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- Strategische Sozialplanung: Kooperation und Vernetzung als zentrale Voraussetzungen
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2020
AuflagenNr.: 1
Seiten: 90
Abb.: 8
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Kommunen sehen sich mit Blick auf die Gestaltung einer bedarfsgerechten und möglichst lückenlosen sozialen Infrastruktur mit Herausforderungen konfrontiert. Um Armut, soziale Ausgrenzung und steigende Segregation bekämpfen und ihnen präventiv begegnen zu können, rücken die kleinräumige Ausrichtung kommunaler Sozialpolitik sowie ganzheitliche, integrierte Handlungsstrategien in den Vordergrund. Um die sozialpolitische Steuerung in Kommunen entsprechend zu gestalten, dient die strategische (integrierte) Sozialplanung als Unterstützung. Sie befähigt Kommunen, auf Bedarfe der Kommunalbevölkerung zugeschnittene Strategien zu entwickeln und die Angebotsstruktur auf Sozialraumebene auszurichten. Denn in strategischen Sozialplanungsprozessen werden soziale Infrastruktur kleinräumig analysiert, Bedarfe und Angebotsstrukturen festgestellt, soziale Angebote und Dienstleistungen geplant, darauf aufbauend umgesetzt und anschließend evaluiert. Ein wirkungs- und sozialraumorientierter, vernetzter und beteiligungsorientierter Ansatz bildet dabei die Grundlage – Kooperation und Vernetzung den Kern des Prozesses.
Textprobe: Kapitel 2.3 Aufbau strategischer Sozialplanung: Zur Beantwortung der Forschungsfrage bedarf es eines Verständnisses des Aufbaus strategischer Sozialplanung. Denn dieser steht maßgeblich im Zusammenhang damit, welche Kooperation- und Vernetzungsstrukturen wann und mit welchem Ziel relevant sind. Der in Kapitel 2.2 angedeutete zirkuläre Charakter strategischer Sozialplanung wird im Folgenden tiefergehend untersucht. Dazu werden primär die Herangehensweise des MAGS (Reichwein et al. 2011) in Verbindung mit dem Ansatz der FSA NRW (Bartling 2018) gegenübergestellt und analysiert. Für ein umfassendes Bild werden darüber hinaus punktuell weitere Ansätze mit einbezogen. 2.3.1 Schritte: Der Aufbau eines strategischen Sozialplanungsprozesses prägt, wie Kooperations- und Vernetzungsstrukturen im gesamten Prozess gestaltet werden. Als Grundlage für die spätere Beantwortung der Frage, welche Kooperations- und Vernetzungsstrukturen mit welchem Ziel in welcher Phase der Sozialplanung notwendig sind (Kapitel 3.3.1), wird zunächst der Aufbau eines strategischen Sozialplanungsprozesses dargestellt. Sowohl Reichwein et al. (2011) als auch Bartling (2018) gehen jeweils von etwas unterschiedlichen idealtypischen strategischen Sozialplanungsprozessen aus. Reichwein et al. beschreiben den Ablauf eines Sozialplanungsprozesses entlang von sechs Phasen/Prozessschritten im Steuerungskreislauf (s. Abbildung 1). Der Auftragsklärung (Phase I), der Bestandsaufnahme (Phase II), der Leitbildentwicklung (Phase III), der Zielformulierung (Phase IV), Strategieerstellung und -umsetzung (Phase V) sowie der Evaluation und des Controllings (Phase VI) (vgl. Reichwein et al. S. 42-50, 107-122). Bartling hingegen geht insgesamt von einem Prozess in zehn Teilschritten auf den zwei Ebenen Gesamtstadt und Sozialraum aus (vgl. Bartling 2018, S. 12). Wenngleich die politische legitimierte Auftragsklärung nicht in der Darstellung nach Bartling 2018 (Abbildung 2) enthalten ist, ist sie dennoch Ausgangspunkt des gesamten Prozesses und erfolgt somit vor dem Prozessschritt Analyse der Gesamtstadt (Bartling 2018, S. 12). Sodann erfolgt die Identifikation von belasteten Quartieren, die Leitbildentwicklung, die Bildung von Zielen und Kennzahlen (vgl. ebd.). Während nach dem Modell von Reichwein et al. nach der Zielformulierung die Planung und Umsetzung von Maßnahmen erfolgt, werden nach dem zweistufigen Ansatz von Bartling zu diesem Zeitpunkt sozialpolitische Steuerungsentscheidungen getroffen, die sich auf die zuvor als belastet identifizierten Quartiere oder Sozialräume beziehen (vgl. Reichwein et al. 2011, S. 42-50,107-122, Bartling 2018, S. 12). Anschließend beginnt der Teilprozess auf Ebene des Sozialraums mit der kleinräumigen Analyse. Daraufhin werden Angebote und Bedarfe in den Sozialräumen ermittelt, Maßnahmen geplant und umgesetzt und anschließen evaluiert. Auch auf Ebene der Gesamtkommune, das heißt in der übergeordneten Prozessdimension, erfolgt zum Ende des Gesamtprozesses eine Evaluation bzw. das Controlling (vgl. Bartling 2018, S. 12).
Friederike Scholz (Jahrgang 1988) wurde in Coesfeld, Nordrhein-Westfalen, geboren. Ihr Interesse für das Thema strategische Sozialplanung entwickelte die Autorin im Kontext ihrer beruflichen Tätigkeit in der Beratung von Akteurinnen und Akteuren im öffentlichen Sektor auf Bundes- und Landesebene. Den Schwerpunkt ihrer Beratungstätigkeit bilden Programm- und Projektevaluationen in den Bereichen Sozial-, Integrations- und Beschäftigungspolitik, in denen dem Thema zunehmend Bedeutung zukommt. Ihr Interesse an strategischer Sozialplanung vertiefte die Autorin im Kontext eines berufsbegleitenden Masterstudiums Sozialmanagement (M.A.).
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