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  • Möglichkeiten und Grenzen der Schulsozialarbeit: Eine empirische Untersuchung anhand eines Experteninterviews

Pädagogik & Soziales


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2016
AuflagenNr.: 1
Seiten: 128
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Alarmierende Erfahrungsberichte von Lehrkräften bezüglich der Zusammenarbeit von Schule und Schulsozialarbeit zeigen das geradezu paradoxe Verhältnis zweier vermeintlich interagierender Professionen. Diese offensichtliche Dissonanz in dem Gesamtkonzept stellt jedoch ein großes Problem dar. Denn in unserer von gesellschaftlichem Wandel geprägten Gegenwart, die sich mehr denn je veränderten Familien-, Lebens- und Informationsstrukturen gegenübersieht, nimmt eine gut gelingende Kooperation von Schulsozialarbeit und Schule eine wichtige und nachhaltige Funktion ein. Davon ausgehend, dass das aktuelle Konstrukt von Schulsozialarbeit und Schule nicht ausreichend in seinem gesamten System erfasst wird, erscheint ein allseitiger Lösungsansatz für bestehende Probleme zwischen Theorie und Praxis nur schwer zugänglich. Der Fokus dieser Studie liegt daher auf der Frage, inwieweit sich in der Praxis Parameter für und wider eine transparente und ganzheitlich funktionierende Zusammenarbeit von Schulsozialarbeit und Schule eruieren lassen. Diesem Ansatz geht dieses Buch mit Hilfe theoretischer Grundlagen und eines am Kasseler Wilhelmsgymnasium durchgeführten Experteninterviews nach und erörtert die Möglichkeiten und die Grenzen einer gelingenden Zusammenarbeit von Schulsozialarbeit und Schule.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3 Methode: Im Verständnis von Gläser und Laudel (2009:270), dass Forschung ein kollektiver Produktionsprozess ist, in dem lediglich Zwischenprodukte für aufbauende Studien hergestellt werden, wird in diesem Kapitel dem Versuch nachgegangen, einen Überblick über die forschungsrelevanten Auswahlkriterien sowie über alle methodischen, analytischen und darstellerischen Vorgänge zu geben. Die vorliegende empirische Untersuchung kann grob in die Segmente Vorbereitungsphase (3.1), qualitatives Design (3.2) und methodisches Vorgehen (3.3) gegliedert werden. Die Darstellung, Interpretation und Zusammenfassung der Ergebnisse erfolgt im anschließenden Kapitel 4. 3.1 Vorbereitung: In der Vorbereitungsphase für diese Untersuchung wurde mittels Internet recherchiert, ob und welche Schulen in der Kasseler Schullandschaft und ihrer nahen Umgebung, die Schulsozialarbeit als festen Bestandteil in ihr Konzept integrieren. Da das erste Forschungsinteresse der Grundschule als zu untersuchende Schulform galt, bot sich die Friedrich-Ebert-Schule in Baunatal an. Mit dem dort arbeitenden Schulsozialarbeiter konnte via Telefongespräch das Forschungsvorhaben erläutert und ein Interviewtermin vereinbart werden. Während der Vorbereitungsphase wurde ein Kontakt mit einer weiteren Grundschule, der Freien Schule Kassel, hergestellt, deren Konzept durch eine starke pädagogische Gewichtung aufgefallen war. Aus einem persönlichen Gespräch konnte in Erfahrung gebracht werden, dass aus einer bereits durchgeführten Untersuchung am Wilhelmsgymnasium eine tendenzielle Ablehnung hinsichtlich der Integration von Schulsozialarbeit in das Konzept des Wilhelmsgymnasiums hervorging. Aufgrund dieser Information erfolgte ein erster Kontakt mit einer am Wilhelmsgymnasium unterrichtenden Lehrerin, die dort für Anliegen zur Schulsozialarbeit die erste Ansprechpartnerin ist. Diese Lehrerin erwähnte zudem eine Kooperation zwischen Schulsozialarbeit und dem Wilhelmsgymnasium in der Vergangenheit. Aufgrund dieses Gesprächs wurde das vorgesehene Interview mit dem an der Friedrich-Ebert-Schule tätigen Schulsozialarbeiter abgesagt. Stattdessen wurde ein Interview mit der genannten Lehrerin des Wilhelmsgymnasiums vereinbart. Diese Entscheidung ergab sich insbesondere aus zwei Informationen. Zum einen aus der früheren Kooperation zwischen der Schulsozialarbeit und dem Wilhelmsgymnasium. Zum anderen aus der an der Freien Schule Kassel eingeholten Aussage, in der eine Kooperation mit der Schulsozialarbeit ausgeschlossen wurde. Mit diesen Informationen war es zweckmäßig, die Untersuchung weniger von der Schulform – bzw. vom persönlichen Interesse – abhängig zu machen, sondern vielmehr den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Das Konzept der vorliegenden Arbeit wurde bewusst gewählt und ungeachtet der Tatsache, dass das Wilhelmsgymnasium derzeit nicht mit der Schulsozialarbeit kooperiert, beibehalten. Die Begründung liegt darin, die Praxis einer Schule auf die Möglichkeiten und Grenzen hinsichtlich einer Kooperation hin zu untersuchen, ohne den Standpunkt der Schulsozialarbeit verlassen zu müssen. Somit stehen die pädagogischen Konzepte des Wilhelmsgymnasium im Fokus der Untersuchung sowie die bereits erfahrene und nicht mehr bestehende Kooperation mit der Schulsozialarbeit. 