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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2008
AuflagenNr.: 1
Seiten: 74
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Bekämpfung von Korruption in Unternehmen und Behörden ist eine der aktuellen, großen Herausforderungen für Politik und Wirtschaft. Welche Parameter beeinflussen die individuelle Entscheidung eines Angestellten oder Amtsträgers Vorteile anzunehmen und wie beeinflussen sie sie? Die Abhandlung untersucht den komplexen Zusammenhang zwischen Löhnen und Korruption anhand verschiedener Modelle. Der Lohn-Korruptions-Zusammenhang wird anhand eines Modells von Luis A. Sosa untersucht, und es wird gezeigt, dass in Abhängigkeit von den Annahmen über das Risikoverhalten und einen Einkommens- oder Arbeitsplatzverlust nach einer Verurteilung, eine Erhöhung der Löhne eine Senkung, Steigerung oder gar keine Veränderung des Korruptionsausmaßes zur Folge haben kann. Durch Gegenüberstellung und Kombination des Ansatzes von Sosa mit anderen Ansätzen werden die Ursachen für die zum Teil ambivalenten Ergebnisse identifiziert. Es wird gezeigt, dass ein Modell mit exogen gegebenem Korruptionsertrag ein anderes Ergebnis erzeugt, als ein Modell mit endogenem Korruptionsertrag, und dass - abhängig von verschiedenen Annahmen über Strafe, Entdeckungswahrscheinlichkeit und Folge- und Nebenkosten einer Korruptionstat, sowie zum Risikoverhalten - der Zusammenhang zwischen Lohn und Korruption keinesfalls eindeutig ist.
Kapitel 2 Weitere theoretische Ansätze Es gibt sehr verschiedene Blickwinkel, unter denen das Thema des Lohn-Korruptions-Zusammenhangs untersucht werden kann. In der jüngeren Vergangenheit hat sich eine Vielzahl von Theorien mit der Frage nach den Bestimmungsgründen für das Nehmerverhalten in Korruptionsbeziehungen beschäftigt. Vielfach geschah dies jedoch zusammen mit anderen Fragestellungen, die im Vordergrund der jeweiligen Untersuchung standen, wie z.B. der Frage nach dem volkswirtschaftlichen Schaden (Becker (1968)), den staatlichen Steuereinnahmen als Resultat eines Spiels zwischen Steuereintreiber und Steuerschuldner (Besley, McLaren (1993)), oder einer marktmäßigen Betrachtung der Interaktion zwischen Anbieter und Nachfrager eines staatlich produzierten Gutes vor dem Hintergrund einer Principal- Agent-Problematik (Shleifer, Vishny (1993)). Diese Ansätze setzen sich nur am Rande oder als Grundlage mit dem Verhalten des Individuums auseinander und die Verhaltensmaßstäbe, die diesen Untersuchungen zu Grunde liegen, sind dann nur in Fußnoten und Anhängen zu finden. Manche Autoren berufen sich auch auf eben die Erkenntnisse, die Sosa im Rahmen seiner Untersuchung in Frage stellt. Worin bestehen die Unterschiede zwischen den Ergebnissen von Sosa und den übrigen theoretischen Ansätzen, und worauf sind sie zurückzuführen? Auf eine differenziertere Betrachtung, auf verschiedene Annahmen oder auf die Anwendung unterschiedlicher Methoden? Der folgende Abschnitt soll nicht nur ein Vergleich des Ansatzes von Sosa mit einigen anderen, insbesondere früheren Theorien sein, die – zumindest ausschnittsweise – mit seiner Theorie verwandt sind und für die aktuelle Fragestellung einen tatsächlichen Erkenntnisgewinn versprechen sondern es soll vielmehr eine Gegenübergestellung und – wo dies sinnvoll erscheint – eine Kombination von Annahmen und Methoden stattfinden, um auf diese Art und Weise die Gründe für etwaige Abweichungen zu identifizieren.
Sandra Wolski (Jg. 1972), Diplom-Volkswirtin, Kriminaloberkommissarin, Studium der Wirtschaftswissenschaften an der FernUniversität in Hagen, Abschluss 2008 als Diplom-Volkswirtin.
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