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- Der Euro - Griechenland und Spanien in der Krise 2010 - 2012: Ursachen, Verlauf, Rettungskonzepte
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Verlag:
Igel Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 152
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Der Euro ist sicherlich das ehrgeizigste und tiefgreifendste Projekt der Europäischen Union. In der Eurokrise von 2010 bis 2014 schien die gemeinsame Währung mehrfach, besonders 2012, in Gefahr zu sein. Man sprach sogar davon, wenn der Euro scheitere, gefährde dies die ganze EU. Der Euro war und ist auch der Gegenstand einer heißen politischen Debatte, in dem sich Eurobefürworter und Eurogegner unversöhnlich gegenüber stehen. Außerdem wurde eine ‘Anti-Euro’-Partei gegründet, die am rechten Rand der Christdemokraten zu großen Veränderungen führen kann. Der Euro, die Eurokrise, die Rettungsaktionen für Griechenland bzw. Spanien von 2010 bis 2013 und die damit verbundenen Debatten gelten allgemein als schwieriger Stoff und nur für echte Fachleute begreifbar. Im vorliegenden Buch wird der Versuch unternommen, das komplexe Thema verständlicher zu machen, indem es differenziert und auf einfache Weise vermittelt wird. Ferner werden dazu viele Adressen im Internet angegeben, um sich weiter eingängig informieren zu können.
Textprobe: In Art. 109 j des EG-Vertrages, der in Maastricht verändert und dann beibehalten wurde, findet man die die Konvergenzkriterien und die Vorstellungen über den Beitritt in die dritte Stufe. Dabei wird auch das Verfahren zwischen den EU-Gremien festgelegt. Nach 1996 mussten die Kandidaten jährlich Berichte über den Stand ihrer Bemühungen vorlegen und sie wurden dann in dem festgelegten Verfahren beurteilt und bei der letzten Vorlage wurde darüber abgestimmt, ob sie mitmachen durften. Als erstes Kriterium wird die Preisstabilität genannt. Dabei sollte die Inflation maximal 1,5 % über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten Länder liegen. Weiter wurden die öffentlichen Haushalte nach ihren Schulden beurteilt. Die Gesamtschuld sollte maximal 60 % des BIP betragen, also dem Bruttoinlandprodukt, das aus den jährlich erbrachten Produkten und Dienstleistungen eines Landes, gemessen in Marktpreisen, besteht. Die Neuverschuldung sollte maximal 3 % des BIP betragen. Die Höhe der Zinsen wurde an dem Durchschnitt der langfristigen bestimmt und zwar maximal 2 % vom Durchschnitt der drei preisstabilsten Länder. Weiter wurde die Wechselkursstabilität einbezogen. Als Kriterium galt die Einhaltung der Bandbreite des Europäischen Währungssystems(EWS) in der Höhe von plus oder minus 2,5 %. Die jährliche Vorlage und die Antwort der Kommission wurden nach 1996 ausführlich in der Presse behandelt und kommentiert. Zugelassen wurden 1998 elf von 15 EU Mitgliedern. Griechenland konnte erst einmal nicht mitmachen, reichte ein Jahr später noch einmal die Bewerbung nach und trat 2001 dem Euroraum bei. Ab dem 1.1.19999 wurden dann die Umtauschkurse dauerhaft festgelegt und es konnten Konten in Euro bei den Banken geführt werden. Ab dem 1.1.2002 galt der Euro als das alleinige Zahlungsmittel in der Öffentlichkeit. Heute, 2011, besteht der Euroraum aus 17 Mitgliedern, deswegen schreibt man oft auch Euro-17. Über die EU-Konvergenzkriterien wurde in den Jahren vor der Einführung heftig diskutiert. Dabei fürchtete man für die Zeit nach 1999, aber besonders nach 2002, dass die Mitgliedsländer ihre strenge Haushaltpolitik aufgeben und der Euro dann eine weiche Währung werden könnte. Deshalb verständigte man sich auf Betreiben des damaligen deutschen Finanzministers Theo Waigel 1996 auf den Stabilitäts- und Wachstumspakt, der die Beibehaltung von zwei Kriterien vorsah, nämlich diejenigen beiden, die sich auf die Verschuldung der öffentlichen Haushalte beziehen(Art. 104 EG-Vertrag, Vertrag von Amsterdam 1997). Heute findet man beide Regelungen, also für die beitrittswilligen Länder und die Mitglieder der Eurozone im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union(AEUV) als Teil des Vertrages von Lissabon von 2008 und in Art. 140 AUEV und Art. 126 AUEV. Die Diskussion wurde aber auch in der Öffentlichkeit geführt und nicht nur in den 90er Jahren, sondern auch nach 2002 und natürlich nach dem Ausbruch der Eurokrise 2010.
Peter Sandmaier hat Geschichte und Politikwissenschaft in Mannheim und Berlin studiert und war langjährig in verschiedenen Bildungseinrichtungen und im kulturellen Bereich beschäftigt. Seit 2008 ist er freier Autor und in kulturellen Projekten tätig. Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit sowie seiner Veröffentlichungen sind u.a. die Themen Globalisierung, der Finanzbereich und die Geschichte der Großmächte in der Frühen Neuzeit, besonders von Spanien.
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