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- Trendsport, ein Sport für die Schule? Eine empirische Untersuchung mit didaktischen Überlegungen für eine Integration in den Schulsport
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 20
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Ist Trendsport ein Sport für die Schule? Zur Beantwortung dieser Frage, werden Lehrer und Lehrerinnen in einer empirischen Untersuchung befragt. Auf Grundlage dessen, ist das Ziel dieses Buches die Frage, ob die Integration von Trendsport in den Schulsport möglich ist. Zur Vermittlung des notwendigen theoretischen Hintergrundwissens, wird im ersten Teil der Arbeit gezeigt, wie sich ein Wertewandel in der Gesellschaft vollzogen hat und in welcher Form er sichtbar wird. Daran anschließend wird gezeigt, wie sich dieser Wandel auch auf das heutige Sportverständnis und Sporttreiben, besonders auch der jüngeren Generation, übertragen hat.
Textprobe: Kapitel 3, Trendsport: 3.1, Trendsportdefinition: ‘Fragt man 10 Wissenschaftler nach einer Definition von Trendsport, so erhält man sicherlich 11 Antworten’ (Breuer & Michels, 2003, S. 12). Schon anhand dieses kurzen Zitates wird klar, dass Trendsport trotz einer intensiven wissenschaftlichen Auseinandersetzung noch immer nicht definierbar und verstanden ist. Hinzu kommt, dass es schwierig ist etwas zu definieren, das sich ständig wieder ändern kann. Eine Sportart die heute als Trendsport gilt, kann bereits in wenigen Monaten wieder von der Bildfläche verschwunden sein und im Gegenzug dazu, gibt es dann wieder andere Sportarten, die als Trendsportarten bezeichnet werden. Es handelt sich hier um ein sehr unstetes Phänomen, das es zu beschreiben gilt. Verschiedene Autoren haben sich eines Definitionsversuches angenommen. Im Folgenden werden diese kurz beschrieben und dann ein eigener Definitionsversuch versucht. Kapitel 3.1, Zum Begriff ‘Trend’: Wenn man sich dem Wort ‘Trendsport’ etymologisch annähern möchte, dann findet man im Duden unter ‘Trendsportart’ nur die Beschreibung ‘eine Sportart die im Trend liegt’ (vgl. Dudenredaktion, 2003, S. 1601). Das ist weder eine genaue Definition, noch kann man damit irgendetwas eingrenzen. Der Begriff ‘Trend’ weist einige Unklarheiten auf und wird in den verschiedensten Bereichen gebraucht. Trend wird zum Bespiel mit dem Begriff ‘Mode’ gleichgesetzt. Mode gilt auch als etwas Neues, das einen Zeitgeschmack trifft, also etwas das nur temporär gilt (vgl. Breuer & Sander, 2003, S. 42 Schildmacher, 1998, S. 63). Mode kann sich nicht nur auf Kleidung beziehen, sondern jedes Gut kann diese als Methode wählen (vgl. Bossele 1959, S. 56). Als wichtigen Unterschied zwischen Mode und Trend gilt, dass der Trend eine längere zeitliche Dauer hat und dass der Trend sich eher in der Tiefenstruktur der Gesellschaft ansiedelt, wohingegen Moden eher Formen der Oberflächenstruktur darstellen (vgl. Schildmacher, 1998, S. 64). Modesportarten sind nur kurz auf dem Markt und werden nicht von allen modebewussten Sportlern betrieben. Sie haben eine geringere Anhängerzahl und geraten schnell in Vergessenheit. Bei Trends kommt es zu richtigen Veränderungen, also Verschiebung von gesellschaftlichen Parametern, z.B. Werten. Die heutige Gesellschaft unterliegt der Veränderung durch Globalisierung, Pluralisierung und Individualisierung. Dies wirkt sich auch auf den Sport aus. Dieser entwickelt sich weiter und es entstehen sogenannte Trendsportarten (vgl. Küßner, 2002, S. 25). ‘Trends’ beschreiben nach Horx (1991, S. 11-12) eine kulturelle Anpassung an neue veränderte Gegebenheiten. Die Gesellschaft versucht durch Trends die Spannungen, die sie durch die Modernisierung und die