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  • Die Börsengänge von Internet-Unternehmen: Analyse, Bewertung und Vergleich ausgewählter Unternehmen der New Economy

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Produktart: Buch
Verlag:
Igel Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 172
Abb.: 96
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Unternehmensfinanzierung durch die Ausgabe von Aktien hat stark an Bedeutung gewonnen. In den zunehmend globalen Märkten sind die Unternehmen gezwungen stetig zu wachsen und zügig auf Marktveränderungen zu reagieren, um konkurrenzfähig zu bleiben. Ausgehend von den theoretischen Grundlagen des Kapitalmarktes und den vorherrschenden Kapitalmarkttheorien wird insbesondere auf die Börsengänge von Internet-Unternehmen eingegangen. Diese, im Zusammenhang mit der Verbreitung des Internets auftauchenden Geschäftsmodelle, werden vor allem seit dem Börsengang von Facebook wieder aktuell diskutiert. Diese Arbeit zeigt einen Vergleich vier führender Internetmarken auf: Amazon, Google, eBay und Facebook. Der Fokus liegt auf der Analyse vergangener Unternehmensdaten, um Rückschlüsse auf zukünftige Unternehmens- und Aktienkursentwicklungen abzuleiten. Im ersten Teil sollen dem Leser die Funktionsweisen, die vorherrschenden Kapitalmarkttheorien, Analysemethoden sowie die Börsenbewertungen durch die Vermittlung von Grundlagen des Kapitalmarktes verständlich näher gebracht werden. Der zweite Teil dieser Arbeit wendet die theoretisch beschriebenen Methoden zur Aktienkursanalyse sowie zur Unternehmensbewertung anhand von vier ausgewählten Aktiengesellschaften praktisch an. Basierend auf den Fundamentaldaten der Geschäftsberichte dieser Internet-Unternehmen wird ein Überblick über deren finanzielle Entwicklung nach dem Börsengang gegeben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 4.1.3.1, Die allgemeine Markttendenz der Börse: Der erste Teilbereich der TA zeigt die tendenzielle Entwicklung des Aktienkurses und die Grundtendenz der Börse auf. Der Fokus liegt auf dem Zeichnen, Lesen und Interpretieren der Kursgraphiken sowie dem Antizipieren von Trendwenden. Ein Kursverlauf kann auf verschiedene Arten dargestellt werden, bspw. als Linienchart, Candlesticks oder Point & Figure Charts. Es gilt zu erkennen, ob der vorherrschende Trend stabil ist oder erste Anzeichen einer bevorstehenden Trendwende ersichtlich sind. Herauszufinden ist, ob die Investoren bei immer höheren Kursen weiterhin kaufen oder damit aufhören werden. Zu den Methoden der Analyse und Prognose der allgemeinen Markttendenz zählen die Dow Theorie, die Advance Decline Methode sowie die Odd Lot Theorie. Die älteste und bekannteste Methode ist die Dow Theorie, die besagt, dass der gemittelte Kursverlauf ausgewählter Aktien eine Aussage über den Gesamtmarkt zulässt. Gemäß Charles Dow verlaufen Börsenkurse in Trends. Diese werden nach Dauer in Primär-, Sekundär- und Tertiärtrends unterteilt. Die Advance Decline Methode legt die mengenmäßige Entwicklung des Marktes im Zeitverlauf dar. Als Größe wird die Kursveränderung der Aktien gemessen, welche anhand der Advance Decline Line graphisch dargestellt wird. Hierfür werden die kumulierten täglichen Differenzen zwischen Anzahl der gestiegenen und Anzahl der gesunkenen Aktien berechnet. Die Odd Lot Theorie beschreibt das Verhalten der Kleinanleger an der Börse. Laut Theorie entscheiden diese gefühlsmäßig und neigen dazu, bei steigenden Kursen zu kaufen und im Gegenzug bei fallenden Kursen zu verkaufen. Demzufolge ist die Zunahme von Odd Lot Kaufaufträgen ein Anzeichen für ein bevorstehendes Ende eines Aufwärtstrends und umgekehrt die Zunahme von Verkaufsaufträgen Zeichen eines baldigen Endes eines Abwärtstrends. Untersucht man die Aussagen der einzelnen Methoden über einen längeren Zeitraum so ist festzustellen, dass kein Verfahren die Entwicklung des Gesamtmarktes ständig richtig abschätzen konnte . 