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- Lernstrategen für ein selbstgesteuertes Lernen am Arbeitsplatz gesucht: Wie man sie in der Territorialen Wehrverwaltung findet und fördert
Pädagogik & Soziales
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 120
Abb.: 23
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Um in einer komplexer werdenden Arbeitswelt bestehen zu können, sind die Beschäftigten mehr und mehr gezwungen, den Drahtseilakt zwischen den wachsenden Anforderungen ihrer Arbeit und der selbstgesteuerten Erneuerung ihres beruflichen Wissens bereits am Arbeitsplatz zu meistern. Ein selbstgesteuertes Lernen ist vor diesem arbeitsweltlichen Hintergrund zu einer berufspädagogischen Proklamation und einem Leitziel der beruflichen Weiterbildung geworden. Doch der Forderung wie auch dem Ziel stehen Barrieren entgegen. So bleibt die berufliche Weiterbildung weitestgehend aus Forschungsvorhaben zum selbstgesteuerten Lernen ausgeklammert. Überdies erfolgt die Weiterbildung der Beschäftigten zumeist abseits vom Arbeitsgeschehen in fremdgesteuerten Lehrgängen zentraler Bildungseinrichtungen. Leider stellen gerade diese Einrichtungen den Ort dar, an dem die Beschäftigten verlernt oder gar nie gelernt haben, selbstgesteuert zu lernen. Neben diesen aktuellen Herausforderungen, die alle Sektoren des deutschen Arbeitsmarktes streifen, ist das Erkenntnisinteresse der Autorin einem noch weitestgehend unerforschten Sektor zugewandt: dem öffentlichen Dienst. Als Exempel für den öffentlichen Dienst greift sie die Territoriale Wehrverwaltung, einen zivilen Organisationsbereich der Bundeswehr, heraus. Neben dem Blick auf die Struktur der Territorialen Wehrverwaltung betrachtet die Autorin die Lernstrategien der Beschäftigten, da den Lernstrategien eine Schlüsselrolle bei einem selbstgesteuerten Lernen zugesprochen wird. Die Autorin widmet sich daher in ihrem Buch der Frage, inwieweit die Beschäftigten der Territorialen Wehrverwaltung über Lernstrategien zum selbstgesteuerten Lernen verfügen und - daran anknüpfend - welche didaktischen Methoden unterstützend eingesetzt werden können. Zur Klärung der Problemstellung greift die Autorin zunächst jene Ansätze auf, die einen theoretischen Einblick in die Bedeutung der Lernstrategien bei einem selbstgesteuerten Lernen gewähren Begriffe wie Bedingungen werden geklärt. Darauf aufbauend folgt eine empirische Erhebung der realen Ausprägung der Lernstrategien der Beschäftigten der Territorialen Wehrverwaltung. Hierzu wird das methodische Design eines validen und bereits erprobten Erhebungsinstrumentes sowie die Auswertung der gewonnenen Daten eingehend beschrieben. Aus den Befunden der Erhebung leitet die Autorin methodisch-didaktische Anregungen zum Aufbau der Lernstrategien ab, um diese vollumfänglich aufzubauen und ein selbstgesteuertes Lernen der Beschäftigten der Territorialen Wehrverwaltung zu fördern. Ziel der empirischen Erhebung ist es, das selbstgesteuerte Lernen auf didaktischem Wege in die berufliche Weiterbildung der Territorialen Wehrverwaltung einzubinden und gleichzeitig die Lernkultur der Bundeswehr zu modernisieren.
Textprobe: Kapitel 3, Analyse des selbstgesteuerten Lernens in der TerrWV: Konzeption und Befunde einer empirischen Erhebung der Lernstrategien der Beschäftigten: Ging es bisher um die theoretische Betrachtung des selbstgesteuerten Lernens und der Herausarbeitung der Bedeutung der Lernstrategien für diese Lernform, so wird sich dieses Buch diesem Thema nun auf empirischem Wege nähern. Um ihr Erkenntnisinteresse zu stillen, wird das selbstgesteuerte Lernen in einem realen Kontext der Arbeitswelt erforscht: dem der TerrWV. Anhand einer empirischen Erhebung der Lernstrategien der Beschäftigten der TerrWV werden deren Lernvoraussetzungen zum selbstgesteuerten Lernen analysiert. Entsprechend der Tradition quantitativer Forschungen geht das Buch hierbei in zwei Schritten vor. In einem ersten Teil wird zunächst der Weg von der Konzeption bis hin zur Durchführung der Erhebung dargelegt. In einem zweiten Teil werden die gewonnenen Daten berechnet und analysiert. Aus den Befunden wird das Ausmaß des selbstgesteuerten Lernpotentials der Beschäftigten der TerrWV hervorgehen. 3.1, Konzeption und Durchführung der empirischen Erhebung: In diesem ersten Teil des dritten Kapitels werden die Beweggründe für die Erhebung eingehend beschrieben und begründet. Aus dieser Begründung geht die Fragestellung sowie der Kontext, in dem die Erhebung durchgeführt wird, hervor: die TerrWV. Motiviert vom Forschungsanliegen gilt es, eine angemessene Erhebungsmethode zu finden, die sich eignet, die reale Ausprägung der Lernstrategien der Beschäftigten der TerrWV zu erfassen. Es wird die Auswahl für ein geeignetes Erhebungsinstrument begründet, deren Konzeption beschrieben und sein Inhalt auf den Kontext der eigenen Erhebung transferiert. Dieser erste Teil des dritten Kapitels schließt mit der Beschreibung des Auswahlverfahrens und der anknüpfenden Durchführung der Erhebung. 