veränderten Gegebenheiten erfährt, aufzunehmen und damit besser umgehen zu können. Nimmt man aber das englischen Verb ‘to trend’ = sich neigen, sich erstrecken, in einer bestimmten Richtung verlaufen (vgl. Dudenredaktion, 2003, S. 1601), bedeutet es, dass ein Trend einen Richtungsverlauf bezeichnet, oder die Tendenz einer Entwicklung (vgl. Breuer & Sander, 2003, S. 42 Schildmacher, 1998, S. 63). Wopp (2006, S. 13) formuliert folgende Definition: ‘Trends sind vom Menschen bewirkte Grundrichtungen von Entwicklungen in der Gesellschaft, durch die Handlungen großer Bevölkerungsgruppen nachhaltig beeinflusst werden’. Wie lange ein Trend anhält, ist umstritten und kann nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden (vgl. Schildmacher, 1998, S. 64). Stumm (2004, S. 61) formuliert zur Dauer eines Trends folgendes: ‘Die Dauer eines Trends bleibt relativ offen. Der Zeitraum richtet sich lediglich nach statistischen Fakten und kann daher sowohl auf einen Tag (z.B. an der Börse) oder auf mehrere Monate bzw. Jahre (z.B. Inflation, Arbeitslosigkeit) bezogen werden und sowohl eine positive als auch eine negative Konnotation haben’. 3.1.2, Zum Begriff ‘Sport’: Der Ursprung des Wortes ‘Sport’ lässt sich zurückführen auf das lateinische Wort ‘deportare’ (fortbringen) und ‘portare’ (tragen, bringen) mit der Spezialbedeutung (vergnügen, zerstreuen) in der Vulgärsprache. Daraus entstand später das französische Wort ‘de(s)porter’ (das sich zerstreuen), welches sich im Englischen wieder weiterentwickelte in das Wort ‘sport’. Dies bedeutet Vergnügen, Zeitvertreib und Spiel, erlangte seine spezielle Bedeutung aber erst durch den Wettkampf und den Leistungssport (vgl. Breuer & Sander, 2003, S. 42-43). Wopp (2006, S. 24-25) sieht den Sport als ‘die Lösung von Bewegungsaufgaben, die von den Handelnden als Sport bezeichnet werden’. D.h., es gibt keine strikte Einteilung mehr dahingehend, welches Lösen von Bewegungsaufgaben man als Sport betrachtet. Damit hat sich das Sportverständnis stark erweitert. Was heute als Sport betrachtet wird, liegt im Sinne des Betrachters selbst. Man löst sich allmählich von dem einstigen engen Sportverständnis, hin zu einem Erweiterten. Darin wird z.B. das tägliche Fahrradfahren für den Einen als Sport gesehen, für den Anderen jedoch ist es nur eine Notwendigkeit und stellt keine sportliche Aktivität dar. Das Definitionsmonopol, was als Sport angesehen wird, ist ergo auf den einzelnen handelnden Menschen übergegangen. Das neue erweiterte Sportverständnis kann diesbezüglich auch zu einiger Unschärfe des Sportbegriffs führen, wie es Wopp (2006, S. 25) mit folgender Aussage auch nochmal deutlich macht: ‘Die Ausweitung des Sportbegriffs ist vergleichbar der Aufbereitung eines Sirupgetränks. Der Sirup in einem Glas symbolisiert das enge Sportverständnis. Je mehr Wasser auf den Sirup gegossen wird (also weitere Bewegungshandlungen das Prädikat des Sportlichen erhalten), umso blasser wird die Farbe, obwohl noch immer erkennbar ist, dass es sich um ein Getränk handelt, das Sirup (also Sport) zur Basis hat’. Man begegnet dem Problem der Eingrenzung des Begriffs Sport mit sogenannten Wortkomposita. So wird versucht den verschiedenen sportlichen Bewegungsformen eine bestimmte Bedeutung gegeben, z.B. Wettkampfsport, Freizeitsport, Breitensport, Gesundheitssport und eben auch Trendsport (vgl. Stumm, 2004, S. 61).
Daniel Sigg wurde 1981 in Bad Saulgau geboren. Sein Studium zum Lehramt am Gymnasium schloss der Autor im Jahre 2010 in den Fächern Sport, Geographie und Philosophie in Tübingen ab. Seit 2012 arbeitet der Autor als Lehrer an der Eichendorff-Realschule Reutlingen.
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