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  • Der Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit, Lebenszufriedenheit und Motivation: Eine empirische Untersuchung

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Produktart: Buch
Verlag:
Igel Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 142
Abb.: 48
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Zufriedene Mitarbeiter sind produktiver, motivierter und weisen weniger Fehlzeiten auf. Auch führt Arbeitszufriedenheit zu einer verbesserten Lebensqualität, besserer Gesundheit, mehr Arbeitsstabilität und mehr Engagement. Der Erfolg des Unternehmens hängt somit nicht nur von den modernsten Maschinen ab. Immer mehr Unternehmen realisieren, welches Erfolgspotential Mitarbeiter und Führungskräfte in sich bergen. Die technologische Weiterentwicklung und der Wertewandel in der Gesellschaft verlangen von Arbeitnehmern neben höherer Leistungsmotivation auch Bereitschaft und Interesse am lebenslangen Lernen. Die Konkurrenz zwischen Unternehmen führt zu einem Kampf um die am besten qualifizierten Mitarbeiter. Dabei stellen sich folgende Fragen: Was beeinflusst Arbeitszufriedenheit? Welche Interventionen sind möglich und effektiv? Inwieweit wirken sich diese auf Produktivität, Absentismus, Zielsetzung, Arbeitsverhalten usw. aus? Gegenstand dieses Buches ist die Überprüfung des Zusammenhanges zwischen Arbeitszufriedenheit und Motivation. Der Aspekt der Lebenszufriedenheit wird ebenfalls aufgenommen, um den Zusammenhang zur Arbeitszufriedenheit herauszustellen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.5, Zusammenhang zwischen persönlichem Wohlbefinden und Arbeitszufriedenheit: Die Zufriedenheit mit der Arbeit sollte nicht isoliert betrachtet werden. Sie kann mit Lebenszufriedenheit und Wohlbefinden im Allgemeinen in Zusammenhang gebracht werden. Nach Argyle und Martin (1991, S. 87) ist Arbeit eine Hauptkomponente der Lebenszufriedenheit. Zapf (1991) sieht Arbeitszufriedenheit als Indikator für psychisches Wohlbefinden. Gemäß Gellerman (1968, S. 19ff.) betrachtet man die Arbeit oft zu eingeschränkt im Zusammenhang mit der unmittelbaren Umgebung. Arbeit sei nicht ein isoliertes Ereignis, das an sich analysiert und kontrolliert werden könne. Ein effektives Management verlange eine breitere Sicht der beeinflussenden Faktoren. Dies impliziere z.B. das Zusammenspiel von individuellen Faktoren und Arbeitsfaktoren. Durch ein selektives Arbeiten mit diesen Faktoren könne man die Arbeit konstruktiver gestalten. Wohlbefinden im Privatleben wirke sich also auch auf die Zufriedenheit im Arbeitsleben aus. Gellerman empfiehlt, die Mitarbeiter zu motivieren und sie in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Wenn Management und Arbeitnehmer gut zusammen arbeiteten, werde Zufriedenheit erzeugt (S. 41ff.). Dies wirke sich wiederum auf die Arbeitsqualität und Anzahl der Kündigungen seitens der Arbeitnehmer aus. Nach Mayring (1991, S. 53) können Erkenntnisse der Belastungsforschung zur Erforschung des Wohlbefindens beitragen. Demnach muss auch dem Konstrukt Stress hierbei Beachtung geschenkt werden. Lazarus definiert Stress als eine besondere Beziehung zwischen Person und Umwelt, die von der Person insofern bewertet wird, als sie ihre Ressourcen beansprucht oder übersteigt und ihr Wohlbefinden gefährdet (Lazarus & Folkman, 1984, S. 19). Somit geht er nicht von einer einseitigen Beziehung zwischen Mensch und Umwelt aus, sondern nimmt an, dass eine Person aktiv auf die Umwelt einwirkt und gleichzeitig auf die Umwelt reagiert (Lazarus & Launier, 1981, S. 258). Lazarus (1984) geht davon aus, dass nicht alle Personen, die einer entsprechenden Belastung ausgesetzt sind, auch tatsächlich psychisch oder gesundheitlich beeinträchtigt werden. Vielmehr sei es entscheidend, wie ein Ereignis individuell bewertet werde. Dabei spielen personelle und situative Einflussfaktoren eine Rolle. In seinem ‘kognitiven Stressmodell’ stellt er die Transaktionen zwischen dem Stressor und dem Individuum dar. Er spricht von kognitiven Bewertungen, die sich erstens auf die Bedeutung der Situation für das Wohlbefinden der Person (primäre Bewertung) und zweitens auf die Bewältigungsressourcen der Person (sekundäre Bewertung) beziehen. Bei der primären Bewertung kann ein Ereignis als irrelevant, positiv oder stressend eingestuft werden. Im letzteren Fall kann die Situation als schädigend, bedrohend oder herausfordernd angesehen werden. Bei der sekundären Bewertung handelt es sich um die Einschätzung der eigenen Ressourcen, die Entscheidung über Bewältigungsstrategien (Coping) sowie der Bewältigungswahrscheinlichkeit. Dabei unterscheidet man zwischen dem problemorientierten und dem emotionsregulierenden Coping. Beim problemorientierten Coping handelt es sich um direkte, aktive Auseinandersetzung mit der belastenden Situation und beim emotionsregulierenden Coping um Strategien, die sich auf das intraindividuelle Erleben beziehen. Rückmeldung aus der Umgebung über die Konsequenzen der erfolgten Reaktion führen zu einer Neubewertung der Situation. Es gibt nach Lazarus aber auch eine defensive Neubewertung, die dazu führt, dass aufgrund von Abwehrmechanismen eine ursprünglich bedrohliche Situation als neutral oder angenehm bewertet wird. Gherman (1981, S. 3f.) sieht Arbeit und Arbeitsbedingungen als einen Hauptfaktor für Stress. Seine Hauptaussage ist, dass ein gestörtes Wohlbefinden zu Stress und Unzufriedenheit führt. Stress definiert er als körperliche Reaktion auf tägliche Ereignisse und Wahrnehmungen. Auch die Persönlichkeit spielt seiner Meinung nach eine Rolle, z.B. wie schnell und wodurch Stress verursacht wird. Gherman verbindet Stress mit Unzufriedenheit (Arbeitsunzufriedenheit usw.). Er spricht von einem optimalen Stressniveau, das sich sogar positiv auf die Arbeit auswirken könne (S. 18ff.) zu viel Stress könne jedoch das Wohlbefinden gefährden. Gherman empfiehlt, die Stressoren zu identifizieren und zu eliminieren, um das Wohlbefinden zu steigern (S. 318ff.). Somit könne man auch die Arbeitszufriedenheit steigern. Obwohl das Studium des persönlichen Wohlbefindens recht neu ist, gehen die Theorien über Glück Jahrhunderte zurück. Aristoteles sah Glück als summum bonum, das höchste Gut. Er setzte Glück mit Tugend gleich (zit. n. Myers & Diener, 1995). In den folgenden Jahrhunderten gab es viele kontrastierende Ideen über die Herkunft von Glück. Sie haben uns erzählt, dass Glück vom Wissen um die Wahrheit, Zurückhaltung, Zusammensein mit anderen Menschen und von besinnlicher Einsamkeit komme. Es wird klar, dass es äußerst schwierig ist, die wirklichen Gründe zu finden. Die zu klärende Frage ist, was Wohlbefinden tatsächlich ist und wie man es beeinflussen kann. Zunächst muss gesagt werden, dass das persönliche Wohlbefinden rein subjektiv ist schon Marcus Aurelius sagte vor Jahrhunderten, niemand sei glücklich, der sich nicht glücklich denke (zit. n. Diener, 1984). Es gibt eine Vielfalt von Definitionen und Synonymen persönlichen Wohlbefindens. So wird beispielsweise persönliches Wohlbefinden als Glück (Cambell, 1976) und Glück als subjektives Wohlbefinden (Argyle, 1987) bzw. Zufriedenheit (Thompsen, 1943) bezeichnet. Veenhoven (1991) betrachtet Lebenszufriedenheit als umfassenden Begriff für persönliches Wohlbefinden. Objektive Indikatoren oder Faktoren wie Gesundheit, Bildung oder Geld können nach Campbell (1976) das Wohlbefinden beeinflussen, sind jedoch nicht unbedingt ein Teil dessen. Als zweites Merkmal nennen Bostic und Ptacek (2001) die Abwesenheit von negativem Affekt, und zwar nur in Kombination mit dem Vorhandensein von positivem Affekt. Das dritte Merkmal schließlich sei ein bestimmtes Niveau an allgemeiner Lebenszufriedenheit. Persönliches Wohlbefinden wird als generelle Bewertung des Lebens einer Person gesehen und nicht so sehr in Abhängigkeit