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- Mezzanine-Kapital zur Unternehmensfinanzierung: Die innovative Finanzierungsform im Vergleich zu üblichen Finanzierungsformen
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Verlag:
Igel Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 124
Abb.: 34
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Führen die Veränderungen auf den Finanzmärkten zu Finanzierungserschwernissen bzw. zu einer Kreditverknappung für den Mittelstand? Welche Möglichkeiten haben kleine und mittlere Unternehmen, auf die veränderten Finanzierungsbedingungen zu reagieren? Welche Instrumente werden derzeit genutzt, welche könnten in Zukunft von Bedeutung sein? Wie diese Fragen veranschaulichen, stehen der deutsche Mittelstand und damit verbunden auch die klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) bei der Frage ihrer Finanzierung unter Zugzwang. Nach wie vor beklagen rund ein Drittel der deutschen Unternehmen, dass die Kreditaufnahme durch Banken schwieriger geworden ist als noch vor einigen Jahren. Begründet wird diese Situation vielfach durch die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage der letzten Jahre. Banken haben infolge zahlreicher Insolvenzen eine für KMU merklich restriktivere Kreditvergabepolitik betrieben. Darüber hinaus sind seit 1. Januar 2007 die neuen Kreditregeln des Baseler Akkords (Basel II) endgültig in Kraft getreten. Kreditinstitute müssen nun für jeden ausgereichten Kredit so viel Eigenkapital vorhalten, dass sie mögliche Ausfälle damit abdecken können. Ein wesentlicher Faktor für die Bestimmung der Kreditrisiken bildet hierbei die Bonität des Unternehmens. Diese wiederum messen Banken u.a. anhand eines internen Ratings, wobei die Eigenkapitalausstattung der UN von entscheidener Bedeutung ist. Diese fällt im internationalen Vergleich bei deutschen KMU traditionell viel zu niedrig aus und schließt den Kreis des Finanzierungsproblems. Letztlich hat diese Entwicklung für KMU die Konsequenz, den Ansprüchen von Basel II hinsichtlich Rating und Eigenkapitalausstattung zu entsprechen sowie die durch die Banken damit verbundenen Kreditmargen zu akzeptieren oder frühzeitig durch entsprechende Finanzierungsalternativen gegenzulenken.
Textprobe: Kapitel 3.2, Unterschiede zwischen Fremdkapital (debt) und Eigenkapital Mezzanine (equity): Die Ausgestaltung Mezzaniner Finanzierungsinstrumente lassen sich in zwei unterschiedliche Bereiche unterteilen. Zum einen in die sog. fremdkapitalnahen Instrumente, sog. ‘Debt Mezzanine’ oder in eigenkapitalnahe Instrumente, sog. ‘Equity Mezzanine’. Die beiden unterschiedlichen Säulen der Mezzanine-Finanzierung werden ab Kapitel 3.5 näher dargestellt. Mezzanine-Kapital gelingt es somit, Elemente einer EK- und FK-Finanzierung in einer einzigen Finanzierungsform miteinander zu verbinden und verschafft den KMU somit mehr Gestaltungsspielraum als bei klassischen Finanzierungen mit EK oder FK. Als EK in Unternehmen bezeichnet man alle Mittel, die von Gesellschaftern als haftendes Kapital langfristig zur Verfügung gestellt werden. Die Haftungsfunktion ist gerade dann gewährleistet, wenn ausdrücklich eine Beteiligung am Verlust sowie im Insolvenzfall eine umfassende als auch eine dauerhafte Kapitalüberlassung vereinbart wurde. Alle Eigenkapitalgeber tragen also gemeinsam das unternehmerische Risiko und profitieren vom Erfolg, Wachstum oder eben auch Misserfolg des Unternehmens. Als Eigentümer besitzen die Gesellschafter aus diesem Grunde alle Mitgliedschafts-, Vermögens- und Verwaltunsgrechte und bestimmen somit die Entwicklung des Unternehmens. FK wird den Unternehmen zu fest vereinbarten Konditionen für einen fest definierten Zeitraum zur Verfügung gestellt. Der Kapitalgeber nimmt rechtlich hierbei die Stellung eines Gläubigers wahr, der ein Interesse daran hat, dass sein Kapital verzinst wird und er es wieder erhält. Der Gläubiger besitzt keine Mitwirkungs- und Stimmrechte, ist nicht am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beteiligt und FK dient im Insolvenzfalle nicht als haftendes Kapital. Aus diesem Grunde erwartet der Kreditgeber auch zusätzliche Sicherheiten bei der Herausgabe seiner Mittel, etwa in Form von Grundschulden, Bürgschaften oder z.B. Forderungsabtretungen. 3.3, Renditekomponente: Mezzanine Finanzierungen haben aufgrund ihrer Nachrangigkeit und ihrer mangelnden Absicherung ein höheres Risiko ggü. klassischen Fremdfinanzierungen. Die vereinbarte Rückführung der Mezzanine Finanzierung erfolgt nur bei planmäßiger Entwicklung des Schuldnerunternehmens. Bei einer typischen Mezzaninen Finanzierung setzt sich die Rendite aus einer ertragsunabhängigen Basisverzinsung, einer erfolgsabhängigen Vergütung und je nach Ausgestaltung einer an der Wertsteigerung des Unternehmens gemessenen Zusatzvergütung, dem sog. ‘Kicker’, zusammen. Die Vergütungskomponenten stehen in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis. Eine geringere Verzinsung muss durch eine überproportional höhere, aber unsichere Kickervergütung ausgeglichen werden. 3.3.1, Equity Kicker: Mit dem sog. Equity Kicker erwirbt der Mezzanine Investor das Recht Gesellschafter des zu finanzierenden Unternehmens zu werden. Die Bedeutung des ‘Equity Kickers’ bezieht sich auf die Möglichkeit des Fremdkapitalgebers, zum Zeitpunkt des Verfalls seiner Mezzanine-Tranche in eine Eigentumsposition zu gelangen. Dieses Optionsrecht bietet dem Investor die Möglichkeit, zu vorab vereinbarten Konditionen Geschäftsanteile des zu finanzierenden Unternehmens zu erwerben. In der Praxis wird dieses Recht meist als sog. Call-Option in Anspruch genommen, wobei diese Option durch eine einseitige, empfangsbedürftige Willenserklärung ausgeübt wird und damit ein Kaufvertrag über die Geschäftsanteile nach §§130 I, 152 BGB zustande kommt.
Thomas Hockenbrink, M.A., wurde 1980 in Troisdorf geboren. Sein Studium mit Schwerpunkt Controlling & Management an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg schloss der Autor im Jahre 2012 mit dem akademischen Grad Master of Arts erfolgreich ab. Für den Autor ist dies das zweite berufsbegleitende Studium während seiner zehn Berufsjahre im Kreditgeschäft der drittgrößten Sparkasse Deutschlands.
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