4.1.3.2, Die Aktientrendanalyse: Das wichtigste Teilgebiet der TA umfasst die Aktientrendanalyse, das sog. Chart Reading. Grundlegende Annahme der TA ist, dass Trends dazu tendieren, ihre eingeschlagene Richtung beizubehalten. Demzufolge gilt der Grundsatz, Aktien erst dann zu verkaufen bzw. zu kaufen, wenn sich eine Trendwende abzeichnet. Diese Trendwende wird in der TA anhand der Charts deutlich gezeigt und mit Hilfe verschiedener Charttechniken graphisch dargestellt. Widerstand und Unterstützung gehören zu den wesentlichen Methoden der TA und beschreiben das Kursniveau der Chartanalyse. Aus Beobachtung von Kursbewegungen kann abgeleitet werden, ob einzelne Aktien über einen längeren Zeitraum hinweg bestimme Kurshöhen nicht überschreiten (Widerstand) bzw. nicht unterschreiten (Unterstützung). Im Allgemeinen häufen sich an solchen Grenzen die Kauf- bzw. Verkaufslimits. Diese Kurshöhen bzw. Kursgrenzen bezeichnen die Chartisten der TA als Widerstands- und Unterstützungslinien. Es wird von Widerstands- bzw. Unterstützungszonen gesprochen, wenn der Aktienkurs in einer bestimmten Periode innerhalb eines relativ engen Kursbereiches schwankt. Allgemein gilt folgende Regel: Erreicht der Kurs die Obergrenze soll verkauft werden, da mit einem sinkenden Kurs gerechnet wird. Umgekehrt soll an der Untergrenze der Unterstützungslinie gekauft werden, da der Kurs kurzfristig steigen wird. Aus dem Kursverhalten an diesen Zonen lässt sich festhalten, dass, wenn der Aktienkurs tatsächlich die Zone durchdringt, die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass der Aktienkurs noch ein gutes Stück weiter in dieselbe Richtung verläuft. Sind die Widerstands- und Unterstützungszonen in einem breiteren, genau abgegrenzten Schwankungsbereich der Kurse zu finden, die zusätzlich über einen längeren Zeitraum hinweg Geltung besitzen, so wird von Trendkanälen gesprochen . Ein Trendkanal entsteht, wenn jeweils die Tiefstpunkte und die Höchstpunkte der Kurskurve miteinander verbunden werden. Es wird davon ausgegangen, dass zukünftige Aktienkurse im Trendkanal verlaufen. Daher wird geraten bei Tiefpunkten zu kaufen und bei Hochpunkten zu verkaufen. Zur Ermittlung von Trends werden sog. Trendlinien in das Chart eingezeichnet. Diese entstehen durch die Verbindung zweier Extrempunkte der Kurskurve. Anhand einer Trendlinie lässt sich ablesen, ob sich der Aktienkurs zukünftig auch oberhalb dieser Linie befinden könnte. Es wird zwischen Aufwärts- und Abwärtstrendlinien unterschieden: Bei einer Aufwärtstrendlinie wird ein Tief mit einem höherliegenden Tief verbunden. Zur Bestätigung des Aufwärtstrends muss das zweite Minimum höher als das erste liegen. Umgekehrt muss bei einer Abwärtstrendlinie der zweite Punkt niedriger als der erste liegen. Die Methode der gleitenden Durchschnitte (GD) ist einfach und weit verbreitet. Die gleitenden Durchschnittswerte ergeben sich als arithmetisches Mittel einer frei wählbaren Menge von Werten einer bestimmten Zeitreihe … . Dieser Verfahren wird verwendet, um Kursdaten einer Zeitreihe zu glätten und Trendverläufe der Aktienkurse aufzuzeigen. Dazu wird jeweils der aktuellste Kurswert zur Durchschnittsbildung miteinbezogen und der am weitesten zurückliegende ausgeschlossen. Die größte Bedeutung laut Chartisten hat hierbei die 