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Recht / Wirtschaft / Steuern


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Produktart: Buch
Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 09.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 180
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Heutzutage ist der Mensch nahezu jederzeit und überall per Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone mit dem Internet verbunden. Dadurch kommt es aber auch zu einer Unmenge von Datenverarbeitungen, die rechtlich zu beurteilen sind. Dem durchschnittlichen User ist hier gar nicht bewusst, dass es nahezu unmöglich ist, Internet-Aktivitäten ohne sichtbare Spuren durchzuführen. Diese stellen sich zB in kleinen Datenpaketen (zB Cookies, Web-Logs) dar, welche entweder auf dem Rechner des Users oder auf einem Server gespeichert werden. Auch kommt es vor, dass spezielle Programme (zB Webbugs, Spyware) im Internet, gegenüber dem User verborgen, gerade aus dem Grund geschaffen wurden, um solche und andere Daten zu sammeln und auszuwerten. Für die datenschutzrechtliche Beurteilung von Cookies, Web-Logs, Location Based Services, eMail, Webbugs und Spyware sind vor allem das Datenschutzgesetz (DSG) und das Telekommunikationsgesetz (TKG) als gesetzliche Grundlage zu beachten, wobei das TKG dem DSG als lex spezialis vorgeht. Dieses Buch beleuchtet die genannten Datenanwendungen auf dieser Basis und stellt dar, auf welche Weise, wenn überhaupt, ordnungsgemäß durchgeführt werden können.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel B, Begriffsbestimmung: 1, Internet allgemein: a, Entwicklung des Internets: Bereits in den 1960er Jahren, gerade als der kalte Krieg seinen Höhepunkt erreicht hatte, entstanden die Wurzeln des heutigen sogenannten ‘Internet’. In den USA suchte man nach einer Möglichkeit, wie die einzelnen Verwaltungseinheiten im Falle eines feindlichen Militärschlages weiterhin miteinander kommunizieren könnten. Es entstand die Idee sämtliche Regierungsstellen und Militärbasen in einem Netzwerk miteinander zu verbinden. Dieses Netzwerk konnte aber nur dann seinen Zweck erfüllen, wenn es unabhängig von Teilausfällen bzw. militärischen Angriffen weiter funktionstüchtig blieb. Ein Netzwerk mit einer zentralen Leitung konnte diesen Zweck nicht erfüllen, weshalb ein dezentrales Netzwerk errichtet wurde, bei dem die einzelnen Rechner miteinander verbunden wurden. Somit bestand das Netzwerk aus vielen ‘kleinen’ Leitungen. Will nun ein Standort A mit Standort B kommunizieren, sendet der Standort A das Datenpaket über verschiedene Standorte (C,D,E,...), wobei jeder einzelne Standort dieses Datenpaket an den jeweiligen nächsten Standort (ungelesen) weiterleitet, bis die gesendeten Daten bei Standort B empfangen werden. Stellt sich nunmehr das Problem, dass die Leitung zwischen zwei Standorten - aus welchem Grund auch immer - ausgefallen ist, wird das Datenpaket über eine andere, intakte Leitung zu einem anderen Standort gesendet, bis die Daten am Zielstandort angelangt sind. Diese Vorgangsweise führte dazu, dass sich dieses Netzwerk als sehr ausfalls- und angriffssicher darstellte und daher der ursprünglichen Zielsetzung entsprach. Es stellte sich nunmehr jedoch das Problem, dass sämtliche Nachrichten mit Informationen über den Zielstandort versehen werden mussten, damit die weiterleitenden Standorte auch in der Lage waren zu wissen, zu welcher Adresse die Nachricht gelangen sollte. Es war auch notwendig, den Weg der Nachricht flexibel zu beeinflussen, da mögliche Ausfälle von Leitungen auch eine divergierende Route der Nachricht nötig machen würde. Daher wurde die gesamte Nachricht in kleine Pakete unterteilt und mit der Adresse des Zielstandortes versehen. Auch wurden sämtliche Standorte des Netzwerkes mit eigenen Adressen ausgestattet. Daher war es den weiterleitenden Standorten möglich die jeweiligen Datenpakete in die entsprechende Richtung weiterzuleiten. Das erste derartige Netz wurde 1969 von der Advanced Research Project Agency (ARPA), dem Forschungsbereich des amerikanischen Verteidigungsministeriums, entwickelt und unter dem Namen ARPANET bekannt. Neben der militärischen, wurde auch die wissenschaftliche Nutzbarkeit erkannt, sodass sich in den 1970er Jahren immer mehr Universitäten und