Suche

» erweiterte Suche » Sitemap

Pädagogik & Soziales

Markus Reckzeh

Sport in der Ganztagsschule: Chancen und Grenzen von Sportangeboten

ISBN: 978-3-95850-876-7

Die Lieferung erfolgt nach 5 bis 8 Werktagen.

EUR 39,99Kostenloser Versand innerhalb Deutschlands


» Bild vergrößern
» weitere Bücher zum Thema


» Buch empfehlen
» Buch bewerten
Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 02.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 72
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

In diesem Buch analysiert der Autor die aktuelle Entwicklung der Ganztagsschule mit besonderer Beachtung der sportiven Angebote im Nachmittagsbereich. Im Rahmen der Ausführungen betrachtet er dabei die Kooperationspartner sowie die nötigen strukturellen und infrastrukturellen Bedingungen zur Aufnahme der Sportangebote in die Ganztagsschule. Die Möglichkeiten sportiver Angebote stellen große Chancen für den Ganztagsschulbetrieb dar. Darüber hinaus geht der Autor ebenfalls auf die Grenzen des Sportangebots am Nachmittag ein. Dazu beschreibt und hinterfragt er die Rahmenbedingungen und Einbettungsmöglichkeiten der Sportangebote in den erweiterten Schulbetrieb. Die Untersuchung stützt sich hierbei hauptsächlich auf aktuelle Forschungsergebnisse, unter denen besonders die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen sowie die Studie zur Entwicklung von Bewegung, Spiel und Sport in der Ganztagsschule hervorzuheben sind.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 1, Einleitung: 1.1, Untersuchungsgegenstand: Die vorliegende Arbeit analysiert die aktuelle Entwicklung der Ganztagsschule, mit besonderem Schwerpunkt der sportiven Angebote im Nachmittagsbereich. Diese nehmen – prozentual gesehen –, neben der Jugendhilfe den größten Stellenwert unter den Bereichen der Nachmittagsangebote ein. Betrachtet werden die Kooperationspartner, sowie die nötigen strukturellen und infrastrukturellen Bedingungen zur Aufnahme der Sportangebote in die Ganztagsschule. 1.2, Fragestellungen: Die zentrale Fragestellung der Arbeit befasst sich mit der Herausstellung der Chancen, sowie dem Aufzeigen der Grenzen der Möglichkeiten sportiver Angebote im Ganztagsschulbetrieb. Dazu werden die Rahmenbedingungen, sowie Einbettungsmöglichkeiten der Sportangebote in den erweiterten Schulbetrieb aufgezeigt und hinterfragt. 1.3, Vorgehensweise: Die sachlogische Struktur der Arbeit wird durch die Erörterung der grundlegenden Rahmenbedingungen der Ganztagsschule, wie ihre Entwicklung, Personalstruktur und Finanzierung eingeleitet. Darauf folgt die Darstellung des Sports in dieser Schulform, die als Basis für die Erörterung der Chancen und Grenzen der sportiven Angebote im Ganztagsschulbetrieb dient. Abschließend werden die Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit zusammengefasst und konkludieren in einem Fazit mit Ausblick. Der Untersuchungsgang stützt sich hierbei hauptsächlich auf aktuelle Forschungsergebnisse, unter denen besonders die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen, im folgenden mit dem Akronym StEG bezeichnet, sowie die Studie zur Entwicklung von Bewegung, Spiel und Sport in der Ganztagsschule, kurz StuBSS , hervorzuheben sind. 2, Allgemeine Grundlagen der Ganztagsschulentwicklung: 2.1, Definition Ganztagsschule und ihre Entwicklung: Einleitend wird zunächst der Untersuchungsgegenstand Ganztagsschule definiert. Maßgebend hierfür ist in der vorliegenden Arbeit die Definition der KMK , die besagt, dass in Schulen im Primar oder Sekundarstufe 1 Bereich an mindestens 3 Tagen in der Woche ein ganztägiges Angebot von mindestens 7 Zeitstunden vorgehalten werden muss. Ferner muss den teilnehmenden SuS ein Mittagessen angeboten werden und die nachmittäglichen Offerten sollen in einer konzeptionellen Kohärenz mit dem vormittäglichen Unterricht stehen. Die Angebote werden unter der Aufsicht und Verantwortung der Schulleitung organisiert und in enger Kooperation mit ihr durchgeführt. Diese Definition besitzt für alle Formen der GTS in den Bundesländern Gültigkeit, auch wenn jedes Land innerhalb dieses Rahmens über eigene Besonderheiten, gesetzliche Regelungen und Richtlinien verfügt. Neben der oben genannten Definition der KMK, stellte Holtappels (2004) eine weitere Definition der Ganztagsschule vor, die er in Anlehnung an die Halbtagsschuldefinition von