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- Tiergestütztes Kinderhospiz. Wenn Tiere den Tagen mehr Leben geben
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2024
AuflagenNr.: 1
Seiten: 88
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
In diesem Fachbuch tauchen Leser/innen in die berührende Welt des Tiergestützten Kinderhospizes ein. Die Literatur zur tiergestützten Intervention und zur Hospiz- und Palliativversorgung werden beleuchtet und es wird deutlich, dass beide die Verbesserung der Lebensqualität als gemeinsames Ziel haben und sich somit gut miteinander verknüpfen lassen. Durch eigene Erfahrungsberichte und praxisnahen Beispielen bietet die Autorin einen Einblick in die besondere Kraft der tierischen Begleiter, die nicht nur Trost spenden, sondern auch eine Quelle von Lebensfreude und emotionaler Unterstützung darstellen. Dieses Buch ist eine inspirierende Ressource für alle, die bestrebt sind, die Tage von lebensverkürzend erkrankten Kindern und ihren Familien zu bereichern. Es verdeutlicht die besondere Bedeutung dieser wertvollen tiergestützten Intervention in einem einfühlsamen und zugleich fachlich fundierten Kontext.
Textprobe: 2.7. Tiere in der tiergestützten Intervention Es dürfen nur domestizierte Tierarten (z.B. Hunde, Katzen, Pferde, Nutztiere, Meerschweinchen, Ratten oder in Gefangenschaft gezüchtete Vögel und Fische) bei tiergestützten Interventionen und Aktivitäten eingesetzt werden. Solche Tierarten sind an soziale Interaktionen mit Menschen und/oder an ein Leben in menschlicher Betreuung angepasst. (IAHAIO, 2018: 10). Exemplarisch für alle geeigneten Tiere werden folgend Hunde, Pferde, Schafe, Katzen, Hühner und Meerschweinchen in der tiergestützten Intervention beschrieben. 2.7.1. Hunde in der TGI Der Hund bringt von Natur aus viele positive Eigenschaften und Wirkeffekte mit. Er begegnet jedem Menschen unvoreingenommen. Er wertet oder entwertet nicht, ist nachsichtig und erwartet kein gespieltes gutes Benehmen oder physische Attraktivität. Der Hund nimmt den Menschen wie er ist, mit allen Stärken und Schwächen. Dadurch stärkt er das Selbstwertgefühl und die Selbstsicherheit. Der Hund schenkt Vertrauen und ist vertrauenswürdig. Er vermittelt einfach und ehrlich Nähe, Zärtlichkeit, Trost, Freude und Spaß. Er reagiert sensibel auf Stimmungen und Gefühle. Keine andere Tierart ist mit dem Menschen derart eng verbunden und wird von diesem auf so vielfältige Art und Weise eingesetzt wie der Hund (Vernooij und Schneider, 2018: 196). Hunde wollen den Menschen gefallen, sie sind gute Beobachter und lernen schnell. Der Hund hat gelernt, den Menschen über Körperhaltung, Gesichtsausdruck, Klang der Stimme oder auch veränderten Körpergeruch durch beispielsweise Adrenalinausschüttung, zu lesen. So handelt er instinktiv richtig und passt sich dem Menschen an. (vgl. Vernooij und Schneider, 2018: 196) Diese natürlichen Fähigkeiten des Hundes, die Beziehung zum Menschen als wortloser, emotional zugewandter und authentischer Interaktionspartner zu gestalten, ist wohl eine der wichtigsten und effektivsten Voraussetzungen, um Hunde auch zu therapeutischen Begleitern zu befähigen. (Vernooij und Schneider, 2018: 196). Eine passende Definition für Hunde in der tiergestützten Intervention zu finden, gestaltet sich schwierig. Ihre Einsatzgebiete sind weit gefächert und kaum miteinander vergleichbar. Zunächst wird zwischen hundgestützter Therapie, hundgestützter Aktivität und hundgestützter Pädagogik unterschieden. Hundgestützte Therapie ist eine zielgerichtete, geplante und strukturierte therapeutische Intervention mit einem Therapiebegleithund. Dieser wurde mit seinem Besitzer für die therapeutische Arbeit ausgebildet und geprüft und soll positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten des Menschen erzielen. (vgl. Beetz, Riedel