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- Jugend und Gewalt: Eine Studie anhand ausgewählter Bücher der Jugendliteratur
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 108
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
An Schulen zeichnet sich eine eindeutige Tendenz ab, Auseinandersetzungen mit Gewalt lösen zu wollen. Dieses Buch definiert Begriffe, die im Zusammenhang mit Gewalt häufig verwendet werden wie z.B. Mobbing, Amok und Rassismus. Weiterhin untersucht es die Häufigkeit gewalttätiger Vorkommnisse im schulischen und privaten Bereich. Ausgewählte Jugendbücher zeigen die unterschiedlichen Formen der Gewalt auf. Darüber hinaus analysiert das Buch, auf welche Weise der Autor/die Autorin der Jugendbücher gewalttätige Übergriffe darstellt und wie sich diese auf die ProtagonistInnen der Bücher auswirken. Abschließend erläutert es die Möglichkeiten der Prävention von Gewalt und der Intervention bei bestehenden Gewaltproblemen und stellt einige Institutionen, die Kindern und Jugendlichen nach gewalttätigen Erfahrungen helfen, wie beispielsweise Die Möwe vor.
Textprobe: Kapitel, VORWORT: Bei meiner Arbeit als Lehrerin an zwei niederösterreichischen Hauptschulen komme ich regelmäßig mit verbalen und gewalttätigen Auseinandersetzungen in Berührung. Konfliktsituationen werden von den SchülerInnen nur noch selten in Form zivilisierter Diskussionen ausgetragen. Es zeichnet sich eine eindeutige Tendenz ab, Auseinandersetzungen mit Gewalt lösen zu wollen. Einerseits beflegeln sich die SchülerInnen mit Schimpfwörtern der übelsten Sorte, andererseits wird gestoßen, getreten und geschlagen. Auch in diversen Massenmedien, wie z.B. den Tageszeitungen und dem Fernsehen, ist das Thema Gewalt gegenwärtig. Jeden Tag hört und liest man von gefährlichen Drohungen, Körperverletzungen und Morden. Es scheint alltäglich geworden zu sein, dass Menschen ihre Konflikte nicht mehr friedlich beilegen können. Es ist mir daher ein Anliegen, mich mit dem Thema Gewalt in der Jugendliteratur auseinander zu setzen, um festzustellen, wie in Büchern jungen Menschen das Problem Gewalt näher gebracht wird. In meinem Buch definiere ich Begriffe, wie z. B. Mobbing, Amok und Rassismus, die im Zusammenhang mit Gewalt häufig verwendet werden, und untersuche die Häufigkeit gewalttätiger Vorkommnisse im schulischen und privaten Bereich. Weiters habe ich mich mit ausgewählten Jugendbüchern zu den unterschiedlichen Formen der Gewalt auseinander gesetzt. Ich analysiere in meinem Buch, auf welche Weise der Autor/die Autorin gewalttätige Übergriffe darstellt und wie sich diese auf die ProtagonistInnen der Bücher auswirken. Außerdem versuche ich Möglichkeiten der Prävention von Gewalt und der Intervention bei bestehenden Gewaltproblemen darzustellen und einige Institutionen, wie z.B. Die Möwe , vorzustellen, die Kindern und Jugendlichen nach gewalttätigen Erfahrungen helfen. Von meiner Beschäftigung mit dem Phänomen Gewalt erwarte ich mir neue Impulse und Erkenntnisse für meinen Schulalltag. Ich hoffe, einige Vorfälle besser verstehen zu können und neue Strategien kennen zu lernen, die mir dabei helfen, mein Umfeld friedvoller gestalten zu können. 