3.2 Qualitatives Design: Die vorliegende Untersuchung sucht nach kausalen Zusammenhängen. Im engeren Sinn wird die Generierung von Hypothesen verfolgt. Im weiteren Sinn sollen die Ergebnisse der Untersuchung zur weiteren Theorienprüfung sowie zur Entwicklung von Theorien betragen. Aus dieser induktiven Absicht heraus und im Rahmen des gewählten Forschungsgegenstands ergab sich ein qualitatives Untersuchungsdesign. Im Rahmen einer Einzelfallanalyse kommt ein problemzentriertes Interview, in diesem Fall ein Experteninterview als Erhebungsmethode zum Einsatz. Der untersuchte Forschungskontext setzt sich aus einer Stichprobe zusammen, die vor der Datenerhebung aufgrund einiger Vorabinformationen (3.1) und daraus hervorgegangenen subjektiven Erwägungen ausgewählt wurde. Da diese Stichprobe sich nicht als reine Zufallsstichprobe darstellt, ist sie im Hinblick auf ihre Repräsentativität für die Grundgesamtheit nicht tragfähig. 3.2.1 Erhebungsmethode – Experteninterview: Anhand eines Experteninterviews wurde versucht einen gezielten Zugang zu relevanten Informationen des gewählten Forschungskontextes zu bekommen. Das Experteninterview ist ein leitfadenorientiertes, also ein halbstrukturiertes Interview. Dadurch, dass der Interviewer nicht zwingend die Reihenfolge seiner Fragen, die immer auch möglichst offen formuliert wurden, einhalten musste, konnte mehr Spielraum und Spontaneität für beide, den Interviewer und die interviewte Person, entstehen. Die Konzeptionierung des Frageleitfadens (Anhang D) wurde unter Berücksichtigung zusätzlicher Informationen erstellt, die auf der Internetseite des Wilhelmsgymnasiums (siehe Literaturverzeichnis) stehen und Auskunft über die pädagogische Arbeit am Wilhelmsgymnasium gaben. Die Information, dass die interviewte Person eine Seelsorge-Tätigkeit am Wilhelmsgymnasium ausführt, ging ebenfalls in den Frageleitfaden ein. Das mittels Sprachaufzeichnungsgerät erhobene Datenmaterial (Anhang H) wurde in Form einer kommentierten Transkription aufbereitet. Für die Transkription von Interviewprotokollen gibt es bislang keine allgemein akzeptierten Regeln (Gläser & Laudel 2009:192). Daher wurde im Vorfeld ein eigenes System festgelegt, für das allerdings auf verbreitete Darstellungsmöglichkeiten zurückgriffen wurde (Mayring 2002:92). In einer Legende (Anhang E) werden alle im transkribierten Interviewprotokoll angewandten Zeichen aufgeführt und ihre jeweilige Bedeutung beschrieben. Namensangaben zur interviewten Person wurden im deskriptiven Teil des Interview herausgenommen und im Interviewprotokoll durch ein frei gewähltes Kürzel ersetzt, welches sich aus den Initialen iL für interviewte Lehrerin zusammensetzt. Im Rahmen der Anonymisierung wurden alle weiteren genannten Namensangaben ebenfalls durch frei gewählte Namen ersetzt, sodass das Interviewprotokoll durch eine hohe Anzahl von Kürzeln nicht zu sehr an Lesbarkeit und Wesen verlieren musste. 3.2.2 Interviewpartner: Die interviewte Person ist als Lehrerin in den Fächern Chemie und evangelische Religion am Wilhelmsgymnasium tätig. Wie bereits erwähnt arbeitet sie neben ihrer Lehrtätigkeit zudem als Schulseelsorgerin. Auch deshalb ist sie mehr als andere Lehrkräfte in pädagogische Abläufe am Wilhelmsgymnasium involviert. In einem ersten deskriptiven Teil des Interviews (Anhang D) wurden berufsbiographische Angaben der Interviewten eingeholt. Sie absolvierte ein Lehramtsstudium und erwarb den Doktortitel in Chemie. Der Grund für die Berufswahl lag in der klaren Berufsvorstellung und dem persönlichen Interesse der Lehrerin begründet. Seit 1998 ist sie zudem als Seelsorgerin am Wilhelmsgymnasium tätig. In den Jahren 2000-2001 hat sie einen zertifizierten Abschluss zur Schulseelsorgerin in Hessen-Nassau in Form einer einjährigen berufsbegleitenden Fortbildung (Blockseminare) erworben. Seit 1992 ist sie am Wilhelmsgymnasium als Lehrerin tätig. Aufgrund von Elternzeit ergab sich eine mehrmonatige Unterbrechung. Seit 1994 ist sie ohne Unterbrechung am Wilhelmsgymnasium tätig. 3.2.3 Durchführung des Interviews: Das für ca. 50 Minuten konzipierte Interview (Anhang F), inklusive ca. 5 Minuten für den deskriptiven Teil, wurde in einem Besprechungszimmer des Wilhelmsgymnasiums durchgeführt. Als erstes wurde der deskriptive Teil durchgeführt. Im nächsten Schritt wurde mit dem eigentlichen Interview begonnen, wofür ein mitgebrachtes Sprachaufzeichnungsgerät eingeschaltet wurde. Nach Ablauf des Interviews von ca. 46 Minuten wurde das Sprachaufzeichnungsgerät ausgeschaltet. Da das Gespräch zwischen dem Interviewer und der Interviewten jedoch ohne Unterbrechung fortgeführt wurde, konnte das Sprachaufzeichnungsgerät erneut nach einigen Minuten und durch das Angebot der Interviewten für ca. weitere 25 Minuten eingeschaltet werden.

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