von spezifischen Situationen (vgl. Diener, 1984 1994). Allgemeine Lebenszufriedenheit kann, gemäß Diener et al. (1985, zit. n. Bostic & Ptacek, 2001), als Gefühle gegenüber dem Leben über verschiedene Dimensionen gemessen werden. Diener (1984) denkt auch, dass persönliches Wohlbefinden sowohl eine kognitive Bewertung als auch eine emotionale Reaktionen impliziert. Er schlägt fünf verschiedene Theorieformen vor, die als Vorlage zum Verständnis von Glück und persönlichem Wohlbefinden dienen können: Telische Theorien behaupten, dass Glück durch das Erreichen von Zielen und Bedürfnissen gewonnen werde. Aktivitätstheorien behaupten, dass Glück ein Nebenprodukt von Aktivitäten sei, die man erfolgreich durchführe. Die dritte Form sieht eine Dichotomie zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Theorien. Top-Down-Theoretiker behaupten, dass die Persönlichkeit die Reaktionen der Person auf Ereignisse beeinflusse. Bottom-Up-Theoretiker sehen Glück als Ergebnis einer Aufrechnung von guten und schlechten Erfahrungen der Person. Assoziationstheorien basieren normalerweise auf Erinnerung, Konditionierung und kognitive Prinzipien. Diese Modelle versuchen zu erklären, warum bestimmte Menschen eher die Prädisposition haben, glücklich zu sein. Beurteilungstheorien nehmen an, dass Glück oder Unglück durch den Vergleich der tatsächlichen Bedingungen mit einem Standard entstehe. Headey and Wearing (1989) unterteilen Modelle des persönlichen Wohlbefindens in drei Kategorien: Persönlichkeitsmodelle, Adaptationsmodelle und Modelle, die sich auf die Bewertung der Effekte der Lebensereignisse auf das persönliche Wohlbefinden konzentrieren. Befürworter der Persönlichkeitsmodelle glauben, dass die Persönlichkeit der stärkste Prädiktor des persönlichen Wohlbefindens sei und dass Wohlbefinden über die Zeit hinweg stabil sei. Das Top-Down-Modell wurde schon vom griechischen Philosophen Democritus angeschnitten, indem er behauptet hat, dass es der Verstand des Menschen sei, der ein glückliches Leben bestimmen könne. Da Glücklichsein in der Literatur häufig mit Extraversion in Verbindung gebracht wird (vgl. z.B. Diener et al., 1992), vermuten Bostic und Ptacek (2001), dass soziale Aspekte für Lebenszufriedenheit eine große Rolle spielen. Sie vermuten, dass glückliche Personen häufigere soziale Interaktionen und mehr soziale Unterstützung als Bewältigungsstrategien hätten. Auch gibt es in der Literatur Hinweise über den Zusammenhang zwischen Glücklichsein und Neurotizismus: Costa und McCrae (1984) korrelierten ihr Neuroticism-Extroversion-Openness Inventory (NEO) mit unterschiedlichen Messungen des Wohlbefindens. Sie berichten, dass Individuen mit allen Neurotizismus-Eigenschaften (z.B. depressiv, verletzlich, ängstlich usw. mit Mangel an emotionaler Stabilität und Optimismus) eher unglücklich und unzufrieden seien. Individuen mit hoher Extroversions-Eigenschaft (z.B. positive Emotionen, interpersonale Wärme) hingegen seien glücklicher. McLennan, Gotts und Omodei (1988) postulieren Neurotizismus und interpersonale Wärme, jedoch nicht Geselligkeit, als die Hauptdeterminanten persönlichen Wohlbefindens. Außerdem seien Lebensstress und wahrgenommene finanzielle Unsicherheit Prädiktoren persönlichen Wohlbefindens (vgl. auch Gherman, 1981). Aus ihren Ergebnissen schließen sie, dass Personen mit hohem Neurotizismus unglücklicher seien, da sie eine unproportionale Verminderung des persönlichen Wohlbefindens erlebten, wenn sie mit Stress konfrontiert seien. Personen mit hoher Extroversion jedoch empfänden, dass sie eine größere soziale Unterstützung erhalten, auch wenn dies nicht stimmen möge. Somit lässt sich vermuten, dass persönliches Wohlbefinden durch eine Kombination von subjektiv empfundener interpersonaler Wärme und einem niedrigen Niveau an Neurotizismus zustande kommt. Dies bestätigen Bostic und Ptacek (2001) in ihren Untersuchungen. Die Autoren gehen jedoch davon