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Personal

Matthias Gebel

Stress und Motivation im Job – ein Zusammenspiel?

ISBN: 978-3-8428-8277-5

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 88
Abb.: 16
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Zahl der unter Stress leidenden Arbeitnehmer steigt kontinuierlich an. Wer hat sich bei der Arbeit nicht schon über Stress oder mangelnde Motivation beklagt? In der Europäischen Union sind mehr als 40 Millionen Beschäftigte betroffen. Die Folgekosten werden allein für Deutschland auf jährlich über 30 Milliarden Euro beziffert. Diese Ergebnisse zahlreicher Studien geben berechtigterweise Anlass zur Sorge. Es stellt sich die Frage, weshalb so viele Beschäftigte über eine Stresssituation im Beruf klagen und weshalb ihr Engagement, die Arbeitsleistung motiviert zu erbringen, absinkt. Der Autor geht der Frage nach, ob ein Zusammenhang zwischen beiden großen Themenkomplexen des Personalmanagements besteht. Es werden die grundlegenden theoretischen Erkenntnisse der Stressforschung und der Motivation skizziert, um im Anschluss zu untersuchen, ob ein Zusammenhang besteht. Ein Großteil der Arbeit widmet sich der Entstehung und den Folgen von Stress. Darüber hinaus werden Maßnahmen aufgezeigt, die zu deren Bekämpfung ergriffen werden können. In diesem Feld werden die Materien des Burnouts, des Boreouts und des Mobbings thematisiert. Es wird gezeigt, was Unternehmen und die Beschäftigten selbst aktiv tun können. Überdies liefert das Buch eine Vorstellung des Work-Life-Balance-Konzeptes. Die Darstellung der vielfältigen Theorien der Arbeitsmotivation sollen erklären, was motiviertes Arbeitsverhalten ausmacht. In diesem Komplex wird untersucht, wer die Verantwortung bezüglich des Motivationsmanagements trägt. Es werden die Themen Eigenmotivation, Demotivation sowie Möglichkeiten der Personalarbeit in diesen Bereichen aufgegriffen. Letztendlich wird analysiert, ob ein Zusammenspiel von Stress und Motivation angenommen werden kann.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.3.2.3., Behaviorale Ebene: Auf behavioraler, also der verhaltensmäßigen Ebene lassen sich individuelle und soziale Folgen unterscheiden. Im Bereich der sozialen Folgen wird auf das Problem des Mobbings eingegangen. Kurzfristige individuelle Folgen zeigen sich beispielsweise in Leistungsschwankungen, im Nachlassen der Konzentration, in Fehlern oder aber auch in einer schlechten sensomotorischen Koordination. Mittel- bis langfristig können Krankheiten, ein vermehrter Nikotin-, Alkohol- und Tablettenkonsum, aber auch ein Leistungsabbau die Folge sein. Einen besonderen Themenkreis bilden die durch Stress entstehenden Schlafstörungsfolgen. Etwa 18 Prozent der Stressgeplagten klagen über dieses Symptom. Insbesondere Einschlafstörungen und permanenter Schlafmangel haben weitreichende Folgen auch auf das Arbeitsleben. Die Wahrnehmung arbeitsbezogener Stressoren verändert sich. Ein Zustand der mit erhöhter Müdigkeit und verminderter Konzentration einhergeht, hat in der Konsequenz eine schlechtere Leistungsfähigkeit zur Folge. Die Einhaltung bestimmter Regeln der Schlafhygiene kann die Beschwerden infolge von Schlafstörungen zwar verbessern, beendet werden können diese aber nur durch Beseitigung der eigentlichen Ursache, dem arbeitsbedingten Stress. Auf der behavioralen Ebene kann es aus Gründen von arbeitsbedingtem Stress auch zum Fernbleiben der Arbeit kommen. Durch dieses, als Absentismus bezeichnete Verhalten, gehen im Durchschnitt 9,5 Arbeitstage pro Jahr und Mitarbeiter den Unternehmen in Deutschland verloren. ‘In der Arbeits- und Organisationspsychologie bezeichnet Absentismus (lat. absentia = Abwesenheit) Fehlzeiten, die auf Probleme im privaten Umfeld oder motivationale Ursachen, nicht aber auf krankheitsbedingte Gründe, zurückzuführen sind.’ Selbst die Möglichkeit einer Kündigung wird auf verhaltensbedingter Ebene der Stressfolgen vom Betroffenen in Betracht gezogen. Diese wird als eine Art Bewältigungsstrategie angesehen, um den gesundheitsgefährdeten Umständen des Arbeitsplatzes zu entfliehen. Neben den individuellen Stressfolgen auf der behavioralen Ebene treten Konflikte, Streit, Aggression gegen Andere, Rückzug (Isolierung) innerhalb und außerhalb der Arbeit als typische soziale Stressfolgen auf. Exkurs - Mobbing: Ein spezielles Problem auf sozialer Ebene der Folgen stellt das sogenannte Mobbing dar. Der Begriff ist abgeleitet aus dem englischen ‘to mob’, was übersetzt werden kann mit attackieren, angreifen, anpöbeln oder bedrängen. Eine einheitliche Begriffsdefinition gibt es nicht. Häufig ist der Begriff Mobbing im alltäglichen Sprachgebrauch anzutreffen, doch nicht immer ist das Gleiche gemeint. Bekannt gemacht wurde der Begriff durch Heinz Leymann (1932-1999), welcher den Begriff in Bezug zur Arbeitswelt Ende der Siebziger Jahre schuf. ‘Unter Mobbing versteht man, dass jemand am Arbeitsplatz von Vorgesetzten, Kollegen und manchmal auch von Untergebenen drangsaliert, schikaniert oder gezielt benachteiligt wird.’ Das Bundesarbeitsgericht hat 2007 folgendes Begriffsverständnis zugrunde gelegt: ‘Mobbing ist das systematische Anfeinden, Schikanieren oder Diskriminieren von Arbeitnehmern untereinander oder durch Vorgesetzte.’ Einzelne Tatbestandsmerkmale der Definitionsansätze unterscheiden sich zwar, die wesentlichen, gerade aufgeführten, sind aber immer wieder zu finden. Abzugrenzen ist Mobbing von alltäglichen Belastungen und von konfliktbelasteter Kommunikation. Solch eine konfliktbelastete Kommunikation muss schon über einen längeren Zeitraum und systematisch erfolgen, um als Mobbing eingestuft zu werden. Leymann nennt 45 Mobbing-Handlungen und unterteilt diese in 5 verschiedene Ebenen. Unbeantwortet ist bisher die Frage geblieben, warum Mobbing die Folge von Stress sein soll. Die Ursachen von Mobbing können in der Person des Mobbers oder Gemobbten, im Führungsstil und in der Organisation des Unternehmens selbst liegen. Daneben können auch gesellschaftliche Bedingungen, wie zum Beispiel Konjunkturentwicklungen, eine Rolle spielen. Oftmals ist es aber auch ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren gleichzeitig. Wichtig ist es, im Einzelfall die individuellen Beweggründe zum Mobben herauszufinden. Mobbing kann ebenfalls durch Stressoren seitens des Mobbers verursacht werden, welche unternehmensseitig ihren Ursprung haben. Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, eigener Stress und zunehmender Leistungsdruck können den Auslöser für Mobbing bilden. Eigener individueller Stress wandelt und weitet sich in einer solchen Situation zu einem sozialen Stress mit dessen negativen Folgen um. 2.3.2.4.,Probleme durch Fehlbeanspruchungen: Der folgende Gliederungspunkt befasst sich mit zwei Sonderproblemen dem Burnout und dem Boreout. Beide haben ihren Ursprung in Fehlbeanspruchungen. In der Abbildung 7 können diese sehr gut anhand einer Wippe deutlich gemacht werden. Dieses Konzept kommt aus der Work-Life-Balance Forschung und kann auf diese Konstellation übertragen werden, weil genau dieser Themenbereich einschlägig ist. Auf der einen Seite befinden sich die Belastungen und Beanspruchungen und auf der anderen Seite die Ressourcen. Idealerweise erreicht die Wippe ein Niveau um die Waagerechte. Kommt es über längere Zeit zu einem Ungleichgewicht einer Seite, liegt eine Fehlbeanspruchung vor. Werden die Belastungen zu hoch, neigt sich die Wippe auf der linken Seite nach unten, die Ressourcen auf der rechten Seite sind nicht ausreichend. Es liegt ein Fall der Überlastung vor. Im entgegengesetzten Fall überwiegen die Ressourcen, da zu wenige Belastungen vorliegen. Diese Situation beschreibt eine Unterforderung des Beschäftigten…

Über den Autor

Matthias Gebel wurde 1974 in Dresden geboren. 2010 schloss er zunächst ein Studium als Diplom-Wirtschaftsjurist (FH), Schwerpunkt Internationales Wirtschaftsrecht, erfolgreich ab. Im Jahr 2012 kam dann ein Abschluss als Diplom-Kaufmann (FH) hinzu. Bei seiner beruflichen Tätigkeit sammelte er umfangreiche praktische Erfahrungen im Umgang mit Personal in einem großen deutschen DAX-Unternehmen. Während des Studiums an der Fachhochschule für Ökonomie und Management hat er den Bereich des Personalmanagements durch Praktika und Seminararbeiten vertieft.

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