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Psychologie


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 12.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Abb.: 28
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Im Rahmen einer Interventionsstudie wurden zwei Fußballmannschaften (40 Spieler) von zwei Schleswig-Flensburger Fußballvereinen im Herrenbereich (Kreisliga 1) aus sportpsychologischer und motorischer Perspektive getestet, um Aussagen über die Selbstgesprächsregulation im trainingspraktischen Alltag machen zu können. Zur Testung zählte zum einen der Handlungsorientierungsfragebogen-Sport (HOSP). Dieses Verfahren misst die Handlungsorientierung in drei Bereichen nach Misserfolg (HOM 12 Fragen), bei der Handlungsplanung/-entscheidung (HOP 12 Fragen) und während der erfolgreichen Tätigkeitsausführung (HOT 12 Fragen). Zum anderen gehörten zur Testung der Cooper-Test (12-Minuten-Lauf) sowie der 100-Meter-Sprint. Die Teilnehmer machten Angaben zur Person/allgemeines Sportverhalten und -erfahrungen und beantworteten den Handlungsorientierungsfragebogen-Sport (HOSP). Die zwei Gruppen wurden aufgeteilt in eine Experimental- und eine Kontrollgruppe. Die Experimentalgruppe bekam eine sportpsychologische Intervention Selbstgesprächsregulation und die Kontrollgruppe nur den geplanten Trainingsalltag sowie den Fragebogen. Die Ergebnisse der Untersuchung deuten darauf hin, dass Interventionen (in diesem Fall die Selbstgesprächsregulation) die Handlungsplanung/-entscheidung und Ausdauerleistungsfähigkeit (Cooper-Test) verbessern können, hingegen die Handlungsorientierung nach Tätigkeitsausführung und Misserfolg sowie der 100-Meter-Sprint nicht signifikant waren. Selbstgesprächsregulation stellt für die Verbesserung der Handlungsorientierung und Ausdauerleistungsfähigkeit einen erfolgsversprechenden Bestandteil dar. Auf der Basis der Datenauswertung werden Empfehlungen für das innere Selbstgespräch mit Bezug auf die vorbenannten Testparameter gegeben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3: Problemstellung: Im Fußball beeinflussen Handlungs- bzw. Lageorientierung der Sportler unterschiedlich in deren Leistung. Ein handlungsorientierter Fußballer spielt unter hohem Schnelligkeitsdruck besser, der lageorientierte Fußballer trifft bessere Entscheidungen, wenn er unter größeren Präzisionsdruck gerät (Roth, 1993). In einer Untersuchung beim Jugendfußball kam Froese (2007) zu dem Ergebnis, dass die lageorientierten Spieler deutlich weniger Scorepunkte nach einer Pause mit einem negativen Feedback erzielten im Gegensatz zu handlungsorientierten Spielern, die nach derselben Situation viel bessere Resultate bringen. In einem PC-Experiment wies Raadts (2009) nach, dass Fußballspieler mit erhöhter Volition den Zugang zu ihrer Handlungsschnelligkeit einbüßen sowie auch Scorepunkte verlieren, wenn über Bildschirm-Einblendungen das Machtmotiv mit negativen Begriffen besetzt wird. Spieler hingegen, die bei diesem Bildschirmtest in der Lage waren, ihre Volition zu kontrollieren, hatten auch eine höhere Kontrolle über ihre Handlungsschnelligkeit ein stabileres Scorepunkte-Ergebnis. Des Weiteren konnten Beckmann & Kellmann (2004) zeigen, dass sich – analog zu dem in dieser Arbeit angebrachten Beispiel –handlungsorientierte Ruderer über ihre Selbstregulationsfähigkeiten besser erholen können und daher über eine bessere Superkompensation verfügen. Heckhausen & Strang (1988) konnten darlegen, dass auch lageorientierte Basketballer unter Erfolgsdruck einen überschießenden Energieverbrauch aufweisen (gemessen über Laktatwerte), während handlungsorientierte Basketballer unter derselben Bedingung keine Veränderung aufweisen. Problematisch hierbei: Der erhöhte Energieeinsatz zahlt sich nicht aus – die geworfenen Körbe waren bei den lageorientierten Basketballern unter Erfolgsdruck nicht höher als ohne Erfolgsdruck, während die handlungsorientierten Basketball-Spieler signifikant bessere Ergebnisse erzielten. Auch wenn nach Raadts (2009) Untersuchung an Jugendfußballern Handlungs- und Lageorientierung gute Anhaltspunkte für Erholung und Belastung darstellen, sind ihm zufolge andere Persönlichkeitsvariablen noch besser zu einer solchen Vorhersage geeignet, wie zum Beispiel eine erhöhte emotional instabile Persönlichkeitsausprägung, die vor allem bei handlungsorientierten Spielern mit Schwierigkeiten äußert, die sogar beim Passverhalten beobachtbar sind. In unteren Ligen ist es somit nicht so einfach, sportpsychologische Betreuung durchzuführen. Trotzdem schaffen es aber einige engagierte Fußballer, durch sportpsychologische Trainingsbegleitung ihre sportlichen Aktionen handlungsorientierter auszurichten. Der Grund dafür ist darin zu sehen, dass sich die Fußballer in ihrem gedanklichen Umgang mit der Sportpsychologie erheblich voneinander unterscheiden. Und wenn es so ist, dass die Selbstgesprächsregulation letztlich das Handeln und die Ausdauerleistungsfähigkeit beeinflusst, dann muss es doch auch gelingen können, diese im Amateursport unterzubringen. Dieser Fragestellung geht diese Studie nach. Kapitel 4, Zielsetzung und Hypothesen: Für diese Untersuchung wird die Hypothese aufgestellt, dass Interventionen (in diesem Fall die Selbstgesprächsregulation) die Handlungsorientierung vs. Lageorientierung und Ausdauerleistungsfähigkeit unterstützen und verändern können. Durch die empirische Belegung dieser Hypothese wird der Nutzen mentaler Maßnahmen für Amateurfußballer bekräftigt. Denn je handlungsorientierter und selbstinduzierter ein Fußballer ist, desto höher ist der fußballerische Nutzen. 4.1,Spezifische Hypothesen: Hypothese 1: Ein sportpsychologisches Training Selbstgesprächsregulation verbessert die Handlungsorientierung nach Misserfolg bei der Handlungsplanung und Tätigkeitsausführung. Hypothese 2: Ein sportpsychologisches Training Selbstgesprächsregulation verbessert die physiologische Leistungsfähigkeit Ausdauer und Schnelligkeit (Cooper-Test und 100-Meter-Sprint). Hypothese 3: Das Interesse für sportpsychologische Betreuung beider Mannschaften steigert sich.

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