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  • Eine kritische Analyse der Geldwäscheproblematik mit aktuellem Bezug zum polnischen Recht: Definitionswahl, Ausmaß, Auswirkungen und die Bekämpfung durch den „Kodex karny“ in Polen

Recht


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 92
Abb.: 8
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Dieses Buch behandelt das politisch und wirtschaftlich schwierige Thema der Geldwäscheproblematik. Die verschiedenen Definitionen der Geldwäsche und unterschiedlichen Rechtslagen weltweit erschweren eine normierte und effektive Bekämpfung durch unterschiedliche Behörden. Geldwäsche berührt mittlerweile fast alle Bevölkerungsteile, so dass die Notwendigkeit eines effizienten Eingreifens immer mehr an Gewicht gewinnt. Wie reagiert die Politik? Wie erfolgreich sind die Gegenmaßnahmen und wie viele Meldungen über Geldwäsche gehen jährlich ein? Die Verantwortung der politischen Ebene liegt in der jeweiligen Gesetzgebung. Prävention und Reaktion erfolgen durch Behördenaktivität. Wie sieht diese jedoch unter externer Betrachtung aus? Polen stellt in diesem Buch das externe Beispiel dar. Bevor das polnische Strafgesetzbuch Kodex karny untersucht wird, werden Auswirkungen, Ausmaß, die Probleme der Quantifizierung und anfänglich die Erkennungsproblematik einer Geldwäschetathandlung untersucht. Hauptsächlich werden Banken mit Beispielen der Geldwäsche in den Mittelpunkt gestellt. Der Leser soll durch jedes Kapitel mit einer kritischen Analyse der aktuellen Fakten geführt werden. Das abschließende Kapitel über die Bekämpfung der Geldwäsche bezieht sich auf das Nachbarland Polen. Hier werden neueste Daten über das Ausmaß der Geldwäsche in Polen und der dort herrschenden Strafgesetzgebung behandelt. Fachliche Ergebnisse werden kurz und verständlich dargestellt. Die exakte Spezialisierung der Thematik soll auch nicht fachbezogenen Kräften einen Einblick in die aktuelle Problematik der Geldwäsche und ihrer Bekämpfung ohne weitere Recherchen ermöglichen und ein feineres Gefühl für dieses wichtige Thema erzeugen. Der Sinn hinter dieser Buchpublikation ist die eindeutige Aufforderung sich weiterhin mit diesem Thema zu beschäftigen und einem Ausbreiten der Geldwäsche entgegenzuwirken.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Quantifizierung der Geldwäsche: Geld als Zahlungsmittel wird rund um die Uhr an internationalen Finanzmärkten transferiert. Jeder Mensch bezahlt seine Rechnungen, Nahrung und Luxusausgaben in Form von Geld. Haushalte, Unternehmungen und Staaten nehmen oder vergeben Kredite. Der Wirtschaftskreislauf auf der ganzen Welt würde ohne Vermögensaustausch kollabieren. Geldwäsche kann nicht nur der Wirtschaft sondern auch der Politik einzelner Länder zur großen Gefahr werden. Bei der Generierung von schmutzigen Geldern werden steuerliche Abgaben nicht geleistet, die organisierte Kriminalität wird gefördert, es entsteht die Möglichkeit einer wachsenden Terrorismusfinanzierung und die politische Stabilität einzelner Regionen wird durch eine wachsende Schattenwirtschaft gefährdet. Durch das Reinwaschen entsteht legales Kapital, das die organisierte Kriminalität noch gewichtiger werden lässt. Einzelne Länder und internationale Organisationen können der Gefährdung entgegenwirken, wenn sie jede Tendenz so früh wie möglich feststellen und lokalisieren können. In diesem Kapitel werden Möglichkeiten der Messung vorgestellt und kritisch beurteilt. Ebenfalls wird ein grober Überblick über das Ausmaß der Geldwäsche in Europa vermittelt. 3.1 Methoden zur Quantifizierung: Geldwäsche als ein Bereich der Schattenwirtschaft, gewinnt mit der Zeit immer Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Das Ausmaß hat auf globaler Ebene stark zugenommen. Soll die wirtschaftliche Dimension dargestellt werden, so muss das Phänomen auf internationaler Ebene quantifiziert werden. Durch eine hohe Dunkelziffer und eine uneffektive Aufdeckung der Geldwäschestraftat durch staatliche Behörden ist es jedoch unmöglich, eine genaue Bezifferung dieses Phänomens im weltweiten Wirtschaftsverkehr zu benennen. Die Quantifizierung erfolgt daher i.d.R. durch Schätzmethoden. Dieser Vorgang ermöglicht jedoch keine annährend richtige Volumenangabe. Die durch die FATF anerkannten Methoden, zur Quantifizierung der Geldwäschedimension auf globaler Ebene sind die direkte und indirekte Schätzmethode. Auch in wissenschaftlichen Kreisen werden die zwei Methoden akzeptiert, um die verschiedenen Ausprägungen der Schattenwirtschaft zu messen. 