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- Der Zusammenhang zwischen dem imaginierten und dem realen Intergruppenkontakt: Eine experimentelle Studie
Psychologie
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 108
Abb.: 16
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Bis heute bestehen bewusste und unbewusste Stereotype und Vorurteile gegenüber Fremdgruppen. Immer wieder entstehen Intergruppenkonflikte, die Auswirkungen auf den Einzelnen, die Gesellschaft und die Politik haben. Bisherige Studien zeigen, dass der Imaginierte Intergruppenkontakt (IIK), ein Kontakt allein mithilfe der Vorstellungskraft, Intergruppeneinstellungen verbessert, Vorurteile und Intergruppenängste verringert sowie die Kontaktintentionen und das Kontaktinteresse stärkt. Diese Studie untersucht als erste, ob IIK, d.h. ein Fremdgruppenkontakt in der eigenen Vorstellung, den Kontakt zur Fremdgruppe positiv beeinflusst. Dafür erfolgte zuerst IIK, dann ein Fremdgruppenkontakt mit einer türkischen Mitbürgerin. Für die Bewertung des Intergruppenkontakts wurden subjektive und objektive Daten erhoben und analysiert. Den stärksten Effekt auf reale Intergruppenkontakte übten vorhandene Kontakterfahrungen mit der Fremdgruppe aus.
Textprobe: Kapitel 2., Hypothesen: Da IIK die Einstellungen gegenüber der Fremdgruppe verbessert (Turner & Crisp, 2010 Turner, Crisp, et al., 2007), sollten diese verbesserten Einstellungen auf die Verhaltensintentionen einwirken und verstärkte Kontaktintentionen bewirken. Vorherige Studien zeigten bereits, dass IIK die Kontaktintentionen sowie das Kontaktinteresse verstärkt (Crisp & Husnu, 2011 Husnu & Crisp, 2010a, 2010b, 2011). Demzufolge ergibt sich die 1. Hypothese: H1: Imaginierter Intergruppenkontakt zeigt positive Auswirkungen auf die Kontaktintentionen und das Kontaktinteresse. Verstärkte Kontaktintentionen nach IIK sollten sich auf zukünftiges Verhalten im RIK auswirken. Anzunehmen ist, dass IIK positive Auswirkungen auf die Qualität während RIK zeigt, da IIK Faktoren verringert, die negative Effekte auf die Qualität von RIK haben. Ein Faktor sind reduzierte Vorurteile nach IIK (West et al., 2011), wodurch die Personen dem Fremdgruppenmitglied offener begegnen könnten. Besonders bedeutsam ist, dass IIK Intergruppenängste verringert (Husnu & Crisp, 2010a, Turner, Crisp, et al., 2007 West et al., 2011). Bei Intergruppenängsten ist es wahrscheinlich, dass der Kontakt negativ wahrgenommen und schnell beendet wird (Plant & Butz, 2006). Darüber hinaus äußern sich Intergruppenängste im Verhalten einer Person durch verringerten Augenkontakt und weniger Lächeln (Ickes, 1984), wodurch RIK negativ beeinflusst werden könnte. Da IIK Intergruppenängste reduziert, trägt er wahrscheinlich zu einer positiven Qualität von RIK bei. Empirisch wurde dieses bislang noch nicht untersucht. Weitere Faktoren, die zu einem erfolgreichen RIK beitragen, sind positive Emotionen und Überzeugungen gegenüber der Fremdgruppe (Turner & West, 2011). Wird für IIK ein kooperatives Kontaktszenario eingesetzt, führt dieses zu einer höheren Qualität der imaginierten Intergruppeninteraktion (Kuchenbrandt et al., zur Wiedereinreichung eingeladen). Diese positive Qualität der Imagination könnte sich positiv auf die Qualität während RIK auswirken. Aus diesen Gründen wird folgende zweite Hypothese aufgestellt: H2: Imaginierter Intergruppenkontakt zeigt positive Auswirkungen auf die Qualität des nachfolgenden realen Intergruppenkontakts. Besonders erfolgreich es, den Intergruppenkontakt positiv zu imaginieren, die Folge sind positive Einstellungen zur Fremdgruppe und weniger Intergruppenängste (West, Holmes & Hewstone, 2011). Positive reale Intergruppenkontakte verringern Vorurteile und verbessern Intergruppenbeziehungen (Pettigrew & Tropp, 2006), ebenso positive stellvertretende Kontakte (Mazziotta, Mummendey & Wright, 2011). Aus diesen Gründen wird folgende dritte Hypothese aufgestellt: H3: Bei höherer Qualität des Imaginierten Intergruppenkontakts fallen die positiven Effekte auf die objektive und subjektiv wahrgenomme Qualität des nachfolgenden realen Kontakts stärker aus. Vermehrte Kontakterfahrungen wirken sich auf IIK aus, sie verstärken die Wahrnehmung von IIK und erhöhen die Kontaktintentionen (Husnu & Crisp, 2010a). Reale Kontakterfahrungen mit der Fremdgruppe tragen dazu bei, dass geringe Vorurteile vorhanden sind (Pettigrew et al., 2011). Kontakterfahrungen im Allgemeinen können zu positiven Intergruppenkontakten beitragen (Pettigrew & Tropp, 2006). Daher ist anzunehmen, dass sich die Kontakterfahrungen nach IIK auf RIK auswirken. Es wird als vierte Hypothese angenommen: H4: Personen mit höheren Kontakterfahrungen profitieren stärker von Imaginiertem Intergruppenkontakt als Personen mit geringen Kontakterfahrungen.
Christina M. Warming, Psychologin M.Sc., wurde 1979 in Münster geboren. Zunächst studierte sie Psychologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit dem Abschluss Bachelor of Science. Den Abschluss Master of Science legte sie erfolgreich an der Universität Bielefeld in Klinischer Psychologie ab. Heute arbeitet sie therapeutisch nach tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie. Aufgrund ihrer wissenschafts- und forschungsorientierten akademischen Ausbildung entschied sie sich im Rahmen ihrer Masterarbeit für eine experimentelle Studie im 2 x 2 Between-Subjects Design. Dafür führte sie den empirischen Teil der Studie, d.h. die Datenerhebung, Auswertung und statistischen Analysen eigenständig durch und stellte die Ergebnisse im aktuellen Forschungskontext dar. Aktuell ist bis heute, dass unbewusste und bewusste Stereotype und Vorurteile gegenüber Fremdgruppen bestehen. Um Intergruppenbeziehungen zu verbessern, ist die Autorin der Frage nachgegangen, ob sich die reine Imagination eines Intergruppenkontaktes mit einem türkischen Fremdgruppenmitglied bei deutschen Personen positiv auf die nachfolgende reale Interaktion mit einer türkischen Mitbürgerin auswirkt.
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