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  • Möglichkeiten zur Umweltbildung mit GPS: Konzeption eines Natura2000-GPS-Erlebnispfades für das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz

Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 88
Abb.: 21
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das Buch beschäftigt sich damit, inwiefern heutzutage Möglichkeiten zur Umweltbildung mit GPS bestehen und welche davon aus der Sicht authentischer Naturbegegnung und der möglichen Vermittlung von Nachhaltigkeit und Themen des Naturschutzes am besten geeignet sind. Im Besonderen wird vorgestellt, wie die Konzeption eines Themenweges für das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz erfolgen kann, der die Thematik Natura2000 mit GPS-Methoden und erlebnisorientierten Ansätzen verbindet. Das zu konzipierende Angebot hat dem Nutzer einen spannenden, modernen und informativen Ausflug zu bieten. Dazu wird u. a. auf Erkenntnisse zu Naturerlebnispfaden zurückgegriffen, die als erlebnisorientierte und informative Themenwege dem zu entwickelnden GPS-Angebot ähnlich sind. Das Resultat ist ein Natura2000-GPS-Erlebnispfad, der genutzt und äußerst positiv bewertet wird.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.3, Anforderungen an ein GPS-Umweltbildungskonzept: 2.3.1, Zusammenfassung der Erkenntnisse: Umweltbildung hat das Ziel, dem Nutzer jener Angebote mit einer ansprechenden Methodik die Möglichkeit zu geben, sich über relevante Themen des Naturschutzes und der Nachhaltigkeit zu informieren und dieses Wissen bei seinem zukünftigen gesellschaftlichen Handeln zu berücksichtigen. Abschnitt 2.1 hat deutlich gemacht, dass Umweltbildung dafür neben der reinen Darbietung von Informationen über Texte auch Emotionen nutzen darf, Interaktion bieten sollte und alle menschlichen Sinne anzusprechen hat, um tiefgreifendes Nachdenken bei den Adressaten zu bewirken. Die Notwendigkeit daraus besteht in der Bedingung, dass der Erfolg einer pädagogischen Maßnahme von einer Verbindung der emotionalen Ebene, Sachebene, Bewusstseinsebene und Handlungsebene abhängt (Muff, 1997, S. 127), wie sie schon nach Pestalozzi angepriesen wurde. Diese Erkenntnis wurde in der Literatur bereits auf die Entwicklung von Naturerlebnispfaden übertragen (Nutz, 2003, S. 49f.), deren Charakter dem zu entwickelnden GPS-Erlebnispfad ähneln sollte. Die Natur muss gefühlt werden, wer sie nur sieht und abstrahiert, kann […] Pflanzen und Tiere zergliedern, er wird die Natur zu beschreiben wissen, ihr aber selbst ewig fremd sein. A. von Humboldt (1769 – 1859) an Goethe (Klingner et al., 2008, S. 7). Ebenso sollte sich ein Umweltbildungsangebot nicht auf Naturkunde beschränken sondern nachhaltige und globale Sachverhalte implizieren. Diese Erkenntnisse lassen sich auf die genannten Beispiele aus Abschnitt 2.2 übertragen. 2.3.2, Integration von Erkenntnissen zu Naturerlebnispfaden: Für Naturerlebnispfade hält es Megerle für erstrebenswert, bei 75% aller Stationen unterschiedliche Sinneserfahrungen in die Möglichkeit zur Aneignung von Wissen zu integrieren (Megerle, 2003, S. 240ff.). Bei einem zu entwickelnden GPS-Erlebnispfad ohne physikalische Installationen besteht jedoch die Schwierigkeit, dass lediglich auf vorhandene Phänomene zurückgegriffen werden kann. Dies hat Auswirkungen auf den Abstand und die Anzahl der Stationen. Die Literatur gibt für Naturerlebnispfade zwar Empfehlungen dazu, jedoch sind diese nur schwierig in einen GPS-Erlebnispfad einzuarbeiten. Die spätere Feinkonzeption ist also in starker Abhängigkeit von der gegebenen (Natur)ausstattung zu vollziehen. Damit der Nutzer für betreffende Aktivitäten die Hände frei hat, erfolgt die Empfehlung, das GPS-Gerät an einem Schlüsselband um den Hals zu tragen. Damit neben der Methodik auch ein inhaltlicher Spannungsbogen erzeugt wird, empfiehlt Ebers für Erlebnispfade das Konzept des Flow-Learning nach Cornell (vgl. Ebers et al., 1998, S. 13). Nachdem zu Beginn Begeisterung geweckt wurde, soll konzentriert wahrgenommen werden, um anschließend eine unmittelbare Erfahrung zu haben. Den Abschluss sollte der Erfahrungsaustausch mit anderen bilden (Cornell, 2006, S. 45). 