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- Plant Performance. Die Auswirkungen einer pflanzlichen Ernährung auf das physische Selbstkonzept und die Leistungsfähigkeit von Kraftsportlern
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 12.2020
AuflagenNr.: 1
Seiten: 160
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Wie leistungsfähig bin ich? Und kann ich meine Leistungsfähigkeit beeinflussen? Fragen, die vielen Sportlern im Verlaufe ihrer Karriere begegnen. Um sie beantworten zu können, bedarf es einer Auseinandersetzung mit dem Selbst. Das sogenannte physische Selbstkonzept fasst selbstrelevante Informationen mit eigenem Körperbezug zusammen und bewertet diese. Ich habe große Muskeln, also fühle ich mich hinsichtlich meiner Kraftfähigkeit leistungsfähig , scheint eine plausible Antwort. Doch so einfach lassen sich die Fragen aus dem multidimensionalen Gefüge des Selbstkonzepts nicht ableiten. Mit dem Ziel der optimalen Leistungsfähigkeit rückt auch das Thema Ernährung immer mehr in den Fokus der Sportwissenschaft. Die Relevanz ist eindeutig: Der Körper benötigt Energie, um leistungsfähig zu sein. Doch nicht nur das. Durch die Auswirkungen auf physiologische Prozesse, welche die Leistungsfähigkeit während des Trainings beeinflussen, sowie fortführend der Beteiligung an Regenerationsprozessen beanspruchter Muskulatur wird eine sportartspezifische Ernährung unerlässlich. Wie die Ernährung in Verbindung zum Selbstkonzept steht, sowie die Antwort auf die Frage, was der Körper für optimalen Trainingsfortschritt im Krafttraining benötigt und ob eine pflanzliche Ernährung geeignete Rahmenbedingungen dafür bietet, finden sie abgeleitet aus der Physiologie des Menschen und unter Rückbezug zur aktuellen wissenschaftlichen Datenlage in diesem Buch.
Textprobe: Kapitel 4.2.2 Relevanz der Forschungsfrage vor dem Hintergrund des bestehenden Forschungsstandes: Die Relevanz der Forschungsfrage vor dem Hintergrund des bestehenden Forschungsstandes baut, auf Basis der verbindenden Eigenschaft der zwei Komponenten PSK und Ernährung auf der Komponente des Sports, bzw. hier explizit der motorischen Fähigkeit, Kraft auf. Ausgehend der Kombinierung zentraler Forschungsergebnisse beider Forschungsgebiete, bietet diese Studie das Potenzial, den Kontext bisheriger Selbstkonzeptforschung auf den Kontext Sport und Ernährung bzw. der Ernährungsforschung zu erweitern. Dieser Erweiterung bzw. Verknüpfung der zwei Gebiete Ernährung und SK liegt zu Grunde, dass zum einen bis jetzt weder für die Sozialisations- noch für die Selektionshypothese empirische Befunde vorgelegt werden können, und zum anderen, dass sich kognitive Variablen des aktuellen und habituellen Wohlbefindens als eher beeinflussbar erwiesen haben. Letzteres ist insofern von Bedeutung, da in der Ernährungsforschung positive Effekte ausgehend einer Form einer plant based diet hinsichtlich allgemeiner Gesundheit und athletischen Performance nachgewiesen werden können. Eine wahrgenommene Verbesserung der Performance kann somit nicht nur auf physischer Ebene, sondern ebenfalls auf selbst wahrgenommener kognitiver Ebene auf das PSK wirken. Untersucht man Auswirkungen auf das PSK hervorgerufen durch selbst wahrgenommene Veränderungen im Krafttraining, basierend einer pflanzlichen Ernährung, werden alle Aspekte berücksichtigt und miteinander verknüpft. In Anlehnung an das EXSEM Modell von Sonstroem & Morgan (1989), welches ursprünglich das Ziel verfolgt, die Wirkungsweise von Sport und Bewegung theoretisch zu bekräftigen, ließe sich dieses im Kontext der hier durchgeführten Studie um den Aspekt der pflanzlichen Ernährung erweitern. Abb. 17 zeigt eine Modifikation des ursprünglichen EXSEM. Sie wurde auf Basis vorausgegangener