- Sie befinden sich:
- Fachbücher
- »
- Politik & Gesellschaft - Unsere Neuheiten
- »
- Politik
- »
- Umweltwahrnehmung und Hochwasserrisikomanagement
Politik
» weitere Bücher zum Thema
» Buch empfehlen
» Buch bewerten Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 288
Abb.: 251
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Dem in Dresden historisch gewachsenen, einzigartigen und vorbildlichen Hochwasserschutzsystem und den vielfältigen aktuellen Anstrengungen für ein nachhaltiges Hochwasserrisikomanagement stehen wirtschaftliche Interessen und städtebauliche Entwicklungsabsichten gegenüber, die mit dem Ansinnen der Flächenvorsorge, Überschwemmungsgebiete und Risikogebiete (hinter Deichen) freizuhalten, kollidieren. Dennoch wird die historische Kontinuität der Freihaltung der die Stadt durchziehenden Elbwiesen fortgeschrieben und der Schutz gefährdeter Objekte baulich vorangetrieben. Risikomanagement heißt aber nicht nur Restriktion, sondern Abwägung und Gewichtung anderer Interessen, Risiken unter bestimmten Bedingungen einzugehen. In sozialwissenschaftlichen Experteninterviews wurden die Wahrnehmung und die Motive der Entscheidungsträger für ihr Handeln untersucht. Dies entspricht einer Analyse der Auswirkung des Risikobewusstseins (auch des emotionalen Empfindens) auf das tatsächliche Risikomanagement (Verhalten, Umsetzung, Implementierung). Die Frage, ob die Anpassung der Planungsinstrumente als Konsequenz der Flutkatastrophe zu einer wirksamen Flächenvorsorge geführt hat, muss differenziert beantwortet werden im Lichte der historisch bereits gegebenen Flächenvorsorge und der bundespolitischen, landes- und regionalplanerischen Vorgaben. Zwar stecken diese einen Rahmen zur Anwendung von Maßnahmen ab. Die kommunale Selbstverwaltung garantiert aber eine Eigenverantwortung der Stadt, ob sie mögliche Maßnahmen nun auch wirklich konsequent anwendet. Die städtischen Akteure können unabhängig agieren und demzufolge auch moralisch bzgl. Ihrer Verantwortung hinterfragt werden. Die Aussagen der Interviewpartner wurden gespiegelt mit einer Analyse von Dokumenten, der Auswertung von Medienberichten und den beobachteten räumlichen Gegebenheiten. Die Komplexität der betrachteten Risiken und Auswirkungen möglicher Maßnahmen bedingt ein verantwortlich langwieriges Planungssystem. So ist die Realisierung aller Maßnahmen ein längerer Prozess, der sich noch mehrere Jahre hinziehen wird. Die Abstimmungen zwischen Planungssystemen sind nach Darstellung des städtischen Umweltamts komplexer als erwartet. Der Plan Hochwasservorsorge (PHD) der Stadt Dresden wird vom städtischen Umweltamt als zentrale Reaktion der Stadt Dresden auf das Sommerhochwasser 2002 herausgestellt. Auseinanderzuhalten sind verschiedene Ereignisse und verschiedene Risiken mit unterschiedlichen Charakteristiken: Elbe-Hochwasser, Weißeritz-Sturzflut, Stadt-Bäche, Grundhochwasser, Kanalisation (Stadtentwässerung). Deshalb ist die Koordination der verschiedenen behördlichen Zuständigkeiten ein ebenso zentrales Aufgabenfeld (planungsintern) wie die Risikokommunikation nach außen, um einer nachlassenden Risikowahrnehmung entgegen zu wirken. Die Synergie von räumlicher Identität, Landschaftspotenzial und Hochwasserschutz gilt es im Falle Dresden weiterhin zu nutzen.1
Thomas Gentsch, Dipl.-Geogr., Universität Stuttgart, Abschluss 2007.
weitere Bücher zum Thema
Europäische Solidaritäten. Von Krisen, Grenzen und Alltag
ISBN: 978-3-96146-955-0
EUR 34,90
Nachhaltige Kulturpolitik – systemisch gedacht und systemisch gemacht. Konzepte für Kommunen und kommunale Akteure
ISBN: 978-3-96146-938-3
EUR 39,50
Zur Eignung der IPSAS als Grundlage der Harmonisierung der öffentlichen Rechnungslegung in der Europäischen Union
ISBN: 978-3-96146-927-7
EUR 34,50
Destruktiver Wettbewerb in der Stationären Altenpflege und die Rolle der Freien Wohlfahrtspflege. Die kritische Betrachtung einer Krise ethischer Dimension
ISBN: 978-3-96146-906-2
EUR 34,50
Verwaltungsstrafen – ArbeitnehmerInnenschutz – Ethik – Wie geht das zusammen? Eine Studie im Bereich der Arbeitsinspektion in Österreich
ISBN: 978-3-96146-898-0
EUR 34,50
„Moin Timmy, alter Hinterbänkler“ – Die Systemtheorie Niklas Luhmanns als theoretischer und empirischer Bezugsrahmen für politische Partizipation in Social Media
Eine Untersuchung am Beispiel der Interaktionen zwischen Abgeordneten des Deutschen Bundestages und Bürgern auf Twitter