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- Der Kliniksozialdienst in der geriatrischen Rehabilitation. Praktische Aufgaben, unterstützende Modelle und Methoden
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2018
AuflagenNr.: 1
Seiten: 68
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland wird der Anteil der geriatrischen Patienten in den Krankenhäusern immer größer und die Maßnahmen einer geriatrischen Rehabilitation immer wichtiger. Die Bedeutung des Kliniksozialdienstes für ein erfolgreiches Entlassmanagement ist gestiegen. Das vorliegende Fachbuch befasst sich mit der Rolle des Kliniksozialdienstes in der geriatrischen Rehabilitation. Es wird ein Einblick in die Geschichte und die Handlungsfelder der Klinischen Sozialarbeit und die heutigen Aufgaben eines Kliniksozialdienstes gegeben. Des Weiteren geht es um den geriatrischen Patienten sowie die Ziele und Instrumente der geriatrischen Rehabilitation. Die sozialrechtlichen Anspruchsgrundlagen für eine geriatrische Rehabilitation werden vertieft erläutert. Das bio-psycho-soziale Modell und das Modell der Salutogenese nach Antonovsky sowie die Methode Case Management und die klientenzentrierte Gesprächsführung nach Carl R. Rogers werden zur Unterstützung der professionellen Arbeit des Kliniksozialdienstes erarbeitet. Ihre praktische Umsetzung wird an Hand eines Fallbeispiels auf einer Station der Frührehabilitation analysiert.
Textprobe: 3.3 Die Ziele und Prinzipien der geriatrischen Rehabilitation In der geriatrischen Rehabilitation spielt ein kurativer Behandlungsansatz eine eher untergeordnete Rolle. Der Patient in der geriatrischen Rehabilitation muss sich mit seinen physiologischen Altersveränderungen auseinandersetzen. Dies können eine abnehmende körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit oder eine chronische Erkrankung sein. In der geriatrischen Rehabilitation stehen deshalb die Erhaltung einer größtmöglichen Selbstständigkeit des Patienten und sein Verbleib in seiner gewohnten Umgebung an erster Stelle der zu erreichenden Behandlungsziele. Es soll durch die geriatrische Rehabilitation ein Optimum an Lebensqualität, Selbstbestimmtheit der Lebensführung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben des Patienten erhalten bzw. wiedererlangt werden. Alle in der geriatrischen Rehabilitation angewandten Maßnahmen dienen der psychischen und körperlichen Stabilisierung des Patienten und seiner falls notwendig sozialen Wiedereingliederung. In der geriatrischen Rehabilitation stehen die Bereiche Körperpflege und Toilettengang, Fortbewegung und Transfer sowie Kommunikation und Orientierung im Zentrum der Rehabilitationsbemühungen. So können als Rehabilitationsziele die selbstständige Körperpflege, das selbstständige An- und Ausziehen sowie eine selbstständige Nahrungsaufnahme des Patienten benannt werden. Durch die geriatrische Rehabilitation soll Gehfähigkeit innerhalb und außerhalb der Wohnung erreicht werden. Ist dies nicht möglich, wird das Erreichen des Bett- und Stuhltransfers als Rehabilitationsziel angestrebt. Der Schwerpunkt der geriatrisch-rehabilitativen Behandlung liegt somit im Bereich der Fähigkeitsstörungen und Behinderungen. In der geriatrischen Rehabilitation wird mit einem ganzheitlichen Therapieansatz gearbeitet. Der Patient wird in seiner Ganzheitlichkeit mit allen seinen vorhandenen Einschränkungen in Bezug auf sich selbst und seine Lebensbereiche wahrgenommen. Die Behandlung in der geriatrischen Rehabilitation konzentriert sich auf die wichtigsten Defizite des Patienten. Da er oftmals nur auf geringe Leistungsreserven zurückgreifen kann, braucht er aufgrund seiner eingeschränkten Belastbarkeit kürzere Behandlungseinheiten und längere Therapiepausen als ein jüngerer Patient. Dies führt insgesamt zu einem längeren Behandlungsprozess des geriatrischen Patienten. Eine interdisziplinäre medizinische Betreuung wird durch die oftmals vorliegende Multimorbidität des geriatrischen Patienten erforderlich. Die geriatrische Rehabilitation verfolgt mehrere Prinzipien: Der Patient wird differenziert und mehrdimensional von einem Geriater beurteilt. Hierbei wird sein individueller sozialer Kontext berücksichtigt. Es wird ein für den Patienten individuelles Behandlungs- und Rehabilitationskonzept erstellt. Unter ärztlicher Leitung und Verantwortung kümmert sich ein interdisziplinäres Team während des stationären Aufenthalts um den Patienten (vgl. Kuhlmey et al. 2008: 336f). Zum interdisziplinären Behandlungsteam gehören: Ärzte, Krankenpflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie, Sozialarbeit und Seelsorge (vgl. Weißbuch 2016: 102). Der Rehabilitationserfolg wird regelmäßig beurteilt und kontrolliert. Die Mitbestimmung und aktive Mitwirkung des Patienten werden gefördert und gefordert. Dabei werden die Angehörigen in den Prozess der Rehabilitation mit einbezogen. Ein Therapieerfolg stellt sich jedoch nicht immer wie gewünscht ein. Dies kann verschiedene Ursachen haben: fehlende Motivation oder Incompliance des Patienten, seine soziale Isolierung, das Auftreten einer Depression oder andere medizinische Komplikationen beim älteren Menschen. Zudem kann eine akute Erkrankung eine Stresssituation bei dem Patienten auslösen, auf die er mit Verwirrtheitszuständen reagiert (vgl. Kuhlmey et al. 2008: 336f). Es wird deutlich, dass der Patient bestimmte Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme an einer geriatrischen Rehabilitation mitbringen muss. Daneben gibt es auch Gründe, die dazu führen, sich gegen eine geriatrische Rehabilitation für den Patienten zu entscheiden.
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