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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 144
Abb.: 23
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Erweiterung der Europäischen Union 2004. Die Studie analysiert: - die Arbeitnehmerfreizügigkeit zwischen Deutschland und Polen. - die damit verbundenen Chancen und Risiken. - die Wirtschaftslagen von 2004 bis 2011. - die Entwicklung der Bevölkerungen. - die Arbeitsmarktentwicklungen beider Länder. Ein kurzer Exkurs ist den Sozialversicherungssystemen in Deutschland und Polen gewidmet. Vor der EU-Osterweiterung wurden viele - auch emotionale - Diskussionen im Hinblick auf die Arbeitnehmerfreizügigkeit, eine der Grundfreiheiten der EU-Bürger, geführt. Die Studie befasst sich mit den Entscheidungen zu Übergangsbestimmungen, die vor 2004 durch EU - Gremien getroffen wurden, wie auch mit Veränderungen der Freizügigkeit nach der Osterweiterung in Deutschland und Polen. Weiterhin untersucht die Studie anhand von Erfahrungswerten aus Großbritannien, wie sich der freie Zugang der osteuropäischen Arbeitnehmer zum britischen Arbeitsmarkt auswirkte. Das EURES-Netzwerk unterstützt innerhalb der EU die Umsetzung der Regelungen zur Freizügigkeit der Arbeitnehmer und wird in diesem Buch ausführlich dargestellt. Die Studie gibt einen Überblick über erste Erfahrungen mit der vollständigen Arbeitnehmerfreizügigkeit in Deutschland nach dem 1. Mai 2011. Die Autorin analysiert die bisherigen Auswirkungen des uneingeschränkten Arbeitsmarktzugangs für polnische Arbeitnehmer auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Des Weiteren werden Prognosen der künftigen Zuwanderung nach Deutschland dargestellt. Die Öffnung der Arbeitsmärkte innerhalb der Europäischen Union für alle EU-Bürger bringt Vorteile und auch Gefahren mit sich. Die Autorin beschäftigt sich mit folgenden Fragen: - Welche Potenziale sind bei der vollständigen Öffnung der Arbeitsmärkte zu erwarten? - Was für Risiken birgt die Arbeitnehmerfreizügigkeit für beide Länder? Aufbauend auf den Informationen über die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit wurden in diesem Buch Schlussfolgerungen aufgestellt und die aus der Analyse gewonnenen Erkenntnisse beschrieben.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Wirtschaftslage in Polen 2004 - 2011: Polen erlebte seit der Einführung der freien Marktwirtschaft 1989 eine deutliche Veränderung der Wirtschaftsstrukturen. Seit 1990 verlor die Land- und Forstwirtschaft immer mehr an Bedeutung, auch der Anteil der Industrie am BIP ist leicht gesunken. Der Dienstleistungssektor nimmt in Polen kontinuierlich zu. Die wirtschaftliche Entwicklung in Polen ist durch eine wachsende Abhängigkeit von der westlichen Konjunkturentwicklung und von der Nachfrage nach polnischen Gütern geprägt. 2010 wurden fast 79,1 Prozent der Exporte und 60,0 Prozent der Importe wurden mit der Europäischen Union abgewickelt. Deutschland ist mit 26,0 Prozent der polnischen Gesamtausfuhr und circa 22,0 Prozent der Gesamteinfuhr der größte Handelspartner Polens. 3.1, Bevölkerung / Demografische Entwicklung: Polen war mit den 38 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land unter den Beitrittsstaaten von 2004. Ende 2003 lebten in Polen 38.195.000 Menschen. Im Jahr 2004 veränderte sich die demografische Entwicklung nicht signifikant im Vergleich zu den Vorjahren. Es war das sechste Jahr in Folge, in dem die polnische Bevölkerung schrumpfte. Der Geburtenüberschuss ist 2004 zum dritten Mal negativ ausgefallen. In Polen lebten 2004 laut dem Polnischen Statistischen Amt (GUS) 38.173.835 Menschen, was einen Rückgang von 16.773 Einwohnern bedeutete. Das Statistische Amt in Polen meldete, dass sich Ende 2004 circa 750.000 polnische Bürger im europäischen Ausland befanden. Das waren doppelt so viele Personen, wie vor dem EU-Beitritt Polens. 2005 schrumpfte die Bevölkerung weiter um 16.780 Menschen im Vorjahresvergleich. Die Sterberate war immer noch höher als die Geburtenrate, wobei die Anzahl der Geburten von 356.000 in 2004 auf 364.000 im Jahr 2005 leicht gestiegen ist. Die Zahl der polnischen Wanderarbeitnehmer in Europa wuchs in diesem Jahr auf 1.170.000. Aufgrund des Bevölkerungsrückganges und der Migrationen ins Ausland ist die Einwohnerzahl im Zeitraum von 2002 bis 2005 um 61.000 gesunken. Im Jahr 2006 verzeichnete Polen einen weiteren Bevölkerungsrückgang um 31.576 Einwohner. Die Frauen machten im diesem Jahr 52 Prozent und die Männer 48 Prozent der Bevölkerung aus. In den Städten lebten 61,8 Prozent der Bewohner. Die Zahl der Emigranten entwickelte sich rasant und betrug in diesem Jahr bereits 1.950.000, davon 1.550.000 nach Europa. Die meisten Polen - etwa 580.000 - hielten sich in Großbritannien auf. In Deutschland waren es circa 450.000 Menschen. 