Forschungszentren an das ARPANET anschlossen. Aufgrund der vereinfachten Möglichkeit der Kommunikation (eMail) konnten gemeinsame wissenschaftliche Projekte leichter durchgeführt werden, aber auch der wissenschaftliche Informationsaustausch wurde durch diese Netzwerkverbindung vereinfacht. Dieses Netz war auch nicht durch Landesgrenzen beschränkt, sodass internationale Verbindungen, etwa nach England und Norwegen errichtet wurden. Unabhängig vom Aufbau des ARPANETs wurden ähnliche Netzwerke zwischen Universitäten errichtet, aber es sind auch kommerzielle Netzwerke zum Informationsaustausch entstanden. Nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl der nunmehr vorhandenen Netzwerke, verlor das ARPANET Ende der 1970er Jahre an Bedeutung, da viele der Universitäten, welche am ARPANET beteiligt waren, ihre eigenen Forschungsnetze gründeten. Der militärische Teil des ARPANET wurde zu Beginn der 1980er Jahre in das MILNET ausgelagert, und es entstanden das CSNET und das BITNET. Diese Netzwerke waren zwar voneinander unabhängig, es gab jedoch spezielle Verbindungen um Nachrichten auch zwischen den einzelnen Netzwerken austauschen zu können. Während das ARPANET die Kommunikation ursprünglich mit Hilfe des Network Control Protocols (NCP) durchführte, setzte sich nunmehr das TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) vollständig durch. Das TCP/IP wurde 1982 im ARPANET Standard und ist es bis heute geblieben. Mit Hilfe des TCP/IP Standards war es nun gelungen netzwerkübergreifend zu arbeiten bzw. einen Zusammenschluss der unabhängig voneinander operierenden Netzwerke herbeizuführen, was die Geburtsstunde des Internet bedeutete. Wie bereits zuvor erwähnt, war es auch schon vor der Einführung des TCP/IP möglich Daten an die unterschiedlichen Netzwerke weiterzuleiten. Dies funktionierte über gemeinsam genutzte Knotenrechner (Gateways). Nunmehr wurde aber eine einheitliche Methode festgelegt. Es wurden mithilfe des TCP/IP alle Parameter festgelegt, die Grundvoraussetzung für eine vollständige und fehlerfreie Datenübertragung zwischen den einzelnen Netzwerken sind. Der große Vorteil an dieser netzwerkübergreifenden Verbindungsmöglichkeit war, dass sämtliche Netzwerke in ihrem Aufbau und ihrer Funktion unberührt blieben, sodass für den einzelnen Nutzer keinerlei Veränderungen in seiner Arbeitsweise notwendig wurden. Er konnte sämtliche Software genauso weiterbenützen wie zuvor und musste sich nicht mit einem neuen Aufbau und verschiedenen Darstellungen auseinandersetzen. Dies war wohl auch der ausschlaggebende Grund, warum sich viele Netzwerke am Internet anschlossen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil in der Entwicklung des Internets stellte die Gründung des ‘National Science Foundation Network’ (NSFNET) durch die National Science Foundation (NSF) in den USA dar, welches von der US-Regierung finanziert wurde und auf deren Betreiben verschiedene Hauptstränge (Backbones) für das Internet errichtet wurden, um ihre sechs Superrechenzentren in San Diego, Boulder, Champain, Pittsburgh, Ithaca und Princeton anzuschließen und somit die Datenübertragung im gesamten Internet erleichterte. Parallel zum NSFNET entstanden auch in Europa vergleichbare Netze (EBONE, EuropaNET), wodurch zahlreiche Städte in Europa miteinander verbunden wurden. Aufgrund der verbesserten Infrastruktur und der fortwährenden Selbständigkeit wurde die Zahl der wissenschaftlichen und staatlichen Einrichtungen, die sich dem Internet anschlossen, immer größer. Diese Entwicklung wurde auch durch die Schließung des ARPANET nicht gebremst, sondern vielmehr erkannten nun auch kommerzielle Netzwerkbetreiber die Möglichkeiten des Internet und schlossen sich diesem an. 1995 wurden die Subventionen der US-Regierung für das Internet beendet und dieses privatisiert. Die Popularität und der Wachstumsprozess des Internets wurde aber vor allem durch die Einführung des einfach zu bedienenden Informationssystems World Wide Web (WWW) ermöglicht. Musste man vor Einführung des WWW mit der Materie sehr gut vertraut gewesen sein, um im Internet arbeiten zu können, war es nunmehr aufgrund der Einfachheit der Bedienung auch einem Laien möglich, Vorteile aus dem Internet zu ziehen. Sowohl Unternehmer als auch Privatpersonen haben die Möglichkeiten des Internets