Inhalte explizit für diese Studie erstellt, sodass sich ihr Geltungsbereich auf den Rahmen dieses Buches beschränkt. Es geht hervor, dass theoretisch nicht mehr ausschließlich Sport und Bewegung auf die physische Selbstwirksamkeit wirken, sondern ebenfalls unterschiedliche physische Effekte, welche durch eine pflanzliche Ernährung hervorgerufen werden. Diese wurden im Rahmen des theoretischen Hintergrunds bereits angebahnt. Basierend auf dem o.g. zentralen Ergebnis fundierter Forschung zur pflanzlichen Ernährung besteht ferner die Möglichkeit, dass sich diese ebenso direkt auf die sportliche Kompetenz auswirken. Es bedarf dabei der Erinnerung, dass stets von der Selbst-Wahrnehmung einer Person gesprochen wird. Bekräftigt werden die zwei Wirkrichtungen pflanzlicher Ernährung durch eine kurze Erweiterung des empirischen Hintergrunds zu jener. So wird an dieser Stelle vereinzelnd auf Untersuchungen hinsichtlich physiologischer Auswirkungen spezifischer Nahrungsmittel verwiesen, welche aufgrund geringer Evidenz-Stärke im Gesamtkontext der pflanzlichen Ernährung in Kapitel 3.4 nicht näher ausgeführt wurden, inhaltlich jedoch den Vorteil einer pflanzlichen Ernährung im (Kraft-) Sport stützen. Zu bereits erwähnten Untersuchungen ließe sich fortführend beispielhaft anführen, dass der Konsum von (grünblättrigem) Gemüse, wie Spinat, Mangold, Rucola, aber auch Roter Bete aufgrund des hohen Nitratgehalts das Herz schützt und vor Gefäßverkalkungen vorbeugt, sodass die Gefäße stets leistungsfähig bleiben (vgl. Michalsen, 2019, S. 47). Olsson et al. (2019) untersuchten aufgrund der steigenden Anzahl von Eliteathleten, welche Rote-Bete-Saft ‚supplementieren‘, in ihrer in der Cerus veröffentlichten Review explizit damit verbundene physiologische Effekte. Sie konnten feststellen, dass die gezielte Ergänzung der Ernährung mit Rote-Beete-Saft die Nitratkonzentration im Blut erhöht, was sich auf mehrfache Weise positiv im Körper auswirkt (vgl. Olsson et al., 2019, S. 8). Hinsichtlich athletischer Performance ist zu nennen, dass der erhöhte Nitratgehalt nicht nur nitric oxide (NO) (dt. Stickstoffmonoxid) neutralisiert, sondern v.a. mit einer verbesserten Sauerstoffnutzung einhergeht, was sich durch einen geringeren ATP-Verbrauch und einer effizienteren ATP-Produktion während des Trainings bemerkbar macht interindividuelle Differenzen eingeschlossen (vgl. ebd., S. 1). Aufgrund jener multiplen positiven physiologischen Auswirkungen pflanzlicher Lebensmittel sei es denkbar, dass sich der pflanzlich ernährende Kraftsportler leistungsfähiger fühlt und sich auf Basis dessen auch selbst so bewertet. Da der bestehende Forschungshintergrund zum SK ernährungsbedingte Auswirkungen auf die Selbstbewertung einer spezifischen Facette bislang nicht berücksichtig hat, erklärt sich die Relevanz der getroffenen Forschungsfrage.
Aike Phillip de Buhr wurde 1995 geboren. Sein Studium für das Lehramt an Grundschulen schloss der Autor im Jahre 2020 mit dem akademischen Grad Master of Education für die Fächer Sport und Anglistik erfolgreich ab. Zurzeit absolviert er daran anschließend den Vorbereitungsdienst für Lehrkräfte. Nachdem der begeisterte Fitness- und Kraftsportler selbst auf eine pflanzliche Ernährung umstieg und daraufhin jegliche Vorurteile und Mythen in seinem ersten Buch, Das 1x1 für vegane Kraftsportler, wissenschaftlich widerlegte, konzentrierte er seine Arbeit auf die gute bzw. bedarfsdeckende und kraftsportspezifische Planung einer pflanzlichen Ernährung. Dabei beruft sich der zertifizierte Ernährungsberater auf die Bereiche Training, Physiologie und Ernährung und bestärkt sie anhand vorhandener Empirie sowie einer selbst durchgeführten Studie.
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