und Wohlfarth: 2021: 170) Hundgestützte Aktivitäten hingegen sind informelle Interaktionen/Besuche mit einem Besuchshund. Das Mensch-Hund-Team hat keine spezielle Ausbildung. Bei hundgestützten Aktivitäten zählt allein die Anwesenheit des Hundes. Die Aktivitäten, beispielsweise streicheln, spielen und Kommunikation ergeben sich von alleine und ohne Zwang. (vgl. Beetz, Riedel und Wohlfarth, 2021: 171) Als Hundgestützte Pädagogik wird die Arbeit mit Hunden in der Schule bezeichnet. Der ausgebildete Schulhund arbeitet mit der ausgebildeten pädagogischen Fachkraft an der Verbesserung von Lernatmosphäre, Leistungsfähigkeit und Sozialverhalten. (vgl. Beetz, Riedel, Wohlfarth, 2021: 171) Nachfolgend werden nur einige Bezeichnungen für Hunde in der tiergestützten Intervention aufgezählt und kurz erläutert. Therapiebegleithund: Ein Therapiebegleithund ist kein eigenständiger Therapeut. Er ist ein ausgebildetes Tier und arbeitet mit seinem ebenfalls ausgebildetem Besitzer zusammen in einem Mensch-Hund-Team. Sie werden als unterstützende Funktion in therapeutische Prozesse oder Konzepte eingebunden, um positive Wirkungen und Effekte zu erzielen bzw. förderliche Impulse zu geben. (vgl. Vernooij und Schneider, 2021: 201f) Besuchshund: Ein Besuchshund ist ein Hund, welcher bei tiergestützten Aktivitäten (TGA) eingesetzt wird. In der Literatur liest man auch den Begriff Sozialhund. Er ist trainiert, benötigt aber keine spezifische Ausbildung. Er kommt ausschließlich im Mensch-Hund-Team zum Einsatz. Sein Besitzer handelt engagiert, aber ohne spezifische therapeutische Ausbildung. Das Mensch-Hund-Team bietet tiergestützte Interventionen in Form von Tierbesuchsdiensten an, zur Unterstützung des Wohlbefindens und der Lernfreude. (vgl. Vernooij und Schneider, 2021: 201f) Schulhund und Schulbesuchshund: Schulhunde und Schulbesuchshunde sind speziell ausgebildete und getestete Hunde, welche von einer für den pädagogischen Hunde-Einsatz ausgebildeten Person in der Schule eingesetzt werden. Schulhunde werden von Lehrpersonen regelmäßig eine Zeit lang im Unterricht eingesetzt, während Schulbesuchshunde von externen Begleitpersonen ein- oder mehrmals die Schulklassen stundenweise besuchen. (vgl. Beetz, Riedel und Wohlfarth, 2021: 172) Assistenzhunde: Assistenzhunde unterscheiden sich grundsätzlich von Hunden in tiergestützten Interventionen dadurch, dass sie spezifisch für die individuelle Bedürfnislage eines Menschen mit Behinderung ausgebildet werden und mit diesem Menschen zusammenleben (Beetz, Riedel und Wohlfarth, 2021:173). Man bezeichnet sie auch als Servicehunde. 2.7.2. Pferde in der TGI Pferde spielen in der tiergestützten Intervention aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten und Ausstrahlung eine wertvolle Rolle und können eine Vielzahl von positiven Effekten auf den Menschen haben. Bereits seit dem Altertum ist bekannt, dass Pferde eine gesundheitsfördernde und wohltuende Wirkung sowohl auf den menschlichen Körper als auch auf den Geist haben (Vernooij und Schneider, 2018: 208). Pferde haben eine hohe Empathiefähigkeit und können feine Nuancen in der Körpersprache und den Emotionen des Menschen erkennen und darauf reagieren. Dadurch können sie Menschen helfen, ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten zu verbessern. Außerdem helfen sie dem Menschen auf ihrem Rücken durch ihre spezielle Gangart ihr seelisches und körperliches Gleichgewicht zu finden bzw. wieder herzustellen. 