Heckel und Avenarius (1980) formulierte. Ihre Definition lautet wie folgt: Die Schule ist eine organisierte, auf eine Mindestdauer angelegte Einrichtung, in der unabhängig vom Wechsel der Lehrer und Schüler durch planmäßige, gemeinschaftliche Unterweisung in einer Mehrzahl von Gegenständen bestimmte Lern- und Erziehungsziele verfolgt werden . Diese Ausführung wird von Holtappels (2004) als Ausgangsbasis für seine Ganztagsschuldefinition genutzt: Die Schule ist eine organisierte, auf eine Mindestdauer angelegte Einrichtung, in der unabhängig vom Wechsel der Lehrer und Schüler zusätzlich zu den Aufgaben einer Halbtagsschule folgende Funktionen zu erledigen sind: a) Durch individuelle Förderung wird den unterschiedlich begabten Schülern zusätzliche Förderung gewährt. b) Durch zusätzliche Angebote werden Möglichkeiten zur sinnvollen Gestaltung und Planung der Freizeit eröffnet. c) Durch verstärkte Hilfen wird in Kompensation und Ergänzung zur familienintensivere [Fehler im Orig. / Familie intensivere (M. R.)] Erziehungsarbeit geleistet . In der Ausführung von Holtappels wird im Vergleich zur KMK Definition ein stärkerer Fokus auf die präzisen Aufgabenbereiche und Zielvorstellungen der Ganztagsschule gesetzt. Zu beachten gilt an dieser Stelle, dass die Ganztagsschule nicht als eigene Schulform oder Schulart bezeichnet werden kann, sondern vielmehr eine Organisationsform über alle Schulformen hinweg bildet. Prinzipiell lassen sich drei unterschiedliche Organisationsformen der GTS ausmachen, die sich in gebundene und offene Formen unterteilen. In gebundenen GTS ist die Teilnahme der SuS an drei Tagen für sieben Stunden verpflichtend. Hier lässt sich weiter unterteilen in vollgebundene und teilgebundene Angebotsformen. An vollgebundenen GTS ist die Teilnahme für alle SuS verpflichtend, wobei die teilgebundenen Angebotsformen nur für einzelne Klassen oder Jahrgangsstufen verpflichtend sind. Im Gegensatz dazu können die SuS, bzw. ihre Erziehungsberechtigten an offenen GTS individuell über ihre Teilnahme an den Ganztagsangeboten entscheiden, legen sich in der Regel jedoch für ein Halbjahr fest. Ein weiteres Merkmal der offenen Angebotsform ist die Auflösung des Klassenverbandes in den Nachmittagsangeboten. Trotz der Definition der GTS sind ihre Grundstrukturen stark ausdifferenziert und ihre Ganztagsangebote unterscheiden sich aufgrund ihrer organisatorischen und inhaltlichen Konzepte. Ebenso differieren die Ausnutzung der Zeit, die Angebotsstruktur, die Träger, sowie die Verantwortlichen des Angebots. Als verbindendes Kriterium kann die größere Zeitkomponente für das Gesamtangebot von Unterricht und Nicht-Unterricht gesehen werden. Ein Set an inhaltlichen Merkmalen ihrer Ausgestaltung existiert jedoch nicht. So lässt sich festhalten, dass es die GTS nicht gibt, was die KMK dazu veranlasste, über die Unterteilung der Ganztagsschulangebote in die erwähnten drei Organisationsformen hinaus, das Begriffsverständnis der Angebotsformen in weitere Formen von Ganztagsangeboten (KMK 2006) zu differenzieren. Diese weitere Ausdifferenzierung, die der Definition einer zusätzlichen Ganztagsgestaltung dient, ist hauptsächlich den beiden Tatsachen geschuldet, dass einerseits die Akzentuierung dieser weiteren Form stärker auf der Betreuungsfunktion als der Beschulungsfunktion liegt und andererseits sich diese Angebote der direkten Kooperation und Aufsicht der Schulleitung entziehen , wie folgendem Zitat von Oelerich (2007) entnommen werden kann: D.h., im Kontext bzw. Umfeld der Schule wird zwar ein ganztägiges Angebot vorgehalten, die für Ganztagsschulen definierten zeitlichen und organisatorischen Rahmenvorgaben sowie die Bestimmungen der verantwortlichen Gesamtzuständigkeit der Schulleitung wird hier jedoch nicht erfüllt . Die erneute Entwicklung der GTS seit Ende der 90er Jahre und insbesondere seit der Veröffentlichung der PISA – Ergebnisse geht mit der Hoffnung einher, die Leistungen der SuS zu erhöhen, den Unterricht effektiver zu gestalten, die Betreuung am Nachmittag zu garantieren und damit die Erwerbstätigkeit der Erziehungsberechtigten zu ermöglichen. Von 2003 bis 2007 wurde das Ganztagsschulprogramm von dem IZBB (Investitionsprogramm Zukunft Bildung und Betreuung) der Bundesregierung mit einem Gesamtvolumen von ca. 4 Milliarden Euro zur Förderung des bedarfsgerechten Auf- und Ausbaus von