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Produktart: Buch
Verlag:
Igel Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2020
AuflagenNr.: 1
Seiten: 136
Abb.: 13
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In den vergangenen Jahren wurde kaum eine Vergütungskomponente intensiver diskutiert als die aktienkursbasierte Entlohnung von Vorstandsmitgliedern. Die Implementierung eines Aktien- oder Aktienoptionsplans signalisiert durch die Verknüpfung von Vergütung und der Entwicklung des Aktienkurses, dass die divergenten Zielsetzungen der Aktionäre und Manager harmonisiert werden können. In den letzten Jahren stehen Aktien und Aktienoptionen als Anreizinstrumente jedoch unter erheblicher Kritik. Besonders die konzeptionelle Eignung von Aktienoptionen wird dabei kritisch hinterfragt. Bei dieser Form der Vergütung kann es je nach Ausgestaltung zu sehr hohen Ausschlägen kommen, welche nicht unmittelbar auf eine wertgenerierende Handlung des Vorstands zurückgeführt werden können. In diesem Buch wird auf modelltheoretischer Basis die variierende Effizienz von Aktien und Aktienoptionen an das Management untersucht. Zudem erfolgt im empirischen Teil der Arbeit eine Auswertung der qualitativen und quantitativen Ausgestaltung von Aktien- und Aktienoptionsplänen hinsichtlich der im DAX30 gelisteten Unternehmen, um eine Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis zu ermöglichen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.2, Arten von aktienbasierten Vergütungskomponenten: Die Vergütungssysteme von Vorständen sollen darauf ausgerichtet sein, einen Anreiz für eine erfolgreiche, auf Nachhaltigkeit ausgelegte Unternehmensführung zu geben. Dabei werden Vorstandsmitglieder angehalten, sich langfristig für das Unternehmen zu engagieren, um folglich von einer nachhaltigen Wertsteigerung des Unternehmens zu partizipieren. Dies soll durch den Einsatz von aktienkursbasierten Vergütungsformen ermöglicht werden, welche prinzipiell darauf abzielen, die Vergütung des Managements mit der Aktienkursentwicklung zu verknüpfen. Eine solche Anbindung an den Wert der Aktien kann durch unterschiedliche Instrumente, wie Aktienoptionen, Restricted Stock Awards, Stock Appreciation Rights sowie Phantom Stock, erreicht werden. Denn der Aktienkurs einer börsennotierten Gesellschaft charakterisiert sich als eine öffentlich verfügbare und vertraglich erfassbare Information. Folglich kann dieser als ein beobachtbarer und zentraler Maßstab zur Messung der Managementleistung verwendet werden. Die relevanten Vergütungselemente lassen sich hinsichtlich der Anreizsetzung danach unterscheiden, ob sie Aktien- oder Optionscharakter besitzen und bezüglich der Bilanzierung danach, ob sie als reale oder virtuelle Eigenkapitalinstrumente ausgestaltet sind. Damit diese Vergütungskomponenten im Allgemeinen ihre Anreizwirkung über mehrere Perioden entfalten können, unterliegen ausgegebene Aktien im Regelfall einer Haltefrist und gewährte Aktienoptionen einer gesetzlichen Sperrfrist von vier Jahren. Verlässt der Vorstand das Unternehmen vor Ablauf dieser Fristen, so verfällt sein Anspruch auf die aktienkursbasierte Vergütung wertlos nach den zuvor definierten Planregeln. 2.2.1, Reale Aktienoptionspläne (Stock Option Plans): Durch die Gewährung von Aktienoptionen erhält ein Manager bzw. Optionsempfänger das Recht, aber nicht die Verpflichtung, Aktien des eigenen Unternehmens zu einem vorher festgelegten Betrag, sog. Basispreis, zu erwerben. Dieser fließt zum Zeitpunkt der Optionsausübung der Gesellschaft zu. Dabei erfolgt der Kauf bei amerikanischen Optionen in einem festgelegten Zeitraum und bei europäischen Optionen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Auf Seiten des ausgebenden Unternehmens besteht somit eine