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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 13
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008, schien der Begriff Fachkräftemangel völlig aus dem Bewusstsein der Medienlandschaft getilgt worden zu sein. Im März 2009 zeichnete der Spiegel bereits ein Szenario zum Untergang der Weltwirtschaft auf. Es wird die bange Frage gestellt: Wie, und ob überhaupt, die Weltwirtschaft noch zu retten ist (Spiegel 14/2009 Titelblatt)? Die Arbeitslosenzahlen in Deutschland und der EU stiegen deutlich und eine Entspannung war zu dieser Zeit noch nicht in Sicht. Zum Erhalt der Arbeitsplätze in Deutschland und zum Schutz vor dem völligen Zusammenbrechen der Inlandsnachfrage, wurden Konjunkturprogramme in Form von Subventionsmaßnahmen beschlossen. Niemand sprach in dieser Zeit von einem Fachkräftemangel. Dennoch werden in den nächsten Jahren die zunehmende Überalterung und die ständig wachsenden Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt dazu führen, dass die einzelnen qualifizierten Arbeitskräfte an Bedeutung gewinnen. Einfache körperliche Arbeit wird an Bedeutung verlieren, während hochqualifizierte Arbeit deutlich zunehmen wird. Hiermit tritt auch eine zunehmende Spezialisierung der Arbeitskräfte ein. Dies hat zur Folge, dass sowohl die Belastungen für den Arbeitnehmer und sein Wert für das Unternehmen in gleicher Art steigen. Um die Leistungsfähigkeit zu erhalten und den Arbeitnehmer an das Unternehmen zu binden, werden in Zukunft rein monetäre Möglichkeiten nicht mehr ausreichen. Für Unternehmen ist es somit wichtig sich rechtzeitig mit dieser kommenden Problematik zu beschäftigen, um dem Wettbewerb später einen Schritt voraus zu sein.
Textprobe: Kapitel 6.1, Work-Life Balance als Führungsaufgabe: Um den Work-Life Balance Ansatz in einer Unternehmung ernst zu nehmen, muss er zwingend in die Aktivitäten der Unternehmensführung mit eingebunden werden. Das Durchführen einzelner Maßnahmen ohne vorgelagerte Planung und eine spätere Kontrolle sind hier wenig zielführend. Hierzu gilt es den Work-Life Balance Gedanken in alle Ebenen der Unternehmensführung mit einzubringen. - In der normativen Ebene dient er im Rahmen der Unternehmenskultur dem Grundbekenntnis des Unternehmens zum Work-Life Balance. Diese Ebene umfasst alle übergeordneten Entscheidungen, die den Charakter einer Norm haben und somit als Grundlegende Wertvorstellung der Unternehmensleitung gelten (Hungenberg 2006, S. 25). Hierbei ist es wichtig, sich als Unternehmensführung grundsätzlich dazu zu bekennen, dass der Mitarbeiter als Mensch wichtig und als Individuum ernst genommen wird. Gesunde und zufriedene Mitarbeiter sind dem Unternehmen wichtig. - Die normative Ebene bietet die Grundlage für die strategische Ebene. Diese bildet, auf Grundlage der vorliegenden Normen, Strategien zur Positionierung des Unternehmens. Auf dieser Ebene ist es wichtig Probleme zu erkennen und Strategien zur Lösung aufzustellen. Work-Life-Balance Strategien könnten hier z. B. eine höhere Gesundheitsquote, eine stärkere Mitarbeiterbindung oder eine höhere Arbeitszufriedenheit in der Belegschaft usw. sein. Auf dieser Ebene wird der Handlungsrahmen für konkrete operative Handlungen erstellt. (Hungenberg 2006, S. 24). - Die operative Ebene befasst sich mit der Planung, Steuerung und Kontrolle konkreter Handlungsmaßnahmen. Ziel dieser Ebene ist es die Erfolgspotenziale möglichst effizient zu nutzen. (Dillerup/Stoi 2008, S. 40). Konkrete Maßnahmen werden also nicht nur angeboten, sondern auch im Vorfeld auf Ihre Notwendigkeit und Wirksamkeit geprüft. Während der Durchführung werden sie begleitet und beobachtet und nach der Maßnahme werden die Ergebnisse ausgewertet und geprüft. Bei der Durchführung der Work-Life Balance Maßnahmen ist darauf zu achten, dass sich Bedürfnisse eines Menschen im Laufe des Lebens ändern. Während bei Mitarbeitern mit kleineren Kindern die zeitliche Vereinbarkeit beruflicher und außerberuflicher Aktivitäten im Vordergrund steht, liegt der Focus bei älteren Arbeitnehmern bei Gesundheitsaspekten und dem Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit (Hummel 2010 S. 186). Um die einzelnen Maßnahmen des Work-Life Balance gliedern zu können, ist es zunächst wichtig sie zu unterteilen. Mohe/Dorniok/Kaiser teilen die Maßnahmen in folgende Unterpunkte auf (Mohe/Dorniok/Kaiser 2010, S. 109): - primäre Work-Life Balance Maßnahmen betreffen direkt die Beschäftigten und ihre Arbeit. Hierzu zählen Maßnahmen, die die Aspekte der Arbeitszeit, -ort, -abläufe, -inhalte und –organisation in Richtung Work-Life Balance verändern. - Sekundäre Work-Life Balance Maßnahmen werden der sozialen und finanziellen Unterstützung der Mitarbeiter zugerechnet. Sie betreffen nicht unmittelbar die Arbeit, haben aber Einfluss auf die Work-Life Balance der Beschäftigten. - Tertiäre Work-Life Balance Maßnahmen flankieren die primären und sekundären Maßnahmen. Hierbei zählen die Informations- und Kommunikationsmaßnahmen des Unternehmens bezüglich der angebotenen Maßnahmen, sowie die grundsätzliche Einstellung des Unternehmens zum Thema Work-Life Balance.
Dipl. Kfm. (FH) Stefan Schnieder wurde 1980 in Haltern am See geboren. Nach seiner Berufsausbildung zum Groß- und Außenhandelkaufmann, welche er in einem großen Unternehmen in der Agrarbranche absolvierte, entschied sich der Autor zu einer berufsbegleitenden Fortbildung zum staatl. gepr. Betriebswirt im Fachbereich Marketing. Nach dessen erfolgreichem Abschluss im Jahr 2005, absolvierte der Autor ein betriebswirtschaftliches Studium mit den Schwerpunkten Personalwirtschaft und Controlling, welches er mit dem akademischen Grad des Dipl. Kfm (FH) abschloss. Auch dieses Studium fand nebenberuflich statt, so dass der Autor sein theoretisches Wissen in der Praxis erproben und umzusetzen konnte. Bereits während dieser Zeit setzte sich der Autor mit den zunehmend höheren Anforderungen an den Berufsalltag und dem damit verbundenen Stress auseinander. Den Anstoß zu dieser Studie gaben schließlich die steigende Zahl der Menschen, die an dem ''Burn Out'' Syndrom leiden und die Möglichkeiten diesem Trend entgegen zu wirken.
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