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Produktart: Buch
Verlag:
Igel Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Abb.: 13
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Diese Studie befasst sich mit dem Risikomanagement für Bauunternehmen dabei stehen vor allem strategische Maßnahmen im Angebots- und Ausführungsmanagement im Fokus. Zunächst erfolgt eine Einführung in das Thema mit theoretischen Grundlagen, wobei die Schwerpunkte im Allgemeinen auf der Baubetriebswirtschaftslehre sowie deren strategischen Prozessen für Bauunternehmen liegen. Aufbauend auf dem Risikomanagementprozess wird erläutert, wie man sich im Angebots- und Ausführungsmanagement gegen Projektrisiken absichern kann. Abschließend lässt sich unter Berücksichtigung praktischer Betrachtungen feststellen, dass jedes Risiko auch eine Chance birgt.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.1.1: Bedeutung der Baubetriebslehre. Die Bauwirtschaft hat eine sehr hohe wirtschaftspolitische Bedeutung für die Volkswirtschaft der Industrieländer. Bauen zählt zu den grundlegendsten gesellschaftlichen Angelegenheiten. Für die Bauwirtschaftslehre gelten viele Regeln der Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre. Die Volkswirtschaftstheorie untersucht die Fragen wie, was, wo, wann und für wen soll produziert werden. Diese Fragen werden in marktwirtschaftlichen Systemen mit Hilfe von Angebots- und Nachfragemechanismus und über Entscheidungen der Nachfrager und Anbieter beantwortet. Die Befriedigung von Bedürfnissen nach knappen Gütern und Dienstleistungen ist die Zielsetzung allen wirtschaftlichen Handelns. Durch Ausgleich von Angebot und Nachfrage erfolgt die Preisbildung. Der Markt ist ein ökonomischer Ort des Tausches zur Abdeckung der Wirtschaftssubjekte. Für die Bauwirtschaft vollzieht sich am Baumarkt das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage hängt von der Kaufkraft aller öffentlichen, gewerblichen und privaten Bauherrn ab. Das Angebot ergibt sich über die Gesamtheit aller ausgestatteten Kapazitäten und Leistungsversprechen der Bauunternehmen. Man unterscheidet verschiedene Marktformen wie polypolistische, oligopolistische und monopolistische Märkte. Bei polypolistischen Märkten treten viele Anbieter und Nachfrager am jeweiligen Markt auf, die Konkurrenz ist groß. Bei oligopolistischen Märkten treten nur wenige Konkurrenten am Markt auf. Monopolistische Märkte sind nur mit einem einzigen Anbieter gekennzeichnet. Zwischen Anbieter und Nachfrager vollzieht sich ein Abstimmungsprozess zur Entstehung einer Preisbildung. Die Anbieter erstellen für Güter und Dienstleistungen einen kalkulierten Preis, der Nachfrager ist bestrebt einen möglichst geringen Preis zu zahlen. In der Regel kommen diejenigen Anbieter mit dem geringsten Preis bzw. diejenigen Nachfrager die den höchsten Preis zahlen, am Markt zum Zug. Ist das Angebot größer als die Nachfrage, so wird der Preis sinken. Ist die Nachfrage größer als das Angebot, so wird der Preis steigen. Am Baumarkt wird vorrangig die Preisbildung durch polypolistische Merkmale gekennzeichnet, deren Nachfrager sehr viele Anbieter gegenüberstehen. 2.1.2: Bauwirtschaft und deren Entwicklung. Aufgrund massiver Rückgänge der Nachfrage nach Bauleistungen änderte sich das Kundenverhalten der Bauindustrie. Die Einkaufsmacht der Kunden ist spürbar größer geworden. Die Anforderungen an die Bauunternehmen werden durch kompliziertere Bauvorhaben immer größer und die Bauzeiten immer kürzer. Trotzdem entscheidet sich der Kunde für jenen Anbieter der am billigsten ist und nicht für den qualifiziertesten. Des weiterem werden in umfangreichen Vertrags Konstrukten die Risiken an den Bauunternehmen zunehmend überwälzt. Auffallend ist, dass Führungskräfte in Bauunternehmen dieser Entwicklung bisher nur wenig an diesen Umständen aktiv entgegenwirkten. Dieses zeigt sich vor allem in der Personalpolitik, hoher Insolvenzquote und geringer Eigenkapitalquote. In der Professionalität des Managements in Bauunternehmen haben sich massive Qualitätsmängel aufgetan. Anstatt sich umfassend mit neuen Führungsmethoden, Prozesse und Kundenbeziehungen zu konzentrieren, sehen sie ihre Aufgabe vorwiegend im operativen Geschäft. Ein Ideenaustausch über Betriebsführung mit anderen Branchen, die den internationalen Wettbewerb ständiger Veränderungen von Methoden und Instrumenten ausgesetzt sind, findet kaum statt. Bemühungen vieler Branchen im stark zunehmenden Wettbewerbsdruck von Zeit, Kosten und Qualität wettbewerbsfähig zu bleiben, haben in der Bauwirtschaft weniger Beachtung gefunden. Die Steigerung der Produktivität wurde eher durch den Einsatz durch billige Arbeiter aus den Osten erreicht und nicht durch technischen Fortschritt. Das Problem ist den meisten Führungskräften in Bauunternehmen nicht bewusst, sondern sie erhoffen sich eher den nächsten Konjunkturaufschwung. Bisher hat die Betriebswirtschaftslehre sich mit