2007 sank die Anzahl der Einwohner um 10.000 Menschen. Ursache hierfür lag weiterhin in der niedrigen Geburtenrate bei einer konstanten Sterberate. Im Ausland hielten sich zeitweise 2.270.000 Polen auf. Das Polnische Statistische Amt schätzte, dass etwa 70 Prozent der Emigranten, nur vorrübergehend bis zu einem Jahr, eine Arbeit im Ausland aufnehmen oder sich zeitweise auf Arbeitsuche außerhalb des Heimatlandes befanden. Das Jahr 2008 war für Polen ein Jahr mit positiver Bevölkerungsentwicklung. Das Polnische Statistische Amt meldete, dass die polnische Bevölkerung in diesem Jahr um 20.000 Bürger wuchs und 38.135.000 Einwohner erreichte. Seit 11 Jahren - in denen die Bevölkerung in Polen um 170.000 Menschen schrumpfte - gab es keinen Zuwachs. In diesem Jahr ist die Zahl der Emigranten leicht gesunken. Es befanden sich 2.210.000 polnische Bürger außerhalb Polens. Dieser leichte Rückgang ist auf die ersten Auswirkungen der Wirtschaftkrise von 2008 zuzuführen. 2009 setzte sich die Bevölkerungszunahme in Polen fort, man verzeichnete ein Plus von 37.000 Personen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise, welche im Herbst 2008 ihren Beginn hatte, zeigte sich in Polen auch durch die sinkende Anzahl der Ausreisen. Ende 2009 befanden sich außerhalb der polnischen Grenzen ungefähr 1.870.000 Polen. Die Statistiker schätzten ein, dass sich etwa 75 Prozent der Emigranten bis zu einem Jahr im Ausland aufhalten, um dort einer Tätigkeit nachzugehen oder eine Beschäftigung zu suchen. Im Jahr 2010 wuchs die polnische Bevölkerung weiter um 36.000 und zählte 38.204.000 Personen. Der leichte Zuwachs verbessert nicht bedeutsam die demografische Lage Polens. Der Bevölkerungsrückgang in Polen wird später spürbar als in Deutschland, da man in den siebziger- und am Anfang der achtziger Jahre einen Babyboom erlebte. Die aktuellen Geburtenraten sagen bereits jetzt die Schrumpfung der polnischen Gesellschaft voraus. Mit 1,4 Geburten pro Frau im Jahr 2009 verzeichnete man eine der niedrigsten Geburtenraten in der gesamten EU. Die Bevölkerung in Polen verändert sich auch im Hinblick auf ihre Altersstrukturen. Die polnische Bevölkerung wird älter, die Altersverteilung verschiebt sich. Das Polnische Statistische Amt verzeichnete bei Personen im Rentenalter einen Zuwachs von 1,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2000, was 16,9 Prozent der gesamten Bevölkerung in 2010 ausmachte. Man prognostiziert, dass dieser Anteil bis 2015 weiter bis auf 19,0 Prozent wachsen könnte. Wie die Abbildung 5 in der Anlage auf Seite 104 zeigt, sinkt gleichzeitig der Anteil der unter 18-Jährigen. Nach Ansicht der Verfasserin steht Polen vor großen demografischen Herausforderungen. Eine leichte positive Bevölkerungsentwicklung sowie die teilweise rückkehrenden Migranten aus dem Ausland sind als positive Aspekte anzusehen. Demgegenüber stehen niedrige Geburtenraten, weiterhin hohe Arbeitnehmermobilität und Auswanderungen von jungen Menschen ins Ausland. Sie wirken sich auf Dauer auf den Arbeitsmarkt aus und bringen Störungen in der demografischen Entwicklung des Landes mit sich. Die ständig alternde polnische Gesellschaft birgt auch Probleme bei der Absicherung des Sozialsystems in Polen.

Über den Autor

Gosia Maria Reinicke wurde 1971 in Polen geboren. Dort sammelte sie ihre ersten Berufserfahrungen. Nach der Übersiedlung nach Deutschland fand die Autorin beruflichen Anschluss in der Bundesagentur für Arbeit. Seit 2005 beschäftigt sie sich mit Freizügigkeit und Mobilität von Arbeitnehmern innerhalb der EU. Ihr berufsbegleitendes BWL-Studium an der TH Wildau schloss die Autorin im Frühjahr 2012 mit dem akademischen Grad der Diplom Betriebswirtin erfolgreich ab. Schwerpunkte ihres Studiums waren weiterhin die Arbeitsmärkte in Europa und die Umsetzung der Arbeitnehmerfreizügigkeit in den neuen EU-Ländern. Aktuell agiert sie als Beraterin im europäischen Netzwerk der Arbeitsverwaltungen (EURES) und steht Arbeitnehmern wie auch Mitarbeitern der Arbeitsverwaltungen für spezielle Fragen zur Verfügung. Die hier gesammelten Erfahrungen sowie das steigende Interesse von polnischen Arbeitnehmern an Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland motivierte die Autorin sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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