erkannt, sodass die kommerzielle Nutzung des Internets immer bedeutungsvoller wurden. b, Struktur des Internets: Beim Internet (Interconnected Network) handelt es sich um ein Netz zu Kommunikationszwecken, welches aus einem Verbund sämtlicher Computernetzwerke und Rechnern besteht, die mit Hilfe eines weltweit einheitlichen Protokolls miteinander kommunizieren. Grundlegendes Merkmal des Internets ist die fehlende Zentralität und Einheitlichkeit der Organisationsstruktur. Vielmehr sind die einzelnen Netzwerke und Rechner nicht hierarchisch aufgebaut, sondern haben eine gleichrangige Stellung, wodurch in dieses auch nicht leitend durch eine Stelle eingegriffen werden kann. Aufgrund des gemeinsamen Standards der Datenübertragung - wie bereits erwähnt das TCP/IP - ist ein Unterschied in der Rechnerarchitektur, Betriebssoftware oder sonstigen Netzwerkvoraussetzungen bei der Datenübertragung ohne Bedeutung. Das TCP/IP Referenzmodell funktioniert dahingehend, dass gemäß dem TCP die zu übertragenden Daten in kleinere Einheiten unterteilt werden, wobei die einzelnen Teile mit einer Absender- und einer Zieladresse ausgestattet werden und jeder Teil eine Sequenznummer erhält, damit diese auch wieder richtig beim Empfänger zusammengesetzt werden können. Mit Hilfe des Internet Protocols (IP) können die einzelnen Einheiten über die verschiedenen Standorte (aber auch verschiedenen Netzwerke) ihren jeweiligen Zielstandort erreichen, wobei zwischen den beiden kommunizierenden Standorten keine dauernde Verbindung aufgebaut wird, sondern die jeweiligen Datenpakete der gleichen Nachricht sich frei im Netz bewegen und von Standort zu Standort weitergeschickt werden. Hierbei können die jeweiligen Datenpakete auch durchwegs unterschiedliche Wege einschlagen und auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten beim Zielstandort ankommen. Diese Datenpakete werden dann aufgrund ihrer Sequenznummer wieder in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt. Dieses System der Datenübertragung kann aber lediglich dann effektiv funktionieren, wenn die jeweiligen Standorte (bzw. Rechner) auch zweifelsfrei bestimmbar sind. Diese Identifikation wird durch die Vergabe einer eindeutigen Adresse ermöglicht. Im TCP/IP stellt sich diese IP-Adresse (Internet Protocol Adresse) aus vier durch Punkte getrennte Zahlen, welche zwischen 0 und 255 liegen können, dar (z.B. 2.255.13.147). Bei der Zuteilung der IP-Adressen muss zwischen statischen und dynamischen IP-Adressen unterschieden werden. Bei ersteren wird einem Rechner immer dieselbe IP-Adresse zugeteilt (etwa bei ADSL-Leitungen), während bei Zweiteren an den Rechner bei jeder Anmeldung beim Provider eine neue IP-Adresse vergeben wird. So wird es selten vorkommen, dass einem Nutzer bei zwei aufeinanderfolgenden Sitzungen dieselbe IP-Adresse zugeteilt wird. Die Vergabe von dynamischen IP-Adressen entspricht einer ökonomischen Nutzung vorhandener IP-Adressen. Die numerische Darstellungsweise der IP-Adressen ist aber nicht gerade benutzerfreundlich, da die Zahlenblöcke nicht einprägsam sind. Daher wurde das Domain Name System (DNS) eingeführt, bei dem sprachliche Begriffe (eventuell gemischt mit Zahlen) die Adresse bestimmen (z.B. www.car4you.at). Neben der größeren Benutzerfreundlichkeit zeichnet sich dieses System auch dadurch aus, dass nunmehr die Möglichkeit besteht, eine Marke, eine Firma oder einen Namen mit dem Inhalt einer Internetseite zu verbinden, was vor allem für Unternehmen und Dienstleister vorteilhaft ist, da die von ihnen im Internet zur Verfügung gestellten Informationen leichter gefunden werden können. Die eindeutige Identifizierbarkeit wird dadurch gewährleistet, dass jeder Domain Name nur einmal vergeben werden kann.

Über den Autor

Alexander Christl wurde in 1979 in Salzburg geboren. Sein Studium der Rechtswissenschaften an der Paris-Lodron-Universität Salzburg schloss der Autor im Jahr 2005 mit dem akademischen Grad des Dr. iur. erfolgreich ab. Danach führte sein beruflicher Weg den Autor schließlich in die Privatwirtschaft, wo ihm die in der Erarbeitung des vorliegenden Buches getroffenen Erkenntnisse aufgrund der immer größer werdenden Bedeutung des Themas Datenschutz in den Geschäftsprozessen von großem Nutzen sind.

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