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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 92
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Vertiefungsstunde soll den Berufslernenden Gelegenheit geben, den eigenen Lernzuwachs und das eigene Lernen zu reflektieren. Die Untersuchung bezieht sich auf die Wirksamkeit, Akzeptanz und Optimierungsmöglichkeiten der Vertiefungsstunde im Teamteaching mit integrierter, fachkundiger individueller Begleitung (FiB) bei Lernenden der zweijährigen Attestausbildung zu Assistentinnen und Assistenten Gesundheit und Soziales an der Berufsfachschule Gesundheit und Soziales, BFGS Brugg, Aargau, Schweiz.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3, Die fachkundige individuelle Begleitung (FiB): FiB startet mit dem vertraglich definierten Lehrbeginn und endet spätestens mit Lehrende. FiB ist prinzipiell freiwillig, lösungs- und ressourcenorientiert. 3.1, Was beinhaltet FiB? ‘Die fachkundige individuelle Begleitung nach Berufsbildungsgesetz (BBG) ist ein Instrument für die Unterstützung der Berufslernenden in zweijährigen beruflichen Grundbildungen, die Lernschwierigkeiten haben. Die Berufslernenden werden unterstützt, ihre Kompetenzen soweit zu entwickeln, dass sie den Anforderungen von Gesellschaft, Wirtschaft und Bildung zu entsprechen vermögen und sich beruflich und persönlich entfalten können. Im Zentrum steht die Stärkung der Eigenverantwortung. Die Ausgestaltung der individuellen Begleitung ist Sache der Kantone. Die Kosten werden vom Bund mitgetragen’ (Schweizerisches Dienstleistungszentrum für Berufsbildung SDBB, S. 129, 2011). ‘Die FiB umfasst nicht nur schulische, sondern sämtliche bildungsrelevanten Aspekte im Umfeld der berufslernenden Person’ (Berufsbildungsverordnung BBV Art.10 Abs. 5, 2003, Stand 2013). Im Kanton Aargau wird FiB seit 2008 an jeder Berufsfachschule, welche eine zweijährige Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest durchführt, angeboten. Vorgaben des Kantons Aargau sind: ‘Für Berufslernende mit besonderen bildungsrelevanten Bedürfnissen kann der Kanton ein geeignetes, begabtenorientiertes oder nicht berufsspezifisches Angebot fördern oder führen […]’ (Aargauisches Gesetz über die Berufs- und Weiterbildung GBW, §91, 2007). 3.2, FiB an der BFGS – Konzept, Einbettung und Umsetzungspapiere: An der BFGS wird FiB als ein in der regulären Unterrichtszeit integriertes Modell angeboten. Entlastungslektionen ermöglichen es den beteiligten Lehrpersonen, die anfallenden FiB- Aufgaben durchzuführen. Die fachkundige individuelle Begleitung ist eine Hilfestellung für Berufslernende mit dem Ziel, Lerndefizite zu verringern und vorhandene Begabungspotentiale zu fördern. Erreicht werden soll, dass: • die Selbst-, Sozial- und Lernkompetenz der Berufslernenden gefördert wird (Eigeninitiative und Selbsteinschätzung, Lerntechnik, Lern- und Leistungsmotivation), der Umgang mit anderen und mit schwierigen Situationen gelingt, sich die Leistungen der Berufslernenden verbessern und stabilisieren, sich die Zahl der Lehrabbrüche und Prüfungsmisserfolge gering halten, Übertritte in die dreijährige berufliche Grundbildung erfolgreich verlaufen. Aufgaben der FiB-Personen sind im FiB-Konzept der BFGS beschrieben. Grundsätzlich gilt, dass alle Lehrpersonen, welche die angehenden Assistent/innen Gesundheit und Soziales AGS unterrichten, im Rahmen der FiB definierte Aufgaben übernehmen. Dazu gehören individuelle Begleitungen im Unterricht, Standort- und Beratungsgespräche bei Lern- und anderen Schwierigkeiten oder gezielte Coachings. Für die Umsetzung des Konzeptes stehen zusätzliche BFGS Dokumente zur Verfügung. Diese geben Hinweise auf den Zweck und die Organisation der Vertiefungsstunde, auf den Einsatz weiterer Instrumente und auf methodisch-didaktische Vorgehensweisen. Die Dokumente wurden im AGS-Team entwickelt und werden laufend überarbeitet und angepasst. Im Folgenden werden die Inhalte kurz zusammengefasst. Die Vertiefungslektion: Während dieser Lektion werden die Berufslernenden dazu angeleitet, selbstständig zu