3.1.1, Problemstellung und Frage der Erhebung: Noch heute hält sich beständig das Vorurteil, dass Erwachsene mit zunehmendem Alter an Lernfähigkeit einbüßen. Neueste Studien belegen dagegen zweifelsfrei das Gegenteil (vgl. KULLMANN/SEIDEL 2005 DREES 2008). Es mag hier nicht der Ort sein, über die Lernfähigkeit von Erwachsenen zu diskutieren, doch diese Thematik lenkt den Blick auf eine mögliche Ursache dieses Vorurteils: auf lernstrategische Schwächen. Zwar gibt es eine Fülle von empirischen Arbeiten zu Lernstrategien und einem selbstgesteuerten Lernen, jedoch konzentrieren sich diese auf den schulischen, berufsausbildenden und universitären Bereich. Auch die im Theorieteil dieses Buches herangezogenen Arbeiten fußen auf Forschungen mit Kindern und Jugendlichen. Es stellt sich die Frage, inwieweit diese Ergebnisse für ein Lernen Erwachsener empirisch haltbar sind. Obwohl schon seit einigen Jahren für die berufliche Weiterbildung ein selbstgesteuertes Lernen gefordert wird, richtet sich nur langsam die Aufmerksamkeit der Forschung auf diese Art des Lernens. Momentan erfahren der kaufmännische sowie der Informations- und Telekommunikationsbereich diese Zuwendung (vgl. CORTINA 2006 ROHS/EINHAUS 2004). Doch das Interesse dieses Buches liegt nicht auf dem privatwirtschaftlichen, sondern dem öffentlichen Bereich. Denn gerade der öffentliche Dienst weist derartige Strukturen auf, die im Zusammenhang mit dem selbstgesteuerten Lernen für dieses Buch von großem Interesse sind. So besitzt der öffentliche Dienst einen starken Hierarchie- und Formalisierungscharakter und jahrelang eingearbeitete Mitarbeiter (vgl. HEINZ 2006, 37). Zudem sind im öffentlichen Dienst eine Zunahme der Dienstleistungsorientierung und ein intensiver Einsatz von Kommunikations- und Informationstechnologien zu verzeichnen (vgl. BECHMANN/BECHMANN 2003), was auf neue Lernanforderungen und die Notwendigkeit eines selbstgesteuerten Lernens hindeutet (vgl. DEHNBOSTEL 2008, 24). Allerdings warnt GRIMMER (2004, 92f), dass ein Übergewicht in der Strukturierung die Beschäftigten in ihrer Leistungs- und Anpassungsfähigkeit hemmt. Fehlen dem öffentlichen Dienst mögliche Handlungsspielräume für ein selbstgesteuertes Lernen? Um diese Fragestellung präziser formulieren zu können, sind weitere Eingrenzungen vonnöten, denn der Aufbau des öffentlichen Dienstes ist derart opulent, dass dieses Buch diesen in seinem Ganzen nicht erfassen kann. So sei der Fokus auf die Bundeswehrverwaltung gerichtet (vgl. Anhang 1). Sie steht mit ihren Mitarbeitern als verfassungsrechtlich nominierter ziviler Bereich der Bundeswehr den Streitkräften zur Seite (vgl. DEUTSCHER BUNDESTAG 2010, Art. 87b GG). Die Bundeswehrverwaltung gliedert sich in weitere Bereiche, wobei mein Interesse als Autorin besonders auf den der TerrWV gerichtet ist (s. Anhang 2). Denn die Aufgabe der TerrWV ist es, die Streitkräfte von den Verwaltungsaufgaben zu entlasten sowie alle nötigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Truppe im In- und Ausland ihren Auftrag erfüllen kann (vgl. Anhang 3). Diese verantwortungsvolle Aufgabe setzt bei den Beschäftigten der TerrWV ein umfangreiches, ständig zu aktualisierendes berufliches Wissen voraus. Allerdings erfolgt die berufliche Weiterbildung der Beschäftigten noch entsprechend eines traditionellen Verständnisses: An vorgegebenen Orten und zu festen Zeiten nehmen sie an dozentenorientierten Lehrgangs- und Seminarriten mit einer festgelegten Stoffgliederung teil. Dieses Buch geht daher im Folgenden der Frage nach: Verfügen die Beschäftigten der TerrWV über hinreichend Lernstrategien, um selbstgesteuert lernen zu können? Vermutet wird, dass die jahrelang traditionell beschulten Beschäftigten Lücken in ihrem Lernstrategierepertoire aufweisen, die sich vornehmlich im Bereich der metakognitiven Strategien zeigen und ein selbstgesteuertes Lernen erschweren dürften. Allerdings liegen für eine Beantwortung dieser Frage keine Forschungsarbeiten vor. Um die aus der Theorie hergeleitete Hypothese an der Realität zu überprüfen, werde ich als Autorin selbst ins Feld gehen. Der folgende Abschnitt zeigt, mit welcher Methodik eine Überprüfung erfolgte.
Christiane Kahl, B.A., wurde 1981 in Köthen/Anhalt geboren. Ihr Studium der Bildungswissenschaften an der Fernuniversität in Hagen schloss die Autorin im Jahre 2011 mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte sie umfassende praktische Erfahrungen im Bereich der beruflichen Weiterbildung der Bundeswehr. Ihr besonderes Interesse galt der analytisch fundierten Planung, didaktischen Gestaltung, praxisnahen Durchführung sowie methodisch begründeten Auswertung von Bildungsmaßnahmen. Ihre dabei gewonnen Eindrücke und Erfahrungen motivierten sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.
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