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RWS

Martin Fischer

Berichterstattungspraxis und Aussagekraft von Pro-forma-Kennzahlen

ISBN: 978-3-95485-045-7

Die Lieferung erfolgt nach 5 bis 8 Werktagen.

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Produktart: Buch
Verlag:
Igel Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 05.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 124
Abb.: 14
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Pro-forma-Berichterstattung ist ein verhältnismäßig neues Phänomen der betrieblichen Praxis. In diesem Rahmen werden freiwillig Kennzahlen und vor allem Ergebnisgrößen berichtet, die an reguläre Jahresabschlussgrößen anknüpfen und diese modifizieren bzw. bereinigen. In der Fachliteratur und Presse wird die Pro-forma-Berichterstattung, neben wertneutralen Untersuchungen, häufig mit sarkastischem und mitunter deutlich negativem Unterton präsentiert. So ist vom ‘große(n) Zahlenzauber’, einer ‘EBITanei’ oder dem ‘numbers game’ bzw. ‘earnings game’ die Rede. Resultierend aus diversen Bilanzierungsskandalen werden die berichteten Kennzahlen als ‘EBBS (=) earnings before bad stuff’, ‘EBIT = earnings before irregularities and tampering’ und ‘EBITDA = earnings before I tricked the dumb auditor‘ parodiert. Die Vielzahl an Kennzahlen kann leicht zu Verwirrungen führen. Ziel des Buches ist es, die konzeptionellen und rechtlichen Grundlagen von Pro-forma-Kennzahlen im Rahmen der Pro-forma-Berichterstattung zu erarbeiten, die Berichterstattungspraxis zu beleuchten und den Leser bei der Interpretation der Kennzahlen zu unterstützen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2, Pro-forma-Kennzahlen: 2.1, Zum Begriff der Pro-forma-Kennzahlen: 2.1.1, Zur Wendung ‚pro forma‘ in der Wirtschaftswissenschaft: Der Begriff ‚pro forma‘ stammt aus dem lateinischen und lässt sich mit ‘der Form wegen’, ‘zum Schein’ oder ‘nur formell’ übersetzen. Auch im englischen Sprachgebrauch ist der Begriff mit der Erläuterung ‘as a matter of form’ analog der deutschsprachigen Übersetzung zu verwenden. Etymologisch betrachtet stammt die Wendung aus der Kanzleisprache des 16. Jahrhunderts und wurde von dort in die Allgemeinsprache übernommen. Im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich wird der Pro-forma-Begriff häufig gemäß der Übersetzungsvariante ‚zum Schein‘ im Sinne von ‚als ob‘ übersetzt bzw. verwendet. So soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Berichtssubjekt unter gewissen Annahmen zustande gekommen ist oder bestehende Berichtssubjekte modifiziert wurden. Neben der konjunktivischen ‚als-ob‘-Betrachtung einzelner Geschäftsvorfälle, wird dem Pro-forma-Begriff des Weiteren die geringe Regulierung in den Rechnungslegungs-standards zugeschrieben. Dies ist exemplarisch mit den ‘erhebliche(n) Freiheitsgrade(n) in der Ergebnispräsentation und -disaggregation’ nach IAS 1 belegbar. Unternehmen können somit Pro-forma-Elemente individuell interpretieren und ausgestalten. Auch im Umfeld der US-GAAP wird werden der Ermessensspielraum beispielsweise von TEITLER-FEINBERG kritisch erwähnt. Entsprechende Elemente werden häufig auch als ‚non-GAAP‘ oder ‚adjusted-GAAP‘ bezeichnet. Mit dem Merkmal der nicht-Regulierung ist die Freiwilligkeit der Berichterstattung verbunden. Das Attribut ‚freiwillig‘ ist zwar häufig, jedoch eingeschränkt gültig. Es existieren auch Verpflichtungen zur Kommunikation von Pro-forma-Information. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Unternehmen mit einem Kreditor ein privatrechtliches Abkommen schließt und daraufhin bestimmte Informationen zur Kreditwürdigkeit oder Ertragskraft bereitstellen muss. Ein weiteres Beispiel ist das Reporting des Ergebnisses je Aktie nach DVFA/SG. Dies geschieht für den HGB-Bilanzierer grundsätzlich freiwillig, ist jedoch in seiner Ausgestaltung am Schema der DVFA/SG zu orientieren. Geläufige Termini mit der Wendung ‚pro forma‘ sind im betriebswirtschaftlichen Zusammenhang – und bezugnehmend auf die Rechnungslegung im Speziellen – unter vielen v.a.: - Pro-forma-Berichterstattung bzw. -Kommunikation oder -Informationsübermittlung, - Pro-forma-Informationen, - Pro-forma-Berichte bzw. -Jahresabschlüsse, - Pro-forma-Kennzahlen und, - Pro-forma-Ergebnisse. Die Pro-forma-Berichterstattung bzw. -Kommunikation oder -Informationsübermittlung beschreibt den Ablauf der Übermittlung von Informationen – oder allgemein einer Nachricht – vom Sender an den Empfänger. Die Begriffe werden üblicherweise synonym verwendet. Als Bestandteil des Berichtswesens findet hier die Bündelung von Informationen für vorab definierte Empfänger statt. Der Sender ist in diesem Fall das Unternehmen. Empfänger können Stakeholder eines Unternehmens oder aber einzelne Teilgruppen derselben sein. Den Inhalt bzw. die Nachricht der Pro-forma-Kommunikation stellen allgemein betrachtet Pro-forma-Informationen dar. Informationen sind als in einen bestimmten Kontext eingeordnete Daten zu verstehen. Es handelt sich also um verarbeitete Daten, die explizites Wissen darstellen. Dieses Wissen kann in Form von Pro-forma-Berichten bzw. -Jahresabschlüssen übermittelt werden. Bestandteil von Pro-forma-Berichten sind neben allgemeinen Angaben insbesondere Pro-forma-Kennzahlen. Da es prinzipiell möglich ist, Pro-forma-Kennzahlen außerhalb eines Berichtsrahmens zu kommunizieren, sind sie nicht unbedingt integraler Bestandteil von Pro-forma-Berichten. Dies gilt in besonderem Maß für Pro-forma-Jahresabschlüsse als spezifische Form eines Berichts. Es existiert jedoch unweigerlich eine Schnittmenge. Integraler Bestand-teil von Pro-forma-Kennzahlen hingegen sind die Pro-forma-Ergebnisse, also von der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) abgeleitete Kennzahlen.

Über den Autor

Martin Fischer wurde 1984 in Weinheim an der Bergstraße geboren. Aufgewachsen bei Köln studierte er von 2005 bis 2011 ‘Controlling, Management & Information’ (Bachelorstudium) und ‘Controlling’ mit Schwerpunkt externes Rechnungswesen (Masterstudiengang) an der Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein (Heute: Hochschule Ludwigshafen). Beruflich ist der Autor in der Wirtschaftsprüfung tätig und arbeitete zwischenzeitlich als Lehrbeauftragter für (internationales) Rechnungswesen.

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