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  • Die Internationalisierung der Produktion mittelständischer Unternehmen: Eine Betrachtung des Produktionsstandorts Russland

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Produktart: Buch
Verlag:
Igel Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 116
Abb.: 13
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In der heutigen Zeit muss sich die Unternehmenswelt in einem extrem dynamischen Umfeld beweisen. Dem Trend der Internationalisierung, der das Zusammenwachsen der Weltmärkte vorantreibt und die Zukunft der Wirtschaft bestimmt, können sich auch mittelständische Unternehmen nicht entziehen. Sie haben meist keine Wahl, als den Weg der Erschließung neuer prosperierender Märkte im Ausland einzuschlagen, den auch die Großunternehmen gehen. Dazu gehört, die Produktion über Ländergrenzen hinweg auszurichten und neue Auslandsmärkte durch den Aufbau eigener Produktionsstandorte zu erschließen, um so neue Chancen wie Faktorkostenvorteile oder günstige Produktionsbedingungen zu nutzen, zusätzliche Gewinne zu erwirtschaften sowie die eigene Wettbewerbsfähigkeit und Existenz nachhaltig zu sichern. Ein potenzieller Produktionsstandort, der noch nicht die Aufmerksamkeit der Unternehmen und der Wissenschaft auf sich gezogen hat, aber von einigen Experten als ein neuer potenzialträchtiger Zukunftsmarkt bezeichnet wird, ist Russland. Mit seinen ungesättigten Märkten und der konstant zunehmenden Nachfrage gehört es seit einigen Jahren zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Vor diesem Hintergrund wird Russland hinsichtlich eines unternehmerischen Auslandsengagements immer interessanter und soll in dieser schriftlichen Arbeit als ein möglicher Produktionsstandort für deutsche mittelständische Unternehmen untersucht und bewertet werden.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.5, Informationsbeschaffung: Die Informationsbeschaffung spielt bei der Internationalisierung eine wichtige Rolle und ist sehr zeit- und arbeitsaufwendig, vor allem dann, wenn viele landesspezifische Einflussfaktoren bzw. Rahmenbedingungen in Betracht kommen. Sie kann in die Primär- und die Sekundärforschung unterteilt werden. Im Rahmen der Primärforschung ist das Datenmaterial selbst zu erheben bevor Auswertungen folgen können. Im Falle der Sekundärforschung ist das Datenmaterial bereits vorhanden und kann sofort ausgewertet werden. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Die Primärforschung ist sehr zeit- und arbeitsaufwendig, hat aber den Vorteil der Aktualität und Zuverlässigkeit der erhobenen Daten. Die Sekundärforschung ist weniger zeit- und arbeitsintensiv, dafür kann es diesen Informationsquellen an Qualität, Validität und Objektivität mangeln. Auch können bei den letztgenannten Quellen logischerweise keine projektspezifischen Charakteristika des internationalisierenden mittelständischen Unternehmens berücksichtigt werden. So nutzen die meisten deutschen mittelständischen Unternehmen zu Beginn ihres Auslandprojektes in der Regel erst Sekundärinformationen. Mit zunehmendem Planungsverlauf nimmt der erforderliche Detailgrad der Informationsdaten zu, daher wird auch der Einsatz der Primärforschung je nach zur Verfügung stehenden Ressourcen verstärkt. Angesichts der Informationsflut und der Größe der Risiken bei einer ausländischen Produktionsstättenerrichtung ist es gerade einem Mittelständler anzuraten, externe Beratung bei der Informationsbeschaffung und Auswertung heranzuziehen. Da jede Internationalisierung nur so gut sein kann wie die ihr zu Grunde liegenden Daten und Informationen, sollte daher unbedingt auf unabhängige, objektive, aktuelle, zuverlässige und qualitativ hochwertige Informationsquellen zurückgegriffen werden. Die Quellen der Informationsbeschaffung können in unternehmensinterne und unternehmensexterne Quellen unterteilt werden. Für ein mittelständisches Unternehmen stehen hauptsächlich die unternehmensexternen Informationsquellen institutioneller, staatlicher und öffentlicher Einrichtungen im Vordergrund. So bieten insbesondere Wirtschaftsverbände, Industrie- und Handelskammern sowie