200-Tage-Linie. Die Schnittpunkte der Durchschnittskurve und der aktuellen Kurskurve geben die Verhaltensregel an: Der Kauf einer Aktie wird empfohlen, wenn die Kurskurve die Durchschnittskurve von unten schneidet. Eine Aktie ist zu verkaufen, wenn die Tageskurve die Durchschnittskurve von oben schneidet. Bei der Analyse von Formationen wird zwischen Trendbestätigungsformationen, auch Konsolidierungsformationen genannt, und Trendumkehrformationen unterschieden. Die Bezeichnungen der Formationen leiten sich aus den jeweiligen Kursverläufen ab. Formationen werden in der TA als Entscheidungshilfe hergenommen, um anhand geometrischer Formen auf zukünftige Kurse zu schließen. In der Dreiecksformation gilt bspw., dass Kurse steigen, wenn sie nach oben aus der Dreiecksspitze ausbrechen bzw. umgekehrt, dass sie fallen, wenn sie von unten aus der Spitze ausbrechen. 4.2, Moderne Methoden zur Aktienkursanalyse: Die Bahn der Himmelskörper kann ich auf Zentimeter und Sekunden genau berechnen, aber nicht, wie eine verrückte Menschenmenge die Börsenkurse in die Höhe und Tiefe treiben kann! (Isaac Newton). Die Börse wird nicht ausschließlich durch Angebot und Nachfrage beeinflusst. Die Fundamentaldaten eines Unternehmens, Konjunkturentwicklungen, technische Analysen und Charts – all dies sind wichtige Faktoren und Informationen zum Thema Börse. Neben den Kapitalmarkttheorien und der traditionellen Aktienkursanalyse gibt es zahlreiche neue Forschungsmethoden und Ansätze, welche den Investor und sein Verhalten in den Mittelpunkt der Analyse stellen. Im Rahmen der Behavioral Economics (Verhaltensökonomik) werden nachfolgend die Spezialgebiete Behavioral Finance und Prospect Theory betrachtet. 4.2.1, Börsenpsychologie und Behavioral Finance: Der bekannte Marktpsychologe André Kostolany äußerte: Die Rolle der Psychologie an der Börse kann gar nicht überschätzt werden. Kurzfristig und mittelfristig macht sie – an der Börse und in der Wirtschaft – 90 Prozent aus . Demzufolge reagiert die Börse nur zu 10 Prozent auf Fakten. Die Annahmen der Börsenpsychologie widersprechen damit entschieden den kapitalmarkttheoretischen Grundlagen der Ökonomen und Volkswirte. Die wesentliche Annahme der Börsenpsychologie besagt erstmals, dass es den rationalen Investor nicht gibt – das widerspricht allen bisherigen Annahmen. Der Kognitionspsychologe Dörner konnte nachweisen, dass rationales Verhalten mit zunehmender Komplexität von Entscheidungssituationen überproportional abnimmt. Über- und Unterschätzungen, Irrtümern, Obsessionen und Markteuphorie kennzeichnen das Verhalten der Marktteilnehmer an der Börse. Dementsprechend gehen Menschen auch nicht rational mit ihrem Geld um. Auch wenn die Gewinnmaximierung sicherlich im Vordergrund jeder Aktienanlage steht, sind Investitionen aufgrund von persönlichen Gründen, wie die Investition in das eigene Unternehmen oder in eine beliebte Marke, nicht zu unterschätzen. Das Auf und Ab der Aktienkurse ist nicht nur vom Vorhandensein von Geld , sondern auch von Einschätzungen sowie Anlageverhalten der Investoren abhängig. Demzufolge reflektiert der Aktienkurs neben objektiven Faktoren und rationalen Entscheidungen ebenso Hoffnungen, Befürchtungen als auch Stimmungen der Investoren. Die Kombination von Geld und Psychologie sind maßgebend für die Entwicklung. Sind beide Faktoren positiv, steigt der Kurs, sind beide Faktoren negativ, so fällt der Kurs. Ist nur ein Faktor positiv, so ist die Börse kaum in Bewegung und der Trend verläuft seitwärts. Das große Rätsel der Börse ist das Erkennen des Trendwendepunktes.

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