GTS in allen 16 Bundesländern gefördert , was eine massive Beschleunigung des Ausbaustands der Ganztagsschulen bedingte, die bis heute andauert. Mit der Finanzierung des Ausbaus von bereits mehr als 8200 Schulen wird angestrebt, eine vielfältige Bildungslandschaft in Deutschland zu ermöglichen. Die HTS hingegen soll nicht abgeschafft werden, sondern neben der GTS weiter existieren, um somit eine Wahlmöglichkeit auf freiwilliger Basis zu schaffen. An dieser Stelle lassen sich bereits erste Einflüsse der GTS auf die Institution Schule ausmachen, da zur Realisierung der Ziele der Ganztagsangebote andere, bzw. weitere pädagogische Professionen als die der LuL eingesetzt werden. So sollen verschiedene Angebote an erweiterten Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten, z.B. im kulturell – musischen Bereich, Angebote zur selbständigen Freizeitgestaltung, Möglichkeiten sozialen Lernens, verstärkte Beteiligung der SuS an der Gestaltung des Schullebens und Kooperationen mit anderen Trägern realisiert werden. Trotz der unterschiedlichen Ausgestaltung der Angebotsstruktur beziehen sich jedoch alle Ganztagsschulen auf die konstitutive Trias von Bildung, Erziehung und Betreuung. 2.2, Ziele und Grundsätze: Pack und Bockhorst (2011) konstatieren zu den maßgeblichen Zielen der GTS: Die Ganztagsschulentwicklung wird von der bildungspolitischen Hoffnung getragen, dass es gelingt, Schulen für neue Aufgaben, neue Inhalte und neue Formen des Lernens zu öffnen und dadurch zu einer größeren Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem beizutragen . In Bezug auf die oben genannte Chancengerechtigkeit ist im Bereich der GTS vor allem auf die Erzeugung besserer Schulleistungen und die Ermöglichung einer differenzierteren individuellen Förderung der SuS zu verweisen. Holtappels (2007) setzt bezüglich des ersten der beiden pädagogischen Ziele einen anderen Schwerpunkt, indem er nicht von einer Verbesserung der Schülerleistung, sondern von einer Verbesserung der Bildungschancen spricht. Zusammenfassend nennt Holtappels (2007), basierend auf der Schulleitungsbefragung der StEG (2005), vier weitere pädagogische Ziele, die von besonderer Bedeutung sind. Darunter fallen die Schaffung erweiterter Lernkultur , die Kompetenzorientierung und Begabungsförderung , mit der eine Förderung und ein Ausbau der SuS-Kompetenzen gezielt forciert werden soll, die Zielebene der Gemeinschaft, soziale(n) Lernen(s) und Persönlichkeitsbildung , sowie der Betreuung und Schulöffnung , mit der eine institutionelle Öffnung nach außen vollzogen werden soll. Im Hinblick auf die Kompetenzerweiterung der SuS liegt der Fokus von GTS Angeboten neben der intensiveren Förderung in Bezug auf schulische Leistungen bei Lernschwächeren oder, wie im neueren Diskurs häufiger betont, auch für besonders lernstarke SuS vor allem auch im Bereich von Soft Skills. So wird in der GTS versucht, über verschiedene Wahlangebote z.B. aus dem kulturell-musischen Bereich die Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten über den klassischen Unterricht hinaus zu erweitern. Für den Fokus auf universale Fähigkeiten oder begleitende Soft Skills sprechen auch Angebote, die auf eine selbständige Freizeitgestaltung zielen, eine stärkere Einbindung der SuS in Gestaltungsprozesse des Schullebens ermöglichen, sowie die generelle Möglichkeit des sozialen Lernens bieten, das vor allem durch das gemeinsame Zusammenleben in der Schule gefördert wird. Ein entscheidender Grundsatz der GTS ist Oelerich folgend die organisierte und sichere Betreuung der SuS über den eigentlichen Unterricht hinaus, sowie die Kooperation der Schule mit diversen Trägern aus dem Sozial- und Bildungsbereich. Die Zielvorstellung einer Ganztagsschule kann generell damit zusammengefasst werden, dass sie den Schulalltag, [und (M. R.)] die Schulwoche im altersgemäßen Wechsel von Freiheit und Gebundensein, von Spiel und Arbeit, von Selbstbestimmung und Fremdbestimmung durchgestaltet .

weitere Bücher zum Thema

Zur Qualität der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Trägern der freien Jugendhilfe und den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe

Eine Analyse des Zusammenhangs von Förderung und Partnerschaft

ISBN: 978-3-96146-968-0
EUR 49,50


Bewerten und kommentieren

Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichenten Felder aus.