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  • Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG): Auswirkungen auf die Bilanzkennzahlen mit Fallbeispiel

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Produktart: Buch
Verlag:
Igel Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 96
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Auf Grund der zunehmenden Globalisierung der Güter- und Kapitalmärkte befindet sich die Rechnungslegung seit einigen Jahren im Wandel. Im Zuge dieser fortschreitenden Globalisierung und des verstärkten Agierens von kleinen und mittelständischen Unternehmen auf internationalen Märkten, wurde die Forderung nach einer Modernisierung des geltenden Handelsrechts laut. Mit der Einführung des Gesetzes zur Modernisierung des Bilanzrechts (BilMoG) will der Gesetzgeber das bewährte HGB-Bilanzrecht zu einer dauerhaften und im Verhältnis zu den internationalen Rechnungslegungsstandards vollwertigen, aber kostengünstigeren und einfacheren Alternative weiterentwickeln. Zentrales Ziel des Gesetzgebers dabei ist, das deutsche Bilanzrecht im Vergleich zu den internationalen Rechnungslegungen wieder attraktiver zu gestalten und damit eine Antwort auf die IFRS zu geben. Im Bereich der Regelungen zum handelsrechtlichen Jahresabschluss sieht hierbei das BilMoG umfassende Änderungen in Bezug auf Ansatz-, Ausweis-, Bewertungs- und Anhangsvorschriften vor. Die Vielzahl und die Komplexität dieser Änderungen durch den Gesetzgeber und deren Auswirkungen auf das Bild der Bilanz und deren Bilanzkennzahlen ergeben den Grund für dieses Fachbuch.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Instrumentelle Bausteine der Jahresabschlussanalyse: 3.1, Kennzahlen: Bei zunehmender Größe und Komplexität einer Unternehmung besteht die Gefahr der Informationsasymmetrie. In Einzelbereichen der Unternehmung ist der Informationsstand meist besser, als im Zentralbereich der Unternehmung. Eine Folge dessen kann eine zunehmende Dezentralisierung von Entscheidungen sein, weil der sonst erforderliche Informationsaustausch mit der Zentraleinheit der Unternehmung in kaum realisierbaren Grenzen zu halten wäre. Die Bildung von Kennzahlen ist eine Möglichkeit der Informationsaufbereitung, um hinsichtlich der Informationsversorgung zu gewährleisten, dass das Ergebnisziel der Unternehmung nicht verfehlt wird. Ganz allgemein gesprochen, sind Kennzahlen ein rechentechnisches Mittel, ‘das bei der Lösung von Entscheidungsproblemen verschiedenster Art (vgl. hierzu auch Eberle, R. 2001, S. 168) zur Quantifizierung, aber auch zur Qualifizierung von Informationen beitragen kann’. Dabei werden Kennzahlen zwei wesentliche Funktionen zugeordnet. Zum einen steht die Informationsfunktion von Kennzahlen für die Bewertung und Einordnung von Größen, zur Ursachenermittlung, für die Gewinnung von Erkenntnissen als Entscheidungsgrundlage und letztlich für die Verwendung als Indikator für unklare Zusammenhänge. Dabei gestatten die Kennzahlen einen schnellen und pointierten Blick auf wichtige betriebliche Fakten und Aspekte. Zum zweiten werden Kennzahlen dann zum Steuerungsinstrument, wenn diese als Zielvorgabe fungieren. Dabei werden komplexe Steuerungsprozesse durch die Verwendung von einer oder mehreren Kennzahlen vereinfacht. Eine Differenzierung der Kennzahlen bezieht sich dabei auf die Frage, in wieweit und in welcher Weise diese das Ergebnisziel der Unternehmung bestimmen oder wiedergeben können. So können Kennzahlen, die das (künftige) Finanzergebnis beeinflussen und damit potentielle Stellhebel für deren Veränderung sind, von denen differenziert werden, die lediglich über das Ergebnis berichten. Von besonderer Wichtigkeit für die schnelle und überblicksartige Information der Unternehmensführung sind Kennzahlen, die eine Aussage über den finanziellen Erfolg des betrachteten Objektes im Betrachtungszeitraum erlauben. Dabei kann das betrachtete Objekt die Gesamtunternehmung, aber auch strategische Geschäftseinheiten, Produktbereiche, Produkte, etc. sein. Kennzahlen informieren hierbei über hervorzuhebende Informationen in kompakter Weise über einen quantitativ gemessenen Sachverhalt. Viele Kennzahlen aus der Praxis bauen wegen der verhältnismäßig leichten Erfassung und Aufbereitung der Daten auf Zahlen des Jahresabschlusses auf. Deshalb stellt die Bilanzanalyse ein wichtiges Einsatzgebiet für Kennzahlen dar. 3.2, Kennzahlenarten: Die am häufigsten vorfindbare Differenzierung unterschiedlicher Kennzahlenarten ist die nach deren statistischen Form. Hierbei werden absolute und relative Kennzahlen unterschieden. Je nach dem Rechnungszweck und dem Ziel werden unterschiedliche Kennzahlenarten eingesetzt. Es gibt: ‘1. Absolute Kennzahlen: - Einzelkennzahlen (Auftragseingang aus einem Verkaufsgebiet). - Summenkennzahlen (Kosten für eine Kostenstelle, Bilanzsumme). - Differenzkennzahlen (Deckungsbeitrag, Liquidität). - Mittelwerte (durchschnittlicher Auftragswert je Kunde). 