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- Geocaching in der Schule: Eine Trendsportart im jahrgangsübergreifenden Projekt
Sozialwissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 64
Abb.: 30
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
'Geocaching-Boom: Die Welt, eine Schatzinsel' tituliert der Spiegel-Online seinen Artikel über den neuen 'Hightec-Trendsport' (Hillenbrand, 2010) - das Abenteuerspiel ist auf dem Vormarsch und erfreut sich immer wachsender Beliebtheit. Es ist längst Zeit, dass das Geocaching auch in die schulische Praxis Einzug erhält, wie erste amerikanische Beispiele es zeigen. Abgesehen von dem hohen Spaß- und Spannungsfaktor des Geocachings, der SuS sicherlich fesseln und für diese Outdoorunternehmung begeistern könnte, bekam ich im Zuge meiner persönlichen Geocachingerlebnisse schnell einen Blick für das hier verborgene pädagogische Potential, das in meinen Augen eine große Chance für die schulische Arbeit darstellt. Bisher verfügt der deutsche Literaturmarkt über keine dezidierte Auseinandersetzung mit dem Thema Geocaching in Schulen. Auch der Abgleich mit den Richtlinien und Lehrplänen öffnet hier alle Pforten. Vor diesem Hintergrund entstanden die thematische Ausrichtung dieser Studie und ihre zentrale Fragestellung. Auf der Basis von Erfahrungen in der Planung und Durchführung eines Projekts soll erörtert werden, ob und inwiefern das Geocaching eine für Schulen pädagogisch wertvolle und realisierbare Innovation darstellt. Das Handlungsfeld Geocaching wird in Kapitel 2 zunächst theoretisch erörtert, um ein grundsätzliches Verständnis des Konzepts Geocaching zu gewährleisten. Das Kapitel beinhaltet zum einen seine Definition und Begriffsklärung, beschreibt ebenso Spielidee und Abläufe, Formen und Ausprägungen. Letztlich wird ein kurzer Einblick in die geschichtliche Entwicklung geboten. Im zweiten Teil dieser Arbeit richtet sich der Blick auf das Geocaching im schulischen Zusammenhang. Hier wird zunächst eine Umsetzungsmöglichkeit des Geocachings im Handlungsfeld Schule am Beispiel des eigens geplanten und durchgeführten Projekts aufgezeigt und dieses in seiner konzeptionellen Anlage und Programmgestaltung vorgestellt. Im Anschluss daran findet eine Auswertung dieser Praxiserfahrungen statt, indem eruiert wird, welche pädagogischen Chancen dem Geocaching zugrunde liegen und welche Bedingungen für eine erfolgreiche Implementierung erfüllt sein müssen. Während mit ersterem eine pädagogische Begründung bzw. Rechtfertigung für die Einbindung des Geocachings in die schulische Welt, im Besonderen in das Unterrichtsfach Sport, angestrebt wird, werden mit den folgenden Kapiteln Bedingungen und Optionen einer Implementierung in gewisserweise erste Handlungsentwürfe konstruiert. Kapitel 3.2.2.1 beinhaltet eine Katalogisierung der Aufgaben der Initiatoren, eine Erörterung der wichtigsten rechtlich zu beachtenden Aspekte und eine Auslegung des Vorhabens auf die allgemeinen Richtlinien sowie die Lehrpläne des Faches Sport. Es wird beschrieben, in welchem strukturellen Rahmen das Geocaching Einzug in Schule halten kann, ebenso werden konkrete Beispiele einer Einbettung des Geoachings in die Bildungsarbeit anderer Unterrichtsfächer gegeben.
