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- Das deutsche Bankensystem im internationalen Vergleich: Vergleich der Bankensysteme Deutschlands, der USA, Japans und Großbritanniens
Recht / Wirtschaft / Steuern
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Verlag:
disserta Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 240
Abb.: 58
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Im Rahmen dieser Arbeit wird ausgehend von einer Vorstellung der Begriffe Bank und Bankensystem auf das deutsche Bankensystem eingegangen. Zudem werden Kennzahlen wie Bilanzsumme, Bruttoertragsspanne, Bruttobedarfsspanne, Cost-Income-Ratio, ROA (Return on Assets), ROE (Return on Equity) usw. thematisiert und empirisch unterlegt. Zudem werden die Bankensysteme der USA, Japans und Großbritanniens vorgestellt und an Hand von Kennzahlen analysiert und mit den Ergebnissen für Deutschland verglichen. Abschließend wird auf Entwicklungstendenzen für das deutsche Bankensystem eingegangen.
Textprobe: Kapitel 2.2.3.1, Transaction Cost Approach: Der Transaction Cost Approach geht von einem gleichen Informationsstand (im Sinne von gleich verteilten / symmetrischen Informationen) der Marktteilnehmer auf einem unvollkommenen Markt sowie technisch-organisatorischen Kosten bei der Beschaffung, Verarbeitung und Kontrolle der Informationen aus. Banken gelten als Spezialisten im Umgang mit Informationen bezüglich finanzieller Transaktionen. Mit ihrer Hilfe können die Kosten für den Kontakt zwischen Kapitalgeber und Kapitalnehmer gesenkt werden. Dies wird beispielsweise durch Kostendegres-sion ermöglicht. Den Ausgangspunkt bildet dabei die Annahme U-förmig verlaufender Stückkos-ten. Wenn beispielsweise gegebenen Fixkosten auf eine immer größere Anzahl von Leistungseinheiten verteilt werden können, führt dies zu sinkenden Stückkosten. Des Weiteren ergeben sich der Argumentation Flecks folgend Economies of Scale (Lernkurveneffekte auf Grund sich wiederholender Arbeitsabläufe z.B. im Zahlungsverkehr), Economies of Scope (Verbundeffekte durch Nutzung zentraler Einrichtungen (z.B. Rechenzentren) oder Cross Selling durch Absatz mehrerer Produkte an einen Kunden), sowie auch Economies of Learning (Verbesserung von bereits bestehenden Fähigkeiten durch Lerneffekte, z.B. bei Bonitätsprüfungen), Economies of Quality (Kostenreduktion durch Qualitätsverbesserung, z.B. weniger Vertragswiderrufe und mehr Abschlüsse durch höhere Beratungsqualität) und Economies of Speed (z.B. Kostensenkung durch verkürzte Entwicklungszyklen bei der Kreation neuer Wertpapierprodukte wie z.B. Zertifikaten). Dies zeigt, dass größere Einheiten mit einer Großzahl an Mitarbeitern effektiver arbeiten können als Einzelpersonen. Allerdings steigen mit der Mitarbeiterzahl auch die internen Kosten der Organisation (Abstimmungskosten) an. Wird beispielsweise die Unterhaltung einer Personalabteilung notwendig, stellt diese einen Kostenfaktor dar, den eine Einzelperson nicht hätte. Daher ist die Realisierung der oben angeführten Effekte nur sinnvoll bis zu dem Punkt, an dem die internen Abstimmungskosten gleich dem Nutzen aus den ,Economie-Effekten’ sind. Kapitel 2.2.3.2 Information Theoretic Approach: Der Information Theoretic Approach betrachtet die asymmetrische Informationsverteilung auf unvollkommenen Märkten. Dabei wird zwischen der Situation vor Vertragsschluss (ex ante Unsicherheit) und nach Vertragsschluss (ex post Unsicherheit) unterschieden. Das Problem der Unsicherheit vor Vertragsschluss kommt dadurch zustande, dass Unsicherheit hinsichtlich