für Rohstoffimporteure wie Deutschland eine große Herausforderung dar. Deutschland ist bei einer beträchtlichen Anzahl von Rohstoffen, darunter hauptsächlich mineralische und kohlenstoffhaltige, importabhängig. Diese werden in der Industrie zur Herstellung von hochtechnologischen Produkten, Kraftfahrzeugen sowie für neue Umwelttechnologien eingesetzt. Aufgrund der Wichtigkeit einer sicheren Rohstoffversorgung für rohstoffverarbeitende, produzierende Industrien setzt sich diese wissenschaftliche Arbeit mit aktiven handelspolitischen Maßnahmen bei strategischen Rohstoffen auseinander. Dabei sollen unter anderem folgende Forschungsfragen analysiert und beantwortet werden: Was sind strategische Rohstoffe, welche Merkmale müssen sie aufweisen und wo werden sie überwiegend eingesetzt? Welche Länder setzen Handelsbeschränkungen ein und was sind deren Motive diese einzuführen? Und welche Strategien können rohstoffarme Länder verfolgen, um zum Schutz der eigenen Industrie eine sichere Rohstoffversorgung zu gewährleisten?
Textprobe: Kapitel 3.2.2.1, Gegenwärtige Marktsituation: Die weltweite Produktion von Germanium wird 2011 auf 118 Tonnen geschätzt. Die Hauptförderländer sind China (80 Tonnen), Russland (5 Tonnen) und die USA (3 Tonnen). Im Jahr 2008 beträgt der weltweite Verbrauch knapp 140 Tonnen. Im Zuge der einsetzenden Finanzkrise geht die Nachfrage deutlich zurück. 2011 ist die weltweite Nachfrage nach Germanium, hauptsächlich aufgrund des steigenden chinesischen Eigenverbrauchs, im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Der geschätzte weltweite Verbrauch beträgt 2011 über 120 Tonnen. Davon werden 30% derzeit durch recycelte Materialien gedeckt. Die Preise von Germanium, insbesondere von Germaniumoxid, steigen im Jahr 2011 bedeutsam an. Im ersten Halbjahr von 2011 steigt der Weltpreis von Germaniumoxid um 94% auf 1.400 US-Dollar pro Kilogramm an (2010: 720 US-Dollar pro Kilogramm). Während demselben Zeitraum ist beim Germaniummetall ein etwas gemäßigter Anstieg um 35% (von 1.200 US-Dollar auf 1.625 US-Dollar pro Kilogramm) festzustellen. 3.2.2.2, Exportrestriktionen der Förderländer: Neben dem, nach der Finanzkrise, wieder gestiegenen weltweiten Verbrauch, haben auch beim strategischen Rohstoff Germanium einzelne Restriktionen exportierender Ländern zu einem Preisanstieg geführt. Ende 2007 veröffentlicht China eine Liste mit Rohstoffen für deren Ausfuhr eine Exportlizenz benötigt wird. Darunter befindet sich unter anderem Germanium in Rohform, als Schrott und als Pulver. Des Weiteren besteuert China zusätzlich seit Beginn 2008 seine Ausfuhren von Germaniumoxid mit einem Zoll in Höhe von 5%. Im ersten Quartal 2011 nimmt das chinesische Germaniumangebot für den Weltmarkt, durch die Außerbetriebnahme einer Germaniumoxid-Mine, weiter ab. China begründet die Stilllegung mit Umweltbelangen. Dadurch begrenzt die chinesische Regierung erneut den Export von Germanium als Rohstoff und fördert dagegen den Export von Endprodukten aus Germanium. Dies belegt auch, dass weiterverarbeitete Germaniumprodukte wie optische Komponenten aus Germanium einen Exportsteuernachlass von bis zu 17% beanspruchen können. Diese Politik bewegt chinesische Unternehmen, wie Yunnan Chihong Zinc & Germanium und China Germanium, zur intensiven Weiterverarbeitung von Germanium zu Produkten. Russland, als weiteres Förderland, erhebt einen Exportzoll von 6,5% auf Schrott und Abfall von Germanium. Die USA, die das drittgrößte Förderland darstellen, verlangen für Germaniumoxid einen Exportzoll von 3,7%. Bei Germaniummetallen variiert der Ausfuhrzoll je nach Art zwischen 2,6 und 4,4%. Des Weiteren besitzen die USA 45% der weltweiten Germaniumoxidreserven (rund 450 Tonnen), wobei ihre Fördermenge lediglich 2,9% der Weltförderung beträgt. Im Vergleich hierzu umfassen die Reserven in China etwa 41%, während die Fördermenge etwa 65,5% der weltweiten Förderung entspricht. Der Eigenverbrauch der USA von knapp 38 Tonnen liegt um das Vielfache höher, als die eigene Fördermenge. Die geringe Förderung der USA im Vergleich zu den existierenden wirtschaftlich abbaubaren Reserven, kann als festgelegte Produktionsquote gedeutet werden.
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