aus, dass das persönliche Wohlbefinden nicht eine stabile Eigenschaft ist, sondern sich über die Zeit verändern kann. Dirksen (1990) fand in seinen Untersuchungen heraus, dass Einkommen und Wohlbefinden einen signifikant positiven Zusammenhang aufweisen. Dies würde bedeuten, dass Personen, die in ihrem Beruf mehr verdienen, sich wohler fühlen und zufriedener sind als die mit geringerem Einkommen. In den Untersuchungen von Diener und Diener (1995) ergab sich jedoch, dass die positive Beziehung zwischen Einkommen und Lebenszufriedenheit in ärmeren Ländern stärker ist als in reicheren Ländern. Diener und Lucas (2000) schließen daraus, dass externe Faktoren nicht immer Einfluss auf das Wohlbefinden ausüben, sondern jeweils im Kontext gesehen werden müssten. Adaptationstheorien erachten größere Lebensereignisse als nicht sehr bedeutend für das persönliche Wohlbefinden (Headey & Wearing, 1989). Aus dieser Perspektive ist Wohlbefinden ein relativ stabiles Konstrukt, das eher als Disposition angesehen wird und durch Umweltereignisse kaum beeinflussbar ist. Dies wird auch in der Literatur unterstützt (vgl. Pavot & Diener, 1993). Brief et al. (1993) schlagen vor, dass man Bottom-Up- und Top-Down-Theorien integriert, um persönliches Wohlbefinden zu verstehen. Gemäß den Autoren wird die Art und Weise, in der die Umstände des Lebens interpretiert werden, sowohl von der Persönlichkeit als auch von den objektiven Lebensumständen beeinflusst. Wovon hängt das Entstehen von persönlichem Wohlbefinden nun tatsächlich ab? Bis zu den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts haben sich Forscher mehr mit dem Konstrukt Leid beschäftigt. Ab den 80er Jahren wurde immer mehr über ‘Glück’, ‘Wohlbefinden’ und ‘Lebenszufriedenheit’ geschrieben. Das Interesse an Bedingungen und Eigenschaften, die die Lebensqualität bestimmen, steigt immer mehr. Forscher haben erkannt, dass einige Menschen glücklicher sind als andere. Sie stellen sich u.a. folgende Fragen: Wer sind die glücklichen Menschen? Hängt dies von Geschlecht, Alter oder Rasse ab? Steigert Wohlstand das Wohlbefinden? Hat Glück mit bestimmten Persönlichkeitseigenschaften, einem bestimmten Beruf, Freunden oder dem Glauben zu tun? Können Menschen in Selbstberichten jegliche Emotion in sich klar unterscheiden? Es könnte beispielsweise sein, dass Menschen, die sich als glücklich erachten, alle negativen Gefühle verleugnen. Myers & Diener (1995) haben die Literatur zu diesem Thema eingehend studiert. Sie berichten, dass es kaum Unterschiede im Wohlbefinden zwischen Männern und Frauen oder verschiedenen Rassen gebe. Kulturen würden sich jedoch beträchtlich im Wohlergehen der Bürger unterscheiden. Geld spiele insofern eine Rolle in Bezug auf Wohlergehen, als seine Abwesenheit zu schlechterem Wohlergehen führe sein Vorhandensein garantiere jedoch nicht, dass man glücklich werde. Die Eigenschaften der glücklichen Menschen seien: Selbstwertgefühl, persönliche Kontrolle, Optimismus und Extraversion. Es sei jedoch noch nicht klar, ob die Eigenschaften persönliches Wohlbefinden verursachten oder andersherum. Glückliche Menschen haben, gemäß der Literatur, gut funktionierende Beziehungen mit einem liebevollen Partner, wohingegen Singles weniger glücklich sind. Außerdem seien religiöse Personen glücklicher als nicht religiöse der Glaube kann Kraft verleihen, helfen, mit Krisen umzugehen, und Optimismus hervorrufen. Auch wird eine Verbindung zwischen Arbeit und Wohlbefinden gezogen (vgl. Crohan, Antonucci, Adelmann & Coleman, 1989 Freedman, 1978 Michalos, 1986 zit. n. Myers & Diener, 1995). Menschen gewinnen oftmals ihre Identität durch ihre Arbeit. Arbeit führt auch zu einer sozialen Verbindung mit anderen Menschen. So entsteht ein Gefühl des Dazugehörens (‘WIR-Gefühl’). So finden Menschen ihren Platz in der sozialen Ordnung. Arbeitszufriedenheit kann also als eine Komponente von Lebenszufriedenheit gesehen werden. Myers und