Textprobe: Kapitel 3.2, Auswertung: Erkenntnisse und Handlungskonsequenzen: 3.2.1, Legitimation: pädagogische Bedeutung des Geocachings: Das Geocaching hält in vielerlei Hinsicht einen pädagogischen Wert bereit. Im Sinne der heutigen Richtlinien und Lehrpläne kann eine umfassende Kompetenzförderung stattfinden. Vorzüge der grundlegenden Idee: Die dem Geocaching zugrunde liegenden konstitutiven Elemente, die kooperative Schatzsuche im naturnahen Raum und die dafür notwendige Auseinandersetzung mit technischen Orientierungsmitteln und intellektuellen Anforderungen, legen bereits einige Qualitätsmerkmale dieser Aktivität nahe. Chance zur Naturbegegnung: So vermag die einzigartige Verbindung von Natur, Abenteuer und Technik in einem Gruppenerleben sogar Stubenhocker hinter ihrem Fernseher und ihrer Spielekonsole hervorlocken - die Geocachingwelt hält viele zu lösende Missionen bereit. Wenn sich Kinder und Jugendliche in der heutigen Zeit über das Outdoorhobby Geocaching für die Bewegung, das Wandern in der Natur motivieren und begeistern können, ist bereits ein wichtiger Schritt getan. Dann sind sie auch dafür offen, die Vorzüge dessen zu schätzen. So staunte ich nicht schlecht, als viele der SuS auf unseren Touren feststellten und schließlich auch bedauerten, lange nicht mehr draußen unterwegs gewesen zu sein. Einige schwärmten von der wohltuenden frischen Luft, andere sprachen sich für die beruhigende Atmosphäre im Wald und die alten, riesigen Bäume aus. Hierin liegt meiner Meinung nach ein unschätzbarer Wert des Geocachings: Die Chance zur Naturbegegnung, die spielerische Entdeckung dieser, die Entwicklung eines Bewusstseins für die Umgebung sowie eines Blicks für die Schönheit der Orte und Landschaften. Auf der Suche nach den Caches wird automatisch die Fähigkeit geschult, aufmerksamer durch die Welt zu gehen, sie mit anderen Augen zu sehen. ‘They [the geocachers, A.d.V.] will have a natural tendency to pay attention to the setting and their surroundings’ (Taylor, 2010, 20). Die Heimat neu entdecken: Hierbei lernt man seine eigene Heimat erst mal richtig kennen und findet sich in Regionen wieder, die man nie wahrgenommen hat, ebenso erfährt man Neues über die Gegend, in der man lebt, z.B. durch die in den Caches verpackten landeskundlichen, kulturellen und geschichtlichen Hintergründe. ‘Da tauchen alte Burgen, Wappen und Gedenkstätten auf, werden Geschichtsbücher gezückt und plötzlich kennt man den Namen der Bäche und Flüsse in seiner Umgebung’ (Teßmer et al, 2004, 10). Mittels Geocaching können Ortskenntnis und Orientierungssinn spielerisch weiterentwickelt werden. So gestanden die am Projekt teilnehmenden SuS ihre fehlende örtliche Kenntnis über den unmittelbaren Stadtkern von Wuppertal Elberfeld hinaus, als viele von ihnen zum ersten Mal dem Ortsteil Schwelm und dem hier gelegenen Waldgebiet gewahr wurden. Das Geocaching beinhaltet ebenso, einmal über den Tellerrand zu schauen und ständig neue Ziele zu erkunden. See new places heißt die Devise des Outdoorsports. So gehen viele Geocacher auch in ihrem Urlaub auf Cachesuche und erforschen auf diese Weise z.B. das mallorcinische Hinterland mit seinen ganz individuellen Insider-Reizen. Dies stellt auch eine Perspektive für Schulfahrten innerhalb als auch außerhalb Deutschlands dar. Förderung eines umweltbewussten Verhaltens: Der Naturgedanke und der von der Geocacher-Community proklamierte Umweltschutz stellen einen weiteren pädagogischen Gewinn dar. Es wird großen Wert darauf gelegt, die Einwirkung des Geocachings auf die Natur gering zu halten: Anleitungen bzw. Regeln auf geocaching.com verweisen auf die vorwiegende Nutzung von Wanderwegen bei der Gestaltung eines Caches, um die Zerstörung der Vegetation zu vermeiden. Ebenso prüfen ehrenamtliche Mitarbeiter vor der Freischaltung eines Geocaches, ob umweltgefährdete, naturgeschützte oder verbotene Gebiete betroffen sind. Werden in den Foren Schädigungen der Vegetation aufgrund eines dort platzierten Geocaches gemeldet, wird ein Geocache für eine gewisse Zeit oder aber für immer im Sinne des Schutzes und der Regeneration der Natur geschlossen. Die Community ruft nicht nur dazu auf, seine eigenen Spuren zu beseitigen und seine Abfälle auf Cachingtouren wieder einzupacken, ebenso initiiert und praktiziert sie große gemeinsame Säuberungsaktionen auf verschmutzten Gebieten, auf denen künftig gecacht werden soll. Vor dem Hintergrund dieser in der Gemeinschaft vertretenen Leitlinien und Grundsätze kann das Geocaching einen Beitrag zur Umwelterziehung von SuS leisten, ein gesteigertes Umweltbewusstsein, Respekt vor und Verantwortung gegenüber der Natur vermitteln. Die am Projekt beteiligten SuS haben diese erklärten Umweltschutzbedingungen schnell angenommen und beherzigt, so spielten diese in der ersten Planungsphase der eigenen Caches bereits eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Eva-Maria Größ wurde 1984 in Wipperfürth geboren. Ihr Studium der Germanistik und Sportwissenschaft für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen an der Bergischen Universität Wuppertal schloss die Autorin im Jahre 2009 mit dem Ersten Staatsexamen erfolgreich ab. Sowohl im erziehungswissenschaftlichen Begleitstudium als auch im Fach Sport setzte sich die Autorin umfassend mit der Erlebnispädagogik und deren Implementierung in schulischen Settings auseinander. Auch in ihrer Zweiten Staatsexamensarbeit im Rahmen ihres im Jahre 2011 erfolgreich abgeschlossenen Referendariats am Seminar Wuppertal-Solingen beschäftigt sie sich mit dem modernen erlebnisorientierten Trend 'Geocaching' und reflektiert die Erprobung dieser Aktivität im schulischen Projekt. Auch diese Studie wurde im Diplomica Verlag als Fachbuch veröffentlicht.
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