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Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 176
Abb.: 25
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das Fachbuch beschäftigt sich mit dem aktuellen Stand der Professionalisierung Sozialer Arbeit im Hospiz. Nach einer Einführung in die Aufgabengebiete, Theorien und Konzepte Sozialer Arbeit im Gesamtkonzept Hospiz wird mit Hilfe von Fragebögen untersucht, ob die in Österreich bereits geltenden Standards hospizlicher Sozialarbeit auch in sächsischen Einrichtungen Anwendung finden. Zugrunde liegende Thesen beziehen sich auf die Wahrnehmung der Aufgabengebiete, Qualifikationen der MitarbeiterInnen, Einheitlichkeit in den Rahmenbedingungen und in der sozialpädagogischen Betreuung. Aus der Untersuchung geht hervor, dass diese Merkmale sehr verschieden, teilweise eher punktuell umgesetzt werden. Weder die sozialpädagogische Betreuung noch die Bedingungen sind von Homogenität gekennzeichnet. Dies gilt ebenso für die Realisierung der geforderten Aufgabengebiete. Im Zuge des Professionalisierungsprozesses stößt die Hospizsozialarbeit an die Grenzen eines greifbaren Paradigmas. Möchte sie sich einer eigenen professionellen Identität bedienen, muss ihre Anerkennung im interdisziplinären Team und in der Gesellschaft gestärkt werden. Soziale Arbeit im Hospiz stützt sich derzeit nur auf allgemein verbindliche Berufstheorien. Eine eigene Forschung, wissenschaftliche Begleitung und verbindliche Regelungen sind gefordert.
Textprobe: Kapitel 5, Österreichische Standards sozialpädagogischen Handelns: In Österreich wird die Mitarbeit von SozialpädagogInnen im Akutbereich zwingend vorgeschrieben, im Nicht-Akut-Bereich wird sie eingefordert. Damit ist die Hospizarbeit in Österreich weiter fortgeschritten als es in Deutschland der Fall ist. Hierzulande gibt es lediglich Stellungnahmen zur Notwendigkeit von Sozialer Arbeit im Hospiz und in der Palliativversorgung, allerdings liegen dabei keine Vorgaben oder Kriterien bezüglich der Strukturqualität vor. So meinen auch Student et al., dass das Profil der Sozialen Arbeit noch unbestimmt sei, dass es eine Skizze der Berufsanforderungen gäbe, die jedoch nicht verbindlich sei. Diese Anforderungen wurden in den Kapiteln 2 und 4 angesprochen. Im Jahr 2002 verabschiedete die Hospizvereinigung Österreich ein Berufsprofil für die Sozialarbeit, 2003 folgte dann der Beschluss über Standards der Sozialarbeit im Bereich Palliative Care . Die qualitativen Kriterien des Dachverbandes werden folgend skizziert. Standardvorgaben für die Sozialarbeit im Bereich Palliative Care in Österreich: In den Vorbemerkungen zu den Ausführungen ist von einer professionellen Behandlung und Betreuung die Rede, die den Menschen als bio-psycho-soziales und spirituelles Wesen anerkennt und versucht, ihm gerecht zu werden. Dabei ist es die Sozialarbeit, die im interdisziplinären Team schwerpunktmäßig die Dimension des Psychosozialen abdeckt . In der Standardvorgabe des Dachverbandes Hospiz Österreich von 2003 werden verschiedene Bereiche bedient. Es beleuchtet fachliche Voraussetzungen und Qualifikationen, Tätigkeitsfelder, Rahmenbedingungen, Schwerpunkte des Handelns und verschiedene Dienstleistungen. Als Literaturnachweis der Kapitel 5.1.1. bis 5.1.5. dienen die Standards Sozialarbeit im Bereich Palliative Care des Dachverbandes Hospiz Österreich, die dem Anhang (Anlage 3) beigefügt sind. Fachliche Voraussetzungen und Qualifikationen: Als wichtigste fachliche Voraussetzung wird der Diplom- bzw. Magisterabschluss in Sozialarbeit verlangt. Hinzu kommt eine mehrjährige Berufserfahrung im Sozial- und Gesundheitswesen und eine Zusatzausbildung in Palliative Care. Weitere Zusatzausbildungen sind je nach