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Politik

Johanna Lütterfelds

Das Konzept der Sicherheit als Mittel und Zweck der Konstruktion Öffentlicher Meinung

Die Bushdoktrin und der Irakkrieg in den USA

ISBN: 978-3-8366-6667-1

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2008
AuflagenNr.: 1
Seiten: 168
Abb.: 26
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Auf Grundlage sehr unterschiedlicher theoretischer Arbeiten, insbesondere einiger Arbeiten von S. Freud, A. Maslow und C. Schmitt, wird in diesem Buch folgende Hypothese entwickelt: In Krisensituationen, sprich also bei Eintreten einer existenziellen Bedrohung, erhöht das menschliche Bedürfnis nach Sicherheit enorm. Dieser psychische Zustand kann und wird seitens politischer Akteure ausgenutzt, um gezielt öffentliche Meinung manipulieren zu können und Handlungen damit zu ermöglich, die unter normalen Umständen nicht von einer breiten öffentlichen Meinung getragen werden würde. Diese Hypothese wird anhand des Fallbeispiels der Bushdoktrin, also der außenpolitischen Sicherheitsdoktrin, die in der Folge der Terroranschläge von der Bushregierung entwickelt wurde, bzw. des Irakkriegs in den USA untersucht, da sich die spezifische Situation in den USA nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 besonders gut für eine derartige Untersuchung eignet. Im Lauf dieser Fallstudie stellt sich heraus, dass empirische Indizien dafür gefunden werden können, dass es auch in modernen demokratischen Ländern wie den USA (massen)psychologische Prozesse in Krisensituationen geben kann, die dazu beitragen, dass öffentliche Meinung durch einige politische Akteure gezielt manipuliert werden kann. Diesem Prozess wird besonders Vorschub geleistet, wenn es, wie in der Zeit nach den Terroranschlägen und bezogen die Entscheidung, einen Krieg gegen den Irak zu führen, kaum zu einer kritischen Hinterfragung politischer Aktionen seitens z.B. medialer Akteure, Oppositionspolitikern, etc. kommt. In einer eingehenden empirischen Analyse umfangreichen qualitativen und quantitativen Datenmaterials der Zeit nach den Anschlägen bis hin zu Kriegsbeginn zeigt dieses Buch sehr deutlich, dass es zu einer gezielten Manipulation amerikanischer öffentlicher Meinung seitens der Regierung George W. Bushs zu Gunsten der Entscheidung, auch ohne internationale Unterstützung einen Militärschlag gegen den Irak zu führen, kam. Die diesem Buch zu Grunde liegenden theoretischen Konstrukte von Freud, Maslow, etc. wurden oft als überholt und längst nicht mehr aktuell kritisiert. Im Verlauf der Untersuchung wird jedoch recht deutlich, dass sie durchaus auch heute an Aktualität nicht verloren haben, bzw. einige Phänomene aufgezeigt haben, die oftmals im (politikwissenschaftlichen) Diskurs ausgeklammert werden, auf Grund ihrer Brisanz allerdings vermehrt diskutiert und angesprochen werden müssten.

Leseprobe

Kap. 2.6. Zusammenfassung Nach eingehender Beschäftigung mit verschiedensten Untersuchungen und analytischen Auseinandersetzungen unterschiedlicher Wissenschaftler muss man schlussendlich zu dem Ergebnis kommen, dass selbst ausführliche quantitative Studien zu keinen eindeutigen Schlüssen bezüglich amerikanischer Öffentlicher Meinung zur Außenpolitik kommen lassen, da die Materie extrem komplex und vielfältig ist. So zählen z.B. Wittkopf, Kegley und Scott folgende miteinander kaum vereinbare außenpolitische Ziele der amerikanischen Bevölkerung auf: Globaler Aktionismus versus Opposition gegenüber ökonomischer und militärischer Hilfe im Ausland Friede durch Stärke versus Abneigung gegenüber Internationalen Institutionen Angst vor nuklearen Waffen sowie deren Proliferation versus Unterstützung für Übereinkommen bezüglich Waffen mit vormaligen, bzw. zeitgenössischen feindlichen Staaten Opposition gegenüber Auslandseinsätzen versus Unterstützung des Präsidenten bei dessen Entscheidung für Waffengewalt, sowie die Bevorzugung militärischer Siege gegenüber begrenzten Kriegen Sorgen betreffend des Einflusses von Freihandel auf amerikanische Jobs versus dem Glauben, dass die Globalisierung sich positiv auf Amerika ausgewirkt hat, etc. (Wittkopf, Kegley, Scott, 2003, S.450f). Dennoch haben die hier präsentierten Analysen doch einige Tendenzen und Eigenschaften aufgezeigt, deren Existenz man sich unbedingt bewusst sein muss, wenn man eine empirische Untersuchung der Geschehnisse nach 9/11, bzw. der Zeit vor dem militärischen Eingreifen im Irak im Jahr 2003 vornehmen möchte. Die hier angeführten Aspekte sind lediglich als Facetten der verschiedensten Elemente und Ebenen, die die Öffentliche Meinung und die außenpolitischen Einstellungen der amerikanischen Öffentlichkeit ausmachen, anzusehen . Sie erschienen der Autorin als essentiell für das diesem Buch zu Grunde liegende Forschungsinteresse und daher als sinnvoll, diese an diesem Punkt in der Analyse anzuführen. Bevor zu den Vorgängen und Veränderungen um 9/11 auf empirischer Ebene eingegangen werden kann, müssen noch zwei Aspekte eingehender beleuchtet werden: der amerikanische außenpolitische Entscheidungsprozess, sowie die mediale Struktur, bzw. die Rolle, die mediale Akteure im außenpolitischen Bereich spielen. Diese beiden Themengebiete sollen im nun folgenden Teil abgehandelt werden.

Über den Autor

Johanna Lütterfelds, Magistra der Philosophie, Politikwissenschaftsstudium an der Universität Wien. Abschluss 2007 als Magistra der Philosophie. Derzeit Doktorandin an der Universität Wien im Bereich Politikwissenschaft.

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