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Religion

Jennifer Asel

Das Kaiserpaar Heinrich II. und Kunigunde: Regenten zwischen Staat und Religion

ISBN: 978-3-8366-7467-6

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 110
Abb.: 8
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Vor 1000 Jahren lebten und wirkten Heinrich II. und Kunigunde mit all ihren Vorstellungen und Grundsätzen, die durch das Mittelalter geprägt waren. Sie waren Kinder ihrer Zeit, die Gott und die Kirche verehrten und dennoch als Herrscher nach politischer und ideeller Verwirklichung strebten. Doch ist das wirklich möglich? Kann man hegemoniale Machtansprüche und zugleich eine Förderung der Religion anstreben, ohne dass das eine oder das andere auf der Strecke bleibt? Waren Kunigunde und vor allem Heinrich politische Christen? Bewerkstelligten sie den Spagat zwischen Nächstenliebe und eigenen Ansprüchen? Oder war der Glaube womöglich nur eine Maßnahme des Kaisers, den Klerus für sich zu gewinnen?

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.5, Konflikte mit der Kirche und den Geistlichen: Wie wohl in allen Geschäfts- und Freundesbeziehungen gab es auch zwischen dem Herrscherpaar und der Kirche Probleme und Konflikte. Diese beruhten zum Teil auf dem Wandel der Geistlichen, die ihr Leben im Mittelalter immer mehr dem Leben normaler Menschen anglichen. Die kirchlichen Gesetze und Regeln schienen sich zu lockern. Dies war vor allem für Heinrich ein unliebsamer Umstand. Doch auch das Verhalten des Herzogs, Königs und Kaisers war nicht immer förderlich für die Beziehung zur Kirche. Oftmals traf er Entscheidungen, mit denen er sich weit in das Territorium der Kirche und des Klerus vorwagte. Auch forderte er von dieser Institution, wie von seinem gesamten Volk und allen Menschen, die sich in seinem Reich aufhielten und dort lebten, absolute Treue, Loyalität und vollstes Vertrauen. Besonders Bischöfe und Päpste hatten mit dieser Forderung ihre Probleme. Für sie vermischten sich auf diese Weise der Glaube und die Politik so sehr, dass Gott dadurch in den Hintergrund geriete. Auch hatten sie Probleme mit der Legitimierung der Herrschaft durch Gott so konnte nämlich der König und erst recht der Kaiser Entscheidungen treffen, die nur die Kirche und nicht die Politik betrafen. Die Macht des weltlichen Regenten griff somit in den Herrschaftsbereich der Geistlichen ein und entzog ihnen dadurch einen Teil ihrer Befugnis. In diesen Konfliktsituationen halfen Heinrich die ausgeprägte Vermittlergabe seiner Frau Kunigunde, der Rat seiner Freunde und sein eigener Glaube. Denn dieser nahm trotz seiner Position und Macht einen wichtigen und großen Teil in seinem Leben ein. Reichskirchenkonflikt: Der Reichskirchenkonflikt ging zum einen auf die Kloster- und Kirchenreform Heinrichs und zum anderen auf den Gandersheimer Streit und den Konflikt des Ehepaares Hammerstein zurück. Es spielten also in diesem Disput einige Komponenten eine Rolle. Besonders zu dieser Zeit konnten einzelne und zunächst kleinere Streitereien und Auseinandersetzungen schnell zu einem großen Problem für die gesamte Kirche und deren Politik werden. So kam es auch durch den Gandersheimer Streit und den Konfliktfall des Ehepaares Hammerstein zu einem Kirchenkonflikt, der das ganze Reich, sowohl kirchlich als auch politisch, betraf. Durch die öffentlichen Streitereien kamen noch zahlreiche kleinere Unstimmigkeiten ans Tageslicht, die zusammen ein großes Problem, den Reichskirchenkonflikt, ergaben. Der Reichsklerus, der aus adligem Geschlecht stammte, konnte sich nicht mit den Herrschaftsplänen Heinrichs anfreunden, da er einen Machtverlust fürchtete. Der Kaiser hatte eine von Rom aus regierte Kirche im Sinne und der Klerus störte sich an diesen eigenmächtigen Entscheidungen und Taten Heinrichs II. Der Gandersheimer Streit und der Hammerstein-Konflikt machten dieses Handeln und Bestreben des Herrschers deutlich. Beide Streitfälle zeigen die Autonomiebestrebungen der Kirche und die Integrationsbemühungen des Kaisers. Somit kam es zu einem Reichskirchenkonflikt, der besonders zu Beginn und gegen Ende der Regierung Heinrichs die Stimmung im Reich beeinflusste.

Über den Autor

Jennifer Asel, 1. Staatsexamen für das Lehramt an Realschulen in den Fächern Deutsch und katholische Religion an der Universität Koblenz-Landau/ Campus Landau 2008, derzeit Studium der Germanistik und kath. Theologie auf Magister in Landau.

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