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Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 112
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Befindet sich die psychosoziale Beratung in einer Weiterentwicklung, und wenn ja, welcher Art sind diese Veränderungen? Dieses Buch beschreibt neueren Konzepte, Methoden, Ansätze und Theorien psychosozialer Beratung. Es stellt dar, inwieweit diese Veränderungen Anschluss an vorangegangene Änderungen nehmen, an welcher Stelle sie auf ihnen aufbauen und wo sie neue Wege beschreiten. Es diskutiert zudem den Einfluss, welchen die neuen Entwicklungen auf die Praxis haben und ob sie dort überhaupt Anwendung finden. Erörtert, analysiert und beschrieben werden u.a. klassisch psychotherapeutische Ansätze sowie verschiedene Belastungs- und Bewältigungsparadigmen, Konzepte zur Selbstwirksamkeit, dem systemtheoretischen Ansatz und der Lebensweltorientierung. Die Analyse erfolgt anhand einer anschaulichen Matrix über Störungsverständnis, Methoden und Ziele. Dieses Buch zeigt immer wieder auch die Verbindungen zur Sozialen Arbeit und Parallelen zwischen dieser, der psychosozialen Beratung und den neuen Konzepten und Entwicklungen auf.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 1, Einleitung: Psychosoziale Beratung – Neue Konzepte und Entwicklungen. Dem Titel der vorliegenden Arbeit kann man entnehmen, dass sich die psychosoziale Beratung in einer Weiterentwicklung befindet. Ist das so? Und wenn ja, welcher Art sind diese Veränderungen? Wie sehen die neuen Konzepte, Methoden, Ansätze und Theorien aus? Inwieweit, nehmen diese Veränderungen Anschluss an ihre vorherigen? Bauen sie auf ihnen auf, oder beschreiten sei gar völlig neue Wege? Welchen Einfluss haben die neuen Entwicklungen auf die Praxis, und werden die neuen Konzepte in den Beratungsstellen angewendet? Verändert sich das Selbstbild eines Beraters in Folge dieser Entwicklungen? Solche und ähnliche Fragen gilt es, im Folgenden zu untersuchen. Die vorliegende Arbeit widmet sich damit einer professionellen Hilfeleistung auf theoretischer Ebene. Praktische Beispiele werden lediglich zur Veranschaulichung der theoretischen Überlegungen genutzt. Die Auswirkung der Veränderungen in psychosozialer Beratung auf die praktische Tätigkeit Professioneller findet dennoch Eingang in diese Arbeit (Kapitel 5.1). Hauptsächlich wird es auf den folgenden Seiten aber darum gehen, das weite (theoretisch-konzeptionelle) Feld psychosozialer Beratung zu sichten, ihre Veränderungen einer systematischen Untersuchung zu unterziehen und Ergebnisse dieser Untersuchung darzustellen. Diese Darstellung muss eine einordnende und vergleichende Übersicht über die neuen Theorien, Ansätze und Konzepte beinhalten, wie sie im umfangreichsten Kapitel 3 beschrieben werden. In diesem Kapitel 3, dem Hauptteil der vorliegenden Arbeit, werden die neuen Entwicklungen psychosozialer Beratung systematisch vorgestellt: Zunächst werden unter den beiden Begriffen Belastungs-Bewältigungs-Paradigmen (Kapitel 3.1) und Selbstwirksamkeit (Kapitel 3.2) jeweils zwei Modelle (Transaktionales Stress-Modell und Salutogenes-Modell) bzw. zwei Theorien (Soziale Lerntheorie und Kognitive Lerntheorie) vorgestellt. Dies ermöglicht es nachzuvollziehen, auf welchen Hintergründen die dann folgenden Ansätze und Konzepte aufbauen. So ist im Anschluss jeweils ein Ansatz (Sozialökologischer Ansatz bzw. Gemeindepsychologische Beratung) zu finden, welcher sich a) durch inhaltliche Nähe zu den vorab beschriebenen Modellen/Theorien auszeichnet und b) als eine der neuen Entwicklungen psychosozialer Beratung unbedingt Eingang in die vorliegende Arbeit finden muss. Jeweils ein komplettes Unterkapitel kommt anschließend dem Systemtheoretischen Ansatz (Kapitel 3.3) und der Lebensweltorientierung (Kapitel 3.4) zu. Sie werden von vielen Autoren im deutschsprachigen Raum als die beiden wichtigsten, einflussreichsten und zukunftsträchtigsten Entwicklungen in der psychosozialen Beratung angesehen und diskutiert (vgl. u.a. Galuske, 2002 Nestmann & Engel, 2002). Um die Entwicklungen bzw. die Weiterentwicklung der psychosozialen Beratung deutlich machen zu können, bedarf es der Darstellung früherer