des Verhaltens des Geschäftspartners besteht. Annahmebedingt ist das Verhalten exogen vorgegeben und nicht beeinflussbar, wird allerdings erst nach Vertragsschluss, dem Geschäftspartner offenbart. Man weiß zwar um die eigene Ehrlichkeit und Verlässlichkeit, hinsichtlich dem Gegenüber ist man sich aber nicht sicher ,Hidden Information’. Darüber hinaus sind die verfügbaren Informationen ungenau und es besteht meist ein gewisser Zeitdruck bezüglich der Entscheidungsfindung. Theoretisch sollten sich die Qualitätsunterschiede in der Bepreisung des Kontraktes ausdrücken. Falls dies allerdings nicht (mehr) möglich ist und die Preise zu stark vereinheitlicht sind, werden die Anbieter überdurchschnittlicher Qualität den Markt verlassen und nur Anbieter unterdurchschnittlicher Qualität übrig bleiben. Es hat dann eine Negativauswahl (,adverse selection’ ) stattgefunden. Dieses Problem kann zumindest teilweise durch Screening und Signaling gelöst werden. Screening bezeichnet die Informationsgewinnung durch den schlechter Informierten, welcher beispielsweise auf Erfahrungswerte zurückgreifen kann. Beim Signaling handelt es sich um die Offenlegung / Offenbarung seitens des besser Informierten um die Glaubhaftigkeit seiner Qualität zu belegen, beispielsweise durch aktives Anbieten von Sicherheiten. Einen weitergehenden Ansatz hinsichtlich des Signalings entwickelten 1980 Campell und Kracaw. Finanzstarke Intermediäre könnten beispielsweise glaubwürdig Signale an den Markt dahingehend aussenden, wenn sie sich an Unternehmen, die sie für unterbewertet hielten, selbst beteiligten. Im Falle einer falschen Analyse würde auch der ,SignalGeber’ Verluste erleiden, da er dies wird verhindern wollen, sendet er höchstwahrscheinlich richtige Signale aus. Bei der asymmetrischen Informationsverteilung nach Vertragsschluss basiert die Unsicherheit darin, dass das Verhalten der Vertragspartner ausschließlich seiner freien Willensbildung unterliegt. Die Gegenpartei muss daher immer damit rechnen, dass sich ihr Vertragspartner ein klein wenig schlechter verhält als von ihr antizipiert, wenn sich dem Kontrahenten ein Anreiz dazu bietet (Moral Hazard). Das Delegated Monitoring Modell entwickelt von Diamond und die Prinzipal-Agenten-Theorie liefern Ansätze zur Erklärung und Lösung derartiger Probleme. Den Ausgangspunkt bildet die Situation ohne Intermediär. Der Prinzipal (Kapitalgeber) beteiligt sich an der Finanzierung eines Projektes, welches vom Agenten (Kapitalnehmer) geleitet wird. Zwar verspricht der Agent die Rückzahlung plus Zinsen, allerdings erfährt der Prinzipal das tatsächliche Ergebnis erst am Laufzeitende. Der Prinzipal hat demnach einen Informationsnachteil, zusätzlich ist er potenziell negativem Verhalten von Seiten des Agenten (z.B. Shrinking (Agent drückt sich vor der Arbeit) oder Consumption on the job (Agent genehmigt sich unnötig teure Dienstwagen, Büros usw.)) ausgesetzt. Anreizsetzung (z.B. Erfolgsabhängige Entlohnungsbestandteile) sowie die konkrete Vorgabe von Handlungszielen (z.B. Kennzahlen) sind Möglichkeiten, seitens des Prinzipals, den Agenten zu steuern. Zur Überwachung müsste allerdings jeder Prinzipal Kosten (Monitoring Costs) aufbringen, darüber hinaus wäre er dem Free-Rider-Verhalten anderer Kapitalgeber, welche zwar an dem Projekt beteiligt sind aber keine Monitoring Kosten aufbringen wollen, ausgesetzt. Diamond schlägt daher die Einschaltung eines Intermediärs vor, welcher anstelle der Kapitalgeber die Überwachungsaufgabe übernimmt (Delegated Monitoring). Allerdings bestünde für die