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Sozialwissenschaften


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Produktart: Buch
Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

1950 brach auf der koreanischen Halbinsel ein bewaffneter Konflikt aus, der sich durch das Eingreifen der Volksrepublik China an der Seite der Nordkoreaner und der Vereinten Nationen unter der Führung der USA an der Seite Südkoreas zu einer dreijährigen kriegerischen Auseinandersetzung zwischen der kapitalistischen und der kommunistischen Hemisphäre entwickelte. Dieser Konflikt und die damit verbundenen politischen Entwicklungen wurden vom 1923 gegründeten Nachrichtenmagazin TIME journalistisch aufbereitet und einer US-amerikanischen Öffentlichkeit präsentiert, die stark von der Angst vor einer kommunistischern Unterwanderung oder gar Eroberung und Beherrschung der gesamten Welt beeinflusst war. In der vorliegenden Arbeit soll anhand einer Analyse der sprachlichen Mittel in ausgewählten Artikeln des Nachrichtenmagazins aus den Jahren 1950 bis 1953 geklärt werden, welche Möglichkeiten zur Manipulation der Leserschaft durch die Darstellung der Ereignisse jener Zeit gegeben waren.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 6.1, Die Darstellung der USA: Bei der Darstellung der USA und ihrer Verbündeten im koreanischen Konflikt fällt auf, dass das Nachrichtenmagazin der Bezeichnung ‘Communists’ oder ‘Reds’ häufig den Ausdruck ‘free world’ entgegenstellte (‘POLICIES & PRINCIPALS: Show of Purpose’, ‘War: The Cat in the Kremlin’). Der Ausdruck ‘free world’ bezeichnete die Gruppe derjenigen Länder, die entweder in Konflikt mit der kommunistischen Welt standen oder sich durch ein kommunistisch regiertes Land bedroht fühlten. Durch die Gegensätzlichkeit der Ausdrücke ‘free world’ und ‘Communist world’ wird impliziert, dass es sich bei der kommunistischen Welt um das Gegenteil der ‘free world’ handeln muss, um eine unfreie Welt. Die freie Welt befand sich laut TIME in einem beständigen Kampf gegen die kommunistischen Mächte: ‘The Saigon ‘incident’ lit up an obscure and most important corner of the free world's struggle against Communism’ (‘POLICIES & PRINCIPALS: Show of Purpose’). Dieser Kampf diente, so TIME, der Verhinderung einer Ausbreitung des Kommunismus in der Welt: ‘At Saigon the Communists came close to forcing a showdown which would reveal, one way or the other, whether the U.S. was deadly serious in its intention to resist the spread of Communism’ (‘Purpose’). An die Spitze der im Kampf gegen die Nordkoreaner (und ferner die angeblich im Hintergrund agierenden Sowjets) geeinten Nationen stellte TIME im Juli 1950 die USA und bezeichnete diese als ‘the Security Council's powerful police arm’ (‘THE NATION: Challenge accepted’). In einem weiteren Artikel, ebenfalls aus dem Juli 1950, verstärkte TIME das Bild der Einheit, indem das Nachrichtenmagazin gar von Freundschaft sprach: ‘A moment after Truman had spoken, old friends seemed firmer friends and uncertain friends seemed surer. Britain was first and firmest’ (‘War: Leadership in Action’). Hier suggeriert TIME durch den wiederholten Einsatz des Wortes ‘friends’ ein Zusammengehörigkeitsgefühl der ‘freien Welt’ im Kampf gegen den Gegner. Dass TIME diese Zusammengehörigkeit aber nicht etwa als Freundschaftsdienst, sondern vielmehr als Pflicht betrachtete, wird in folgendem Satz erkennbar: ‘Britain ... immediately put its Far Eastern Fleet in MacArthur's command. Churchill found the right phrase for the action: ‘An inescapable duty.’’ (‘Leadership’). Durch die Wertung ‘right’ angesichts Churchills Bemerkung offenbart sich hier eine einfordernde Haltung. Den Artikel abschließend erläuterte TIME den Sinneswandel des indischen Ministerpräsidenten Jawaharlal Nehru: ‘Pandit Nehru came home from a trip to Indonesia, Malaya, Burma... What he had seen in other lands, plus the U.S. action on Korea, changed his mind… He made it clear for the first time that he considered Communism, not colonialism, the great threat to Asia’ (‘Leadership’). Aus diesem Sinneswandel zog TIME den folgenden Schluss: ‘In such decisions as Nehru's lay tangible proof that what the world had been waiting for was U.S. leadership in action - in bold and determined action - against the march of Communism’ (‘Leadership’). Durch diese induktive Schlussfolgerung, bei der von der Einzelperson Nehru auf die Allgemeinheit (‘the world’) geschlossen wird, suggeriert das Nachrichtenmagazin dem Leser eine Gesetzmäßigkeit. Das Ergebnis, das dem Leser zum Schluss des Artikels präsentiert wird, stellt die übrige ‘freie Welt’ in eine Phalanx, deren Speerspitze die USA bildet. Gleichzeitig verwies TIME auf den Willen der USA, Frieden zu wahren: ‘[The USA] does not want to get in trouble with anybody it just wants brotherhood and peace’ (‘THE NATION: A Face to the World’). Wollte man die Metapher ‘the Security Council's powerful police arm’ (‘THE NATION: Challenge accepted’) weiterführen, so könnte man ohne Zweifel behaupten: Die Hand, in der dieser Arm endete, personifiziert sich in der Berichterstattung über den Koreakrieg in der Gestalt General MacArthurs.

Über den Autor

Florian Turna schloss sein Studium 2011 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz / Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft in Germersheim mit dem akademischen Grad des Diplom-Übersetzers mit den Sprachen Englisch, Französisch und Koreanisch ab. Die Entscheidung zur Wahl des Studienganges war zuvor während eines einjährigen Aufenthaltes im englischsprachigen Ausland wesentlich geprägt worden. Sein großes Interesse an der Sprachwissenschaft, an fremden Kulturen und am geschichtlichen Themenbereich des Kalten Krieges veranlassten ihn dazu, sich in der vorliegenden Diplomarbeit thematisch einer Kombination dieser Interessen zuzuwenden.

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