Diener (1995) schließen, dass eine Theorie des Wohlbefindens auf alle Fälle den Aspekt der Anpassung berücksichtigen müsse. Ereignisse, die neu eintreten, beispielsweise Unfälle und Geld, hätten einen unmittelbaren Effekt (positiv oder negativ) auf das Wohlbefinden. Dieser Effekt verblasse jedoch mit der Zeit (vgl. Wortman & Silver, 1987, zit. n. Myers & Diener, 1995). Die Interpretation der jeweiligen Ereignisse werde auch sehr stark kulturell beeinflusst (Diener, Suh, Smith & Shao, 1995). Manche Kulturen gingen davon aus, dass die Welt gut und kontrollierbar sei. Andere wiederum sähen negative Emotionen wie Angst und Ärger als normal an. Als letzte Komponente spielen Ziele eine große Rolle für das Wohlbefinden (Emmons, 1986). Je näher man seinen Zielen komme und je weniger Konflikte dabei vorhanden seien, desto wohler fühle man sich. Gemäß Diener und Fujita (1995) bestimmen Aspekte wie Geld und Intelligenz das Wohlbefinden nur, wenn diese mit den eigenen Zielen übereinstimmen. So bestimmt Geld das persönliche Wohlbefinden in ärmeren Ländern, in Industrieländern jedoch spielt das Selbstwertgefühl eine größere Rolle für das persönliche Wohlbefinden. Das Alter, die Rasse oder das Einkommen einer Person zu kennen ist also nicht so ausschlaggebend. Vielmehr sollte man z.B. wissen, welche Eigenschaften die Person hat, ob sie enge Beziehungen zu anderen genießt, ob ihre Kultur eher eine positive Interpretation von Ereignissen zulässt oder ob sie arbeitstätig ist. Neuere Untersuchungen beschreiben den Zusammenhang zwischen Positivität und den Urteilen über Lebenszufriedenheit (Diener et al., 2000) bzw. die Veränderlichkeit des persönlichen Wohlbefindens (Bostic & Ptacek, 2001): Gemäß Diener et al. (2000) zeigen Untersuchungen Unterschiede im persönlichen Wohlbefinden zwischen den unterschiedlichen Ländern. Somit liegt die Erklärung nahe, dass Lebensumstände, kulturelle Werte und Einkommen sich auf das Glücklichsein auswirken. Vorhersagen aufgrund dieser Aspekte konnten jedoch häufig nicht bestätigt werden. Japaner scheinen trotz relativ guter Wirtschaftslage nicht sehr glücklich zu sein. Kolumbianer hingegen, deren wirtschaftliche Lage nicht so gut gestellt ist, scheinen zufriedener zu sein (vgl. z.B. Diener, Diener & Diener, 1995). So vermuten Diener et al. (2000), dass die Tendenz zu einer eher positiven Beurteilung von Situationen kulturell mitbestimmt wird und weniger von objektiven Faktoren wie Einkommen abhängt. Um herauszufinden, wie die unterschiedlichen Beurteilungen bezüglich des persönlichen Wohlbefindens zustande kommen, untersuchen sie, wie Berichte über Zufriedenheit mit spezifischen Bereichen (z.B. Zufriedenheit mit den Büchern, dem Professor usw.) versus globalen Bereichen (z.B. Zufriedenheit mit Bildung allgemein) mit Dispositionen hinsichtlich Positivität im persönlichen Wohlbefinden zusammenhängen. Es wurde vermutet, dass globale Messungen stärker individuelle Differenzen der dispositionalen Tendenz in Bezug auf Positivität widerspiegeln, da diese der Person mehr Freiheit lassen als Fragen zu konkreten Faktoren. Die Autoren gingen davon aus, dass Wohlbefinden nicht die Summe der Zufriedenheit mit verschiedenen Bereichen ist. Dies wurde in ihrer eigenen Untersuchung bestätigt.

Über den Autor

Claudia Ihmels (Dipl.-Psych.) studierte nach ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau Psychologie in Oldenburg, u.a. mit dem Schwerpunkt Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie sowie Betriebswirtschaft. Bereits im Studium interessierte sie sich insbesondere für den Zusammenhang zwischen Unternehmensführung, Organisationsentwicklung, Personalentwicklung und Unternehmenserfolg. Nach verschiedenen Praktika im In- und Ausland sowie Berufserfahrung in unterschiedlichen Bereichen von Unternehmen verschiedener Branchen ist sie heute in der Organisationsentwicklung tätig.

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