Methoden, Ansätze und Modelle psychosozialer Beratung, wie sie im Kapitel 2 erfolgen wird. An Hand dieser Beschreibung lassen sich dann die konzeptionellen Veränderungen psychosozialer Beratung darstellen (Kapitel 4). Eine systematische Darstellung der neuen Konzepte und Entwicklungen erscheint vor allen Dingen deswegen angezeigt, weil sich die Theorienlandschaft um psychosoziale Beratung herum nicht nur als äußerst vielschichtig und komplex präsentiert, sondern zuweilen auch als unübersichtlich. Warum das so ist, wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, mit welchen Bereichen psychosoziale Beratung zu tun hat und wo die jeweiligen Theorien dieser Bereiche Eingang in die psychosoziale Beratung finden. Da sind zum einen Wissenschaften wie Soziologie und Psychologie, die der psychosozialen Beratung entscheidendes Wissen über gesellschaftliche Verhältnisse (Kapitel 5.2), zwischenmenschliche Kommunikation, etc. ermöglichen. Da gibt es die aus der Medizin und Psychologie entsprungene Psychotherapie, deren Methodenarsenal und Klienten-/Patientenverständnis – wie sich zeigen wird – entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung innerhalb der psychosozialen Beratung haben (Kapitel 2). Psychosoziale Beratung hat sich desweiteren in verschiedenen Bereichen zu positionieren, namentlich in der Beratung selber, in der sie als eine bestimmte Form von Beratung zu finden ist (Kapitel 1.1) sowie in den Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit (Kapitel 5.3.2). Immer wieder wird der Inhalt einzelner Kapitel durch die Beschreibung der Beziehung zwischen psychosozialer Beratung und Sozialer Arbeit ergänzt. Die Entwicklungen in der psychosozialen Beratung haben von je her großen Einfluss auf die Entwicklungen von Sozialer Arbeit und umgekehrt. Am deutlichsten wird diese Wechselwirkung im Kapitel zur Lebensweltorientierung, psychosoziale Beratung und Soziale Arbeit (Kapitel 3.4.5). Um all diesen Einflüssen gerecht zu werden und um deutlich zu machen, in wieweit die verschiedenen Theorien, Ansätze und Konzepte sich untereinander beeinflussen bzw. auf einander aufbauen, dienen die in den meisten Kapiteln hergestellten/dargestellten Bezüge und schließlich das Kapitel 5, Aus- und Wechselwirkungen durch die Entwicklungen psychosozialer Beratung. Im letzen Kapitel 6 wird es darum gehen, einen Blick auf die zukünftige Entwicklung psychosozialer Beratung zu werfen. Wie in allen anderen Kapiteln werden auch hier Ideen, Gedanken, Vorstellungen und Ausarbeitungen einer Reihe verschiedenster Autoren vorzustellen, zu vergleichen und zu diskutieren. Einige der in dieser Arbeit zitierten Autoren bemühen sich auch auf anderen – nicht theoretischer – Ebenen um die Weiterentwicklung der (psychosozialen) Beratung. Leider kann auf diese Arbeiten kaum eingegangen werden, da der inhaltliche Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit ansonsten zu weit verlassen würde. Es sei aber auf zwei Beispiele hingewiesen: Zum einen geht es um die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Beratung (DGfB) als einem Dachverband für Beratung, begrüßt und unterstützt durch die Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) . Zum anderen um die Frankfurter Erklärung, die zu einem neuen Diskurs zum Thema Beratung aufruft. 1.1, Zu klärende Begriffe: Wenn sich die vorliegende Arbeit dem Titel nach mit der Untersuchung der neuen Entwicklungen im Feld der psychosozialen Beratung beschäftigt, dann bedeutet dies eine gewisse Exklusivität. Exklusiv deswegen, weil viele Bereiche von Beratung außen vor gelassen werden und der Blick auf einen einzigen Bereich fokussiert wird. Verschiedenste Bereiche von Beratung und auch der Sozialen Arbeit werden somit nicht, oder nur am Rande behandelt. Dass dies nötig ist, wird mit einem Blick auf die Vielfältigkeit der professionellen zwischenmenschlichen Hilfsdisziplinen deutlich. Sei es nun Psychologie, Soziologie, Psychiatrie oder Soziale Arbeit, sie alle haben, der Vielfältigkeit des menschlichen Daseins Rechnung tragend, eine ungeheure Menge an theoretischen, konzeptionellen und praktischen Entwicklungen hinter sich gebracht, durchlaufen diese Entwicklung gegenwärtig und werden