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- Soziales Lernen in der Grundschule: Gewaltfreie Kommunikation im Kontext lerntheoretischer Ansätze
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2020
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Beeinflusst von genetisch-biologischen und Umweltfaktoren folgen Kinder evolutionären, historisch-kulturellen und individuellen Entwicklungslinien. Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen gilt als Herausforderung für Familie und Schule. Eltern wünschen sich von Lehrkräften einen fördernden, liebe- und respektvollen Umgang mit ihren Kindern, welcher deren Bedürfnisse berücksichtigt. Lehrkräfte sind beauftragt u.a. in engsten Zeitkorridoren neben Defiziten in der Erziehung und Sozialisation übervolle, differenzierte Lehrpläne abzuarbeiten. Da scheint es alternativlos zu sein, Kindern unter zwar modifizierter, im Kern jedoch weitgehender Übernahme von Erkenntnissen und Methoden der Lerntheoretiker mit Belohnungen und Bestrafungen erfolgreich zu verdeutlichen, wie sie sich sozial angepasst verhalten und zu lernen haben. Die Autorin widmet sich der Fragestellung, inwiefern die Gewaltfreie Kommunikation eine alternative Haltung und Kommunikationsmethode zur behavioralen, machthierarchischen Haltung im Zusammenhang mit Sozialem Lernen an Grundschulen sein kann.
Textprobe: Kapitel 4.3.3, Schlüsselbegriffe: Empathie, Verbindung und Wertschätzung: Empathie leitet sich vom griechischen Wort páthos ab, was übersetzt Schmerz, Leiden oder Leidenschaft bedeutet. Weiteren Aufschluss über die Wortbedeutung gibt das im deutschen Sprachraum verwendete Wort Pathos , welches synonym Gefühl bedeutet. Ein Synonym für Empathie ist u.a. Einfühlungsvermögen. Weckert erklärt den Begriff mit den Worten: Empathie wird als die Fähigkeit angesehen, Gedanken, Gefühle und Emotionen eines Menschen zu erkennen und die eigenen Reaktionen darauf wahrzunehmen. Alle diese Erklärungsansätze zeigen, dass Empathie auf der Ebene der Gefühle stattfindet. Es mag daher überraschen, dass Empathie in der Psychologie und der Neurowissenschaft in affektive und kognitive Empathie unterschieden wird. Die affektive Empathie lässt das Individuum in der gleichen Art fühlen, wie das Gegenüber fühlt. Das Individuum selbst ist aber frei in der Gefühlsreaktion, was bedeutet, dass es sich die wahrgenommenen Gefühle des Gegenübers nicht dauerhaft zu eigen macht. Machte es sie sich dauerhaft zu Eigen, versucht es Bedürfnisse, die nicht die eigenen sind, zu befriedigen und das zieht möglicherweise problembehaftete Handlungen nach sich, weil diese den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen nicht entsprechen. Es wird mitgefühlt, auch wenn man unter Umständen den Auslöser für diese Gefühle nicht in gleicher Weise bewertet und daher beispielsweise nicht mitleidet. Bei der kognitiven Empathie hingegen fühlt das Individuum nicht analog mit, sondern erkennt die Gefühle des anderen Menschen und kann sie nachvollziehen, selbst wenn es sie nicht emotional empfindet. Beide Empathieformen liegen meist vermischt vor. Die GfK unterscheidet Empathie in der Form, für wen sie empfunden wird. Das kann zum einen die Einfühlung in andere Menschen sein, zum anderen die Selbst-Empathie, das Einfühlen in die eigene Person. Gelingt es dem Individuum seine Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und ihnen handlungsleitend zu folgen, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass es auch empathisch mit seinen Mitmenschen umgehen und somit sich selbst und andere wertschätzen kann. Anders ausgedrückt: Tritt man mit seinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen in Verbindung, gelingt es auch die Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen besser zu erkennen und dadurch eine wertschätzende Verbindung mit diesen aufzubauen. Hier sei an den Grundsatz erinnert, der in diesem Zusammenhang berücksichtig werden sollte, dass alle Bedürfnisse und Gefühle gleichwertig sind. Menschen als soziale Wesen suchen die Verbindung zu anderen Menschen und sind daher grundsätzlich bereit, mit ihnen zu kooperieren. Für ein nahezu störungsfreies Zusammenleben ist also die emotionale Verbindung der Menschen untereinander ausschlaggebend, die durch eigene und gegenseitige Empathie aufgebaut werden kann. Die Fähigkeit zur Empathie liegt im Menschen und wird durch den Sozialisationsprozess geformt. Sie kann durch die Erziehung, kulturelle Einflüsse wie auch durch die Anwendung einer bewertenden Sprache beeinflusst werden. Der Zugang zu den Gefühlen und Bedürfnissen wir hierdurch verstellt und ein empathischer Verbindungsaufbau erschwert. Die Kommunikationstechnik der GfK ermöglicht Gefühle und Bedürfnisse wieder in den Fokus zu nehmen und klar zu benennen. Es sei erwähnt, dass Authentizität und Kongruenz nötig sind, um eine starke Verbindung herstellen zu können. Entspricht z.B. die Mimik nicht den verbalen Kommunikationsinhalten, kann vom Gegenüber Unwahrheit oder Manipulation gefolgert werden, was zu einem Abbruch der angestrebten Verbindung führen kann. Die GfK ist jedoch frei von manipulativen Absichten und strebt eine authentische Verbindung zwischen den Menschen an, damit die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtig werden können.
Carolin Wilczok, geboren 1985, nahm nach dem Abitur ein Pharmaziestudium auf, dem sich mehrmonatige Auslandsaufenthalte in Namibia anschlossen. Nach einer Ausbildung zur Sozialassistentin folgte das Studium zur Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel. Wilczoks Erfahrungen schließen außerdem die eigene Mutterschaft mit ein und sie befindet sich derzeit im Berufsanerkennungsjahr. Ihr Ziel ist es, das Studium Soziale Arbeit mit dem Mastergrad abzuschließen.
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