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- Praxisbegleitung in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung: Utopie oder Realität?
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 100
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das novellierte Krankenpflegegesetz, das zum 01.01.2004 in Kraft trat, bescherte den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen einige Neuerungen. Dazu gehörte zum Beispiel, die Zuweisung der Zuständigkeit für die Praxisbegleitung in den Verantwortungsbereich der Schule. Dieses Werk beschäftigt sich zu Beginn mit den gesetzlichen Vorgaben, weiteren Bedingungen und Problemen in der Pflegeausbildung und beschreibt die Umsetzung der Praxisbegleitung an einem konkreten Beispiel. Das Forschungsdesign besteht aus einer quantitativen und einer qualitativen Erhebung. Die quantitative Erhebung untersucht, ob und in welchem Ausmaß die Planung des Forschungsfeldes realisiert wurde. Im qualitativen Teil wird die Relevanz der verschiedenen Formen der Praxisbegleitung für die praktische Ausbildung ermittelt. Zentrales Anliegen dieses Buches ist es, Erkenntnisse aus der Ausbildungspraxis für die Ausbildungspraxis zu gewinnen und darzustellen.
Textprobe: Kapitel 3, Evaluation der Praxisbegleitung: Beschreibung des Forschungsfeldes: Das Forschungsfeld ist eine Krankenpflegeschule eines freien Trägers. Sie verfügt über 100 genehmigte Ausbildungsplätze. Das Verhältnis Lehrkräfte – Schüler beträgt entsprechend den Vorgaben des zuständigen Landesamtes 1:20. Dementsprechend sind an der Schule fünf hauptamtliche Lehrkräfte beschäftigt. Alle Lehrer verfügen über einen universitären Hochschulabschluss Diplommedizinpädagogik bzw. Diplompflege- und Gesundheitswissenschaft. Mit der Novellierung des Krankenpflegegesetzes zum 01.01.2004 wurde an allen Schulen, die Ausbildungen in der Gesundheits- und Krankenpflege vorhalten, eine konzeptionelle Umgestaltung der Ausbildung notwendig. Die Schule des Forschungsfeldes hat von Ende 2004 bis Anfang 2006 ein schulinternes pädagogisches Konzept entwickelt. Grundlagen dieses Konzeptes sind das Krankenpflegegesetz und die Ausbildungsrichtlinie Nordrhein – Westfalen. Diese wurde vom zuständigen Landesamt als verbindlich vorgegeben. Das Konzept enthält u. a. das Leitbild der Schule, das theoretische Curriculum und das praktische Curriculum der Ausbildung. Im praktischen Curriculum wurden u. a. explizit die verschiedenen Formen der Praxisbegleitung, ihre Inhalte, ihre Ziele sowie die zeitliche Verortung festgelegt. Momentan legt die zweite Klasse, die komplett entsprechend des pädagogischen Konzeptes ausgebildet wurde, ihre Prüfungen ab. Deshalb liegt es nahe, das Konzept bzw. Teile des Konzeptes, hier die Praxisbegleitung, zu evaluieren. Gegenstand und Ziele der Evaluation: Evaluationsgegenstand ist das Ausmaß der durchgeführten Praxisbegleitung im Vergleich zur Planung sowie die Relevanz der verschiedenen Formen der Praxisbegleitung für die Ausbildung. Bei der Evaluation handelt es sich um eine Selbstevaluation. Darunter wird eine Form der internen Evaluation verstanden. Dabei ist der Evaluator gleichzeitig mit der operativen Durchführung des Programms, hier mit der Umsetzung des Konzeptes, betraut. Bezüglich der Evaluationsziele unterscheidet Stockmann grob vier Ziele: die Gewinnung von Erkenntnissen, die Ausübung von Kontrolle, die Schaffung von Transparenz und Dialogmöglichkeiten, um Entwicklungen voranzutreiben und die Legitimation der durchgeführten Maßnahmen. Er beschreibt, dass diese Ziele eng miteinander verbunden sind. Eine analytische Trennung ist dann sinnvoll, wenn in Abhängigkeit von der Zielstellung unterschiedliche Herangehensweisen und Konzepte eingesetzt werden. Ziel dieser Studie ist es, Informationen über das Ausmaß der Umsetzung der geplanten Praxisbegleitung sowie über der Relevanz der verschiedenen Formen der Praxisbegleitung zu sammeln. Die erlangten Informationen werden analysiert und interpretiert, um daraus eine klare Ergebnisdarstellung und Schlussfolgerungen abzuleiten. Obwohl dieses Ziel auch eine Kontrollfunktion enthält, soll der Aspekt der Transparenz der Ergebnisse als Grundlage für nachfolgende Diskussionen über die Gestaltung der zukünftigen Praxisbegleitung, im Mittelpunkt stehen. Bei der Evaluation handelt es sich um eine summativ – formative Evaluation. Der summative Charakter resultiert aus dem Evaluationszeitpunkt. Die Evaluation findet am Ende des Implementationsprozesses des Ausbildungskonzeptes statt. Sie stellt einen Soll – Ist – Vergleich dar. Gleichzeitig dienen die Ergebnisse als Grundlage für die zukünftige Gestaltung der Praxisbegleitung. Daraus resultiert der formative Charakter der Evaluation.
Birgit Schladitz, Jahrgang 1964, erlernte den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin. Nach einer Phase der beruflichen Tätigkeit im stationären Bereich arbeitete sie in einer Krankenpflegeschule und studierte von 1987-1992 an der Humboldt-Universität in Berlin Diplom - Medizin - Pädagogik. 2008/2009 absolvierte sie an der Freien Universität Berlin den Masterstudiengang Schulentwicklung und Qualitätssicherung und schloss diesen mit dem Hochschulgrad M.A. ab. Hauptberuflich ist sie Leiterin der Krankenpflegeschule der Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus und Pflege GmbH in Lutherstadt Wittenberg.
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