Kapitalgeber (Prinzipale) nun erneut ein Überwachungsproblem. Sie müssten den Intermediär überwachen (Monitoring the monitor). Dies sei allerdings nicht nötig, da das Ausfallrisiko eines Intermediärs geringer sei als das eines Einzelprojektes (bzw. eines Agenten mit einem Projekt). Erreicht wird dies mittels Diversifikation indem der Intermediär in eine Vielzahl von Projekten unterschiedlicher Branchen und Regionen investiert, sowie auf Grund von gesetzlichen Maßnahmen (wie z.B. einer Aufsicht über Intermediäre). Diamond formulierte dies wie folgt: ,Diversification within the intermediary is key to the possible net advantage of intermediation’. Sein Modell und die damit verbundene Möglichkeit für FI zur Erzielung von Economies of Diversification stellen somit die zentrale Begründung für die Existenz von (Geschäfts-)Banken dar. Eine weitere Möglichkeit dem Problem der asymmetrischen Informationsverteilung auf unvollkommenen Märkten zu begegnen ist der Aufbau von Reputation. Es wird hierbei angenommen, dass sich auf Grund einer mehrperiodischen Geschäftsbeziehung die Unsicherheit hinsichtlich der Qualität (Ehrlichkeit, Verlässlichkeit) des Kontrahenten reduziert. Mehrperiodisches vertragskonformes Verhalten ist für beide Geschäftspartner von Vorteil, dem Prinzipal ermöglicht es seine Monitoring Kosten zu senken, da er auf Grund der bisherigen positiven Erfahrungen davon ausgehen kann, dass der Agent sein gutes Verhalten nicht ändert, sondern das Ziel hat seinen über die Perioden hinweg aufgebauten ,guten Ruf’ nicht verspielen zu wollen. Außerdem belegt der Agent mit einem derartigen Verhalten, dass er von überdurchschnittlicher Qualität (im Sinne der Signaling-Theorie) ist. Dies wiederum wird der Prinzipal dem Agenten beispielsweise in Form von geringeren Kredit-Risikoaufschlägen vergüten. Dadurch nimmt der Kalkulationszins ab und der Barwert der geplanten Investitionen steigt. Somit hat auch der Agent einen finanziellen Anreiz zu vertragskonformen Verhalten. Die Übertragbarkeit der erlangten Reputation ist auf Grund des ,Lock In-Effektes’ erschwert, dem Agenten gelänge es nicht kurzfristig bei einem anderen Prinzipal ähnlich vorteilhafte Konditionen zu erhalten. Die in Deutschland weitverbreitete Hausbankbeziehung basiert primär auf dem Reputationsprinzip. Die Bank hat einen tiefen Einblick in viele Firmenbereiche und erfährt wichtige und sensible bzw. vertrauliche Informationen aus der Unternehmensleitung. Diese ,Long Term Relationship’ führt dazu, dass die Bank ihren Kreditnehmer besser beurteilen kann. Dieses Vertrauen gibt sie in Form von günstigeren Zinskonditionen, höheren Kreditrahmen oder auch durch die Bereitschaft zur Unterstützung im Falle einer Unternehmenskrise zurück.
Der Autor Andreas Mugler (Diplom-Kaufmann) geb. 1982 studierte von 2002 bis 2008 Diplom-Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Bankbetriebslehre und Finanzwirtschaft sowie Kostenrechnung und Controlling an der Technischen Universität Chemnitz. Bereits während des Studiums erwarb der Autor im Rahmen von Praktika erste Erfahrungen im Bereich Banken und Finanzdienstleistungen. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst für einen großen Frankfurter Fondsdienstleister, wechselte danach aber als Assistent des Geschäftsführers für Controlling zu einen Leipziger Spezialfinanzdienstleister aus dem Sparkassen Sektor. Seit 2011 ist der Autor als Risikocontroller für ein kleines Unternehmen im Bereich der Energieversorgung (Strom und Gas) tätig.
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