2.3.3, Schlussfolgerungen für die Konzeption: Nach dem Kopf-Herz-Hand-Prinzip sollte ein zu entwickelnde Angebot die Möglichkeit zum eigenen erarbeiten von Wissen bieten, mit Emotionen arbeiten, verschiedene Sinne ansprechen und sowohl interaktiv als auch handlungsorientiert sein, um beim Nutzer tiefgreifendes Nachdenken zu forcieren. Diese als erlebnispädagogische Elemente subsumierten Hinweise werden in Kapitel 4 zur Konzeption des Erlebnispfades aufgegriffen. Ergänzend scheint es vorteilhaft, eine Schatzsuche nach den Methoden von Geocaching zu integrieren, welche den Erlebnisfaktor einer Wanderung verstärken. Obwohl ein Großteil der bestehenden Naturerlebnispfade Installationen mit interaktiven oder sensorischen Elementen einsetzt, wird bei dem in diesem Buch zu entwickelnden Konzept darauf verzichtet. Dies hat neben den finanziellen Restriktionen vor allem den Grund, dass es vielmehr um das Wahrnehmen und Entdecken der Kulturlandschaft an sich geht. Die Möglichkeit zur Aneignung von Wissen sollte durch die eigene Erarbeitung des Besuchers an lokalen Begebenheiten stattfinden, sofern dies in der vorhandenen Landschaft möglich ist. Die Nutzung des Flow-Learning-Konzeptes ist auf das GPS-Angebot zu übertragen. Durch entsprechende Vorankündigungen kann mit dem Hinweis auf einen Erlebnishöhepunkt Begeisterung erzeugt werden. Es dient ebenfalls dazu, dem Nutzer des Pfades ein anzustrebendes Zwischenziel zu geben. Erlebnishöhepunkte können imposante Naturerscheinungen sein, denen der Besucher des Erlebnispfades geradezu entgegen fiebert (Lang et al., 2000, S. 75f.). Anschließende Möglichkeiten der konzentrierten Wahrnehmung und unmittelbaren Erfahrung sind entlang des Pfades zu suchen. Der Erfahrungsaustausch mit anderen ist beim Geocaching durch die Möglichkeit zum Kommentieren des Geocaches im Internet gegeben. Um den Geocaching-Aspekt zu integrieren, wird wie folgt vorgegangen: Beantwortet der Nutzer an verschiedenen Stellen Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten (Auswahlfragen) korrekt, erhält er einen Dechiffrierungsschlüssel für eine verschlüsselte Koordinate. Durch das Lösen der Aufgaben offenbart sich ihm am Ende des Erlebnispfades die Koordinate des zu findenden Schatzes, dem Geocache. Dazu wird einzelnen Ziffern der Koordinate des Geocaches eine Variable zugewiesen, welcher über richtige Antworten wieder der ursprünglichen Ziffer zugeordnet werden kann. Die Texte und Handlungsaufforderungen sind nicht zusammen mit der GPS-Navigation in einem Gerät zu integrieren. Dadurch bestünde die Gefahr, dass trotz interaktiver Elemente die Faszination der stark eingesetzten Technik zu einem blinden Spaziergang führt, bei dem sich kein Zugang zur Natur aufbaut. Deshalb wird ein Begleittext als Moderator für sinnvoll erachtet. Interaktionen sind durch Handlungsaufforderungen auszulösen, die das Lösen von Sachrätseln, sowie sensorische und andere Handlungen bedingen. Eine personelle Moderation ist dabei nicht notwendig.

Über den Autor

Christian Kubat ist 1984 geboren und kam für das Diplomstudium der physischen Geographie von Berlin nach Halle. Hier beschäftigt er sich seit 2010 mit Umweltbildung. Am liebsten ist er dabei in der Natur mit Jugendlichen unterwegs und vermittelt geographische Themen mit modernen Bildungs- und Erlebnismethoden. Locken kann man ihn mit Ferienlager, Outdoor-Sportarten, Gitarrenmusik am Lagerfeuer, Natur und Nationalparks.

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