3.1.1 Direkte Schätzmethoden: Direkte Umfangsschätzungen sind genauer als indirekte Methoden, stehen jedoch vor dem Problem der nicht ausreichenden Beobachtungsfähigkeit. So ist es, im heutigen Finanz- und Bankensystem eigentlich unmöglich zwischen illegalem und legalem Kapital zu unterscheiden. Die Hochrechnung bekannter Geldwäschefälle ermöglicht als einzige direkte Methode eine Schätzung, die der mangelhaften Beobachtungsproblematik nicht unterliegt. Bei den direkten Methoden wird das Geldwäschevolumen anhand von direkt bestimmbaren Faktoren, z.B. Dienstleistungs-, Waren- und Kapitalströmen quantifiziert. 3.1.1.1 Differenzanalyse: Eine Ableitung des Volumens kann über offizielle Zahlungsbilanzstatistiken der verschiedenen Zentralbanken vorgenommen werden. Bei diesem Vorgang ergeben sich statistische Abweichungen. Eine Addition der gesamten Zahlungsbilanzen, führt jedoch zu einer Differenz. Diese wird als möglicher Indikator für die internationale Schattenwirtschaft und die Geldwäsche benutzt. Fehler bei der Datenerfassung, andere Datenquellen und unterschiedliche Quantifizierungsmethoden führen ebenfalls zu solchen Differenzen, so dass eine eindeutige Zuteilung nicht möglich ist. Wird versucht ein Gesamtbild der Zahlungsbilanzen aufzustellen, so sollte auch bedacht werden, dass nicht jede Bilanz ehrlich aufgestellt wird oder zumindest nicht fehlerfrei sein muss. Manipulationen an Datensätzen in Banken oder sogar Ländern sind möglich, aber nicht zwingend notwendig, so dass diese Möglichkeit jedenfalls nicht außer Acht gelassen werden sollte. Ein Beispiel sind Wirtschaftsdaten, die von Griechenland an die europäische Union weitergegeben wurden. Diese Daten spiegelten nicht die tatsächliche Situation des Landes wider, verschafften aber für eine gewisse Zeit den Zugang zu weiteren Krediten. Ebenso wäre es denkbar, dass einzelne Banken ihre Daten verändern, um einen Vorteil zu erhalten. Eine größere Abhängigkeit von Daten, die durch Dritte bearbeitet werden, kann auf eine Schätzung negative Einflüsse haben. 3.1.1.2 Analyse mithilfe der Geldumlaufmethode: Bei der Geldumlaufmethode wird mithilfe von Zentralbankstatistiken das Potential der Geldwäsche anhand des Bargeldumlaufs geschätzt. Kritisch sollte hier betrachtet werden, dass Bargeldumlauf von verschiedenen Faktoren abhängt. Diese können mikro- und makroökonomischer Natur sein. Verdienen Menschen mehr Geld, geben sie auch mehr aus. Ängste werden zurückgestellt und die gute wirtschaftliche Lage der einzelnen Haushalte ergibt eine Sparzurückhaltung und somit mehr Bargeldumlauf. Aus makroökonomischer Sicht genügt eine internationale Wirtschaftskrise, um den Bargeldfluss zu verkleinern, weil die Arbeitnehmer weniger verdienen und somit mehr sparen. Ein analoges Verhalten entsteht bei Firmen. Die Geldumlaufmethode ist somit von zu vielen Kriterien abhängig, die nicht rausgerechnet werden können.

Über den Autor

Lukas Schikora, cand. rer. oec., wurde 1983 in Ruda Slaska geboren und studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen. Fasziniert von der Herausforderung einer europäischen Gemeinschaft und den daraus resultierenden Anforderungen an Wirtschaft und Recht, untersucht der Autor die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen unter verschiedenen wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten. Motiviert durch praktische Erfahrungen im polnischen Bankensektor bei einer deutschen Bank, verfasste der Autor sein erstes Werk über die Geldwäsche in Bezug zum polnischen Recht in Zeiten von europäischen Richtlinien und der Problematik einer internationalen Geldwäschebekämpfung.

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