arbeiten und zu lernen. Sie werden dabei gezielt gestützt und gefördert. Somit wird den Berufslernenden eine Entwicklung in den beruflichen Kompetenzbereichen ermöglicht. Die im Konzept aufgelisteten Ziele werden angestrebt. Laut Schullehrplan gibt es pro Schultag eine Vertiefungslektion, welche dem individuellen Lernen und der Reflexion dient. Die Lektion bietet Zeit inne zu halten, den Stoff zu ‘verdauen’, über sich und das Lernen nachzudenken, es wird eine Entschleunigung des Schulalltages bewirkt. Diese Lektion bietet Zeit, um klassendynamische Prozesse zu thematisieren. Teamteaching: Die Vertiefungslektion wird von zwei Lehrpersonen im Teamteaching gehalten. Dank der Doppelbesetzung sind individuelle Begleitungen und integrative pädagogische Massnahmen einfacher einzuleiten und umzusetzen. Das bedeutet, dass folgende pädagogischen Aufgaben und Rollen gemeinsam vor- und nachbesprochen und verteilt werden: Coach für die Berufslernenden sein, Impulse in Form von Reflexionsfragen geben, kreative und lernstrategische Impulse geben, schriftliche oder mündliche Rückmeldungen geben, Rückschauen anleiten, Beobachtung der Berufslernenden protokollieren. Um die FiB-Aufgaben wahrnehmen zu können, braucht es bestimmte Zeitfenster. Das Team setzt sich aus zwei Berufskundelehrpersonen mit Zusatzaufgaben zusammen: mit der FiB-Fachperson (Klassenlehrerin) werden Gespräche zu Standortbestimmung und Perspektivenplanung geführt, sie macht die Lernbegleitung und Beratung. Die zweite anwesende Lehrperson (FiB-Beteiligte) bietet adressatengerechte Unterstützung beim Lernen, Ordnen, Organisieren und Vertiefen des Schulstoffes an. Weitere FiB-Aufgaben können von der FiB-Fachperson koordiniert und ggf. an die FiB-Beteiligte delegiert werden. Zudem sollten klassendynamische Prozesse thematisiert und in geeigneter Form in die Vertiefungslektionen integriert werden. Das Vertiefungsheft: Im Dokument Vertiefungsstunde steht: ‘Die Einträge im Vertiefungsheft erfolgen wöchentlich, das Buch wird individuell gestaltet, nebst den Impulsen der Lehrpersonen haben eigene Gedanken und Assoziationen Platz, es wird von den Lehrpersonen regelmässig angeschaut und mit persönlichen Rückmeldungen versehen. Der im Vertiefungsheft ersichtliche individuelle Lernprozess ist Bestandteil von Standortgesprächen.’ Das Vertiefungsheft dient auch als Lernjournal, es werden vorgegebene Leitfragen beantwortet und eigenständige Planungen und Reflexionen eingetragen. Schwerpunkte Vertiefungslektion: Dieses Dokument listet chronologisch Aspekte, Bereiche und Methoden auf, welche im Verlauf der Ausbildung in der Vertiefungslektion behandelt werden sollten. Berücksichtigt sind neben FiB-Aufgaben auch integrative, pädagogische Fördermassnahmen. Erläuterungen zum Schullehrplan: Hier finden Lehrpersonen Hinweise auf Abweichungen des BFGS-Schullehrplans gegenüber dem Bildungsprogramm und des Bildungsplanes der Dachorganisationen der Arbeitswelten Gesundheit und Soziales (OdA-Santé und SAVOIR SOCIAL). Ausserdem werden didaktische Überlegungen und Unterrichtsprinzipien beschrieben und Informationen zur Sprachförderung, zur individuellen Begleitung, wie auch zur Koordination der drei Lernorte (Berufsfachschule, überbetriebliche Kurse und Ausbildungsbetrieb) gegeben. Protokoll Lernvereinbarung: Das Instrument in Form eines Fragebogens dient der Verschriftlichung von Abmachungen zwischen dem Berufslernenden und seiner Lehrperson. Themen können das Lernen, das Verhalten oder die Perspektivenplanung sein.

Über den Autor

Isabella Trummer wurde 1964 in der Schweiz geboren. Sie schloss eine Ausbildung zur Kindergärtnerin, als Rhythmiklehrerin und in schulischer Heilpädagogik, Erwachsenenbildnerin, Fachperson für Integration sowie als Berufsschullehrerin ab. Die Autorin konnte langjährige Erfahrungen in der Unterrichts-, Mentorats- und Konzeptentwicklung sammeln. Zurzeit ist Isabella Trummer als Förderkindergärtnerin und als Dozentin an der Berufsfachschule für angehende Erzieherinnen und Betreuerinnen tätig.

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