1970 wurde das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V. gegründet, welches für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Methode des Therapeutischen Reitens sorgt. In der Literatur wird unter dem Oberbegriff des Therapeutischen Reitens zwischen drei Methoden unterschieden: die therapeutische Förderung mit dem Pferd, die heilpädagogische Förderung mit Pferd und der Behindertenreitsport. Im folgenden werden die beiden zuerst genannten Methoden kurz erläutert. Der Behindertenreitsport gehört nicht zur tiergestützten Intervention im engeren therapeutischen Sinne, da es sich hierbei um Sport für Menschen mit Behinderungen handelt. Bei der therapeutischen Förderung mit dem Pferd spricht man von der Hippotherapie und vom Psychotherapeutischen Reiten. Bei der Hippotherapie handelt es sich um eine medizinisch-physiotherapeutische Methode, welche von einem Physiotherapeuten mit einer Zusatzqualifikation in Hippotherapie durchgeführt wird. Sie ist die einzige Art der tiergestützten Intervention die als Physiotherapie mit Hilfe eines Pferdes ärztlich verordnet und von einigen Krankenkassen bezahlt wird. (vgl. Vernooij und Schneider, 2018: 210) Bei der Hippotherapie sitzt der Patient auf dem Pferderücken und erfährt durch die Bewegungen des Pferdes in der Gangart Schritt eine Stimulation der Muskulatur und des Nervensystems. Auf den Patienten werden dreidimensionale Schwingungen vom Pferderücken übertragen, auf die der Patient seiner motorischen Fähigkeiten entsprechend reagieren muss. Das rhythmische Bewegt- und Getragenwerden auf dem Pferderücken bietet ein Haltungs- und Gleichgewichtstraining und kann die Regulation des Muskeltonus beeinflussen. Das Becken des Patienten wird durch die Schwingungen des Pferderückens auf gangtypische Weise bewegt. Die gangtypische Bewegungsübertragung vom Pferd auf den Menschen ist durch keine andere Methode der Bewegungssimulation zu erreichen. Sie bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Rumpfkontrolle des Klienten auf funktionelle Weise zu fördern und beim Klienten das Gehen vorzubereiten, weiter zu entwickeln, oder zu erhalten (Beetz, Riedel und Wohlfarth, 2021: 128). Hippotherapie ist eine anerkannte physiotherapeutische Behandlungsmaßnahme und wird speziell dort eingesetzt, wo herkömmliche Methoden keinen erkennbaren Fortschritt mehr bieten. Sie ist eine Einzelbehandlungsmaßnahme und kann insbesondere bei neurologischen Bewegungsstörungen, zum Beispiel in Folge von frühkindlichen Hirnschäden, Epilepsie, spastischen Lähmungen, autistischen Behinderungen, Multipler Sklerose, Schädel-Hirn-Verletzungen oder Schlaganfällen, angewendet werden. (vgl. Vernooij und Schneider, 2018: 211). Beim Psychotherapeutischen Reiten handelt es sich um eine spezialisierte Form der Psychotherapie, bei der das Pferd als Medium des Therapeuten fungiert. Durchgeführt werden darf Psychotherapeutisches Reiten nur von psychologischen oder ärztlichen Psychotherapeuten mit entsprechender Zusatzbildung und grundlegenden hippologischen Qualifikationen (Vernooij und Schneider, 2018: 214). Das Psychotherapeutische Reiten bezeichnet eine harte Beziehungsarbeit, in der Pferd und Patient gefordert werden und gefördert werden können, und den Schutz eines umsichtigen, sensiblen, reflektierten Psychotherapeuten gleichermaßen benötigen (Otterstedt, Roloff und Semmelmann, 2018: 67). Die vom Therapeuten begleitete Kommunikation und Beziehungsgestaltung zwischen Patient und Pferd hat einen positiven Einfluss auf die emotionale und mentale Gesundheit des Patienten und stärkt Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und die Kommunikationsfähigkeit. Außerdem wird das Pferd als Spiegel für die emotionalen Zustände des Menschen genutzt, um diese bewusst zu machen und zu bearbeiten. Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren sind zwei Ansätze in der Heilpädagogischen Förderung mit Pferd, die beide therapeutische und pädagogische Ziele verfolgen. Das Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren richtet sich an Menschen mit körperlichen, geistigen oder emotionalen Beeinträchtigungen und soll die individuelle und soziale Entwicklung […] positiv beeinflussen und fördern. Dabei steht die günstige Beeinflussung der Entwicklung, des Empfindens, Erlebens und Verhaltens sowie der Kontakt mit und die Beziehung zu dem Lebewesen Pferd im Vordergrund (Vernooij und Schneider, 2018: 212). Hier geht es nicht um das Erlernen des Reitsports. Die individuelle Förderung des Menschen durch das Arbeiten mit dem Pferd steht im Vordergrund. Dies beinhaltet das Striegeln, Bürsten, Streicheln, Satteln und Zäumen des Pferdes genauso wie das Auskratzen der Hufe oder das Säubern des Stalles. Der Klient wird in die Vor- und Nachbereitung des Pferdes mit eingebunden. Auch die Arbeit mit einer Kutsche zählt zur heilpädagogischen Förderung mit Pferd. Die Arbeit mit dem Pferd wird dabei auf den Entwicklungsstand des Menschen abgestimmt. Schwerpunkt der Zielsetzung im heilpädagogischen Reiten ist häufig der sozial-emotionale Bereich, z.B. die Förderung der Eigeninitiative, Selbstständigkeit und des Selbstwertgefühls (Beetz, Riedel und Wohlfarth, 2021: 132), aber auch die günstige Beeinflussung der Motorik, Wahrnehmung, Kognition und Sprache. Die Bewegungen des Pferdes, die eigenen Bewegungen auf und an dem Pferd und die Reaktionen des Pferdes auf das gezeigte Verhalten fördern sowohl die körperliche, als auch die geistige, emotionale und soziale Entwicklung (Vernooij und Schneider, 2018: 211). Der Unterschied zwischen Reiten und Voltigieren besteht darin, dass beim Voltigieren ein spezieller Gurt genutzt wird und beim Reiten ein Sattel auf das Pferd gelegt wird. Das Getragenwerden auf dem Pferderücken hat wie bei der oben beschriebenen Hippotherapie positive Auswirkungen auf Körperhaltung, Gleichgewicht, Raumorientierung und Muskulatur, wobei der direkte Kontakt mit dem ungesattelten Pferderücken beim heilpädagogischen Voltigieren zusätzlich ein intensives Erspüren und Wahrnehmen des eigenen Körpers und dem des Pferdes ermöglicht. Das heilpädagogische Reiten und Voltigieren kann von (Sonder-)Pädagogen mit entsprechender Zusatzausbildung durchgeführt werden. 6. Tiergestützte pädiatrische Hospiz- & Palliativversorgung Sowohl die Literaturrecherche in Teil I als die eigenen Erfahrungen mit tiergestützten Interventionen, wie sie in Teil II dieses Buches erläutert wurden, verdeutlichen, dass die tiergestützte Intervention und die Palliativversorgung die Verbesserung der Lebensqualität als gemeinsames Ziel haben und sich somit gut miteinander verknüpfen lassen. Nichtsdestotrotz ist es wichtig zu betonen, dass ein Tiergestütztes Kinderhospiz nicht für alle Familien geeignet sein könnte. Individuelle Bedürfnisse und Umstände der betroffenen Kinder und ihrer Familien müssen berücksichtigt werden. Vor der Implementierung von Tieren in einem Kinderhospiz ist eine sorgfältige Bewertung der potenziellen Vor- und Nachteile erforderlich. Es ist entscheidend, dass tiergestützte Kinderhospize sorgfältig geplant, umgesetzt und evaluiert werden, um die besten Ergebnisse für die Kinder und ihre Familien zu gewährleisten. Es muss darauf hingewiesen werden, dass die tiergestützte pädiatrische Hospiz- und Palliativversorgung neben ihren Möglichkeiten auch ihre Grenzen hat. Beide werden folgend benannt. 6.1. Möglichkeiten Tiere in einem Kinderhospiz können das psychische Wohlbefinden von Kindern mit lebensverkürzenden Erkrankungen verbessern, indem sie ihnen Freude, Trost, Ablenkung und emotionale Unterstützung bieten. Sie können soziale Interaktionen und Kommunikation der betroffenen Kinder im Hospizalltag fördern, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, sich mit den Tieren zu beschäftigen, zu spielen und zu interagieren. Dies kann insbesondere bei Kindern, die aufgrund ihrer Krankheit isoliert sind, von Vorteil sein. Tiergestützte Interventionen können Kindern helfen, Angst und Stress zu reduzieren, indem sie ihnen positive Ablenkung bieten, ihre Stimmung heben und Entspannung