Verpflichtung zur Lieferung einer bestimmten Anzahl an realen Aktien entsprechend der Optionsvereinbarung. Bezüglich des Optionstyps handelt es sich bei Aktienoptionen als Anreizinstrument also um eine Call-Option. Ein weiterer Optionstyp ist die Put-Option, welche den Optionsempfänger berechtigt, aber nicht verpflichtet, eine Aktie zu einem festgelegten Preis zu verkaufen. Aus Anreizgründen kommt letztere Art der Optionsgewährung nicht zur Anwendung und wird in der vorliegenden Arbeit nicht näher thematisiert. Ein wesentliches Kriterium zur Unterscheidung der Optionsrechte ist das Verhältnis zwischen dem Basispreis und dem aktuellen Aktienkurs. Dieser entspricht in der Regel dem Kurs der Aktie zum Zeitpunkt der Gewährung der Option, sog. at-the-money option . Optionen sind out-of-the-money , wenn der aktuelle Aktienkurs unterhalb des Basispreises liegt und somit zum Gewährungszeitpunkt noch wertlos sind. Letztendlich sind Optionen im Geld , sog. in-the-money Optionen, wenn der Aktienkurs oberhalb des Basispreises liegt, sodass theoretisch zum Zeitpunkt der Gewährung ein positiver Gewinn realisiert werden könnte. Die Gesamtlaufzeit der Option beträgt oftmals bis zu zehn Jahre, während die Ausübung erst nach Ablauf der gesetzlichen Sperrfrist von vier Jahren möglich ist. Die daraus resultierende Entlohnung des Managers besteht in der Differenz zwischen dem Kurswert der Aktie zum Zeitpunkt der Ausübung und dem in den Optionsbedingungen vereinbarten Basispreis. Für die Realisation des Gewinns muss der aktuelle Aktienkurs den zu entrichteten Basispreis übersteigen und somit im Geld liegen. Eine wesentliche Eigenschaft von Aktienoptionen ist der Besitz der asymmetrischen Auszahlungsstruktur, welche das Risiko des Kursrückgangs eines Managers gegenüber schlechter Unternehmensperformance begrenzt, da keine Verpflichtung zur Ausübung der eingeräumten Optionsrechte besteht. Das Verlustrisiko ist somit auf den Wert der Option im Gewährungszeitpunkt begrenzt. 2.2.2, Belegschaftsaktien (Restricted Stock Awards): Die Entlohnung eines Managers bei Restricted Stock Awards besteht aus der Ausgabe einer bestimmten Anzahl an Aktien des eigenen Unternehmens. Die Ausgabe erfolgt für das Management oftmals unentgeltlich oder zu einem Preis, der wesentlich unterhalb des Marktwertes der Aktie zum Zeitpunkt der Ausgabe liegt. Um die Anreizbindung dieses Vergütungsinstruments zu intensivieren, werden oft spezielle zeitliche Verfügungsbeschränkungen eingebaut. Diese beziehen sich auf eine zuvor definierte Haltefrist, in welcher der Manager nicht selbst über die Aktien verfügen darf, sodass die Zuteilung der Aktien bei frühzeitigem Verlassen des Unternehmens verfällt. Die Wertentwicklung der Belegschaftsaktien verläuft linear zum Aktienkurs des Unternehmens, sodass das Management von einem Kursanstieg als auch von einem Kursrückgang betroffen ist. Der Unterschied gegenüber Entlohnungskomponenten mit einem Optionscharakter besteht darin, dass die Begünstigten Vermögensverluste erleiden, wenn der Aktienkurs unter den Kaufkurs fällt.

Über den Autor

Mesut Cirik, M.Sc., wurde 1991 in Braunschweig geboren. Sein Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität schloss der Autor im Jahre 2018 mit dem akademischen Grad Master of Science erfolgreich ab. Während des Studiums sammelte der Autor umfassende Informationen in Seminaren und am Institut für Controlling. Fasziniert von diversen Veröffentlichungen über die Vorstandsvergütungen großer Kapitalgesellschaften analysierte der Autor über Jahre die publizierten Geschäftsberichte, um die Eigenschaften der Vergütungssysteme nachvollziehen zu können. Seine Erkenntnisse motivierten ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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