2. Relative Kennzahlen: - Beziehungszahlen (Erfolg/Eigenkapital, Umsatz/Beschäftigter). - Gliederungskennzahlen (Anlagevermögen/Gesamtvermögen). - Indexzahlen (Umsatz 1992/Umsatz 1991)’. Die Aufgabe von absoluten Kennzahlen ist es, die Geld- und Güterströme im Unternehmen abzubilden. Durch das Rechnungswesen und allen anderen Teilsystemen des Informationssystems einer Unternehmung werden die absoluten Kennzahlen zur Verfügung gestellt. Es kann somit jedes Ziel mit dem entsprechenden Rechnungszweck zum Ausgangspunkt der Gestaltung einer Kennzahl gemacht werden. Isoliert betrachtet, sind absolute Kennzahlen wenig aussagekräftig und somit nur der erste Schritt für Analysen. Wenn z. B. zwei Unternehmen anhand des Gewinns beurteilt werden sollten, und Unternehmen A einen Gewinn von einer Million Euro ausweist, heißt das noch lange nicht, dass das Unternehmen B mit einem Gewinn von zwei Millionen Euro das bessere ist. Aus diesem Grund werden relative Kennzahlen herangezogen. Zur Analyse der Zielerreichung werden deshalb mehrere Kennzahlen miteinander verknüpft. Bei dieser kann somit auch gegebenenfalls erkannt werden, warum ein Ziel verfehlt wurde. Kennzahlen werden miteinander in Beziehung gebracht, indem zwei Größen, zwischen denen eine problembezogene oder sachliche Beziehung besteht, verbunden werden. Bekannte Beziehungskennzahlen sind die Rentabilitätskennzahlen, wie z. B. die Eigenkapitalrentabilität. So wäre im oben genannten Beispiel das Unternehmen A das bessere, weil es mit einem Kapital in Höhe von fünf Millionen Euro eine Rentabilität von 20% erreicht hat, das Unternehmen B hingegen mit einem Kapital in Höhe von zwanzig Millionen Euro eine Rentabilität von nur 10% erreicht hat. An diesem Beispiel wird deutlich, dass nun sinnvolle Aussagen möglich sind. Bei Rentabilitätskennzahlen werden Mittel-Zweck-Beziehungen angenommen, wie im Beispiel der Kapitaleinsatz das Mittel ist, um den Gewinn zu erzielen. Allerdings gibt es auch Gliederungskennzahlen, bei welchen Teilmengen gebildet werden, um für entsprechende Analysezwecke sinnvolle aussagen tätigen zu können. Dies sind Kennzahlen, welche aus zwei Größen bestehen, wovon die eine Größe die Gesamtheit ausdrückt, die andere Größe eine Teilmenge daraus. Um zum Beispiel die Kosten besser kontrollieren zu können, wird mit Hilfe der Gliederungskennzahlen der relative Anteil, z. B. der Materialkosten, an den Gesamtkosten gemessen. Kennzahlen, durch welche zeitliche Entwicklungen transparent werden, heißen Indexzahlen. Hierbei werden inhaltlich gleichartige Kennzahlen an unterschiedlichen Zeitpunkten oder Zeiträumen gemessen und miteinander in Beziehung gesetzt. Beim Lohnkostenindex als Beispiel, ‘wird die betrachtete Zählergröße an einer Basisgröße gemessen’. 3.3, Kennzahlensysteme: Um fundierte unternehmerische Entscheidungen treffen zu können, ist eine aussagefähige Informationsbeschaffung und –auswertung von großer Bedeutung. Nur wer aussagekräftige und aktuelle Entscheidungsunterlagen besitzt, hat im wirtschaftlichen Konkurrenzkampf größere Chancen, ‘weil er schneller analysieren, disponieren, reagieren, aber auch agieren kann’. Mit Hilfe von Kennzahlen können Schwachstellen im Unternehmen aufgezeigt werden. Darüber hinaus unterstützen sie die Steuerung, zeigen Abweichungen auf und erfüllen die Funktion eines Bewertungs- und Entscheidungsbarometers. Jeder Controller benötigt ein Mindestmaß an Kennzahlen, um Wirkungs-Ursachen-Beziehungen, also kausale Zusammenhänge, erkennen zu können. Kennzahlen verdichten per Definition komplexe wirtschaftliche Realität. Aufgrund der Möglichkeit vieldeutiger Interpretationen von Kennzahlen, ist die Aussagefähigkeit – wie schon in Kapitel 3.2 erwähnt – einzelner Kennzahlen in mehrfacher Hinsicht begrenzt. Um den oft mehrdeutigen Interpretationen zu begegnen, ist es notwendig, die Kennzahlen integrativ zu erfassen. Ebenso ist es notwendig, dass die Abhängigkeitsbeziehungen der Kennzahlen aufgezeigt werden. In den meisten Fällen wird dies durch Kennzahlensysteme geleistet. Von einem Kennzahlensystem ist dann zu sprechen, wenn zwei oder mehr Kennzahlen in einer Beziehung zueinander stehen, einander ergänzen oder erklären.

Über den Autor

Herr Thomas Albers wurde 1975 in Esslingen a.N. geboren. Sein Studium der Betriebswirtschaft schloss der Autor im Jahre 2002 mit dem akademischen Grad Diplom Betriebswirt (FH) erfolgreich ab. Nach seinem Studium absolvierte der Autor im Jahre 2010 den Hochschulgrad Master of Business Administration (MBA) im Fach Finance and Management. Des Weiteren verlieh die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hohenheim dem Autor im Jahre 2012 den akademischen Grad Master of Science für das wirtschaftswissenschaftliche Lehramt.

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