fördern. Die beruhigende und tröstende Wirkung von Tieren kann den Kindern helfen, mit ihrer Situation besser umzugehen. Tiergestützte Intervention kann zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen, indem sie den Kindern ermöglicht, positive Erfahrungen zu machen, die ihre Lebensfreude steigern können. Tiergestützte Aktivitäten im Kinderhospiz können auch Familienmitglieder, einschließlich Eltern und Geschwister, einbeziehen und ihnen helfen, positive Erinnerungen und Bindungen mit ihrem lebensverkürzend erkrankten Familienmitglied aufzubauen. Dieses kann die Beziehungen innerhalb der Familie stärken und ihnen Unterstützung und Trost bieten. Die Tiere können die betroffenen Kinder und ihre Familie dazu motivieren, sich zu bewegen, aktiv zu sein und an tiergestützten Aktivitäten teilzunehmen, was wiederum ihre körperliche Gesundheit und ihr Wohlbefinden fördern kann. 6.2. Grenzen Einige Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen können ein geschwächtes Immunsystem haben und anfällig für Infektionen sein. Der Einsatz von Tieren in einem Hospizumfeld kann potenzielle gesundheitliche Risiken mit sich bringen, wie beispielsweise allergische Reaktionen, Infektionen oder Verletzungen durch Tierkontakte. Es ist wichtig, geeignete Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zu treffen, um das Risiko von Gesundheitsproblemen zu minimieren. Nicht alle Kinder mögen oder reagieren positiv auf Tiere. Einige Kinder können Angst vor Tieren haben oder fühlen sich in ihrer Nähe nicht wohl, während andere Kinder von Tierkontakt profitieren. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben jedes Kindes zu berücksichtigen und alternative Ansätze anzubieten, wenn der Einsatz von Tieren nicht geeignet ist. Es erfordert Ressourcen, wie geschultes Personal, passende Einrichtungsgelände und finanzielle Mittel, um die Tierbetreuung und die Tierhaltung zu unterstützen. Es ist wichtig, ethische und Tierschutzaspekte zu berücksichtigen, wenn Tiere in einem Kinderhospiz leben und eingesetzt werden. Es sollte sichergestellt werden, dass die Tiere angemessen gepflegt und artgerecht gehalten werden und dass ihre Bedürfnisse, ihr Wohlbefinden, als auch die Einhaltung von Tierschutzrichtlinien gewährleistet sind. Es ist wichtig, kulturelle und religiöse Überlegungen zu berücksichtigen, wenn es um die Integration von Tieren in einem Kinderhospiz geht. Manche Kulturen oder Religionen haben bestimmte Ansichten oder Einschränkungen im Umgang mit Tieren, die berücksichtigt werden sollten
Melanie Mester wurde 1988 in Coesfeld geboren und schloss 2011 die staatlich anerkannte Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin ab. Bereits während ihrer Ausbildungszeit sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen im Umgang mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderungen. In ihrem Berufsalltag war sie in der Arbeit mit Menschen mit leichten als auch Schwerst-und Mehrfachbehinderungen, Verhaltensauffälligkeiten und lebensbedrohlichen Erkrankungen tätig. Nachdem sie 2015 mit ihrem Hund die Ausbildung zum Therapeutischen Team - Mensch & Hund erfolgreich beendete, gewann sie als Freiberuflerin wertvolle Erkenntnisse in der tiergestützten Intervention mit Hund. Aufgrund ihrer Begeisterung für Tiere und ihrer tiefen Überzeugung der positiven Wirkung auf Menschen absolvierte die Autorin 2023 die ISAAT zertifizierte Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention. Die Leidenschaft für ihre Tätigkeit im Tiergestützten Kinderhospiz motivierte sie dazu, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen. Sie verfolgt das Ziel, auf die Bedeutung und die Möglichkeiten dieser besonderen Form der Begleitung von lebensverkürzend erkrankten Kindern und ihren Familien aufmerksam zu machen.
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