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- Chinesische und westliche Entwicklungshilfe in Afrika im Vergleich: Cui bono?
Sozialwissenschaften
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Verlag:
Bachelor + Master Publishing
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 60
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Chinas Afrikapolitik wird von vielen westlichen Politikern und Medien äußerst skeptisch betrachtet. Dabei werden häufig verschiedene Vorwürfe laut, die letztlich darauf hinauslaufen, dass die Entwicklungs- und Wirtschaftspolitik Chinas einzig und allein dem Land selbst nützt. Aber unterscheidet sich die chinesische wirklich von der westlichen Afrikapolitik? Um diese Frage zu beantworten, wird zunächst einmal die westliche Afrikapolitik rekapituliert - wie entstand die Entwicklungshilfe und wie hat sie sich in den Jahrzehnten darauf verändert. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit den sino-afrikanischen Beziehungen für den gleichen Zeitraum. Danach wird die aktuelle chinesische Politik näher betrachtet. Unter anderem werden die verschiedenen Hilfsprogramme vorgestellt, die Entscheidungsprozesse nachvollzogen und die Entscheidungsträger vorgestellt, die im Wesentlichen für die Gewährung der verschiedenen Formen chinesischer Entwicklungspolitik zuständig sind. Die Hintergründe für das chinesische Interesse an Afrika, aber auch die des Westens werden ebenfalls mit in die Untersuchung einbezogen.
Textprobe: Kapitel 4.2.2, Eine neue strategische Partnerschaft - Das dritte FOCAC und das Pekinger-Gipfeltreffen 2005: Mit dem dritten FOCAC wurde die Wichtigkeit Afrikas für China offiziell erklärt. Im Jahr 2006 wurde das ‘Jahr Afrikas’ ausgerufen (zum fünfzigsten Geburtstag der ersten diplomatischen Beziehungen Chinas zu einem afrikanischen Staat) und die chinesische Regierung veröffentlichte im Januar ein Strategiepapier, das ihre Außenpolitik in Afrika darstellen sollte. Hierin wurde einmal mehr darauf hingewiesen, dass die chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit auf gegenseitigen Nutzen und Entwicklung ausgelegt sei, und dass beide Länder daran interessiert seien, ‘[...to] establish and develop a new type of strategic partnership with Africa, featuring political equality and mutual trust, economic win-win cooperation and cultural exchange.’ (MOFA 2006). Die Inhalte des Strategiepapiers wurden unterstützt durch das chinesische Auftreten beim dritten FOCAC. Das sonst als Ministertreffen stattfindende Forum wurde diesmal auf höchster staatlicher Ebene abgehalten. An dem Gipfeltreffen nahmen die Staatsoberhäupter und ‘High-Level-Repräsentanten’ von 48 afrikanischen Staaten teil Präsident Hu Jintao hielt die Eröffnungsrede. Wie wichtig den Chinesen das Treffen war zeigte sich daran, dass Kraftwerke und Fabriken schlossen, um die Luft zu verbessern (dies wurde nur 2008 für die Austragung der olympischen Spiele noch einmal gemacht), Plakate mit afrikanischen Motiven aufgestellt wurden und die staatlichen Medien umfassend über den Gipfel berichteten. Den afrikanischen Staatsoberhäuptern sollte Wertschätzung gezeigt und damit untermauert werden, dass sie nicht als Bittsteller betrachtet wurden, sondern als gleichrangige Partner im Sinne des multual benefit. (Gieg 2010, S. 69) Zu dieser Darstellung gehört ebenfalls, dass China trotz seines Aufstiegs auch weiterhin Wert darauf legt, ein Entwicklungsland zu sein, wenn auch das größte Entwicklungsland der Welt. (Hu 2006). In seiner Eröffnungsrede stellte Hu Jintao einen acht Punkte umfassenden Aktionsplan für die Jahre 2007 bis 2009 vor und bezog sich dabei erneut auf die schon im Strategiepapier erwähnte neue strategische Partnerschaft. Um diese strategische Partnerschaft zu ermöglichen und die Beziehungen noch weiter auszubauen, sollte es zu einer Verdopplung von Hilfsleistungen für Afrika, die Gewährung von zinsgünstigen Krediten in Höhe von 3 Milliarden US-$ und die Etablierung eines Entwicklungsfonds für chinesische Firmen, die in Afrika investieren wollten, kommen. (Hu 2006) Auch die Etablierung von bis zu fünf ‘economic and trade cooperation zones’ und die Ausbildung junger Afrikaner durch Auslandsstipendien wurde versprochen. (Hu 2006) Ebenfalls wurde angestrebt, bis zum Jahre 2010 den bilateralen Handel von 40 Milliarden US-$ im Jahr 2005 auf 100 Milliarden US-$ anzuheben. (Men 2010, S. 137) Die Idee dieser strategischen Partnerschaft wurde auch von afrikanischer Seite begrüßt und die Teilnehmer betonten, dass sie an einem Ausbau der Beziehungen, wie sie China anstrebte, interessiert sind. (He 2008, S. 150).
Stefan Lorenz, B.A., geboren 1981 in Berlin, arbeitete nach seinem Realschulabschluss erst als Bankkaufmann, unter anderem für die KfW und später selbstständig im Medienbereich. Über den zweiten Bildungsweg holte er dann sein Abitur nach. 2009 begann er sein Studium der Politikwissenschaft und des Öffentlichen Rechts an der Universität Rostock, das er im März 2013 erfolgreich abschloss. Im Laufe des Studiums legte er seinen Schwerpunkt auf die Internationale Politik und beschäftigte sich intensiv mit China und dessen Entwicklung und (Wieder-)Aufstieg. Momentan absolviert er sein Masterstudium der Politikwissenschaft mit Schwerpunkt der Area Studies und ist im Fachbereich Internationale Politik angestellt.
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