Bauwirtschaft nur sehr wenig beschäftigt. Es existieren nur wenige Erkenntnisse über die betriebswirtschaftlichen Abläufe in Bauunternehmen. Bisher ist noch nicht klar welche Einflussfaktoren auf den Baumarkt wirken, ob die Betriebswirtschaftslehre Beurteilungsmaßstäbe bereitstellt, oder ob zum Beispiel das Marketing Wirkung auf die Betriebsführung haben. Veränderungen am Baumarkt schreiten stetig voran. Zu untersuchen sind die größten Mängel in der Kundenleistung, die Ausrichtung der Unternehmen auf die Anforderungen des Marktes, Anpassung des Baubetriebes, zukünftige Entwicklung des Baumarktes, Personalentwicklung sowie Methoden und Instrumente neuer Geschäftsideen. Ein nachhaltiger Betriebserfolg ist nur möglich, wenn die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden erfüllt werden. 2.1.3: Produktivität in der Bauwirtschaft. In allen Projektphasen hat die Produktivität in der Bauwirtschaft eine hohe Bedeutung. Der Kosten- bzw. Aufwandsaspekt steht in der Bauwirtschaft im Fokus, sowie die Leistung und der Arbeitsaufwand im Baubetrieb. Die Produktivität ist vor und nach Vertragsabschluss genau zu analysieren. Es ist wichtig, im Zuge der Kalkulation anhand der ausgeschriebenen Leistungen festzustellen, welche Faktoren für die Ausbringungsmenge notwendig sind. Durch Schätzung der Einsatzfaktoren wird ein Blick in die Zukunft des Kalkulanten geworfen. Welcher Faktoreinsatz wirklich notwendig ist, wird die tatsächliche Ausführung zeigen. Die Bauunternehmen sind bestrebt, im Zuge der Arbeitsvorbereitung einen reibungslosen Arbeitsablauf zu erzielen. In der Regel gibt es keine Ausführung ohne Bauablaufstörungen. Zu analysieren wäre zuerst, wer die Störungen verursacht hat und wie hoch die Mehrkostensind In der Regel ist ein gestörter Bauablauf dadurch erkennbar, wenn es gegenüber der Auftragskalkulation (Soll – Produktionsfaktoren) Abweichungen gibt. Die Produktion sinkt oder erhöht sich, die Arbeiten müssen langsamer oder schneller verrichtet werden. Es kommt vorwiegend zu gegenseitigen Behinderungen, der Bauablauf wird gestört und es könnten Mehrkostenforderungen an den Auftraggeber einhergehen. Die Ursachen hat jeder Vertragspartner aus seiner Risikosphäre zu vertreten. Meistens gibt es Uneinigkeiten bei Mehrkostenforderungen gegenüber den Vertragspartnern, auch bei berechtigten Forderungen von Seiten der Auftragnehmer. Der Auftragnehmer ist diesbezüglich angehalten seine Produktivitätsverluste anhand von Aufzeichnungen nachzuweisen. Meistens lässt der Auftraggeber die Meinung vertreten, dass Mehrkosten aufgrund von Kalkulationsirrtümer oder unzureichender Arbeitsvorbereitung der Auftragnehmer selbst zu verantworten hat. Für die Auftragnehmer ist es immer schwierig, die Forderungen anhand durch Modellrechnungen oder mit Ansätzen aus der Literatur nachzuweisen. Die Bauwirtschaftslehre beinhaltet die wirtschaftliche Abwicklung von Bauprojekten. Dazu gehört die Ausschreibung, Vergabe, Abrechnung, Ermittlung der Baupreise, Vertragswesen und Organisation. So einfach die Produktivität dargestellt wird (Produktivität ist Output durch Input), so komplex sind deren Zusammenhänge. Der wirtschaftliche Erfolg einer Baustelle hängt vorwiegend von der Produktivität ab und längerfristig zum Bestand des ganzen Unternehmens. Produktionsfaktoren im Bauunternehmen sind in einer Weise miteinander zu kombinieren, dass Bauwerke wirtschaftlich errichtet werden können. Wesentlich sind die Produktionsfaktoren und die Produktivität während der Bauzeit. Diese Erkenntnisse sind für das Bauunternehmen für die Kalkulation, Bauausführung und Abrechnung der Bauleistungen von extremer Bedeutung. Auch für den Bauherrn stellt sich die Frage, mit welcher Intensität die Produktionsfaktoren effizient eingesetzt werden sollten, damit seine Projektziele wie Kosten, Qualität und Fertigstellungstermin nicht Schiffbruch erleiden. Sich alleine auf einen umfassenden Bauvertrag zu verlassen wäre der falsche Zugang, da ein Bauwerk durch die Kombination von Produktionsfaktoren errichtet wird und nicht durch einen Vertrag. Ein Bauvertrag ist für geordnete Rahmenbedienungen, für die Leistungserbringung und deren Abrechnung zuständig. Zu beachten ist, dass es immer wieder zu Schwankungen in der Produktivität kommt und nicht linear über die gesamte Bauzeit verläuft.

Über den Autor

Martin Lechner, Diplom-Wirtschaftsingenieur, wurde 1973 in Leoben geboren. Schon als Jungtechniker war er fasziniert von der Komplexität der Bauwirtschaft, weswegen er sich berufsbegleitend an der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt zu den Themen Hochbau und Bautechnik weiterbildete. Dort sammelte er erste praktische Erfahrungen und beschloss, diese Bereiche vertiefen zu wollen. Darauf absolvierte Lechner parallel zu einer langjährigen Tätigkeit als Teamleiter bei einem von Europas größten Baukonzernen ein Studium für Wirtschaftsingenieurwesen.

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