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- Die EU in der Krise: Wie hat sich der Integrationswille ausgewählter Mitgliedsstaaten durch die Krise verändert?
Recht / Wirtschaft / Steuern
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Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 132
Abb.: 9
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Weiterentwicklung der Europäischen Union ist seit ihrer Gründung Gegenstand von Diskussionen und zahlreichen Publikationen. Von besonderem Interesse ist dabei, wie es mit der politischen Integration der Mitgliedsstaaten weitergeht. Die Finanz- und Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre hat diese Entwicklungen maßgeblich beeinflusst. Als dem Bankensystem in einigen Ländern der Zusammenbruch drohte, mussten mehrere Finanzinstitute von den jeweiligen Staaten aufgefangen bzw. verstaatlicht werden. Da hier enorme Beträge aufgewendet werden mussten, gerieten die betroffenen Länder schnell in einen finanziellen Engpass. Es wurde notwendig, dass sich die Mitgliedsstaaten der EU untereinander mit finanziellen Mitteln aushalfen. Daraus ergeben sich die Fragen, wie sich diese Ereignisse auf die zukünftige politische Zusammenarbeit in der EU auswirkten und welches Integrationsmodell durch die Krise gestärkt wurde. Sehen die Spitzenpolitiker trotz (oder gerade) wegen der Krise mehr Europa als sinnvoll an oder ist es Folge der Krise, dass die Länder in Zukunft weniger zusammenarbeiten werden? Auch die Meinung der Bevölkerung wird für die Beantwortung dieser Fragen herangezogen.
Textprobe: Kapitel 2.1.3, Europagedanke in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Alfred Hermann Fried, ein österreichischer Friedensnobelpreisträger, definierte 1914 den Frieden über ein organisiertes Zusammenleben der Nationen. Eine Notwendigkeit für diese friedliche Koexistenz sah er in einer supranationalen Organisation. Ihr Ziel sollte nicht etwa ein Aufgeben der alten Staaten sein oder die Unterwerfung unter eine übergeordnete Einrichtung, sondern ein freiwilliges Zusammenarbeiten souveräner Nationen. Dadurch ergibt sich neben der Friedenssicherung auch eine Steigerung des Wohlstandes. Die Visionen von Fried blieben ungehört, da noch im selben Jahr der Erste Weltkrieg ausbrach. Dieser Krieg hatte auch eine wirtschaftliche Komponente, da sich mit dem deutschsprachigen Raum, Frankreich und Großbritannien die traditionellen europäischen Handelspartner gegenüberstanden. Die Entspannung der Zwischenkriegszeit konnte die ehemals guten wirtschaftlichen Beziehungen der Länder nicht wieder herstellen. Trotzdem entwickelte Graf Richard Coudenhove-Kalergi zwischen den beiden Weltkriegen die Paneuropa-Idee. Diese politische Theorie wurde auf verschiedenen Kongressen diskutiert, aber erst nach Kriegsende wieder aufgegriffen. Schon in den ersten Entwürfen des Paneuropäischen Paktes von 1930 wurde das Ziel des europäischen Solidaritätsgefühls formuliert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verlor Europa seine Vormachstellung in der Welt. Der ehemals mächtigste Kontinent war innerhalb von nur wenigen Dekaden in der weltpolitischen Bedeutungslosigkeit versunken und auf den Schutz durch die neuen Supermächte USA und UdSSR angewiesen. Die Erfahrungen aus der Zwischenkriegszeit zeigen, wie das System der Nationalstaaten in Bezug auf die Friedenssicherung scheiterte. Im Schatten der Wirtschaftskrise kamen schnell faschistische Diktatoren an die Macht, deren Ziele nichts mit Frieden gemein hatten. Um diese Fehler nicht zu wiederholen, trafen sich 1946 verschiedene Gruppen, die ein föderales Europa zum Ziel hatten, in Hertenstein (Schweiz) zu einer Konferenz. Dort wurde auch das Hertensteiner Programm verabschiedet, in dem die Gründung einer supranationalen Organisation gefordert wurde. 2.1.4, Europarat: Der Europarat wurde noch vor den ersten Vorläuferorganisationen der EU gegründet er ist eine eigene und von der Union unabhängige Institution geblieben. 1949 einigten sich nach langen Verhandlungen Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Schweden auf die Gründung des Europarates mit Sitz in Straßburg. Somit wurden die erste freie Verbindung der westlichen Welt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und auch die erste politische Kooperation im demokratischen Teil des Kontinents gegründet. Große politische Veränderungen konnten vom Europarat nicht erwartet werden, da er schon bei der Bildung als der kleinste gemeinsame Nenner seiner Mitgliedsstaaten galt. Die Positionen der Unionisten und der Föderalisten waren nur schwer zu vereinbaren. Daher wurde die Entwicklung hin zum primären Träger der Integration in Europa durch die Skepsis der Briten und der Skandinavier verhindert.
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