sie auch weiterhin durchlaufen (müssen). Auch das Feld der Beratung zeichnet sich durch eine Mannigfaltigkeit aus, die sich unterschiedlichsten Ansätzen, Konzepten, Denkrichtungen, Schulen, usw. widerspiegelt. Nestmann et al. (2004) haben jüngst ein beeindruckendes Werk über Beratung zusammengestellt, in welchem sie die Disziplin Beratung in umfassender Weise darstellen. In ihren beiden Bänden Handbuch der Beratung bringen Nestmann et al. eine Reihe von Autoren zusammen, die sich der Beratung aus allen erdenklichen Richtungen nähern. Hierbei wird deutlich, warum eine Arbeit, wie die vorliegende, versuchen muss, sich inhaltlich auf bestimmte Bereiche zu begrenzen. Allein unter Disziplinen und Zugänge (Band 1) lassen sich über 25 Beiträge u.a. zur Theologie und Beratung, Medizin und Beratung, Rechts- und Wirtschaftswissenschaft und Beratung, Psychotherapie, Pädagogische Psychologie, Philosophie und Beratung oder Beratung mit Sozialen Systemen, Geschlecht und Beratung, etc. finden. In Band 2 – Ansätze, Methoden und Felder – befinden sich dann u.a. Ausarbeitungen zur psychoanalytisch orientierten Beratung, klientenzentrierten, systemischen, kooperativen Beratung oder zu Studien-, Berufs-/Karriereberatung. Allein diese Aufzählung macht deutlich, wie wichtig es ist, sich inhaltlich in gewissem Umfang abzugrenzen. Dass es weder machbar noch sinnvoll ist, dies in einer Form zu tun, die andere Bereiche professioneller Hilfe komplett außen vor lässt, wird deutlich, wenn man die Einflüsse betrachtet, die die verschiedenen Schulen aufeinander haben, ja, wie sie sogar von diesen Einflüssen abhängig sind: So kommen z.B. viele Theorien, die menschliches Verhalten beschreiben, aus der Psychologie oder Soziologie und bilden Grundlagen für bestimmte Formen professioneller psychosozialer Hilfe – wie sich im Hauptteil der vorliegenden Arbeit im übrigen zeigen wird. Da eine Abgrenzung also weder sinnvoll noch praktikabel ist, benötigen wir (die Leser und der Autor) zumindest eine Begriffsklärung, die psychosoziale Beratung und ihre Ränder etwas schärfer gegenüber den ihr nahestehenden Beratungsbereichen auszuweisen vermag. Auf Grund dessen folgen zum Schluss dieser Einleitung nun verschiedene Begriffsbestimmungen in Anlehnung an verschiedene Autoren, die sich u.a. um die definitorischen Ausarbeitungen verschiedener Bereiche von Beratung verdient gemacht haben. 1.1.1, Beratung allgemein: Sickendiek et al. (1999, S. 13) definieren Beratung folgendermaßen: Beratung ist zunächst eine Interaktion zwischen zumindest zwei Beteiligten, bei der beratende(n) Person(en) die Ratsuchende(n) – mit Einsatz von kommunikativen Mitteln – dabei unterstützen, in bezug auf eine Frage oder ein Problem mehr Wissen, Orientierung oder Lösungskompetenz zu gewinnen. Die Interaktion richtet sich auf kognitive, emotionale und praktische Problemlösungen und -bewältigungen von KlientInnen oder Klientensystemen (...) sowohl in lebenspraktischen Fragen wie auch in psychosozialen Konflikten und Krisen. (...) Da Lebensschwierigkeiten von KlientInnen (…) häufig nicht bis in letzte Konsequenz ‚lösbar’ oder ‚behebbar’ sind (…) muß sich Beratung oft darauf beschränken, Schwierigkeiten reduzieren und mildern zu helfen oder Menschen zu unterstützen, sich mit den Folgen von Problemen besser arrangieren und damit leben zu können.

Über den Autor

Jan G. Thivissen (Dr. soz.arb.) studierte Sozialarbeit an der Hochschule Niederrhein und als Fulbright-Student an der University of Louisville (USA). Die Promotion hat er 2013 an der TU Dresden in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein abgeschlossen. Seit jeher verbindet Jan G. Thivissen in seiner beruflichen Laufbahn Theorie mit Praxis. Als Lehrbeauftragter ist er seit Jahren an der Hochschule Niederrhein und der Universität Wuppertal mit unterschiedlichen Schwerpunkten tätig (u.a. psychosoziale Beratung und Schulsozialarbeit). Als Praktiker war er mehrere JaHRE ALS Sozialarbeiter tätig und arbeitet inzwischen als Familientherapeut in einer Beratungsstelle. Zudem ist Jan G. Thivissen als Bildungsreferent zu Themen der Prävention sexueller sowie jugendlicher Gewalt tätig.

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