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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 76
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Mit wem schließt ein Zeitarbeitnehmer seinen Arbeitsvertrag? Wie steht es um die soziale Absicherung? Wie stehen die Chancen auf eine Übernahme? Was passiert, wenn die Zeitarbeitsfirma mal keinen Job hat? Ist Zeitarbeit Arbeit zweiter Klasse? Wie empfindet ein Zeitarbeitnehmer sein Beschäftigungsverhältnis? Wird Zeitarbeit seinem schlechten Ruf gerecht? Ein modernes Zeitarbeitsunternehmen muss es ermöglichen, die oben gestellten Fragen zu beantworten und dem Zeitarbeitnehmer somit adäquate Informationen an die Hand geben, um den gegenwärtigen und kommenden Herausforderungen gewachsen zu sein. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, ob Zeitarbeit in der Lage ist, diese Aufgaben zu erfüllen und wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Das Buch veranschaulicht die Merkmale einer Zeitarbeitsagentur. Dabei wird die historische Entwicklung dargestellt, die gesetzlichen Grundlagen werden erläutert und die Rechtspositionen der an dieser vertraglichen Konstellation Beteiligten geprüft. Die Motivation der Beteiligten wird hinterfragt.
Textprobe: Kapitel 2.4.1, Die Saisonale Entwicklung der Zeitarbeit: Innerhalb einer Jahres schwankt die Zahl der Leiharbeitnehmer saisonal sehr stark. Im Helferbereich ist dies abhängig von den örtlichen Unternehmen. Bedingt durch die stark vertretene Süßwarenindustrie in Aachen ist hier zum Beispiel großer Bedarf in den Herbst- und Wintermonaten. Somit ist die Anzahl der Beschäftigten im Sommer erheblich geringer. Dies wird in der Tabelle 3 deutlich. Im Januar bis Juni sind die Beschäftigungszahlen durchaus niedriger als in der zweiten Jahreshälfte. Daran ist zu erkennen, dass Zeitarbeitnehmer vornehmlich eingesetzt werden, damit saisonal bedingte Kapazitätsschwankungen bei den Entleihbetrieben angeglichen werden können. 2.4.2, Die konjunkturelle Entwicklung der Zeitarbeit: Allein von 1998 bis 2009 vollzog sich ein rasanter Beschäftigungsausbau in der Leiharbeit. Nicht nur die saisonalen Schwankungen haben einen Einfluss auf die Anzahl der Zeitarbeitsbeschäftigten, sondern auch die Konjunktur. Im konjunkturellen Abschwung wird, bevor es zu Entlassungen der Stammbelegschaft kommt, zunächst die Nutzung von Leiharbeitern eingeschränkt. Dies spiegelt sich in der Abbildung 2 wider im Jahre 2008, als die deutsche Wirtschaft aufgrund der Wirtschaftskrise einen Einbruch erlitt. 2.5, Die tätigkeitsspezifische Entwicklung: 2.5.1, Substitutionstendenzen bei regulärer Beschäftigung: Den Daten der BA kann man nur bedingt entnehmen, in welchem Ausmaß Zeitarbeit die reguläre Beschäftigung verdrängt. In der Arbeitnehmerüberlassungsstatistik sind sowohl sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer als auch nicht sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer erfasst. Zeitarbeit wird in der Regel von Seiten der Entleiher als Alternative zu Überstunden oder befristeten Arbeitsverträgen für saisonale Arbeit gesehen. Dabei liegt der Vorteil für die Entleiher darin, dass Zeitarbeitnehmer ohne kostspielige Auswahlverfahren unmittelbar zur Verfügung stehen und Zeitarbeitsfirmen oft eine Qualitätsgarantie geben. Überstunden stellen jedoch keine adäquate Alternative dar, da diese nicht unbegrenzt angehäuft werden können. Dies erklärt warum Zeitarbeitnehmer kurzfristig, saisonal oder infolge von konjunktureller Mehrarbeit außerplanmäßig eingesetzt werden. Die Frage stellt sich jedoch weiterhin, warum Zeitarbeitnehmer auch langfristig eingesetzt werden und somit reguläre Beschäftigung ersetzten. Substituierungstendenzen treten vor Allem in Berufssparten auf, die besonders arbeitsintensiv sind, wie im Metallbereich oder im Facharbeiterbereich. Diese Branchen sind vom Strukturwandel besonders betroffen. Da die Zahl der benötigten Kräfte saisonal sehr stark schwankend ist und nur knapp 2 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen in der Zeitarbeit arbeiten (Stand Januar 2009) , kann