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- Evolution und Schöpfung: Das Spannungsfeld im katholischen Religionsunterricht
Religion
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 80
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Kinder begegnen in ihrem Alltag ständig Fragen um das Thema unserer Erde und ihrer Entstehung. Doch wie denken Schülerinnen und Schüler bereits in jungen Jahren, wie in der Grundschulzeit, über den Ursprung der Welt und des Menschen? Kinder machen sich Gedanken über die Entstehung der Erde und der Menschheit und erschaffen individuelle Weltbilder. Welche Konsequenzen bringt dies für den Religionsunterricht mit sich? Es stellt sich die Frage eines interdisziplinären Spannungsfeldes im Religionsunterricht. Durch die immer stärker werdende Hervorhebung der Evolutionstheorie rückt die biblische Schöpfung und somit eine der Grundmanifeste des christlichen Glaubens zunehmend in den Hintergrund. Wie denken besonders Grundschüler und Grundschülerinnen über das Thema Evolution und Schöpfung? Viele Fragen, die dieses Buch zu beantworten versucht.
Textprobe: Kapitel 2.2, Naturwissenschaftliche Perspektive zur Evolution der Welt: In den Naturwissenschaften gibt es verschiedene Disziplinen, die sich unter anderem mit der Entstehung der Welt beschäftigen. Diese Disziplinen können verschiedene Bereiche aus Physik, Chemie und Biologie sein. Im Rahmen dieser Ansätze ist meist der Begriff der ‘Evolution’ von Bedeutung. ‘Das Wort >Evolution< leitet sich vom lat. evolvere, >entrollen< ab, so wie beim Entrollen von Schriftrollen (…). Das beinhaltet buchstäblich die Entfaltung von oder das Sichtbarmachen von etwas, das in verborgener Form bereits vorhanden ist.’ Der Begriff ‘Evolution’ wurde zum ersten Mal im späten 18. Jahrhundert für die Beschreibung der Welt verwendet. In dieser Zeit gab es schon die Grundidee, dass die Entwicklung vom Leben auf der Erde einem längeren Naturprozess unterliege. Zuvor waren die meisten Menschen der Meinung, dass die Erde und das Leben auf ihr im wörtlichen Sinne so wie in den Schöpfungsaussagen der Bibel entstanden sind. ‘Vor der Etablierung des Begriffs Evolution und auch in der Zeit danach entwickelten sich in den Naturwissenschaften stetig neue Hypothesen über die Entwicklung der Erde, welche zum größten Teil den zuvor beschriebenen Ausführungen der Erkenntnisse von Wissenschaftlern wie Isaac Newton entsprechen. Die bedeutendsten naturwissenschaftliche Theorie zur Entwicklung des Lebens auf der Erde stellt die Evolutionstheorie von Charles Darwin (1809-1882) dar.’ Wenn man nämlich heute von Evolution spricht, denkt man meist nicht zuerst an den Urknall oder an die Erdgeschichte, sondern an die Knochenfunde von Sauriern, an die Abstammung des Menschen vom Affen und an Charles Darwin. Dies liegt sicher daran, dass die biologische Evolutionstheorie die breiteste Wirkung entfaltet hat und es liegt auf der Hand: In ihr geht es um das Leben und damit um Wesen und Geschichte des Menschen. Daher ist es sicher verständlich, dass sich Ideologen und Ideologien immer wieder der Evolutionstheorie bemächtigt haben. Denn auch in Ideologien geht es, wie in der Politik im allgemeinen, um den Menschen. Das heißt jedoch nicht, dass hiermit die theologische Sicht der Schöpfung widerlegt sind. Im Gegenteil, die Evolution lässt sich anhand wissenschaftlicher Ergebnisse wie die theologische Schöpfung unterschiedlich betrachten. Im Folgenden werde ich die fachlichen Grundlagen der Evolution bereit stellen. Dabei werde naturwissenschaftliche Zweifel, wie sie zum Beispiel der Kreationismus vorbringt, nicht diskutiert. 2.2.1, Die Entstehung des Universums: Die Erforschung, woher wir kommen und wie sich unsere Umwelt entwickelt hat, beschäftigt die Menschen schon immer. Die Menschen wollten seit jeher wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält. In der Astrophysik ist der Ursprung unseres Universums grundlegend, welches aber bis zum heutigen Zeitpunkt nicht vollends geklärt ist. Die Wissenschaft ist heute zwar in der Lage verschiedene Theorien zu entwickeln, die eine bestimmte Wahrscheinlichkeit dieses oder jenes Ansatzes vermuten lässt, aber nicht zweifelsfrei beweisen. Als ‘wahrscheinlichste’ Hypothese gilt heute die des Urknalls. ‘Im Anfang stand ein unvorstellbar kleiner und heißer expandierender >Feuerball<, der sich zeitweise inflationär schnell ausdehnte. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus die bekannten leichten chemischen Elemente, die Sterne (in denen die schwereren Elemente durch nukleare Prozesse entstanden sind) und schließlich die Lebewesen.’ Der Urknall ist also nicht als Explosion im klassischen Sinn zu verstehen, sondern vielmehr darauf, dass sich das Weltall ‘ausdehnt’. Diese Expansion des Weltalls wurde indirekt Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Astronom Edwin Powell Hubble entdeckt, in dem er eine ‘Rotverschiebung’ im Spektrum der von ihm beobachteten Nebel feststellte. Als Spektrum bezeichnet man in der Optik die Grundfarben, aus denen ein zu beobachtendes Licht zusammengesetzt ist. Ursache für diese ‘Verschiebung’ ist der Doppler-Effekt, der nach dem österreichischen Physiker Christian Doppler (1803-1853) benannt wurde.
Eva Maria Koch, wurde 1988 in Freiburg geboren. Ihr Studium des Lehramts Grund-Haupt-Werrealschule mit den Fächern katholische Theologie, Biologie und Mathematik schloss sie im Jahre 2013 erfolgreich mit dem 1.Staatsexamen in Freiburg ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen in der Schulbranche. Fasziniert von katholischer und naturwissenschaftlicher Sichtweise auf unsere Entstehung, beschäftigte sich die Autorin ihr ganzes Studium mit der Frage Evolution oder Schöpfung. Dies motivierte sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.
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