Tätigkeitsschwerpunkt erwünscht. Beispielsweise kann in speziellen Weiterbildungen auf Besonderheiten der Sozialen Arbeit im Kinderhospiz eingegangen werden. Der Palliative-Care-Lehrgang wird nicht bei der Einstellung eines Sozialpädagogen gefordert, sondern kann gegebenenfalls innerhalb von zwei Jahren nachgeholt werden. Die Fähigkeit und Bereitschaft im multiprofessionellen Team zu arbeiten und an Supervision (Einzel- und Teamsupervision) teilzunehmen sind genauso wichtig wie die Bereitschaft, Fortbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter durchzuführen, um sie für psychosoziale Belange zu sensibilisieren und zu informieren. Eine weitere Voraussetzung bildet die Einhaltung internationaler ethischer Standards Sozialer Arbeit. Tätigkeitsfelder der Palliativsozialarbeit: SozialpädagogInnen betreuen und begleiten Menschen am Ende ihres Lebens in mobilen Hospiz- bzw. Palliativdiensten, Palliativstationen, Hospizen oder Tageshospizen. Ein ambulanter Hospizdienst verfügt über geschulte, ehrenamtlich tätige Hospizhelfer und über mindestens eine halbe hauptamtliche Koordinatorenstelle. Sie leisten psychosoziale Begleitung im Sterbe- und Trauerprozess und sind zu festen Zeiten im Büro erreichbar. Der ambulante Palliativdienst hingegen spezialisiert sich auf die palliativmedizinische und -pflegerische Betreuung und arbeitet eng mit einem Palliativmediziner zusammen. Die Pflegekräfte sind beratend und pflegerisch tätig und haben eine Zusatzausbildung in Palliative Care. Bei diesem Betreuungssystem wird eine 24-Stunden-Versorgung gewährleistet. Wünschenswert ist dabei die direkte Zusammenarbeit mit Hospizdiensten und Sozialarbeitern, Seelsorgern und Psychologen. Mit einer Palliativstation wird eine Abteilung eines Krankenhauses bezeichnet, die auf die Betreuung und Behandlung von PalliativpatientInnen spezialisiert ist. Prägnant ist hier das multiprofessionelle Team aus qualifizierten Ärzten, Pflegern, So-zialarbeitern, Seelsorgern, Psychologen und weiteren Therapeuten, ergänzt durch ehrenamtliche Hospizhelfer . Auf einer Palliativstation spielen Kommunikation und Zusammenarbeit eine wichtige Rolle, da sowohl medizinische und pflegerische, aber auch psychosoziale und spirituelle Problemlagen auftreten können. Es besteht eine Vernetzung mit einer Vielzahl unterschiedlicher Einrichtungen und Dienste (z.B. Pflegedienste, Hospizeinrichtungen, Hausärzte) mit dem Ziel, die Beschwerden zu lindern und die Betreuungssituation der Patienten so zu stabilisieren oder gar zu verbessern, dass sie aus dem Krankenhaus entlassen werden können. Der Unterschied zum Hospiz besteht darin, dass dieses unter Anderem von anderen Einrichtungen (Krankenhaus, Seniorenwohnheim u.ä.) unabhängig ist. Ein Palliativmediziner gehört hier nicht zum obligatorischen Betreuungsteam, obwohl dies in anderen Ländern der Fall ist. Ein Tageshospiz dient der Entlastung und Regenera-tion Angehöriger. Dort werden konkrete Hilfen für Angehörige und Betroffene angeboten, die dem Wohlbefinden beider Seiten zu Gute kommen sollen. Der Dachverband fordert aufgrund der Unterschiedlichkeit in den jeweiligen Voraussetzungen und Gegebenheiten in den einzelnen Einrichtungstypen, die konkreten Aufgabengebiete in einer Stellenbeschreibung genauer abzugrenzen.
Maria Drechsler wurde 1986 in Dresden geboren. Ihr Studium der Sozialpädagogik schloss sie im Jahre 2009 erfoldgreich mit dem Diplom (BA) ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin umfangreiche praktische Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Daraus resultierend beschäftigte sie sich ausführlicher mit dem sozialpädagogischen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer.
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