Entwicklungsbehörden bspw. individuelle Auskunfts- und Dienstleistungsprogramme mit Möglichkeiten der Vermittlung von Geschäftskontakten, Informationen über Projekte und Ausschreibungen, länder- und branchenspezifische Auskünfte, Analysen der Investitionsbedingungen in einzelnen Ländern sowie Informationen zu unterschiedlichen Gesetzen und Vorschriften an. Zudem sind die meisten Länder, Regionen und Gemeinden an der Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen interessiert, um Steuereinnahmen und Arbeitsplätze zu sichern. Deshalb betreiben diese öffentlichen Stellen Standortmarketing, versuchen ihre Attraktivität im Standortwettbewerb zu steigern und bieten oft kostenlos Informationen und Beratungen an. Auf diese Weise haben einige Regionen eine Standortstrategie formuliert und fördern gezielt die Ansiedlung einzelner Branchen. In der folgenden Tabelle werden neben den bereits genannten auch weitere gängige Informationsquellen für eine Direktinvestition im Ausland, auf die die mittelständischen Unternehmen zurückgreifen können, aufgezählt. Tabelle 5: Informationsquellen. Die Kapazität Informationen zu beschaffen und zu verarbeiten ist bei vielen mittelständischen Unternehmen begrenzt, kann aber z.B. durch den Einsatz von EDV oder durch externe Beratung erhöht werden. Kann die Kapazität der Informationsaufnahme und -verarbeitung nicht erweitert werden, so müssen die zu verarbeitenden Informationen reduziert werden. Dies kann bspw. durch eine Eingrenzung der Informationsquellen, eine Eingrenzung auf nur bereits bekannte Standorte oder auf wenige Kriterien sowie durch eine Beschränkung auf ein niedriges Anspruchsniveau der Landes- und Regionenanalyse erreicht werden. Die korrekte Datenerhebung und Datenverarbeitung scheitert in der Praxis häufig an den finanziellen und personellen Ressourcen, die von den mittelständischen Unternehmen für die Planung und Durchführung der Internationalisierung nur in knapper Form freigesetzt werden können. 4, Grundsätzliche Rahmenbedingungen in Russland: Die in Kapitel 3 allgemein beleuchteten Einflussfaktoren der Internationalisierung sollen nun in diesem Kapitel auf das zu untersuchende Internationalisierungszielland Russland bezogen werden. Dafür werden die grundsätzlichen russischen Rahmenbedingungen, die die Internationalisierung der Produktion eines deutschen mittelständischen Unternehmens deutlich bestimmen, herausgearbeitet und auf ihren Einfluss hin betrachtet. Es werden bereits in diesem Kapitel Handlungsempfehlungen gegeben und praxisorientierte Informationsquellen genannt. 4.1, Geografische, demografische und infrastrukturelle Rahmenbedingungen: Russland, offiziell Russische Föderation genannt, ist das flächengrößte Land der Welt und ca. 48 Mal größer als die Bundesrepublik Deutschland. Es erstreckt sich mit elf Zeitzonen über den europäischen und asiatischen Kontinent und umfasst eine Fläche von rund 17 Mio. km2. Die Nord-Süd Ausdehnung misst rund 4.000 km und die West-Ost Ausdehnung knapp 10.000 km. Aufgrund der enormen Größe kann Russland als Staat auch die meisten Nachbarländer aufweisen. Im Norden grenzt es an Norwegen und Finnland, im Westen an Polen, Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland und die Ukraine, im Süden an Georgien, Aserbaidschan, Kasachstan und Mongolei und im Osten an China und Nordkorea. Die Hauptstadt und gleichzeitig auch das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes ist Moskau. Mit ca.10 Mio. Einwohnern liegt die Stadt im europäischen Teil Russlands. Zudem gibt es elf weiter Ballungsgebiete mit mehr als 1 Mio. Einwohnern. Insgesamt beheimatet der Vielvölkerstaat etwa 142 Mio. Menschen und hat eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 8,3 Einwohnern pro km2 (zum Vergleich: durchschnittliche Bevölkerungsdichte in Deutschland 231 Einwohner pro km2). Russisch ist die einzige überall geltende Amtssprache und zugleich auch die Sprache der Korrespondenz. Vereinzelt finden sich auch Personen in einigen Schichten und den jüngeren Generationen der russischen Bevölkerung, die auch der englischen und deutschen Sprache mächtig sind.

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