davon ausgegangen werden, dass Zeitarbeit nicht die Ursache der Substitution ist. Es spricht mehr für die These, dass Zeitarbeit als Anpassungsinstrument der Entleiher infolge von Mehrarbeit oder Ausfall eingesetzt wird. Dies ist daran erkenntlich, dass zu Zeiten der Mehrarbeit der Einsatz der Zeitarbeitnehmer in Firmen steigt. Nachfrage- und wettbewerbsbedingt wird die Stammbelegschaft auf ein erforderliches Mindestmaß reduziert und bei saisonalen und konjunkturellen Kapazitätsschwankungen auf die Leistungen von Zeitarbeitsfirmen zurückgegriffen. Zur Umsetzung und um die Fixkosten bezüglich des Personals in Firmen variabel zu halten, bieten Zeitarbeitsfirmen die kurzfristige Beschaffung von Arbeitskräften an, dessen Arbeitsverhältnis jederzeit beendet werden kann. Jedoch ist momentan ein Trend hin zu längeren Beschäftigungsverhältnissen zwischen Verleihern und Leiharbeitnehmern zu beobachten. Dies könnte möglicherweise damit zusammenhängen, dass Zeitarbeitsunternehmen ihre gut qualifizierte Stammbelegschaft auch trotz schlechter Auftragslage, halten möchte. Von den im ersten Halbjahr 2009 auslaufenden Arbeitsverhältnissen dauerten 56 Prozent drei Monate oder länger (2008: 47 Prozent). Bei technischen Berufen und den allgemeinen Dienstleistungsberufen führen konjunkturelle Schwankungen teilweise zu einem Rückgang der Leiharbeiterzahlen, aber saisonale Schwankungen führen nur zu geringen Wachstumsraten und nicht zu Rückgängen. Bei den allgemeinen Dienstleistungsberufen könnte die Substitution durch Leiharbeitnehmer mit der relativen Verteuerung personenbezogener Dienstleistungen zusammenhängen. Dies würde jedoch voraussetzen, dass Zeitarbeitskräfte grundsätzlich günstiger sind als regulär sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, was in der Literatur durchweg umstritten ist. 2.6, Dynamik und Fluktuation in der Zeitarbeitsbranche: Unter dem Gliederungspunkt 2.5.2 wurde die Entwicklung der Zeitarbeit herangezogen, um die Bedeutung der Branche am Arbeitsmarkt zu quantifizieren. Jedoch sagt diese Kennziffer nichts über die Dynamik aus, welche in der Zeitarbeitsbranche herrscht. So wurden im 1. Halbjahr 2010 in dieser Branche 543976 neue Zeitarbeitsverhältnisse begründet und gleichzeitig 461790 beendet. Im Juni 2010 betrug der Fluktuationskoeffizient 1,3. Hiermit war eine durchschnittliche Beschäftigungsdauer von 8,7 Monaten verbunden. Seit 2000 ist der Fluktuationskoeffizient stetig gestiegen. Im Jahre 2000 lag er bei 0,86 und einer durchschnittlichen Beschäftigungsdauer von 6 Monaten. Dies zeigt, dass mehr neue Arbeitsverhältnisse abgeschlossen wurden als beendet wurden. Jedoch bietet auch der Fluktuationskoeffizient nur eine sehr grobe Abbildung der Realität, denn die Verweildauer von Zeitarbeitnehmern streut sehr stark. So beendeten 1998 bereits innerhalb von einer Woche 13 Prozent der Beschäftigten ihr Arbeitsverhältnis und 39 Prozent waren länger als drei Monate beim selben Verleiher tätig. 2008 ist nur der Anteil derer gestiegen, die über drei Monate den Verleiher nicht wechseln (47 Prozent). Sowohl die Anzahl der unter einer Woche Beschäftigten (11 Prozent) als auch derer, die zwischen einer Woche und drei Monaten Beschäftigten (42 Prozent) ist gefallen. Folglich ist ganz klar eine Tendenz hin zu langfristigen Arbeitsverhältnissen zu erkennen.
Britta Prinz wurde 1984 in Aachen geboren. Ihr Studium der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Personalwesen schloss sie 2011 an der Fachhochschule Aachen erfolgreich ab. Während ihres Studiums sammelte die Autorin erste berufliche Erfahrungen als Mitarbeiterin eines großen Personaldienstleiters, wo sie die komplexe Praxis der triangulären Beziehungsstruktur von Zeitarbeitnehmer, Zeitarbeitsunternehmen und Kundenunternehmen direkt erlebte. Angesichts dieser Erfahrung setzte sie sich mit der Frage auseinander, welche Perspektiven sich für den Zeitarbeitnehmer in diesem Anstellungsverhältnis bieten. Mit dem vorliegenden Buch widmet sich die Autorin dieser Thematik.
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