1., VERSUCH EINER ALLGEMEINEN BEGRIFFSKLÄRUNG: 1.1., Definition des Begriffs Gewalt: Versucht man den Begriff Gewalt allgemein zu erklären, so stößt man im Lexikon Brockhaus auf folgende Aussage: Gewalt [ahd., zu walten] die, rücksichtslos angewandte Macht, unrechtmäßiges Vorgehen, die Anwendung von physischem und/oder psychischem Zwang gegenüber einem anderen, um diesem Schaden zuzufügen beziehungsweise ihn der Herrschaft des Gewalt-Ausübenden zu unterwerfen oder um solcher Gewalt (mittels Gegen-Gewalt) zu begegnen. Die Encarta-Enzyklopädie beschreibt den Ausdruck Gewalt auf ähnliche Art und Weise. Zusätzlich wird hier aber bereits erwähnt, dass Gewalt im weitesten Sinne eine nicht rein negative Bedeutung hat. Gewalt kann auch die gerechtfertigte Ausübung von Herrschaft sein: Gewalt ist ein zwangsweises Einwirken auf den Willen des Opfers. Die Gewalteinwirkung kann den Willen des Opfers völlig ausschalten, z.B. wenn der Täter sein Opfer niederschlägt. In einem weiteren Sinn meint Gewalt die (legitime) Ausübung von Herrschaft, z.B. in Form staatlicher oder elterlicher Gewalt. In der Online-Enzyklopädie Wikipedia findet man die ausführlichste Begriffsklärung. Hier wird aufgrund der etymologischen Herkunft des Wortes Gewalt zwischen einer positiven und einer negativen Bedeutung unterschieden: Der Begriff Gewalt (eine Bildung des althochdeutschen Verbs walten, bzw. waltan – stark sein, beherrschen) bezeichnet von seiner etymologischen Wurzel her das Verfügen–können über das innerweltliche Sein. Er bezeichnet ursprünglich also rein das Vermögen zur Durchführung einer Handlung und beinhaltet kein Urteil über deren Rechtmäßigkeit. Die ursprüngliche, neutrale bis positive Begriffsbestimmung ist in Begriffen wie gewaltige Anstrengung (bzw. Gewaltanstrengung) oder gewaltige Dimension erkennbar, wenn eine über das übliche Maß hinausgehende Leistung anerkennend beschrieben werden soll. Gewalt im negativen Sinn wird häufig als schädigende Einwirkung auf Andere verstanden. Als Gewaltformen werden psychische oder physische, personale oder strukturelle (oder auch kulturelle), statische oder dynamische sowie direkte oder indirekte unterschieden. Ein engerer Gewaltbegriff, auch als materialistische Gewalt bezeichnet, beschränkt sich auf die zielgerichtete, direkte physische Schädigung einer Person, der weiter gefasste Gewaltbegriff bezeichnet zusätzlich die psychische Gewalt (etwa in Form von Deprivation, emotionaler Vernachlässigung, Weißer Folter, verbaler Gewalt) und in seinem weitesten Sinn die strukturelle Gewalt. Zudem fällt Vandalismus unter diesen Gewaltbegriff, wenngleich sich die Einwirkung nicht direkt gegen Personen richtet. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Begriff Gewalt allgemein heute negativ besetzt ist. Spricht man von Gewalt, so meint man zumeist ein verurteilenswertes Verhalten, das einem Menschen, einem Tier und/oder einer Sache nicht gerechtfertigten Schaden zufügt. 1.2., Entstehungstheorien: Über die Tatsache, wie Gewalt zwischen Menschen entsteht, gibt es eine große Anzahl von sich zum Teil ergänzenden Theorien. Anfänglich versuchte man Gewalt über täterzentrierte Modelle zu erklären, Gewalthandlungen wurden als Folge abnormer Persönlichkeitsentwicklung gesehen. Diese Erklärung hatte den Nachteil, dass Gewalt zu einem Problem der Randgruppen abgestempelt wurde und dadurch aus dem öffentlichen Blickfeld geriet. So begann man auch potentielle Opfer von Gewalttaten in die Untersuchungen mit einzubeziehen, um die Rahmenbedingungen, die die Entstehung von Übergriffen fördern, herauszufinden. Vorerst wurde gewalttätiges Verhalten wieder durch Triebhaftigkeit, Verantwortungslosigkeit, Unbeherrschtheit und niedere Intelligenz erklärt. Erst später erkannte man, dass Gewalt auch aus Hilflosigkeit und Ohnmacht entstehen kann. Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Menschen entstehen nicht zufällig, unter anderem konnte nachgewiesen werden, dass ehemalige Opfer von Gewalt mit hoher Wahrscheinlichkeit später auch zu Tätern werden. 1.3., Formen der Gewalt: Gewalt tritt in den unterschiedlichsten Formen auf. Man kann unter anderem zwischen folgenden Arten unterscheiden: - Physische Gewalt, welche durch die Verletzung eines anderen durch den Einsatz von körperlicher Kraft und Stärke gekennzeichnet wird. - Psychische Gewalt, die das Opfer durch Abwendung, Ablehnung, Abwertung Vertrauensentzug, Entmutigung oder entwürdigende Worte schädigt. - Verbale Gewalt, die einen Mitmenschen durch beleidigende, erniedrigende und entwürdigende Worte verletzt. - Sexuelle Gewalt, welche die bewusste Schädigung eines Menschen durch erzwungenen intimen Körperkontakt in Kauf nimmt, um dem Täter eine Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu ermöglichen. - Frauenfeindliche Gewalt umfasst alle Bereiche der Gewalt, die ausgeübt werden, um Frauen oder Mädchen unter Machtausübung zu diskriminieren. - Rassistische Gewalt bezeichnet die Erniedrigung eines Menschen aufgrund seiner ethnischen Zugehörigkeit, seines Aussehens oder seiner Religion. Die nun folgenden Punkte beschreiben, die im zweiten Teil der Arbeit vorkommenden Gewaltmechanismen, die vor allem Kinder und Jugendliche betreffen genauer. 1.3.1., Mobbing in Schule und Beruf: 1.3.1.1., Definition: Der Begriff Mobbing wird in allen Büchern und Internetquellen gleichermaßen erklärt. Die Herkunft des Wortes Mobbing ist in der englischen Sprache zu suchen, es bezeichnet den gezielten Übergriff eines oder mehrerer Menschen auf einen/eine andere(n) über einen längeren Zeitraum: Mobbing kommt vom englischen mob für Meute, randalierender Haufen to mob heißt pöbeln. Doch nicht jeder Krach, jede Streiterei, Schikane oder Ungerechtigkeit ist Mobbing. Es bezeichnet den Prozeß der systematischen Ausgrenzung und Erniedrigung eines anderen Menschen, die von einer oder mehreren Personen betrieben werden. Diese feindseligen Handlungen geschehen mit einer gewissen Regelmäßigkeit, also mindestens einmal in der Woche und über eine bestimmte Dauer, d.h. mindestens ein halbes Jahr. Anfangs wurde der Ausdruck Mobbing vom Verhaltensforscher Konrad Lorenz verwendet, um Angriffe einer Gruppe von Tieren auf Eindringlinge zu beschreiben. Erst der schwedische Arzt Peter-Paul Heinemann versuchte, damit auch menschliche Verhaltensweisen zu erklären
Carla Schindler, Bed, wurde 1976 in Wien geboren. Sie schloss ihr Studium 1998 an der Religionspädagogischen Akademie Wien ab. Anschließend unterrichtete sie an unterschiedlichen Schultypen der Primar- und Sekundarstufe für 11 Jahre Religion in Wien und Niederösterreich. Berufsbegleitend erwarb sie in den Jahren 2004 bis 2007 an der Pädagogischen Akademie Wien das Lehramt für Deutsch an Hauptschulen. Seit 2009 arbeitet sie an einer Wiener NMS als Sonderpädagogin, in den Jahren 2009 bis 2013 erlangte sie an der Pädagogischen Hochschule Wien das Lehramt für Sonderschulen
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