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- Der Modeling-Prozess in der psychologischen Beratung: Eine Interventionstechnik aus der Neuro-linguistischen Programmierung im systemischen Kontext
Psychologie
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
In diesem Buch wird eine psychologische Beratung unter Zuhilfenahme der Methoden der Neuro-linguistischen Programmierung und der Systemischen Familienberatung am Beispiel einer Klientin dargestellt. Es richtet sich daher an Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der psychologischen und psychosozialen Beratung und der Psychotherapie, die ihre Arbeitsweise durch innovative Ideen erweitern, ergänzen oder reflektieren möchten und an Menschen, die an einem Einblick in diese Form der Klientenarbeit interessiert sind. Eingegangen werden soll hier vor allem auf die praxisnahe Anwendung des sogenannten Modeling-Prozesses aus der Neuro-linguistischen Programmierung, welche im Kontext der Systemischen Beratung erörtert wird. Neben einem Leitfaden für Interviews mit KlientInnen werden auch die für das Verständnis dieser Klientenarbeit notwendigen Grundlagen der Neuro-linguistischen Programmierung, der Systemischen Beratung, der Prämissen des lösungsorientierten Arbeitens im Systemischen Ansatz, der Haltung der Systemischen Beraterin/ des Systemischen Beraters und der Settingformen in der Systemischen Beratung beschrieben. Der strukturierte Prozess der Modeling-Arbeit wird dabei Schritt für Schritt erklärt.
Textprobe: 4.2, Wahrnehmungsfilter: Im NLP kennt man eine Reihe von Filtern, die durch soziale, persönliche oder kontextuelle Gegebenheiten determiniert sein können. Richard Bandler (geb. 1950, amerikanischer Psychologe, Mitbegründer des NLP) und John Grinder (geb. 1940, amerikanischer Anglist und Linguist, Mitbegründer des NLP) (zitiert nach Rimser) definieren diese Einschränkungen wie folgt: Neurologische Einschränkungen: Unter neurologischen Einschränkungen werden genetisch bedingte Phänomene des Menschen verstanden. So können z.B. Schallwellen, die unter einem bestimmten Wert (20Hz) liegen, nicht mehr auditiv wahrgenommen werden. Visuelle Wahrnehmungsgrenzen: Wellenlängen zwischen 400 und 700 Nm. Auditive Wahrnehmungsgrenzen: Frequenzen zwischen 20 und 20.000 Hz. Physiologisch funktionieren unsere Augen so, dass sie auf Veränderungen des Lichtes reagieren. Diese Reize führen zu chemischen Prozessen in den Zellen der Netzhaut, die - in elektrische Impulse umgewandelt - an das Gehirn weitergeleitet werden. Dort werden diese Impulse zu Bildern zusammengesetzt. Diese im Gehirn geschaffenen Bilder werden zuletzt wieder nach außen projiziert, was uns die Illusion gibt, die Realität im Außen wahrzunehmen. Ähnliches gilt für die übrigen Sinne. Soziale Einschränkungen: Darunter werden alle sozial-genetischen Faktoren eingereiht, denen der Mensch als Mitglied eines sozialen Systems ausgesetzt wird. Als anerkanntester sozial-genetischer Faktor wird Sprache gesehen. Mit dem Erlernen einer bestimmten Sprache erfährt der Mensch bei seinen Wahrnehmungen unterschiedliche Realitäten. Sozial genetische Faktoren lassen sich im Unterschied zu neurologischen Faktoren leichter erlernen. Dies wird am Beispiel des Sprachenlernens verdeutlicht. Individuelle Einschränkungen: Der letzten Gruppe von einschränkenden Faktoren ordnen Bandler und Grinder (zitiert nach Rimser) all jene Erfahrungen zu, die sich der Mensch als persönliche Geschichte aneignet. ‘Jeder schafft sich sein Modell der Welt, das sich von dem eines jeden anderen Menschen unterscheidet.’ Um nun das Leitsystem eines Gesprächspartners / einer Gesprächspartnerin feststellen zu können bedarf es einiger wichtiger Voraussetzungen. Die wichtigste Grundlage für erfolgreiche Kommunikation findet sich in der Wahrnehmungsgenauigkeit. Kommunikationsforschern zufolge besteht Kommunikation zu mehr als 50 Prozent aus Körpersprache, also Haltung, Bewegung, Gestik und Mimik. Je besser die ‘sensorische’ Feineinstellung bei der Wahrnehmung gelingt, umso erfolgreicher können wir kommunizieren. Die Technik der ‘sensorischen’ Feineinstellung der Wahrnehmung nennt man ‘Kalibrieren’. Dabei bedienen sich NLP-Praktiker des, von Robert Dilts vorgestellten B.A.G.E.L. Modells (vgl. Rimser, S. 14ff). Durch persönliche Erfahrungen schaffen wir eine innere Repräsentation und unsere einzigartige Geschichte. Dieses individuelle Modell kann die sozialen Filter entweder überwinden oder sie verstärken, so dass die individuellen Möglichkeiten weiter eingeschränkt werden.
Daniel Passweg, geboren 1963 in St. Pölten, ist Professor für Kommunikation am Department für angewandte Kindheits- und Jugendwissenschaft der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich, Sozialwissenschaftler und in eigener psychosozialer Praxis selbständig tätig. Sein Weg führte ihn zunächst über das TGM Wien und ein Physikstudium an der Technischen Universität Wien hin zum Informationstechnologen für Unternehmen. Zudem arbeitete er als Dozent für Informatik an Pädagogischen Hochschulen, Fachhochschulen und am Wifi Wien. Durch Lehraufträge in Kommunikation, Führung und Konflikt sowie Mediationen an Schulen wurde sein Interesse an der humanwissenschaftlichen Forschung geweckt, welches ihn zum sozialwissenschaftlichen Studium Counseling an der ARGE Bildungsmanagement Wien führte. Der Autor ist sehr am Menschen und seiner Entwicklung interessiert. Aufgrund der bisher mehr als 20-jährigen Lehr- und Beratungstätigkeit im Bildungsbereich konzentrieren sich seine Forschungsarbeiten vorwiegend auf diesen Bereich.
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