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- Die Trossfrauen und Marketenderinnen des Dreißigjährigen Krieges: Herkunft und Motive, Chancen und Risiken sowie ihr Alltag und Beitrag zum Kriegsgeschehen
Sozialwissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 68
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
In dieser Examensarbeit wird zunächst die Herkunft der Trossfrauen untersucht, aus welchen sozialen Schichten sie entstammten und folglich welche Motive und Gründe sie dazu bewegten sich dem Tross anzuschließen. Der Aufbau eines solchen Trosses, ebenso seine Hierarchien und dessen Alltag mit seinen Chancen und Risiken für die Frauen wird hier derweil genauso betrachtet wie die gesellschaftliche Wahrnehmung der Frau kurz vor und während des Dreißigjährigen Krieges. Der knappe Vergleich dieser beiden Betrachtungen und vor allem die - wenn auch nur fragmentarische - Beantwortung der Frage nach dem Beitrag der Trossfrauen am Wallenstein´schen Leitsatz: ‘Der Krieg ernährt den Krieg‘, also schließlich die Frage nach der Bedeutung der Frauen im Tross für jenen großen Krieg der Frühen Neuzeit, werden in dieser Arbeit fokussiert.
Textprobe: Kapitel 5, Gesellschaftliche Wahrnehmung der zum Tross gehörenden Frauen - Prostitution und Hexenwahn: In den folgenden Abschnitten soll sich mit der Frage beschäftigt werden, welches Gesellschaftsbild von der Frau im Allgemeinen in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges vorlag, um es konkreter auf den Ruf und das Ansehen der Trossfrauen und Marketenderinnen beziehen zu können. Hierfür soll zunächst einmal die Rolle der Frau und ihre Wahrnehmung in der Gesellschaft unmittelbar vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges beleuchtet werden. Zudem soll bereits hinführend auf die folgenden Exkurse zur Prostitution und zum Hexenwahn sowie auf die Stellung und das Ansehen dieser gesonderten Frauengruppe im 16. Jahrhundert eingegangen werden. Ferner soll versucht werden herauszustellen, inwiefern sich durch die Geschehnisse des Krieges, seine Folgen für die Bevölkerung, aber auch seiner direkten Auswirkungen auf die Einstellungen der Menschen, sich möglicherweise die Haltung und eben die Wahrnehmung gegenüber der Frau geändert hat, um in den folgenden Abschnitten möglicherweise die gesellschaftliche Anerkennung ihres Beitrags am Dreißigjährigen Krieg herausstellen zu können. 5. I, unmittelbar vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges: Das frühneuzeitliche Bild der Frau war noch stark von dem der ‚mittelalterlichen Kirche und Theologie‘ beeinflusst. Das zog in der Regel eine gottgewollte Entrechtung der Frau nach sich, die mit der eigentlichen Theologie und dem Sinn der Bibel nichts gemein hatte, sondern einzig Anpassung an die patriarchalische Gesellschaftsordnung jener Zeit bedeutete. So ‘entstand das Bild [von] der Frau als eines sekundär - unvollkommen[en] (aus Adams Rippe) erschaffenen und somit zur Unterordnung bestimmten Wesens’. Das durch die Bibelstellen in den Apostelbriefen des Paulus unter anderem an die Gemeinde in Korinth zitierte Wort über die Rolle der Frau im Gottesdienst und als Beleg für die Manifestation ihrer Unterordnung gebraucht, wurde gern folgende Stelle: ‘die Frau aber ist des Mannes Abglanz. Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib ist vom Manne [vgl. Eva geschaffen aus Adams Rippe]. Und der Mann ist nicht geschaffen um des Weibes willen, sondern das Weib um des Mannes willen’ (I. Korinther 11, 7-9). Sie ist allerdings aus ihrem biblischen Zusammenhang gerissen und mag Paulus auch ein frauenfeindlicher Tenor nachgesagt werden können, so darf doch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Gesellschaft jener Zeit die folgenden Verse, insbesondere 11 bis 12 : ‚Doch in dem Herren ist weder die Frau etwas ohne den Mann noch der Mann etwas ohne die Frau // denn wie die Frau von dem Mann, so kommt auch der Mann durch die Frau aber alles von Gott’, vernachlässigt und den Frauen ihre ursprünglich von Gott zugebilligte Anerkennung auf die Rolle im Haushalt und in der Ehe reduziert wurde. Möglicherweise lässt sich diese Reduzierung in der Alternativlosigkeit der Frau in der Frühen Neuzeit auf Haushalt und Kindern begründen. So war die Ehe als Fortpflanzungsgemeinschaft dazu da, den Fortbestand der Familie, also sowohl der des Mannes als auch der Frau, abzusichern. In der Ehegemeinschaft und damit auch dem legitimen Sexualverkehr, waren Kinder ganz natürlich. Die bereits bekannten Verhütungsmethoden, wie Kondome aus Tierdarm oder Kräutersalben waren oft nicht sicher genug oder einfach nicht verfügbar. Die Versorgung der Kinder lag zudem zwangsläufig in den Händen der Frau und wurde als naturgegebene Aufgabe betrachtet und von ihr hingenommen. Schließlich waren nur die Frauen in der Lage ihre Kleinkinder mit der lebensspendenden Muttermilch und damit sauberer und reichhaltiger Nahrung zu versorgen.
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